Crazy Place
Kapitel 4: Crazy Place
Hermines Pov.
Ich lag auf meinem Bett und starrte an die Decke. Die anderen waren noch auf dem Ball und amüsierten sich, während ich hier lag und daran dachte wie Draco Malfoy mich geküsst hatte.
Auf einer Parkbank. Auf einer kalten, unbequemen Parkbank.
Was dachte der Kerl sich eigentlich? So mit Mädchen zu spielen, denn mir war schon längst klar geworden, dass er mich nicht wirklich mochte. Also richtig, richtig mochte.
Wie nannte man das jetzt schon wieder? Genau, Liebe.
Doch Liebe hatte ich noch nie richtig verspürt. Ich wusste überhaupt nicht wie sich das anfühlt. Aus den Büchern wusste ich, dass man ein kribbeln im ganzen Körper spürte, Schmetterlinge im Bauch bekam usw.
Doch das konnte nicht so sein. Denn in diesem Fall hatte ich mich in Draco verliebt. Verdammt, jetzt nannte ich ihn auch noch Draco!
Wäre ich bloss nie auf diese dumme Rachegeschichte eingegangen. Ich hätte nie mit Draco zum Ball gehen sollen und ich hätte Ron & Harry einfach vergessen sollen und mit Bella & Lotte weitermachen.
Denn Harry & Ron zu demütigen machte mich kein bisschen glücklicher oder schlauer.
So legte ich mich hin und schlief ein.
Am nächsten Morgen rüttelte Ginny mich wach.
"Und? Wie wars gestern mit Malfoy?", fragte sie gespannt.
"Was geht dich denn das an?", fuhr ich sie an. Erstens, hatte sie nun, da ich und Ron nicht mehr beste Freunde waren und sie eine der Gründe waren, weshalb Harry und Ron nicht mehr mit mir abhingen, kein Recht das zu wissen was passiert war.
Und zweitens, wollte ich nicht darüber reden.
"Nun ja, wir sind doch beste Freunde, oder?"
"Ach wirklich? Oder ist das nur ein Trick damit du mit guten Getratsche zu deinem Märchenprinz gehst und er sich darüber lustig macht?", ich wusste dass das gemein war. Doch ich wusste einfach nicht wohin mit der Wut und der Trauer.
"Was ist los? Hat er dich etwa abserviert?", fragte Ginny. Und ihre Augen leuchteten.
"Nein hat er nicht", brachte ich gerade noch hervor.
"Was tust du heute?", fragte sie plötzlich nach langem Schweigen.
"Bella, Lotte und ich hatten vor nach Hogsmeade zu gehen", murmelte ich, stand auf und nahm meine Kleidung.
Zurück blieb eine verwirrte Ginny.
"Hey!", riefen Bella & Lotte im Chor als ich, alles andere als glücklich, zu ihnen in den Gemeinschaftsraum kam. Dieser Raum war für alle in der ganzen Schule.
"Was ist dir denn über den Weg gelaufen?", fragte Lotte.
"Ginny", murmelte ich. "Aber wisst ihr was? Vergesst es einfach. Ich will nicht daran denken. Fahren wir einfach nach Hogsmeade. Ich brauche noch einige Kleider und einen Job, um Geld dafür zu bekommen"
"Nun ja, wir haben noch sehr viel Hausaufgaben. Tut uns leid!", meinte Bella traurig.
"Wie könnt ihr Hausaufgaben haben? Wir haben frei!"
"Wir haben mit einigen Leuten eine Wette geschlossen dass wir schneller auf dem Besen fliegen als sie. Aber, naja, wir haben verloren und müssen deswegen ihre Strafarbeiten machen. . .", sagte Lotte.
"Okay, dann geh ich eben alleine"
Es war kalt, viel zu kalt. Sogar zu kalt um Oktober zu sein.
Das bemerkte ich als ich die Strasse entlang ging.
Wo sollte ich einen Job und vier Kleider auftreiben? Das einzige was ich mir leisten konnte war Stoff, bemerkte ich als ich an einem Nähladen vorbeiging.
Vor dem Süssigkeitenladen sah ich einige jüngere Kinder die mit Holzpuppen spielten.
Die Regel dass man erst ab dem dritten Schuljahr nach Hogsmeade durfte, wurde nach dem Tod von Voldemort aufgehoben worden.
Die Mädchen hatten schmutzige, braune Kleidung an und spielten mit ihren selbstgemachten, aber doch schönen, Holzpuppen und schienen grossen Spass zu haben.
Genau als ich das sah kam mir eine Idee.
Ich konnte doch auch ein Kleid selber machen, Material dafür hatte ich auf jeden Fall.
Die Erde war wirklich ein verrückter Planet. Die ärmsten Leute konnten ein schöneres Leben haben als die Reichen. Und ob sie auch schönere Kleider herstellen konnten? Das würde ich heute sehen.
Doch gerade als ich in den Nähladen gehen wollte blieb mein Blick an einer Zeitung des Daily Prophet hängen und was ich da sah, verschlug mir die Sprache und meine plötzliche gute Laune war eindeutig verschwunden. . .
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