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Unbreakable

The life of a marine
von

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Unbelievable truth

„Du solltest dich etwas beeilen, das habe ich dir doch gesagt!“ „Hm-hm.“ Smoker nickte leicht, ging nur weiter neben seiner Mutter her. William war nicht zuhause. So wie oft in letzter Zeit. Er verprasste alles Geld, das sie hatten, steckte es in den Alkohol. Und wenn er nach Hause kam, dann war er vollkommen betrunken und schlug Frau und Kind. Wie der Junge das alles hasste und wie gerne er dem ein Ende machen würde! Nur konnte er das nicht. Noch nicht.

Aber heute war Samstag. Und Samstag, das war ein guter Tag, fand Smoker. Am Samstag war der Mistkerl von morgens bis abends unterwegs, ließ seine Frau und den Jungen allein zurück.
 

Und an diesem Wochentag gingen sie immer zu seinen Großeltern, zu den Eltern seiner Mutter. Ja, das war ein großartiger Tag. Denn auch wenn seine Großeltern nicht reich waren, so hatten sie doch ein wenig mehr Geld als seine eigene Familie. Nur weigerte sein Vater sich immer, Geld anzunehmen oder sonst etwas. Er wollte, dass sie von niemandem etwas annahmen.

Doch Samstags besuchten sie die Eltern seiner Mutter und aßen dort auch zu Mittag. So konnte Smoker sich zumindest einmal in der Woche richtig satt essen, so viel Nachschlag haben wie er mochte.

Er spürte zwar immer eine kühle Distanz zu seinem Opa, doch seine Oma war nett und freundlich, sie schien ihn zu mögen. Und jedes Mal meinte sie, dass er nur ordentlich essen solle. Immerhin war er noch klein und müsse groß und stark werden. Ein anständiger, junger Mann.
 

„Komm.“ Carol zog ihn mit sich, über die Straße, hinein in eine Seitenstraße und dann klopfte sie an eine Haustüre, laut und deutlich.

Es war, als wären sie erwartet worden. Eine kleine, fast schon zierlich wirkende Frau öffnete ihnen die Tür. Sie hatte ein rundes Gesicht, lange und graue Haare - und sie lächelte. „Da seid ihr ja endlich.“ Es wirkte so vertrauens- und liebevoll, wie sie ihre Tochter umarmte um anschließend ihrem Enkelsohn durchs Haar zu streichen. Dabei legte sich ein kaum merkliches Lächeln auf Carols Lippen. „Ach Mama…“ Ihr war anzusehen, wie froh sie war, dass sie ihre Mutter noch hatte. Vermutlich würde sie all die Sorgen die sie plagten sonst nicht durchstehen können.

„Kommt erstmal rein, lasst uns essen.“

Hinter ihnen schloss die alte Frau die Tür wieder und begleitete ihre Tochter und deren Sohn durch den kurzen, staubig wirkenden Gang bis hinein in die winzige Küche. Diese war gerade so groß, dass vier Leute hineinpassten, wenn sie sich an den eckigen, kleinen Tisch drängten. Denn außer einer winzig kleinen Kochnische und einem Kühlschrank war hier nichts. Der Vorratsraum befand sich gegenüber der Küche – und sonderlich groß war dieser auch nicht.
 

Wie immer stumm blickte Will in der kleinen Küche herum. Es wirkte alles alt, gelbliche Vorhänge hangen vor den Fenster. Ein angenehmer Duft von Essen lag in der Luft und die Holzdielen knirschten leise, bei jedem Schritt.

Der Tisch war bereits gedeckt, dort stand ein großer und dampfender Topf, es war für vier Personen angerichtet. Sein Großvater saß bereits dort, schien zu warten.

Smoker mochte seinen Großvater. Er war so anders als sein Vater. Das braune, kurze Haar war von einigen grauen Strähnen durchsetzt. Bei seiner Großmutter hingegen war das Haar bereits völlig ergraut. Außerdem trug sein Opa stehts ein graues Hemd und blaue Jeans. Und er meckerte und schimpfte für sein Leben gern. Über alles mögliche: Piraten, die Marine, die Lebensmittelpreis – eben alles.

Trotz allem genoss es der kleine Smoker einfach, hier zu sein. Denn so sehr sein Opa sich auch manchmal aufregte: er schlug niemals zu. Vorsichtig um leise, wie um den alten Mann nicht zu stören zog der kleine Junge den Stuhl zu sich heran, setzte sich darauf. Links und rechts von ihm setzten sich seine Großmutter und seine Mutter. „Nimm dir Junge, nimm dir ruhig.“ Die alte Frau hatte den Schöpflöffel genommen, fing an, Smoker etwas von der dickflüssigen Kartoffelsuppe in den Teller zu schaufeln. „Du musst ja noch groß und stark werden.“

Seufzend verdrehte ihr Mann daraufhin die Augen. „Sieh ihn dir doch an, Adelle. Er ist bereits ein kräftiger junger Mann.“ Allerdings warf er dennoch einen kritischen Blick auf den Jungen, dann grinste er fast. „Der vielleicht trotzdem noch ein bisschen was auf die Rippen bekommen kann.“ Verlegen errötete der Junge bis zu den Ohren, griff schnell nach dem Löffel, nuschelte ein ‚Danke’ und fing hastig an zu essen. Manchmal war es ihm peinlich, wenn seine Großeltern so über ihn redeten. Aber sie waren immer nett zu ihm – und von seinen Großeltern hatte er noch nie eine Ohrfeige oder etwas ähnliches bekommen.
 

Eine ganze Weile lang war es still, nur das Klappern der Löffel und der Teller war zu hören. Der kleine Smoker aß fast fünf Portionen und selbst bei der letzten ließ er nichts in seinem Teller zurück, so hungrig war er gewesen. Denn seit seinem Hausarrest hatte er nicht sonderlich viel zu essen bekommen. Nur eine Scheibe Brot pro Tag – das reichte nicht aus, um satt zu werden. Und er hatte noch immer Arrest. Nur heute hatte seine Mutter ihn herausgelassen. Heute, weil sein Vater nicht da war. Er würde nichts merken. Und sehr viel länger konnte sie nicht zusehen, wie ihr eigener Sohn dort oben stumm vor sich hin hungerte. Ohne, dass sie ihm etwas Essbares geben konnte oder durfte.

„Wenn du so weiter isst, wächst du uns noch alle über den Kopf!“ Lachend zwickte seine Großmutter ihm in die Wange und Smoker grinste leicht. „Ich muss ja auch noch groß und stark werden!“, rechtfertigte er sich. Er sagte nur nichts davon, dass er zur Marine gehen wollte. Denn vermutlich würde dann sein Großvater wieder anfangen über die Marine zu schimpfen. Diese Leute die nichts taten, die in dieser Stadt nicht aufräumten, die nur untätig herumsaßen. Prinzipiell war das richtig. Es war aber auch nicht die Marine, die Smoker wollte.

„Na, geh erstmal nach drüben ins Wohnzimmer. Wenn du magst.“ „Klar!“ Mit einem Mal strahlte der Kleine, schon war er aufgestanden und aus der Küche verschwunden. Seine Mutter blickte ihm nur nach und lächelte schwach.
 

Das Wohnzimmer seiner Großeltern war der größte Raum, den sie besaßen. Eine große, gemütliche Couch stand dort. Eine, auf der sogar eine Person schlafen konnte, ohne herunterzufallen so breit war sie.

Ohne viele Gedanken daran zu verschwenden, trat er hinüber zu dem riesig wirkenden Bücherregal. Seine Großeltern waren belesene Menschen – seine Großmutter liebte es, nach alten Büchern zu suchen, billige Bücher, egal welche. Und im Laufe der Jahre hatte sich hier viel angesammelt. Das Regal war so groß, so breit und hoch wie die Wand. Es kam Smoker so vor, als würden dort tausende von Büchern stehen. Nachdenklich ließ er die Fingerspitzen über die Buchrücken gleiten, stellte sich auf die Zehenspitzen, dann zog er ein Buch aus eine der oberen Reihe heraus.

Brag Men’ lautete der Titel. Es war ein wirklich abgegriffenes und schäbig wirkendes Buch. Aber es war sein Lieblingsbuch. Sehr belesen war Smoker nie gewesen. Aber das war nun seine einzige Möglichkeit um noch etwas dazu zu lernen. Und in diesem Buch standen so viele phantastische Dinge! Vor allem über Abenteuer auf der Grand Line. Dinge, die die Abenteurer dort gesehen hatten…. Abenteuer die sie erlebt hatten, die ihnen keiner glaubte. Doch der kleine Junge glaubte daran. Eines Tages würde er selbst zur Grand Line segeln und all das was in diesem Buch stand, mit eigenen Augen sehen. Die Riesen auf einen Insel voll mit urzeitlichen Monstern, die riesigen Seeungeheuer in der windstillen Zone um die Grand Line, sogar die unglaubliche Insel der Fischmenschen.

Das Buch fest in den Händen haltend, hatte Smoker sich in die gemütlichen Kissen auf der Couch gekuschelt und war immer mehr in dem Buch versunken.

Irgendwann musste er dann wohl auch eingeschlafen sein.

Denn als er wieder erwachte, hörte er gedämpfte Stimmen. Waren das seine Großeltern und seine Mutter? Es hörte sich ganz danach an. Aber warum sprachen sie so leise?

Noch ein klein wenig benebelt stand er auf, tappte den Flur wieder hinunter, zurück in Richtung Küche. Doch noch ehe er sie erreicht hatte, stockte er, blieb stehen. Mit einem Schlag war er wach. Sie sprachen über ihn. Hatten sie deswegen die Stimmen so sehr gesenkt? Dass er nichts mitbekam?

Die Luft anhaltend und auf Zehenspitzen schleichen ging er näher an die Küche heran, blieb aber im Schatten stehen, dort wo ihn niemand sehen konnte von der Küche aus.

„Es fällt mir immer schwerer, Mama!“ „Aber der Junge kann doch nichts dafür!“ Nun mischte sich eine dritte Stimme mit ein. „Er ist nach wie vor der Sohn eines Piraten – Adelle, er ist nicht hier, weil wir es wollten! Er war nicht geplant er…!“

So wütend hatte er seinen Großvater noch nie reden hören. So voller Wut und… Hass.

„Er war nichts weiter als das Ergebnis einer Gewalttat! Und es quält Carol bis heute noch!“
 

Er hörte seine Mutter leise schluchzen, doch sonst nahm er um sich herum nichts wahr. Alles schien sich zu drehen, sogar die Stimmen um sich herum hatte er ausgeblendet. War das die Wahrheit, die seine Mutter ihm immer verschwiegen hatte…?

Lautlos sackte er zu Boden, zog die Knie an und vergrub den Kopf darin. Es kostete ihn Mühe, nicht zu weinen. Auch, wenn er es wollte. Aber er war doch ein Mann!

Doch das Wissen traf ihn hart und konsequent. Er war nicht gewollt. War es nie gewesen. Darum behandelten ihn alle distanziert! Weil sein Vater… auch dieses eine Mal schlecht zu seiner Mutter gewesen war, ihr weh getan hatte. Mit einem Mal fühlte er sich miserabel und einfach nur schlecht, wie von selbst schossen ihm die Tränen in die Augen.

Sein Vater hatte ihn nicht gewollt, weil er ein Versehen gewesen war. Seine Mutter wollte ihn nicht, weil er sie durch ihn Schmerzen erlitten hatte, vermutlich immer wieder daran erinnert wurde. Und seine Großeltern? Vermutlich machten sie ihn dafür verantwortlich, dass ihre Tochter körperliche und seelische Schmerzen erlitten hatte und noch immer litt.

Hilflos vergruben seine Finger sich in der Jeanshose die er trug, verkrallten sich darin. Er wollte aufstehen, hier verschwinden, so schnell es ging. Aber er konnte nicht. Er konnte sich einfach nicht von der Stelle bewegen. Es war einfach zu viel, das auf einmal auf ihn eindrang und ihn wie einen Schlag traf. Wie sollte er damit in Zukunft klar kommen, seiner Mutter gegenüber treten…?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yinchan
2009-02-01T16:56:01+00:00 01.02.2009 17:56
ó__ò
smoker tut mir so leid *schnief*



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