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Aois Tagebuch

Aoi x Uruha
von

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Bücher

>Manche sagen, Bücher seien gute Freunde. Sie seien unparteiisch und frei von Vorurteilen - sie mögen jeden der sie ließt und den der sie mit Hingabe und Herzenblut schreibt.
 

Und manchmal kommt es vor, dass ein Buch sich seinen Besitzer selbst auswählt und es - unberührt, voller weißer Seiten - darum bettelt gefüllt zu werden.
 

Vor nicht allzulanger Zeit, sprach mich dieses Buch hier ganz persönlich an - ganz direkt, aber unauffällig, schüchtern lag es da und rief nach mir und ich adoptierte es, ohne Fragen zu stellen, ohne Anforderungen zu haben, ohne Umwege.

Und schließlich blieb es bei mir, und ich bei ihm. Wir sind uns treu geblieben - mein Buch und ich.
 

Und ich betrachtete es als genau das, wofür Bücher seit Jahrhunderten gemacht werden - als analoges Speichermedium.

Denn nie wird jemandem ein Buch näher sein, als eines dass die eigene Vergangenheit in sich trägt.

Nicht ein einziges Buch wird man mit mehr Liebe schreiben als sein eigenes... Tagebuch.
 

Yuu Shiroyama, Juni 2003<
 

Die erste Seite eines schweren Schinken, der im Halbdunkel unter Aois Bett wartete, geduldig und still, um des öfteren hervorgeholt, gestreichelt und mit einem Eintrag mehr gefüllt, wieder im Dunkel zu verschwinden.

Und tatsächlich war Aoi nie ein Buch teurer und wertvoller gewesen, als jenes in denen er seine eigene Vergangenheit einschloss, sich gelegentlich Kummer von der Seele schrieb und seine intimsten Geheimnisse verbarg.

Und in der Tat besaß er eine Menge davon.
 

Gerade jetzt, in der Weihnachtszeit griff er öfter als sonst nach dem Freund aus Papier und Leder. Er fühlte sich einsam. Und so kauerte er sich auf die Fensterbank seines Apartments und es klackte der Füllerdeckel, das Geräusch einer von Tinte durchtränkten Metallfeder auf rauen Blättern erklang und Aoi versank mal wieder tiefer als ihm lieb war in seinem Strudel aus Emotionen und geheimen Sehnsüchten. Auf dem Papier konnte er all diese Träume ausleben und mit einem klappenden Geräusch verschwanden sie im Nichts des Buches, als hätten sie nie existiert.
 

Seit Tagen schon ging es ihm furchtbar.

Dabei hätte er nichts, um sich zu beschweren ... nichts.

Er war glücklich vergeben, spielte als Rhythmusgitarrist in einer der zur Zeit erfolgreichsten Visual Kei Bands von ganz Japan. Und doch war er nicht glücklich. Er schleppte sich ins Badezimmer. Gleich würde Natsu kommen. Seit einem halben Jahr waren sie zusammen. Er zog sich um, doch der Spiegel fing ihn immer wieder ein, ließ ihn nicht entkommen, vor seinem traurigen Gesicht.
 

Schon seit Wochen dachte Aoi darüber nach, ob es Sinn machte, sich weiter selbst zu belügen, sie zu belügen ...
 

Und wie mit der Gedankenbahn stand sie auch schon vor der Tür, gutgelaunt und wunderschön wie immer.
 

Und Aois Zweifel waren wieder fort, denn er konnte diesen Engel nicht verletzen. Er konnte ihr nicht die Wahrheit sagen. Niemals... auch wenn er daran zu Grunde gehen würde.
 

„Hi, na?“
 

und schon lag sie in seinem Arm und ihre Lippen auf seinen.

Sie gehörten dahin - redete sich Aoi ein.

Verdammt was spielte er nur für ein ekelhaftes, niederträchtiges Spiel mit ihr? Wie war er nur so geworden? Warum belog er sie nach Strich und Faden? Vor allem, warum war er nicht ehrlich zu sich selbst?
 

Es lief, wie es immer lief. Aoi kochte für sie - sie half ihm natürlich. Und wie jedesmal verfielen die beiden nicht langer Worte, sondern ihre Zungen fanden irgendwann einfach zu einander, wie gewohnt, so vertraut. Und Aoi war zärtlich zu ihr, unheimlich zärtlich... als wolle er jede Lüge hinweg streicheln - dabei wollte sein Herz nur schreien. Und weinen.
 

Dieser Tag war furchtbar gewesen. Er hatte sich ganz abscheulich mit Uruha gestritten. Der Leadgitarrist hatte dermaßen fest auf seiner Meinung beharrt und war ihm mit einer ungeheuerlichen Arroganz entgegen getreten, dass ein Teil von Aoi einfach zerborsten war. Nichtssagend hatte er den Raum verlassen - nichts sagend, aber schnurstracks und mit Tränen im Magen. Denn wie immer war ihm nichts anderes übrig geblieben, als sie einfach hinunter zu schlucken. Und sich wie immer tausendmal zu fragen, was er falsch gemacht haben könnte.
 

Doch daran wollte er jetzt nicht denken - obwohl - wirklich gelangen tat ihm das nicht. „Aoi, ist alles in Ordnung mit dir? Du bist heut so still ...“
 

„Ist schon ok ...“, sagte er nur schnell und vergrub das Gesicht tiefer in die schwarzen Haare, der schönen Frau in seinem Arm. Lüge Nummer dreiundzwanzig an diesem Tag ...

Die siebente für sie ...
 

„Ist irgendwas passiert...?“

„Hai und es war ganz schrecklich ...“, er drückte sie ein wenig fester, dann schaute er sie wieder an, ihre Mimik war traurig.
 

„Was denn?“ Ihre Stimme klang ehrlich besorgt.
 

„Ich hab dich ... ganz schrecklich vermisst!“, sagte er dann schnell und küsste sie so tief, dass sie nichts mehr sagen konnte. Ihr Lächeln verriet ihm dass sie die Antwort geschluckt hatte - bei diesem Kuss, und Aois Küsse waren feurig - war ihr auch nichts anderes übrig geblieben. Aber Aois wusste sie würde spätestens nachfragen, wenn er von ihr abließ, also beschloss er einfach... nicht von ihr abzulassen.
 

Er drehte ihren federleichten, schlanken Körper um sich herum und lehnte ihn sanft an die Wand. „Mach dir keine Sorgen, mir geht es prächtig ... und gleich wird es mir noch besser gehen ...“, grinste er frech. Für dieses Lächeln hätte sie ihn verschlingen können. Sie kicherte vergnügt und erzitterte gleichzeitig wohlig, als seine Hand von ihrem Hals hinab ins Dekolleté glitt und geübt die Knöpfe ihrer Bluse öffnete. Einer nach dem anderen. So dass ihre Augen jedes mal ein wenig mehr glänzten, bevor sie sie schließlich ganz schloss und die verlangenden Liebkosungen an ihrem Hals genoss, die sie so liebte.
 

„Warum bist du denn heute so stürmisch ...?“, fragte sie spielerisch.
 

„Hey, bin doch immer stürmisch“, verteidigte sich Aoi und schickte ihre Bluse und den BH zu Boden, gefolgt von ihrem Rock und seinem eigenen T-Shirt. Einigermaßen geschickt wurde er auch seine Hose los und sie ihren Slip. Sie legte sich wie ein im Wind wogendes Blatt auf das Bett und wartete bis er sie mit seinem Körper zudeckte. Mit seinem Körper, seinen Berührungen und der Wärme seiner Hände.
 

Das Rascheln von feinem Satin im Ohr vergaß Aoi für einen Moment alles um sich herum. War wie weggetreten. Er schloss die Augen, küsste sich an ihrer Brust hinab und seine Sinne glitten ins Unendliche. Haut - das Gefühl von bebender, heißer Haut ... er liebte es. Ließ sich einfach in die Dunkelheit versenken und verlor den Sinn für Klarheit und Realität.
 

Dieser Duft ... was war das ...? Vertraute Bilder tauchten in ihm auf. Waren das ... Erinnerungen? Nein. Das war unmöglich.
 

Mit einem Mal tauchte Uruha vor ihm auf. Doch er stellte sich keine Bühne vor, auf der sie spielten, keinen Probenraum ... er stellte sich ihn nackt vor ...

Stöhnend, erregt und bebend ... erzitternd unter seinen Berührungen ... wie er es sich schon Tausende Male vorgestellt hatte. So oft ... Wenn er allein war - oder in sein Tagebuch schrieb.
 

Uruha ...
 

Diese kupferblonden Haare, die verstreut auf dem Kissen lagen, die er unbedingt berühren wollte. Die blassweiße Haut, im krassen Kontrast zu seinen eigenen schwarzen Fingernägeln, die sein Fleisch bis aufs Äußerste reizen würden. Die braunen Augen, die ihn devot mustern würden und die vor Erregung erstarkten Finger, die sich in seinen Rücken graben würden, bis ein stechender Schmerz entstand, der so angenehm war, dass es Aoi beinahe Angst machen würde.
 

Dieser Duft ... er umgab ihn wie einen Nebel und hielt seine Gedanken in dieser süßen Imagination fest, bis sein Herz fast zersprang - als er die Wahrheit erkannte ...
 

Er liebte nicht Natsu - er liebte ...
 

Und dieser Gedanke durchzog ihn so ruckartig, dass er in die Realität zurückkehrte, auf ihr aufschlug, ungebremst und hart.
 

Er schreckte auf!
 

Was hatte er getan? - Er hatte die Frau unter ihm der Ekstase nahe gebracht ... mit seinen Küssen, dem Streicheln, dass unter seiner Erregung, die aus dieser bittersüßen Vorstellung entstanden war, zu einem knisternden Spiel geworden war.
 

Diesem Spiel war Natsu nicht gewachsen.

Nicht im Geringsten.
 

Und doch war sie dem Himmel nahe ... begriff erst überhaupt nicht, dass Aoi aufgehört hatte, sich um ihren liebebedürftigen Körper zu kümmern.
 

Eine Minute später und er hätte Dinge mit ihr getan ... von denen sie keine Ahnung hatte, die seiner Fantasie entsprungen waren, in denen er hemmungslos das ausleben wollte, was er sich immer gewünscht hatte.
 

Er legte seinen Kopf auf ihr Schlüsselbein. Außer Atem und mit aufgerissnen Augen stammelte er nur noch ... „Es tut mir Leid, Natsu ... ich kann nicht ...“
 

„Was ...?“ Ein Wunder, dass sie in der Lage war zu sprechen, denn Aois Finger hatten sie um den Verstand gebracht. Langsam zog er seine Hand zwischen ihren Beinen hervor.

Ihr ganzer Körper erzitterte unter der plötzlichen Bewegung.
 

„Es tut mir ... Leid ...“
 

Natsu spürte Tränen auf ihrem Körper kondensieren ...

Doch sie blieb ganz ruhig, ihr Gesicht wurde ausdruckslos ... und leer ...
 

„Hast du ... an Uruha ... gedacht?“, fragte sie todesmutig in die Dunkelheit ...

Sofort stützte sich Aoi auf, um in die benahe toten Augen seiner Freundin zu sehen, die sich in einem halbgeschlossenen, langsamen Blinzeln auf ihn zu bewegten.

Ihr Oberkörper schwankte immer noch atemlos. Doch sie zwang sich den Mund zu schließen um, ihre fatale Erregung zu verstecken ...
 

„Was ...?“
 

„Hast du’s nicht gemerkt ...? Hm ... natürlich hast du das ...“
 

„Natsu ... was hat das zu bedeuten ...?“
 

„Ich trage sein Parfum ...“

Und im nächsten Moment erkannte Aoi die nach Honig schmeckende Falle, in die er geraten war.
 

„Du liebst Uruha ... ich weiß es, leugne es nicht ...“Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich hab dein ... Tagebuch gelesen ...“
 

~~~
 

Es war spät, als Uruha endlich Zuhause ankam, zurück von seiner Tour mit Reita durch Shinjuku hindurch. Der Bassist hielt es für nötig, auf ihn aufzupassen, damit er nicht allein womöglich sturzbetrunken durch Tokyo gondelte und sich irgendwo irgendjemanden anlachen würde, den er gar nicht wollte ... oder Schlimmeres, dass er sich von der Brücke stürzte, weil er dachte, er könnte fliegen!
 

Uruha konnte nicht fliegen. Würde es nie können, seine Flügel wurden ihm schon früh gestutzt.
 

Entschlossen warf er die Tür hinter sich ins Schloss, streifte die Schuhe ab und ging langsam ins Wohnzimmer an seinen PC, drückte den Knopf und loggte sich ein. Er hatte es sich fest vorgenommen, noch vor dem Schlafengehen seine Fanmails zu checken. Und ausnahmsweise musste er sich halt daran halten. Schon eine halbe Stunde später fiel ihm eine seiner Haarsträhnen ins Gesicht und kitzelte seine Nase. Kalter Rauch, Alkohol, PSC ... Konnte man wegwaschen.
 

Uruha erinnerte sich daran, wie er heute mit Aoi gesprochen hatte. Wie ihm erst danach klar geworden war, war er mal wieder zu ... sehr der Rolle ‚Uruha’ verfallen war, sich seiner Schönheit und seinem Können voll bewusst, keine andere Meinung duldend. Es hatte irgendetwas mit Einstellungen der Verstärker zu tun gehabt – ach nein, das war vorgestern gewesen. Was war es heute ...?
 

Der Kupferblonde schlurfte träge ins Badezimmer, den Yukata bereit legend, damit er bald ins Bett gehen würde. Im Vorbeigehen erschrak er vor seinem eigenen Spiegelbild. Seine Augen waren dunkel umrandet, Lidstrich und Lidschatten verwischt. Auch wenn er es sonst hasste, sich privat zu schminken, war es in den letzten Wochen zur Gewohnheit geworden, Schminke aufzulegen, das volle Programm, von Grundierung bis Lidstrich. Zu viel Make-up, es verdeckte sein wahres Ich, wie er wusste. Doch dieses wahre Ich mochte er nicht mehr leiden, nicht ansehen und schon gar nicht ‚hören’.
 

Langsam und unwillig schälte er sich aus seinen Klamotten, warf sie in den Wäschekorb und stieg unter die Dusche. Er hasste sie! Sie war kalt und veränderte von allein ihre Temperatur. Im Gegensatz zu Aois Dusche, die konstant bei einer Temperatur blieb, warm war und nicht abkühlte, als sei sie das Mädchen, das neben ihm eingeschlafen war ... Aois Dusche ... Da war er schon wieder.
 

Uruha legte die Hände an die kalten Fliesen, ließ seinen Rücken berieseln, seine Schultern massieren, die ihn schon wieder schmerzten. Er traute sich nicht, sich weiter vorzulehnen, anzulehnen, denn er fürchtete die Kälte, die ihn erwartete. Niemand sonst hasste Kälte so wie er! Wer sonst stellte sich vor warme Ventilatoren, benutzte einen Fön, um seine Beine zu wärmen, oder stellte sich direkt vor einen der Scheinwerfer, um nicht zu frieren? Dabei konnte niemand so gut wie er Kälte ausstrahlen ... seltsam ...
 

Er hatte es vergessen, erfolgreich verdrängt, warum er Aoi so grob behandelt hatte. Den Gedanken ertränkt, so ein Saufgelage hatte eben manchmal etwas Gutes an sich. Wenn er genau war, wollte er sich nicht daran erinnern, was vorgefallen war, dass der Ältere ihn wortlos zurückgelassen hatte. Sogar bei den anderen hatte er sich nicht verabschiedet.
 

„Ah!“ Uruha schrie auf und griff nach dem Temperaturregler. Wie gemein von ihm, sich ohne sein Zutun zu verändern! Minuten später war er sauber, fühlte sich körperlich besser und tippte erneut gegen den Regler, zischte unangenehm berührt, als ihn das eiskalte Wasser traf, ihn jeder Tropfen wie eine Nadel in die Haut stach. Es tat gut, das war eine gute Strafe ... Zitternd und bebend griff er nach dem Handtuch, trocknete kurz seine Haare, dann seinen restlichen Körper. Irritiert bemerkte er, wie sich die Härchen auf seinem Arm aufstellten, als er das Fenster öffnete, um den Dunst zu entlassen. Im Nacken spürte er nasse, kalte Haarsträhnen, die sich bis auf den Rücken schlängelten. Er zog den Yukata an und setzte sich zurück an den PC.
 

Auf dem Weg dorthin begrüßte ihn ein Zombie im Spiegelbild.
 

~~~
 

‚Warum sind Sie so unfair gegenüber, Aoi-san?’, stand in einer Mail. ‚Er sehnt sich nach Ihrer Nähe und Sie weisen ihn zurück. Wissen Sie denn nicht, wie schlecht er sich fühlt? Gehen Sie doch bitte auf ihn zu, er braucht Sie. Er vermisst Sie und Ihren Rat bei der Arbeit. Ich habe Ihnen einen Artikel mitgeschickt, den ich -’
 

Uruha schloss das Fenster und sah zur Seite. Das Wasser tropfte auf seinen Yukata, er war an der Schulter schon ganz durchnässt. Auf dem Tisch neben ihm lag der Artikel, den er in seiner Mailbox sicherlich über fünfhundert Mal zugeschickt bekommen hatte. Wenn nicht gar mehr. Aois Interview vom Sommer, nach der Tour. Er hatte es oft gelesen. Und seitdem hatte Wasser etwas mit Aoi gemeinsam: Es war immer da, ob man wollte oder nicht. Es gelangte überall hin, ob dort nun Grenzen waren oder keine. Es deckte Dinge auf, die im Verborgenen bleiben wollten ...
 

~~~
 

Zwei Stunden später schaltete er den PC aus und streckte sich gegen die Zimmerdecke. Hatte er nicht vorgehabt ‚bald’ zu schlafen? Jetzt war es schon wieder vier Uhr morgens und er hatte noch kein Auge zugetan ... Gähnend ging er in den Flur, ins Schlafzimmer und warf sich aufs Bett. Eine Kunstfeder kitzelte seine Nase, er stieß sie von der Kante.
 

Dann klingelte es an der Tür.
 

Er stöhnte. „Reita ...“
 

Es klingelte wieder und wieder, bis Uruha sich gezwungen sah, tatsächlich aufzustehen und die Tür selbst zu öffnen. Er holte tief Luft und riss die Tür auf: „Reita, ich hab dir zwar gesagt, du sollst dich anmelden, aber das hier ...“ Er erstarrte. Nicht doch ... er hatte es schon wieder getan ...
 

Er hatte schon wieder Aoi angeblafft, obwohl er gar nichts dafür konnte.
 

Der Dunkelhaarige stand vor ihm, die Haare hingen ihm in Strähnen verschwitzt ins Gesicht.
 

„Du warst gar nicht gemeint“, lachte der Jüngere nervös auf und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich dachte, Reita nervt mich schon wieder.“ Wie er nur so plötzlich umschalten konnte ... oder hatte die Aura, die Aoi umgab, ihn milde gestimmt, wollte Wunden heilen und nicht neue aufreißen? „Was kann ich für dich tun?“, fragte er freundlich und trat zur Seite.
 

Aoi machte langsame Schritte wie ein Raubtier. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. „Du machst mein Leben kaputt.“
 

Bumm. Einfach so.
 

„Was? Was hab ich ...!“ mit deinem Leben zu tun?, wollte er fragen, doch er erschrak viel zu sehr, als sich Aois Hände um sein Gesicht schlossen und seinen Körper gegen die nächste Wand drängten.
 

„Halt den Mund!“, sagte Aoi hart und Uruha nickte ob des Blickes der ihn traf. Die Augen seines langjährigen Freundes waren viel dunkler als sonst, aber in ihnen glänzte etwas, das er nicht benennen wollte. Dann, ganz unvermittelt, küsste er ihn auf den Mund. Leidenschaftlich. Feurig. Heiß.
 

Uruha konnte nicht fliegen. Auch in diesem Moment flog er nicht. Aber er konnte fallen, wie er jetzt wusste ...
 

Aoi intensivierte den Kuss mehr und mehr, doch Uruha schien einfach irritiert genug zu sein, um nicht zu reagieren.
 

Er konnte gar nicht, denn er war paralysiert von der überraschenden Wendung. Aoi stieß sich leicht von ihm ab. Den Kupferblonden starr fixierend, trat er vorsichtig zurück, bis er an der Wand hinter sich stand und seinen Körper ein Ruck durchzog. Die Tränen bahnten sich unaufhörlich ihren Weg und glänzten geheimnisvoll im Halbdunkel. Aoi wischte sie mit dem Handrücken von der rechten Wange weg, er wollte nicht, dass Uruha ihn so sah.
 

„Natsu hat sich von mir getrennt ...“

„Was? Warum ...? Ich ... Aoi, was ist denn ... ich ...“
 

Etwas ungestüm fing der Kleinere an in seiner Umhänge-Tasche zu kramen ... Uruha machte große Augen, als hinter dem schwarzen Stoff plötzlich ein großes, schweres Buch zum Vorschein kam.
 

„Was ist das ...?“
 

„Lies es, dann wirst du alles verstehen ... Ich habe nicht die Kraft, es dir zu sagen ...“
 

Immer noch völlig baff nahm Uruha das Tagebuch an, das er natürlich nicht sofort als solches erkannte.
 

„Aoi ...“
 

Der andere schüttelte nur den Kopf, dann rannte er aus der Tür, angeschlagen und wehleidig.
 

Uruha blieb schließlich allein zurück, immer noch zu perplex, um überhaupt in Erwägung zu ziehen, dass er seinem Bandkollegen auch einfach folgen hätte können.
 

Erst nach und nach begriff er, was eigentlich passiert war.
 

Aoi hatte ihn geküsst - das war ... unglaublich ...

Aber schließlich hatte der Leadgitarrist sich wohl gefühlt ...

Hieß das jetzt, dass Aoi in ihn ...

Aber warum machte er dann sein Leben kaputt ...?
 

Das alles war so verwirrend, dass Uruha sich erst mal setzen musste. Er verschwand also im Wohnzimmer. Ganz vorsichtig legte er Aois Tagebuch auf den Tisch ... er selbst setzte sich aber nicht etwa auf die Couch, sondern an die Wand auf der anderen Seite des Zimmers. Er nahm Abstand vor der tragenden Bedeutung, die dieses Buch haben musste.
 

Er begann sich auszumalen, was ihn darin erwarten würde. Und er begann sich zu fragen, ob er überhaupt die Berechtigung besaß ... darin zu lesen ... in einem Tagebuch, dass nicht seines war ... und was machte ihn überhaupt sicher, dass es eines war? Aber was hätte es sonst seien sollen.
 

Ok, Aoi hatte ihn ausdrücklich darum gebeten, es zu lesen ... aber Uruha hatte verdammt viel Respekt davor ... verdammt viel ... Angst ...
 

Was ist, wenn er die Wahrheit ebenso wenig vertragen würde wie Aoi? Er schüttelte sich. Nein, er musste den Wunsch des anderen erfüllen.
 

Fast auf allen Vieren kroch er zum Tisch, um das Buch zu holen. Aoi musste es schon sehr lange haben. Woher sollte er denn wissen, wo er anfangen musste zu lesen?
 

Mit zitternden Fingern öffnete er den Einband, blätterte den Schmutztitel zur Seite. Dort war der erste Eintrag.
 

>Yuu Shirojama Juni 2003< - das war schon länger her.
 

Und wie er zu lesen begann ... nahm ihn das Buch vollkommen gefangen. Denn etwas Persönlicheres hatte er nie gesehen, nicht einmal die Songs, die Aoi schrieb waren so persönlich, so nahe an seinem Herzen. - Zumindest bildete sich Uruha das ein. Warum er, wenn der andere ein eigens geschriebenes Solo spielte immer eine Gänsehaut bekam, hatte er sich nie erklären können ...
 

Und dieses mal war es genau so, denn wieder überkam ihn ein Schauer, der sich wie ein Film auf seine Arme legte.
 

Uruha entdeckte neben den Einträgen auch noch ein paar andere Dinge, die ihn ab und an schmunzeln ließen. Alte Fotos von der Band, oder von Aois Familie, von seinen Freundinnen. Das war süß. Ab und an hatte er ein paar Liedertexte geschrieben, die er in diesem Buch sammelte.
 

Die Lyriken hauten Uruha beinahe um!
 

Warum hatte Aoi nie getextet, wenn er einen Song geschrieben hatte? Weil Ruki sich das Monopol zu eigen gemacht hatte, der Texter zu sein? Aoi war besser als er.

Der gesamte Schreibstil des Buches faszinierte ihn ungemein - dieses Tagebuch war mit einer besonderen Art von Hingabe geschrieben und gestaltet worden, dass es Uruha mit jeder Seite, die er umblätterte, kostbarer erschien.
 

>Und ich habe mal wieder festgestellt, dass Uruha und ich auf einer Welle schwimmen ... Es kommt selten vor im Leben, dass einem jemand begegnet, mit dem man sich auf Anhieb so gut versteht. Wir sind uns ähnlich, nicht nur in unserem Stil und in den Dingen, die wir mögen, sondern auch charakterlich. Wir haben dieselbe Art zu spielen, wenn auch mit unterschiedlichen Gitarren, dieselbe Art von Klangverständnis, denselben Rhythmus. Das war schon von Beginn an so ... Wir harmonieren einfach sehr gut mit einander ... auch wenn wir nicht immer derselben Meinung sind.<
 

Uruha stand wieder das Wasser im Gesicht, wenn er solche Abschnitte über sich las. Diese Zeiten waren vorbei. Und das war offensichtlich seine Schuld. Warum hatte er Aoi das nur angetan? Ein paar Seiten weiter, konnte er seine Traurigkeit schon gar nicht mehr zurückhalten ...
 

>Manchmal kommt es vor, dass einem das eigene Herz einen Streich nach dem nächsten spielt. Man rudert und rudert mit den Armen und versucht sich nicht austricksen zu lassen, doch gelingen wird es nie. Seit ein paar Tagen reiht sich ein seltsames Gefühl an das nächste. Ich habe Angst, Angst, dass mein Herz eine schlimme Falle für mich bereit hält, in die ich blindlinks laufen werde, ohne etwas an meinem Kurs ändern zu können. Warum nur geht mir Uruha nicht mehr aus dem Kopf? Ich bin ganz verwirrt und nur bedacht darauf nicht zu zeigen, dass er mir gefällt - anders gefällt, als ein Freund es tun sollte. Ganz anders.<
 

Uruha schaute auf das Datum ... das war schon im Winter in 2003 gewesen. Das konnte doch nicht sein? Aoi war scheinbar wirklich in ihn verliebt ... schon so lange ... Uruha schnürte der Kloß in seinem Hals die Luft ab. Er hatte nichts bemerkt.
 

>Wenn ich so die Augen schließe, kann ich ihn vor mir lächeln sehen, zusehen wie sein Mund sich wie der einer Katze verhält, wenn sich die Winkel erst mach oben ziehen. Und es überkommt mich die Frage, wie es wohl sein würde diesen Mund zu küssen ... Jedes Mal könnte ich mich ohrfeigen für solche Gedanken, doch sie wollen nicht verschwinden.
 

Ich kann es nicht leugnen - Ich habe mich in ihn verliebt ...<
 

Uruha hielt einen Augenblick lang inne.
 

>Ich muss einfach aufpassen, dass ich nichts Falsches tue oder sage ... Er würde es nicht verstehen.

Die anderen würden es nicht wollen. Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich machen soll, wenn er vor mir steht und ich mich zusammenreißen muss, ihn nicht anzuhimmeln. Oder über ihn herzufallen, einfach so. Doch er wird es nicht merken, er wird es niemals merken, dass ich ihn einfach nur berühren möchte, mir manchmal ausmale, wie es wäre, mit ihm zusammen zu sein, mit ihm eins zu sein.<
 

Uruha fühlte wie sich eine sanfte Röte auf seinen Wangen ausbreitete ... Schrieb Aoi etwa ... >davon<?

Miteinander eins zu sein, dass bedeutete doch ... miteinander ... zu ... schlafen ... oder nicht? Er blätterte weiter.
 

>Seine braunen Augen schweben vor mir und funkeln so geheimnisvoll, wie immer. Ich verbrenne jedes Mal wenn ich seine Hand auf meiner Haut spüre und ist die Berührung auch noch so flüchtig und zart ... Ich sauge seinen Duft in mich auf, als könnte ich irgendwas verpassen. Wenn ich mir vorstelle, ihm nahe zu sein, so nahe, dass ich seinen Atem in meinem Gesicht spüren könnte, fängt mein Herz zu fliegen an. Ich würde gerne auf seiner weißen, makellosen Haut spazieren gehen, in seinen Mund eintauchen. Wenn ich nur die Chance dazu hätte, würde ich ihm alles geben, was ich geben kann. Wenn ich nur einmal diesen Körper unter meinem spüren könnte, nur einmal sein Zittern miterleben, wenn ich mich langsam in ihm bewege, vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun. Ich würde die Zweifel von seinen Lippen lecken. Und die Angst von seinen Schultern küssen ...
 

Doch von all dem wird er nie erfahren - denn ich weiß, er würde sich nur vor mir ekeln. Meine Wünsche müssen unausgesprochen bleiben, denn er wird sie niemals tragen können ...<
 

Uruha ekelte sich nicht ... er weinte ... mehr als vorher und bitterer als vorher ...
 

Doch er fühlte noch etwas anderes ... Ohne Darüber nachgedacht zu haben, musste er sich eingestehen, dass ihm gefiel, was Aoi geschrieben hatte. Nie in seinem Leben wurde ihm ein schöneres Kompliment zu Teil als dieses.
 

Er atmete schwer, denn Aois Worte hatten Bilder in seinem Kopf gemalt und dann begriff er, was sein Körper schon ein paar Minuten vor ihm verstanden hatte und es nun unleugbar machte. - Er war erregt ...
 

Er wollte mehr davon lesen ... und er bekam mehr.
 

Er las einfach weiter und bald darauf fing er an noch heftiger zu zittern. Schaffte es nur noch abschnittsweise voranzukommen. Immer wieder klappten seine Augen zu und er ließ seine Fantasie Aois Gedanken zu Ende bringen ...
 

Mit halb geschlossenen Augen, schwer atmend lehnte er den Kopf an die Wand hinter sich. Seine Hände, von den Worten des anderen beflügelt, streichelten fahrig das Buch, als wäre es der Körper, nach dem er sich sehnte - Aois Körper. Er drückte es an sich, als wäre es Aoi, den er trösten wollte.
 

Diese Worte machten ihn wahnsinnig. Er wurde ganz unruhig und biss sich unbedacht auf die pralle Unterlippe, als er einen Absatz weiter las. Er schwebte in einem Zustand zwischen Lust und Peinlichberührtsein, doch aufhören konnte er nicht. Aois Worte machten ihn süchtig. Nicht zuletzt, weil er wusste, dass jedes einzelne wahr war und seiner Hand entsprungen ... dass dieses Buch seine Haut berührte, als er sie schrieb ...
 

Er war so töricht gewesen ...
 

Zu glauben, dass er Aoi nicht zu nahe kommen durfte. Sich selbst zu verbieten, freundlich und aufrichtig zu ihm zu sein, nur um Abstand zu gewinnen. Aoi hatte auch Angst, aber er hatte einen Weg gefunden, damit umzugehen. Er kam ihm so viel besser zurecht als er, Uruha selbst.
 

Wieso hatte er diesen Engel nur so leiden lassen?
 

>Ich verstehe gar nichts mehr ...< schrieb Aoi in einem neueren Eintrag >Der Mensch, den ich liebe und den ich zu kennen glaubte, wendet sich immer mehr von mir ab. Hat er etwa irgendwas bemerkt ...? Nein, das kann es nicht sein, oder doch? Ich warte seit Wochen auf ein liebes Wort von ihm, doch er hat nur noch Gleichgültigkeit für mich übrig.
 

Scheinbar bin ich in seinen Augen zu einem Nichts mutiert ... Es tut weh ... so furchtbar weh ... Ich würde ihn am liebsten anschreien. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich weiter auf Natsu zu konzentrieren. Uruha nimmt immer noch einen zu großen Platz in meinem Herzen ein, so dass ich mich nie wirklich auf sie einlassen können werde ... Es tut mir Leid, aber ich kann es nicht ändern. Wenn ich so weiter mache, zerstöre ich unsere Beziehung ... Ich kann machen, was ich will - ich kann Uruha nicht vergessen. Er ist widerlich zu mir, doch ich werde es weiter ertragen. Auch wenn es mich zerstört. Er ist mir unheimlich kostbar.
 

Natsu gibt mir sehr viel, manchmal könnte ich fast glauben, ich könnte es schaffen Uruha endlich aufzugeben, doch ich kann nicht. Ich kann nicht... Es geht nicht. Ich kann ihn noch nicht loslassen und wahrscheinlich werde ich das nie. Ich belüge alle Menschen um mich herum und das macht mich krank. Ich hasse mich selbst dafür, aber ich sehe einfach keine andere Lösung, es gibt keinen anderen Weg, die Wahrheit würde alles zerstören, was ich liebe. Natsu und Uruha. Ich bin am Ende ...<
 

Aois letzter Eintrag in diesem Buch. Auf der Seite bemerkte der Kupferblonde den Wasserfleck, der die Seite im unteren Bereich zierte ... Ein Tränenfleck ... Er verschwamm vor seinen Augen, denn auch Uruha war nun offenbar am Ende seiner Kraft. Er unterschrieb seine momentane Zerbrechlichkeit, mit einem weiteren Tropfen Wasser auf dem Blatt Papier ...
 

Wie schrecklich ... er hatte ihn einfach gehen lassen. Einfach so. Aber er hatte es doch nicht ahnen können! Uruha hielt inne und sah auf. Hatte er es ahnen können ...? Er versuchte sich an Situationen zu erinnern, mit denen Aoi sich hätte verraten können.
 

Da war dieses eine Mal gewesen, als es Uruha nicht gut ging, weil er Fieber gehabt hatte. Es war sogar auf der NIL gewesen, zum Glück an einem ‚freien’ Tag, er hatte ein paar Stunden Zeit gehabt, um gesund zu werden. Aoi hatte sich so lieb um ihn gekümmert, obwohl er davon kaum etwas mitbekommen hatte. Wie hinter einem tiefen Schleier erinnerte er sich an sanftes Streicheln, wie auch seine Mutter es tun würde. Ein Kuss auf die Stirn. Doch er hätte gedacht, dass es ‚normal’ war, sich so um Freunde zu kümmern. Das war es ja auch. Je mehr er darüber nachdachte, es war kein Beweis dafür, dass Aoi sich verraten hätte, nur ein Beweis dafür, dass er ihn – liebte.
 

Ein anderes Mal hatte Uruha einen Blick auf Ruki gesehen, als dieser zusammen mit Uruha morgens in die Arbeit gekommen war. Es hatte ein komisches Bild abgegeben, auch wenn nichts weiter dahinter steckte. Nur ein dummer Unfall, ein Joggingausflug in der Nacht, bei dem Uruha seinen Haustürschlüssel verloren hatte. Und der war im Gulli gelandet. Aois Blick war von Eifersucht gezeichnet gewesen, was er trotzdem nicht als solche erkannte. Wieso auch? Er hatte ja keinen Verdacht gehegt ...
 

Verdacht hin oder her, spätestens jetzt war es an der Zeit, etwas zu tun! Vorsichtig legte Uruha seinen persönlichen, neugewonnenen Schatz zurück auf den Tisch, stürmte ins Schlafzimmer, schlüpfte nur schnell in eine Hose und einen Pulli, um dann im Vorbeigehen seinen Mantel umzulegen, Schlüssel einzupacken, und das Haus zu verlassen. Auf der Suche nach Aoi ... er hatte ihn noch nie suchen müssen. Er hatte immer gewusst, wo er war ... jetzt war das gar nicht mehr so gewiss.
 

An der Stelle seines ... Freundes würde er nicht nach Hause gehen wollen. Wohin sonst? Er hatte auch nicht danach ausgesehen, als hätte er sein Handy dabei, selbst wenn, würde er kaum rangehen, damit er mit ihm reden konnte ... Wo suchte man also einen Menschen, der so wunderschön und intensiv schreiben, von seiner Freundin verlassen worden war ... der einen liebte?
 

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen stand er auf der Straße, sah sich um und hätte beinahe wieder angefangen zu weinen. Die Sehnsucht nach Aoi war so groß, er wollte zu ihm, ihn in den Arm nehmen und trösten. Was noch?, fragte die verräterische Stimme in seinem Kopf. Willst du nicht noch mehr von ihm? Seine Finger zitterten, fischten nach einer Zigarettenschachtel in seiner Manteltasche ... er hatte aufgehört zu rauchen, verdammt! Jetzt könnte er verdammt eine Dosis Nikotin gebrauchen!
 

Wasser ... Aoi liebte das Meer! Uruha lebte nicht weit von einem Fluss entfernt! Sogleich rannte er los, sich nicht ganz sicher, ob seine Schlussfolgerung denn so stimmte. Für ihn gab es nur ein Ziel: Aoi zu finden und ihn ... nein, erst musste er ihn finden, trösten! Alles andere würde er später überlegen. Nur vier Minuten später hielt Uruha an einer Brücke an, holte Luft und verdrängte die Tränen, die ihm seine Verzweiflung aufzwingen wollte. Wenn er Aoi nicht fände, würde er ihm nie beweisen können, dass er sich nicht vor ihm ekelte oder dass die Wahrheit ihre Beziehung nicht zerstört hatte! Dass es etwas anderes war, das damit drohte, alles zum Einsturz zu bringen ...
 

„Aoi ...!“ Im Augenwinkel erkannte er einen dunklen Schatten unten am Steinufer, auf einer Treppe kauernd, die ins Wasser führte. Hier war es kalt. Der blonde Gitarrist schauderte ob der Kälte und ob der Situation, die ihm jetzt bevorstand. Schnell suchte er den Weg hinunter zum Ufer, doch keine Treppe führte dorthin, keine, die er sah. Überschwänglich nahm er den steilen Abhang und rutschte gefährlich übers taunasse Gras hinunter aufs Wasser zu. Er schrie auf, als er sich auf den Hosenboden fallen ließ, um nicht im Wasser zu landen.
 

Aoi hob erschrocken den Kopf, als Uruha nur ein paar Meter hinter ihm im Gras sitzend stoppte.
 

„Aua ...“, hauchte der Jüngere und rieb sich den Po, als er aufgestanden war. Nur zwei Meter weiter hätte die kalte Tiefe auf ihn gewartet. Das war allerdings knapp gewesen. Seine Wangen brannten, wie er aufsah und Aois Blick auffing, der ihn mit einem unbeschreiblichen Gesichtsausdruck taxierte. Uruha nahm seinen Mut zusammen und kam ebenso zu den Treppen, begab sich auf eine Stufe, auf eine Ebene mit Aoi und setzte sich neben ihn.
 

Eine Weile lang saßen sie stumm nebeneinander, beobachteten das schwarze Wasser, das sich in leichten Wellen auf und ab bewegte, über die Schwellen schwappte. Zu seinem Erstaunen bemerkte Uruha, dass ihm nicht kalt war. Wenn er es genau bedachte, war ihm nie kalt gewesen, so lange er nur in Aois Nähe war. Geistig und psychisch nahe, wenn sie sich verstanden, ohne zu reden, nur spielten oder Blicke tauschten. Ihm war seit Monaten so kalt gewesen, nichts hatte ihn erwärmen können.
 

„Natsu hat das auch gelesen?“
 

Aoi nickte.
 

„Und ... hat dich darauf angesprochen?“
 

„Indirekt“, murmelte der Ältere im Kansai-Dialekt, so dass Uruha einen Moment überlegte. „Sie hat mich auf die Probe gestellt. Dein Parfum getragen.“
 

„Aha ...“, antwortete er schlau, auch wenn er mit dieser Information nichts anfangen konnte.
 

„Ich hab ... vergessen, dass ... ich dachte, sie wäre du“, sagte er stattdessen schnell.
 

„Oh.“ Die braunen Iriden weiteten sich, Röte zog über seine Wangen. Er hatte es in den letzten Stunden oft gelesen, was Aoi mit ihm machen wollte. Um sich abzulenken, hakte er weiter nach. „Du hast ... aufgehört?“
 

„Was? Womit?“

„Sie ... zu behandeln, als wäre sie ich.“

„Hai ...“

„Hm.“
 

Schweigen.
 

Es war Eifersucht, die sich in sein Herz schob. Verständnislosigkeit sich selbst gegenüber, dass er diesen Engel hatte so sehr und so lange leiden lassen. Die Sehnsucht, die sich nicht erfüllte. Uruha wurde schlecht, als er die schweren Tränen in seinem Magen spürte, die sich ihren Weg nach außen bahnten. Die Hände in den Manteltaschen vergraben, den Kopf gesenkt begann er zu schluchzen.
 

Aoi sah ihn irritiert an, doch dann lächelte er warmherzig. „Du hasst mich nicht, da bin ich froh. Hör doch bitte auf zu weinen. Es ist schon okay.“
 

„Iie ...“
 

„Uruha ...“ Sehr vorsichtig, einen Moment inne haltend, hob Aoi einen Arm, bevor er ihn bestimmt freundschaftlich um die zitternden Schultern des Mannes legte, den er liebte. Uruha erschauderte. „Es tut mir leid, dass ich dich damit belästigt habe. Es konnte nur nicht länger ... verschlossen bleiben ... Beruhige dich, es wird alles wieder gut.“
 

„Hör auf, Aoi, ich sollte dich trösten, nicht du mich!“, stieß der Jüngere schluchzend hervor und warf sich Aoi in die Arme, vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge, seine Finger verkrampften sich in Aois Jacke. „Mir war die ganze Zeit kalt, so unendlich kalt ... ‚ich’ war dir gegenüber kalt!“
 

Der Dunkelhaarige verstand anscheinend nicht, was man ihm sagen wollte, erwiderte die Umarmung nur und atmete unregelmäßig.
 

„Ich habe dich vermisst, Aoi, obwohl du die ganze Zeit bei mir warst.“ Seine Tränen waren versiegt, aber er machte eine kurze Pause, um diesen Duft einzuatmen. Aois Duft. Morgens im Hotel musste er nicht die Augen aufmachen, um zu wissen, ob sein Gitarrenpartner noch schlief. Er hatte ihn immer gerochen. „Es tut mir so leid, dass ich dich auf Abstand hielt. Nie wollte ich dich damit verletzen ... stattdessen wurde alles nur schlimmer. Es ist meine Schuld, es tut mir so leid ...“
 

„Was ... willst du eigentlich sagen?“
 

Uruha hob den Kopf und traute sich nicht die Augen zu öffnen, um Aoi anzusehen. Wie von selbst fanden seine Lippen jedoch Aois, der erschrocken zurückzuckte. „Hai, ich weiß ...“, flüsterte er und suchte den Blick des neben ihm Sitzenden. „Ich hasse dich nicht, du ekelst mich nicht an ... im Gegenteil ...“
 

„Nani?“
 

Diese schönen Augen ... Uruha biss sich auf die Lippen. „Deine Liebe ehrt mich. Im Grunde habe ich sie nicht verdient.“
 

Aoi nickte. Die schönen Augen wurden trüb und der Blick sank gen Wasser.
 

„Schau bitte nicht so ... das ist kein Korb, den ich dir gebe ...“ Der Jüngere war sich unsicher, was er sagen sollte. Es wäre fast einfacher gewesen, ihn zu küssen und ihn mit einem Blick dazu zu bringen, mit ihm nach Hause zu kommen. Mit Aoi hätte er das allerdings nie gemacht. „Ich habe mich auch in dich verliebt“, kam dann das leise Flüstern, bevor er verlegen zur Seite sah. Er spürte wie Aois Hand auf seinem Rücken aufbebte. Sein Freund schien sich fühlbar zu fragen, ob er sch verhört hatte.
 

„Was ...?“
 

„Ich habe es bemerkt, als ich deine Worte las ... Ich hatte vorher schon immer so eine Ahnung, eine unterschwellige Angst dir zu nahe zu kommen, doch so richtig erklären konnte ich mir das nicht. Jetzt habe ich es endlich begriffen. Ich habe verstanden was für ein ungeheuerlicher Dummkopf ich gewesen bin, dich so leiden zu lassen ...“ Uruha sank noch ein Stück mehr in sich zusammen, bis Aoi sich ganz an ihn schmieg um das kleine, stammelnde Häufchen Elend zu trösten, dass sich fast unbemerkt unter seine Jacke geschummelt hatte, um mehr Nähe zu erhaschen. „Aber ich hätte doch niemals gedacht, dass du die gleiche Art von Gefühlen für mich haben könntest ... Ich danke dir Aoi, danke ...“
 

„Wofür ...? Dass ich dich jahrelang nur angelogen habe ...? Und dass ich Natsus Liebe auf dem Gewissen hab?“
 

In Aoi stieg wieder Wut auf, Wut auf sich selber und auf seine scheinbare Unfähigkeit zur Wahrheit.
 

„Nein ... ich bedanke mich, weil du mir das größte Kompliment gemacht hast, dass ich mir wünschen konnte ... Aoi ... ich, ich habe mich immer gefragt wie die Frau sein muss in die du dich verliebst, so sehr dass du einfach nicht von ihr loskommst, wie die jene Eine sein muss, an die du immer denkst wenn du Gitarre spielst, die dich Nacht für Nacht in deinen Träumen begleitet ... Ich wusste immer dass es sie gibt ... Sie musste einfach wunderbar sein und überirdisch schön, ein Engel ... so hab ich sie mir immer vorgestellt, aber ... dann gabst du mir dieses Buch… und ich erkannte dass ich es bin, für den dein Herz schlägt ... und ich ... ich bin so überwältigt von diesem schönen Gefühl, dass ich ... dass ich ... offensichtlich keine Worte finde, um es zu beschreiben ... Und danke… dass ich durch dieses Buch so viel neues über dich erfahren durfte und dass du mir dadurch jetzt viel näher bist als irgendwann vorher ... Das war das, was ich immer wollte.“ Aoi ließ diese gebrochenen, aber dennoch präzisen Worte einfach auf sich niederschneien, wie die kleinen weißen Flocken, die begannen, sich aus dem schwarzen Himmel über Tokyo abzuseilen. „Ich hab aus diesem Buch so vieles gelernt ... über dich und unsere Vergangenheit ... und auch über mich ...“
 

Nun saßen sie beide da, weinten, wieder mehr leise und unauffällig, aber ... gemeinsam.
 

Uruha brauchte einen kleinen Moment um sich wieder zu fangen, dann setzte er fort.
 

„Aoi ... mich hat zum Beispiel auch immer beschäftigt, warum alle meine Beziehungen zum Scheitern verurteilt waren ... schon mein ganzes Liebesleben lang habe ich mich gefragt, warum immer ich der Grund bin, warum eine Beziehung zerbricht ... warum ich meinen Freundinnen nie genügt habe ... nie zärtlich und aufmerksam genug war, nie einfühlsam und umsichtig genug ... Ich konnte es mir nie erklären ... Aber ...“
 

Uruha rieb sich die Augen. Er wirkte wie ein kleines, verheultes Fuchsbaby, ganz anhänglich und verschmust. Aoi streichelte vorsichtig durch seine weichen Haare. Er kannte diese schutzbedürftige Seite an Uruha nicht, doch hatte er schon geahnt, dass es sie gibt. Er versuchte seinen Freund vor dem Wind zu schützen, der sie beide langsam mit Schnee zu wehte ...
 

„Aber ...?“
 

„Aber als ich deine Worte las, da ist mir mit einem Schlag bewusst geworden, dass ich immer derjenige sein wollte, der Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchte, der zärtlich behandelt werden wollte ... ich wollte, dass jemand alles für mich gibt ... ich hab gelesen, was du geschrieben hast, ich hab alles gelesen, das ganze Buch ... in einem Zug, weil ich es nicht mehr weglegen konnte, weil ich zum ersten Mal in meinem Leben gespürt habe, dass jemand bereit ist, alles für mich zu geben ... ohne selber Forderungen zu stellen, oder mich mit Erwartungen zu erdrücken ... Ich wollte einfach jemanden haben ... der mir die Zweifel von den Lippen leckt und die Angst von meinen Schultern küsst ... “
 

Dass Uruha bewusst Aois Worte aus dem Buch zitierte, ließ dem Dunkelhaarigen erst einkommen, dass der Mann, den er liebte, sein Tagebuch offenbar wirklich verschlungen haben musste.
 

„Du ... bist das, was ich immer brauchte ...“ Mit diesem leisen Einverständnis vergrub der Größere sein Gesicht tiefer in die Halsbeuge des anderen, dann sprach er noch leiser weiter. „Bin ich ... egoistisch ... wenn ich mich danach sehne, dass mir jemand alles gibt und mich beschützt ...? Wenn ich mir wünsche, dass mich jemand die ganze Nacht streichelt, bis ich wieder fliegen kann ...?“
 

Aoi konnte nicht anders als liebevoll zu lächeln ...
 

„Nein, du bist nicht egoistisch ... Ich glaube nur, dass du erst alles von einem anderen verlangen willst, ohne etwas zu geben, damit du dir sicher bist, dass es sich zu geben lohnt ...
 

Niemand kann besser Uruha spielen als du ...
 

Und Uruha weiß, dass Kouyou Schutz braucht und Angst hat zu geben, weil ihm seine emotionale Wärme zu kostbar ist ...

Denn sie ist alles, was dich warm hielt, als du fast erfroren wärst, das weiß ich ... und genauso weiß ich, dass du durchaus in der Lage bist, alles das, was ich dir in diesem Tagebuch versprochen habe, auch mir zu schenken ... du bist nicht egoistisch, du hast nur Angst deinen einzigen Schutz zu verlieren, zu frieren und dann einfach vom Himmel abzustürzen ...“
 

Langsam brachte Aoi Uruha dazu wieder aufzustehen. Er klopfte ihm den Schnee von seinen Schultern und als Uruha ihn scheu aus braunen Fuchsaugen anschaute, war er sich sicher, dass das Eis, das seinem Freund immer die Kehle zugeschnürt hatte, einfach geschmolzen war, mit jeder Seite mehr, die dieser im Tagebuch umgeschlagen hatte. Uruha würde wieder zu sich selber finden.
 

„Und was machen wir jetzt ...?“, fragte der Jüngere ein wenig übervorsichtig. Doch statt ihm verbal zu antworten küsste Aoi ihn einfach nur tief und leidenschaftlich, ließ seine Hand über Uruha Brust unter den Mantel wandern, schob den schweren braunen Stoff ein Stück zur Seite. Uruha erschauerte wohlig, als er Aois Zunge spürte, die sanft über seine vollen Lippen strich, bevor sie verspielt seine herausforderte. Nur einen kurzen Augenblick und Uruha wusste, dass es richtig war.
 

Seine Zweifel waren fort.
 

Aoi schien innerlich zu schweben.

Das hier war keine Illusion, die auf Papier gefangen war und in Leder eingesperrt.

Kein geschriebenes Wort aus Tinte.

Keine Seite in seinem Tagebuch.
 

Das hier war real und es fühlte sich neu an und großartig.

Er würde eine halbe Ewigkeit brauchen, um zu begreifen, dass nun alles zu Ende war. Die Lügen, die Zweifel an sich und an seiner Moral, die Vorwürfe, der Schmerz und dass ihn am Ende seines Buches kein Abgrund erwarten würde, kein gebrochenes Herz.
 

Uruha würde ihn lieben lernen ...

Denn erst jetzt wurde sich der Ältere bewusst, dass er den Zauber um Uruhas Herz zu gewinnen, immer schon in Händen gehalten hatte.
 

Langsam wanderten Aois Lippen die Wange seines Freundes entlang, den Hals hinab, auf seine halbfreigelegte Schulter und es schien so, als würde eine lange penetrante Last von Uruha abfallen. Sein Herz begann noch schneller und kräftiger zu schlagen, als er Aois Blick wieder auffing ... so dunkel und warm, dass ihm ein Blitz durch alle Sehnen schoss, als der Kleinere sich erneut zu ihm vorbeugte um ihm, zusammen mit einem leisen Schwur, einen weiteren kurzen Kuss auf den Mund zu hauchen.
 

Seine Ängste schwanden.
 

„Jetzt zeige ich dir Stück für Stück, wie man fliegt ...“

Letzter Eintrag:
 

>Manche sagen, Bücher seien gute Freunde. Sie seien unparteiisch und frei von Vorurteilen - sie mögen jeden der sie liest und den, der sie mit Hingabe und Herzblut schreibt.
 

Dieses hier muss dich ebenso lieben wie ich, Aoi.
 

Vor nicht allzu langer Zeit, sprach es mich ganz persönlich an - ganz direkt, aber unauffällig, schüchtern lag es da, rief nach mir und berichtete von einem Menschen, der bereit war, mir nach langer Zeit endlich sein geheimstes Innerstes darzulegen und mir das zu geben, was ich immer wollte - ohne Fragen zu stellen, ohne Anforderungen zu haben, ohne Umwege.
 

Und schließlich blieb dieser Mensch bei mir, und ich bei ihm. Wir sind uns treu geblieben - Aoi und ich.
 

Und nach und nach werde ich alles erfüllen, was seine Fantasie auf diese Seiten bannte – Zeile für Zeile und Wort für Wort ...
 

Ich danke dir, du schwarzes Ungetüm aus Papier und Tinte, dass du alles in dich aufgenommen hast und einfach das bist, was von Anfang an dein Sinn und Zweck gewesen war. Ein analoges Speichermedium.
 

Denn nie wird mir ein Buch näher sein, als jenes dass seine Vergangenheit in sich trägt.

Nicht ein einziges Buch werde ich mit mehr Liebe lesen als Aois Tagebuch ...
 

Kouyou Takashima, Winter 2008<
 

---
 

Danke schön fürs Lesen ^o^

Wie immer gilt: Wer Kommentare schreibt, wird mit Garantie bei weiteren Geschichten benachrichtigt ^^
 

Wir hoffen, es gefiel ^^
 

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Viele, liebe Grüße!

Himitsu_und_Namida



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Kommentare zu diesem Kapitel (50)
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Von:  Jyll
2012-03-11T20:56:29+00:00 11.03.2012 21:56
Eine wunderschöne Geschichte!
Von euch ist man ja auch nichts anderes gewohnt^^
Wirklich schön geschrieben.
Von:  Koobi
2011-04-17T20:58:17+00:00 17.04.2011 22:58
OMG ... ich habe nun schon mehrer FF's von euch gelesen und ich muss sagen: Ihr seit sowas von klasse ... ich lese sie gerne ...wirklich... das mich so etwas so sehr fesseln kann ist unglaublich x___x!!!!
Von: abgemeldet
2011-01-22T23:01:51+00:00 23.01.2011 00:01
omg...
gänsehaut O.O
am anfang kam mir die geschichte sehr emo vor..XD depressiv, tagebuch...
traurige liebe..
klischees.
doch, wo uruha aois tagebuch liest..
es ist wirklich berührend. so etwas würde ich nicht mal hinkriegen, wenn ich über mich selbst schreiben wollen würde...
sagt mal, werdet ihr dafür eigentlich bezahlt?? XD
Von:  Keiss
2010-06-20T11:28:04+00:00 20.06.2010 13:28
Ich hatte die FF schon lange auf meine Favos gesetzt um nicht zu vergessen das ich sie unbedingt einmlai lesen wollte. Und ich bin froh das ich es gatan habe. Was ein Tagebuch alles bewirken kann ist wierklich toll dargestellt worden.die stelle dich ich ganz besonders schlimm fand, die wahscheinlich auch hier für Aoi echt schwer war, war die, wo Natsu ihm gesagt hat, das sie Uruhas Parfüm benutz hat. Und ich war tatsächlich fast am heulen.Oder wo Uruha das kalte Wasser, was ihn wie nadeln sticht als Strafe empfindet. Einfach total toll geschrieben.
Liebe Grüße :D

Von:  xHan_Ichiban
2010-06-10T12:36:25+00:00 10.06.2010 14:36
oh mein gott *__* ich LIEBE es!!
Eine so schöne story hab ich selten gelesen..

Einfach toll und absolut mitreissend *mit den nerven fertig sei*

ich hab wirklich vor dem pc GEKLEBT und hätte an einigen stellen sooo mitheulen können..

Danke dass ich so was schönes lesen durfte.. ^^

Lg Yuki <3
Von:  Len_Kagamine_
2010-05-10T22:30:02+00:00 11.05.2010 00:30
ohhhh sie ist soo toll und wie immer mir einem geilen schreib still geschriben ich wies net mehr was ich sagen soll auser das ich deine ff's über alles libe und das ich deine ff's langsam aber sicher verschlinge und ich teile sie mir extra ein dammit es ja lange dauert bis ich zu letzet komme die du dann bis dahing geschriben hast den wenn es nach mihr gehen würde konntest du bis z meinem tot weiter ff's schreiben und deswegen hoffe ich das du auch weiter ihn so tolle ff's machst und mögen noch viel ff's kommen von dir ^^

so zu ff selbst
ich war zu erst schockirt wo Aoi sie weiter belügen wollte es ist zwar dreist von ihr gewesen das tagebuch einfach zu lessen aber zum glück hat sie es gemacht wer weiw wie lange es sonst noch so gehtan hätte das er sie liben würde denn von selbst häte er damit nicht aufgehört weil er nicht konte ^^

und ich finde es voll toll wie Aoi über Uruha schreibt in seinem tage
buch so schön und aufrichtig *smile*
man konte sich gut da rein versetze als wäre man er und man selbst würde das denken ^^

und ich finde es voll süß wie sie zusammen gekommen sind ^^ voralen der letzte eintrag wa so schon
und dann wo uruha auch einen eintfrag gemacht hat das war einfach nur so schön was er da reingeschriben hat *schwärm*

so das wr es auch was ich dir sagen wollte ^^

Dat nessy
Von: abgemeldet
2010-04-12T23:19:10+00:00 13.04.2010 01:19
Wow. Schon lange wurde ich nicht mehr von einem Text dermaßen mitgerissen.
Gerade mit dem Pairing Aoi x Uruha verbinde ich viel, daher hat mich diese Fanfiction tatsächlich zum Weinen gebracht.

Ich weiß auch gar nicht, was ich noch schreiben könnte, da ich wirklich spachlos bin.

Wundervoll!
LG Sei
Von:  Tate-Langdon
2010-04-09T11:39:22+00:00 09.04.2010 13:39
einfach nur genial ^^
was anderes fällt mir immoment nicht ein.

<3macht schön weiter so
Von:  Kei-hime
2010-04-07T14:16:42+00:00 07.04.2010 16:16
Wow, das ist wirklich wunderschön. Die Zeilen aus Aois Tagebuch, aber auch der ganze Rest. Sehr schöne Sprache, weswegen das Ende dann auch nicht so kitschig ausgefallen ist, wie ich erst ein wenig befürchtet hatte, sondern fast schon poetisch. Echt super gemacht!
Von:  eiko
2010-03-03T13:14:45+00:00 03.03.2010 14:14
*gänsehaut hab*
also ich muss direkt gestehen, dass ich es schade finde, dass die story in einem so kurzen one shot abgehandelt wird... aber was mich dieses mal noch mehr bewegt hat, als bei euren anderen ff's ist der schreibstil.
eure texte sind ohnehin immer wunderbar flüssig und harmonisch, aber dieses mal... war es wirklich... *nach dem passendem wort such* ... poesie? ich bin von eurer beschreibung, den worten, den gefühlen tief bewegt... meine hochachtung *verneig*

lg, eiko


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