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Weihnachten

One-Shotsammlung
von

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Die Hütte im Wald

Lächelnd blickte ich über die weißbedeckte Landschaft unter mir.
 

Der Winter hielt Mittelerde seit mehr als drei Monaten in seinen Fängen. Die Pässe über das Nebelgebirge waren meterhoch verschneit und selbst in der Elbensiedlung hatte man einige Probleme die Wege von Schnee frei zu halten.

Mich störte dies überhaupt nicht.

Ich verbrachte die Tage draußen im Wald und erkundete die Umgebung, redete auch mit den Tieren.

Niemals aber kam ich in die Nähe der Grenzwächter. Ich weiß nicht was mich davon abhält.

Es ist einfach so. Die Galadhrim sind zwar freundlich und hilfsbereit, aber für meinen Geschmack zu kalt. Jegliche Emotionen versticken sie hinter ihrer starren Maske.

Nicht mal ein Lächeln kommt über ihre Lippen. Mir erscheint es beinahe so, als würden sie einfach nur für ihre Arbeit leben und den Rest des Lebens ausschließen.

Warum ? Ich verstand es nicht, wollte es auch nicht. Wie konnte man nur für die Arbeit leben ? Ich schüttelte den Kopf, wollte mich von diesen Gedanken befreien.

Seit Tagen verbrachte ich die Zeit im Wald damit mir solche Fragen zu stellen.
 

Und ich kam und kam nicht auf eine Antwort. Selbst die Tiere, die die Galadhrim so gut kannten, konnten mir nichts sagen. Müde lehnte ich mich an den Stamm des Baumes hinter mir.

Bereits am frühen Morgen hatte ich den Drang der Natur nahe zu sein und das damit verbundene Leben.

Somit führten mich meine Beine auf eine wunderschöne Lichtung, welche mit Schnee bedeckt war, und wo es auch einen eingefrorenen See gab. Dieser Platz strahlte eine Ruhe es, die ich selten so erlebt habe.

Hier konnte ich inneren Frieden finde und musste nicht Gefahr laufen jemanden zu begegnen oder angegriffen zu werden. Langsam döste ich weg, glitt ins Reich der Träume.

Auch wenn ich in der letzten Zeit nicht viele Möglichkeiten hatte zu trainieren, war meine Seele sehr geschwächt. Warum wusste ich nicht. Dieses Mal blieb mein Schlaf traumlos.
 

Die Tiere um mich herum blieben leise, um meinen Schlaf nicht zu stören. Aus einiger Entfernung aber hörten sie, dass sich jemand näherte.

So leise wie möglich schlichen die Tiere ins Gebüsch und warteten auf den Unbekannten.

Nach etlichen Minuten, die wie Blei in der Luft hingen, betrat ein weiterer Elb die Lichtung.

Erleichtert ließen sie die beiden Elben alleine. Der dazugekommene Elb würde den anderen schon rechtzeitig aufwecken, da waren die Tiere sich sicher.
 

Leise schritt Haldir auf den schlafenden Elben zu. Schon von Weitem hatte er erkannt, dass jener schlief.

Haldir schüttelte den Kopf. Es war sehr leichtsinnig von dem jungen Elben gewesen. Jederzeit hätte etwas passieren können. Ein wenig Respekt musste er ihm trotzdem zollen.

Nicht jeder konnte einfach so auf einem Ast liegen und einschlafen. Dies wäre für die Meisten zu ungemütlich.

Nun stand Haldir vor dem Baum, auf den der Jüngere schlief, und überlegte wie er jenen am Besten wecken sollte. Eine kleine Strafe musste sein, entschied Haldir sich.

Ein kurzer, lauter Pfiff ertönte und schon saß der Elb aufrecht auf dem Ast.

Aus meinen Schlaf gerissen fuhr ich abrupt hoch. Durch den Schwung verlor ich allerdings das Gleichgewicht und fiel zu Boden.

Bevor ich aber mit jenen Bekanntschaft machte wurde ich von zwei starken Armen aufgefangen.

Die Situation noch nicht ganz erkennend blickte ich in das Gesicht von Haldir ó Lórien. „Ihr solltet nicht alleine in den Wald gehen, Prinz Legolas“, erklang seine sanfte Stimme.

Bitte ?! Hatte ich jetzt richtig gehört ? „Haldir ó Lórien, ich bin durchaus in der Lage auf mich selbst Acht zu geben.“ Er zog elegant eine Augenbraue hoch.

„Das bezweifle ich derzeitig stak, mein Prinz.“ So allmählich wurde ich wütend. Was bildete sich dieser Elb eigentlich ein.

„Dann seid Ihr wohl der einzige, welcher so denkt. Und wenn Ihr jetzt die Güte hättet und mich endlich runterlassen würdet, wäre ich euch sehr verbunden“, gab ich meinen Senf dazu.
 

„Wie Ihr wünscht, Prinz Legolas“, bestätigte Haldir meine Aussage.
 

Trotzdem rührte er sich keinen Millimeter oder macht auch nur Anstalten mich auf meine eigenen Beine zu stellen. „Und ? Warum tut Ihr es dann nicht ?“ Auf eine Antwort konnte ich anscheind lange warten.

Um ihm zu signalisieren das ich wirklich runter wollte, versuchte ich mich aus seinen Armen zu winden.

Leichter gesagt als getan. Mit einer Kraft, die ich ihm nicht zugetraut hätte, hielt er mich weiterhin in den Armen. „Ich habe gesagt Ihr sollt mich runterlassen.

Ich habe zwei gesunde Beine und habe auch durchaus vor, diese zu benutzen“, erhob ich jetzt etwas meine Stimme.

Auf meine Proteste nicht reagierend, schritt Haldir, mit mir auf den Armen, von der Lichtung in Richtung Zentrum des Waldes. Nach einigen Minuten hörte ich auf mich zu wehren.

Der andere Elb hatte einfach zu viel Kraft. Mühelos hielt er mich fest. Stur blickte ich auf den Boden, wollte ihn nicht ansehen.

Haldir sagte nichts dazu. Eine Stunde später, man glaube es kaum, fand ich mich vor einer stabilen Holzhütte wider.

Jetzt doch einen Blick riskierend, sah ich Haldir fragend an. Er achtete nicht darauf und brachte mich in die Hütte. In der Mitte des Wohnzimmers stellte Haldir mich dann endlich auf meine Beine.

Die Freiheit nutzend verkrümelte ich mich erstmal in die hinterste Ecke des Raumes, ihn nicht aus den Augen lassend.

In meinen Gedanken versuchte ich eine Lösung für meine jetzige Situation zu finden. Es sah definitiv schlecht für mich aus. Den einzigen Ausgang versperrte Haldir.

„Was wollt Ihr von mir ?“, stellte ich nun die Frage, die mir schon die ganze Zeit im Kopf rumspuckte. Abwartend sah ich ihn an. Er widerrum funkelte mich amüsiert an.

Was war denn jetzt los ? „Was an meiner Frage ist so lustig, das sie euch amüsiert ?“ Mürrisch verschrenkte ich meine Arme vor der Brust und setzte einen trotzigen Blick auf.

„Dies, Prinz Legolas, werdet Ihr noch früh genug erfahren." Okay. Das hörte sich gar nicht gut an. Die Ruhe in Person legte Haldir seinen Bogen beiseite sowie Kurzschwerter und Köchel.

Mit fließenden Bewegungen öffnete er seine Tunika, streifte sie ab und legte sie sorgfältig über die Lehne des Sofias, welches sich vor mir befand.

Leicht schluckte ich.

Das Verhalten des Hauptmannes der Galadhrim irritierte mich. Langsam näherte sich Haldir. Sollte ich vielleicht an ihn vorbeilaufen ? Ein Versuch war es wert.

Ich musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten.

Mein Körper spannte sich wie eine Bogensehne. Jede Bewegung von Haldir genaustens im Auge behaltend, wich ich immer weiter zur Seite aus. Mittlerweile standen wir uns gegenüber in drei, vier Meter Entfernung.

Er behielt mich seinerseits im Auge. Ich konnte ihm im Gesicht ablesen, das er wusste, welche Fluchtmöglichkeit ich in Betracht zog. „Das schafft Ihr nie“, wies Haldir mich darauf hin.

„Abwarten.“ Bereits mehrere Schritte weiter, witterte ich meine Chance.
 

Mit einem Satz sprang ich hinter die Couch und flitzte Richtung Tür. Weit kam ich zu meinem Bedauern nicht, denn nach fünf Metern oder so schlang sich ein Arm um meine Taille und hob mich hob.

Zappelnd hing ich in der Luft und versuchte mich zur Wehr zu setzen. Anscheind mühelos schleppte mich Haldir zurück. Mit einem Plumps landete ich liegend auf dem Sofa, er über mir.

„Haldir ich find das langsam echt nicht mehr lustig !“, fuhr ich ihn an. Kommentarlos starrte er mich an. Seinen momentanen Gefühlszustand konnte ich nicht deuten.

Zum ersten Mal in meinem Leben verspürte ich Angst vor einen anderen Elben. Dies erschreckte mich sehr. Nie war ich in der Vergangenheit so mit einem Elben aneinander geraten.

Und vor allem nicht so nah. Ich konnte Haldirs Körperwärme spüren, seine Duft riechen. Die Haare kitzelten mich leicht im Gesicht. Noch immer hatte er mir keine Antwort gegeben.

Sein Blick wanderte jetzt von meinen Augen hinab auf meine Brust und noch tiefer. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend drückt ich mich tiefer in die Polster.

Ich kannte diesen Blick, hatte ihn aber selten von Männern zugeworfen bekommen. Eine Berührung an meiner Seite holte mich in die Realität zurück, ließ mich zusammenzucken.

Ängstlich schaute ich zu Haldir auf. Wusste nicht was als nächstes geschehen würde. Sanft strich er mir eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, fuhr mir beruhigend über den Kopf.

Die Ablenkung funktionierte und ich entspannte mich etwas. „Ich werde nichts tun, was du nicht möchtest.“ Leicht nickte ich.
 

Ich musste Haldir vertrauen etwas anderes würde mir nicht übrig bleiben.
 

Zu meiner Schande musste ich gestehen: Ich war neugierig. Bis jetzt hatte ich keinerlei Erfahrung mit Männern gesammelt. Und wer weiß, vielleicht würde hieraus ja mehr entstehen.

Ein Versuch war es wert. „Hast du schon bei einem Mann gelegen ?“, fragte Haldir unverwandt.

Die Röte kroch mir in die Wangen. Musste der denn so direkt sein ? Verneinend schüttelte ich den Kopf. Lächelnd blickte er mir jetzt in die Augen. „Dann lass dich von mir führen.“

Nur gehaucht waren diese Worte kurz vor meinen Lippen. Zärtlich küsste mich Haldir danach.
 

Diese Nacht würde mein weiteres Leben bestimmen. Und ich war dazu bereit es zu versuchen.



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