Neuzugang
Hallo liebe Leser!
Vielen Dank für eure Kommies zu meinem letzten Kapitel. Und nun eine Bitte an euch:
Wer meinen Neuzugang kennt und etwas über meinen Neuzugang weiß, was hier nicht gesagt wird, der möge bitte einfach abwarten und nichts sagen. Ich weiß Bescheid. (An die, die ich nun verwirrt habe – wartet auch ab, okay?)
Niemand, auch nicht mein Neuzugang, gehört mir. Leider!!!!! Und nun los:
Neuzugang
Kai gab zu, dass das Wiedersehen mit Takeru heftig ausgefallen war. Das war vermutlich auch der Grund, warum er schon den ganzen Tag den Spott seiner Kollegen ertragen musste.
„Reiß die Klappe nicht so weit auf, Aoi! Gestern hab ich dich und Uruha IM TONSTUDIO erwischt,“ erinnerte er ihren Gitarristen.
„Wo denn auch sonst?“ Aoi blies die Backen auf. „Wir tun es halt nicht so gern vor den Kindern.“
„>Kai, kannst du mal fünf Minuten aufpassen? Ist wichtig! < – Ja, total!“ Und nett wie er war hatte er ein Auge auf die Zwillinge gehabt. Als Aoi und Uruha nach den versprochenen fünf Minten nicht wieder aufgetaucht waren, hatte er sich, die Zwillinge im Arm, auf die Suche gemacht und Aoi schließlich auf dem Mischpult vorgefunden, wie er seine Beine um Uruhas Hüften wickelte und offensichtlich gerade sehr viel Spaß hatte.
„Wir,“ mahnte Uruha ihn, „sind heute nicht zwei Stunden zu spät und mit einem dicken Grinsen im Gesicht und einem noch breiter grinsenden, völlig zerzaustem Takeru angekommen. Wieso hat er sich eigentlich nicht mal gekämmt?“ Kai wurde bei Uruhas Frage rot.
„Weil ich im Auto keinen Kamm hatte, wieso?“ Takeru schlüpfte durch die Tür.
„Hi, Kleines. Hast du Lucy mit?“ Ruki winkte Kais Freund.
„Ja, ist drüben.“
„Wieso hast du dich nicht gekämmt, bevor du ins Auto bist,“ fragte Reita.
„Hatte ich ja,“ Kai sah das Unglück kommen. „aber dann war ich im Auto so scharf auf Kai, dass wir rangefahren sind und noch eine Runde drangehängt haben. War zwar verdammt kalt, aber es hat sich gelohnt. Warum lacht ihr denn?“
„Kleines...“ Kai zog ihn an sich. „Du bist einfach nur niedlich.“
„Wer ist hier unterversorgt?“ Aoi wackelte mit den Augenbrauen, als Reila Hiromi anfing zu weinen. „Na, Hunger?“
„Wer sagt hier was von unterversorgt?“ Takeru sah in die Runde. „Ich hab nur drei Wochen lang Kai entbehren müssen, das ist echt schwer. Versucht ihr das doch mal!“
„Lieber nicht, danke.“ Uruha lachte, während er Aoi die Flasche reichte.
„Sie sind ganz schon groß geworden, was?“ Fragend beugte sich Takeru über Reila. „Darf ich sie füttern?“
„Na gut.“ Aoi reichte ihm das Baby. Kai besah sich die Zwillinge. Waren sie wirklich schon so groß? Er rechnete kurz nach. Ja, sie waren bereits drei Monate und zwei Wochen alt. Lächelnd sah er zu, wie sein Freund sich mit dem Mädchen auf das Sofa setzte und ihr die Flasche reichte. Ein süßes Bild, wie er fand.
„Also, dann müssen wir ja nichts weiter besprechen, oder?“ Ruki erhob sich, um eine rauchen zu gehen.
„Nur die Tour, aber sonst haben wir alles geklärt,“ warf Kai leicht bissig ein. Wie sollte man eine Tour planen, wenn dauernd Gespräche über sein Sexualleben, das Sexualleben von Aoi und Uruha, die Babys und Zigarettenpausen in den Weg kamen?
„Siehst du, du machst das schon.“ Reita klopfte ihm freundlich auf den Rücken, bevor er mit Ruki den Raum verließ. „Im Tonstudio, also wirklich!“
„Tonstudio?“ Takeru zog die Augen hoch. „Ich fand das Mischpult unbequem, als Kai und ich dort.... WAS DENN?“
Aoi und Uruha lachten laut, während Kai sich nur ein tiefes, tiefes Loch im Boden wünschte, in das er sich verkrümeln konnte. Wahlweise ein Brett, das er sich vor den Kopf hauen konnte.
„Kai? Hab ich was Falsches gesagt?“ In Ermangelung eines Brettes schlug Kai sich die Hand fest vor die Stirn. Das war besser.
„Ist schon gut, Lieling, ist schon gut.“
„Okay. Sie trinkt ganz toll bei mir, oder?“
„Du machst das klasse, Kleines.“ Uruha nickte ihm zu.
„Darf ich sie mal über Nacht haben? Dann könnt ihr zwei...“
„Gerne,“ unterbrach Aoi. „Morgen?“ Kai wünschte sich, der Rest seiner Kollegen wäre so diskrekt wie Reita und Ruki. Aber dieser Wunsch würde ihm zumindest in diesem Leben wohl nicht erfüllt werden. Und um nun hatte er auch noch Nachtschicht mit Takeru bei den Babys. Na super. Konnte es noch besser kommen?
„Übrigens,“ warf Uruha ein. „Miyavi will uns heute wen vorstellen. Um drei im Starbucks.“ Es konnte besser kommen. Wenn Miyavi lud, dann hatte es meist weitreichende Folgen. Sein neuer Drummer, Shinpei, war zwar harmlos, aber wer wusste schon, was für Personen er nun angeschleppt hatte? Miyavi war leider, genau wie Takeru, alles zu zutrauen.
Eigneltihc hatte Yuji nach der Tour nicht wirklich Lust, schon wieder in der PSC zu hängen, aber da eine Nachbesprechung gewesen war, waren seine Chancen, zuhause im Bett zu bleiben, gleich null gewesen. So saß er nun mit dem Rest seiner Band im Starbucks und wartete auf Miyavi, der etwas zu verkünden hatte.
„Müssen wir dabei sein,“ quängelte er.
„Müssen wir.“ Mitsuru neben ihm legte seine Füße auf den Tisch. „Und Himmel noch mal, es reicht mir echt, dass du immer so gervt bist.“
„Ich sag es ja: Mehr Sex für Yuji, dann wird alles besser.“ Masato setzte sich dazu, als ein nasser Lappen vor Mitsuru landete.
„Hey, was soll das denn?“ Der Drummer sah die Lappenwerferin Nami entgeistert an.
„Füße runter und Tisch abwischen, aber sofort oder ich erteile dir eine Kaffee-Sperre.“
„Mensch, nun hab dich nicht so!“
„Oder ich gebe Takeru Kaffee, mit extra Koffein, ist das besser?“
„Schon gut...“ Ergeben nahm Mitsuru die Füße herunter und wischte über den Tisch. Yuji war nur froh, dass seine Kollegen so zumindest etwas von ihm abgelenkt waren.
„Such dir wirklich mal wen.“ Leider hatte es bei Chiyu, der wiedr so entspannt und glücklich aussah, nicht geklappt. Wäre ja auch zu schön gewesen.
„Zu deiner Info, ich hatte sieben mal Sex auf dieser Tour.“ Groupies waren was Tolles, lockerer Sex, keine Verpflichtung, nichts.
„Jemanden für länger, was Festes, so wie wir, also wir ohne Mitsuru,“ grinste Chiyu.
„Wie denn? Ich steh auf Frauen und Frauen wollen nicht Yuji, sondern wenn den Gitarristen von SuG.“ Darum hatte er auch immer nur kurz Bettgeschichten. Es war nicht so, dass er sich prinzipielle gegen eine Beziehung wehrte, aber woher nehmen?
„Dann schau dich im Bussines um,“ schlug Masato vor.
„Klar, wenn hier eine blonde Traumfrau mit einem Hammer-Körper durch die Tür kommt, schnappe ich sie mir sofort,“ quittierte er den Vorschlag ironisch. Die Frauen im Geschäft waren entweder viel zu jung oder völlig abgehoben.
„So, alle da?“ Miyavi betrat, mit Shinpei, dem StarBucks und sah sich um. „Scheint so. Die Stelle an meiner zweiten Gitarre ist fest besetzt. Ich will euch heute Yooh vorstellen. Yooh? Komm rein, sie beißen nur auf Wunsch.“
Yujis Kiefer klappte nach unten.
„Siehst du, was ich sehe?“ Akiya flüsterte mit Izumi. „Sonst kneif mich mal.“
„Hammer genug?“ Masato grinste Yuji an. Allerdings, Hammer genug. Was da den Raum betrat war nicht, womit Yuji gerechnet hatte. Lange, schlanke Beine steckten in einer engen schwarzen Jeans, darüber eine lange pinke Rüschenbluse, ein schwarzer zarter Schal war um den Hals geschlungen worden und fiel bis auf die schmalen Hüften. Große, dunkel glänzende Augen saßen in einem zart gebräunten, von langen blondierten Haaren umrandeten Gesicht.
„Au!“ Akiya schrie auf. „Verdammt, ich seh da immer noch eine Frau.“
Yuji kniff sich ebenfalls kurz, aber auch er sah nichts anderes als seine perfekte Traumfrau. Hätte er seine Traumfrau zeichnen sollen, sie hätte ganz genau so ausgesehen.
Im Raum war eine seltsame Unruhe entstanden, als Yooh freundlich lächelte und winkte.
„Irgendwer ein Problem mit meiner Wahl?“ Miyavi verschränkte die Arme. „Yooh wird ab sofort bei mir spielen und wenn das jemanden nicht passt – Pech gehabt.“
„Warum sollte es ein Problem sein?“ Yasuno zuckte die Schultern. „Du hast uns nur überrascht, Yooh. Willkommen in der PSC.“
„Danke,“ krächzte Yujis Traumfrau. „Sorry, hab eine Halsentzündung gehabt, meine Stimme ist noch hinüber.“ Das Lächeln auf Yoohs Lippen gefiel Yuji ebenfalls.
„Dann ist ja alles... Moment!“ Miyavi ging an sein Handy. Es überraschte Yuji kurz, dass Miyavi seinen eigenen Song als Klingelton hatte, aber dann dachte er an Takerus Handy und verwarf den Gedanken wieder. „Ja, ist gut. Vergessen, ich bin auf dem Weg! Jungs? Kann einer von euch Yooh alles zeigen? Ich hab einen Termin verpennt.“
„Mach ich.“ Yuji war schnell gewesen, als er hatte sein wollen.
„Danke Yuji! Tut mir leid, Yooh, aber ich muss los. Yuji kümmert sich darum, dass du nicht den Überblick verlierst.“
„Schon okay,“ nickte Yooh und lächelte Yuji zu. Yuji bemerkte, dass seine Beine wackelig waren und seine Kollegen hinter ihm feixten, als er sich zu Yooh begab.
„Hi, ich bin Yuji.“
„Hallo. Yooh.“ Yooh streckte ihm die Hand hin, die Yuji sofort ergriff und fest schüttelte. „Danke, dass du mich herum führst.“
„Klar. Die anderen wirst du schon noch kennen lernen.“
„Ich weiß ja, wie sie heißen.“ Yoohs Stimme klang arg angegriffen.
„Du musst nicht viel reden, schone dich lieber. Bist du noch schlimm krank?“
„Geht so, kein Fieber oder sonst was. Nur der Hals streikt noch.“
„Warte mal. Nami?“ Er drehte sich zu der Kellnerin. „Magst du Yooh einen heißen Tee machen?“
„Ich setzte ihn auf deine Rechnung.“
„Auf dich ist Verlass.“ Langsam leerte sich der Raum wieder, während die Band zu ihren Proben verschwanden. Die meisten grüßen Yooh kurz und freundlich. Minuten später hielt Yooh eine Tasse heißen Tee in der Hand, während Yuji anfing, zu erzählen.
„Den StarBucks kennst du ja schon. Der ist sozusagen unser Herzstück und Nami die Seele.“
„Und Yuji ein Schleimer,“ warf sie ein.
„Ich hab es Miyavi erst nicht geglaubt, aber ihr hab wirklich StarBucks hier drin. Finde ich cool. Warum?“ Yooh nippte an dem Tee.
„Ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir ein anderes Mal.“ Wobei Yuji ganz stark hoffte, dass Yooh sich zu einem Date überreden lassen würde. Etwas hatte Yooh an sich, dass noch besser war als die Optik.
„Okay. Und nun?“
„Zeige ich dir des Rest des Gebäudes.“ Yuji spazierte voran. „Das ist der Eingang, ich vermute mal, auch den kennst du schon. Dahinten geht es zum Parkplatz, der ist nur mit Karte zugänglich. Besser, du parkst dort, wenn du mit dem Auto kommst. Sonst findest du Botschaften an alle Musiker darauf. Teils sogar in den Lack gekratzt!“
„Ist nicht wahr?“
„Doch! Du hättest mal meinen schönen Wagen sehen sollen! Die haben mir Nachrichten für Takeru reingeritzt, ich hab gedacht, ich spinne. Dafür hab ich...“ einem Reporter die Reifen aufgeschnitten, aber das wollte er Yooh dann lieber nicht sagen. „... ziemlich viel zahlen müssen. Lass uns erst mal runter fahren.“
Innerlich hoffte Yuji, dass der Fahrstuhl klischeehaft stecken bleiben würde, aber natürlich tat er ihm den Gefallen nicht.
„Was ist hier unten?“ Interessiert sah Yooh sich um.
„Wir haben hier zwei Tonstudios vor Ort und dort hinten eine Halle für Fotos. Ist zwar nichts besonderes, aber Weißwand-Bilder lassen wir immer hier machen, das ist leichter, als in andere Fotostudios zu fahren.“
„Das ist wirklich praktisch.“ Yuji sah zu, wie Yooh das Studio inspizierte. „Ihr habt echt alles da, was man braucht.“
„Eigentlich ist es nur Geiz. Das ist billiger, als Studios zu mieten,“ gab er zu. Sie fuhren wieder ins Erdgeschoss.
„Was ist da hinten?“
„Das Mehrzweckzimmer. Wird für Pressekonferenzen und Partys genutzt. Eigentlich auch für PSC-Zusammenkünfte, aber die finden immer im StarBucks statt.“
„Sinnvoll, da gibt es wirklich guten Kaffee.“ Yooh strahlte. „Ich liebe guten Kaffee. Und der Tee ist auch toll.“ Das Strahlen erwärmte Yujis Herz. Wie war das gewesen? Wenn eine Traumfrau durch die Tür kam, würde er sie sich schnappen? Es war viel mehr so, dass Yooh ihn geschnappt hatte.
„Im ersten Stock sind die Proberäume von Alice nine, Screw, Kagrra und seit einigen Monaten auch von Vivid. Miyavi, Gazette, Kra und wir von SuG proben im zweiten Stock, darüber im dritten haben die Chefs ihre Büros und die Schneiderei und Maske sitzen auch dort.“ Yuji stieg in Stockwerk zwei aus. „Hier ist der Raucherraum. Die gibt´s auf jeder Etage, aber die meisten Leute rauchen in den Proberäumen, außer Gazette, Alice nine und Miyavi, wegen der Kinder.“
„Dann haben Aoi und Uruha wirklich zwei Töchter? Das war kein Gag?“
„Nein, sie haben Zwillinge. Und die sind immer dabei.“ Yuji überlegte, wo sie bei Yoohs Vorstellung gewesen waren, bis ihm einfiel, dass auch Aoi gefehlt hatte. Vermutlich hatte er etwas mit den Babys zu tun gehabt. „Du wirst sie noch kennen lernen. Miyavis und Hirotos Ami kennst du sicher schon, oder?“
„Ja. Die zwei sind lustige Väter.“ Yooh lachte heiser und warf sich die Haare aus dem Gesicht.
„Und hier sind die Toiletten. Leider haben wir hier unten keine Männer- und Frauen-Klos, sondern nur drei Kabinen auf jeder Etage.“ Er hoffte, dass dies kein Problem für Yooh darstellen würde.
„Wer braucht das schon?“ Scheinbar nicht, denn Yooh zuckte die Schultern, bevor ein Hustenanfall kam. „Entschuldige, mein Hals nervt.“
„Vielleicht solltest du dich besser noch etwas schonen, meinst du nicht?“
„Gute Idee. Miyavi ist eh schon weg, ich fahr heim zu meinen Katzen und geh schlafen,“ nickte Yooh.
„Du hast Katzen?“ Yuji war zwar nicht der größte Freund von Katzen, aber er mochte sie und er wollte noch über was andere als den Gebäudeaufbau mit Yooh reden.
„Zwei Stück. Eine heißt Marie, wie bei Aristocats, und die andere Emily.“
„Süß. Konnte ich dir etwas weiter helfen?“
„Ich denke nicht, dass ich verloren gehen werde. Aber warum habt ihr nun einen StarBucks im Haus?“
„Ach ja. Das erzähle ich dir, wenn du wieder fit bist. Vielleicht bei einem Kaffee oder so?“
„Wird das etwa ein Date?“ Yooh grinste.
„Wenn du magst. Sonst erzähle ich dir einfach nur was.“ Wenn Yooh jetzt nein sagte, saß er ganz schon n der Patsche.
„Übermorgen, halb zwei, aber nicht hier. Ich will schmutzige Details über die anderen Bands. Wo?“
Yuji überlegte kurz. War das nun ein Date oder nicht?
„Hier in der Nähe ist ein Nudelladen, der ist echt lecker.“
„Gute Idee. Für unser Date.“ Yooh gab ihm einen Kuss auf die Wange, der Yuji erröten ließ. Ja, er hatte sich soeben in Miyavis Gitarristin verliebt.
Fortsetzung folgt.....