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Unsterbliche Liebe

Wiedergeborener Hass
von

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Erklärung

Kapitel 6: Erklärung
 

„Bitte... WAS?!“

Sein Aufschrei dürfte wohl durch das ganze Schloss lautstark hörbar sein, doch Galbatorix zuckte nicht einmal mit der Wimper. Ungläubig wich Eragon ein paar Schritte zurück und starrte den Monarchen entsetzt und fassungslos an, schwach den Kopf schüttelnd. „Nein...“

Doch plötzlich wird diese Ungläubigkeit hämisch. „Ja klar. Und morgen wachsen mir Flügel. Woher soll ich wissen, dass du nicht lügst?“ „Soll ich es in der alten Sprache wiederholen?“

Diese Frage war ernst gemeint und Eragon, der wusste, wie schlecht es um seine Kenntnisse in dieser Sprache bestellt war, schluckte nur leise, auf der Suche nach einem anderem Anhaltspunkt. „Aber... woher willst du wissen, dass ausgerechnet ich dein Lionel bin?“ Nun kam Galbatorix ihm näher, und Eragon wich soweit zurück, bis er mit dem Rücken zur Tür stand. Sein einziger Gedanke war Weg! Verschwinde! aber er hatte kein Glück damit. Warum auch? Erstrecht nach dem, was er erfahren hatte... aber der König ließ sich nicht beeindrucken und legte eine Hand an die Wange des Jüngeren, sein Blick machte diesem Angst. „Ich brauch dir nur in die Augen zu sehen, Eragon... Lionel...“

Das war ihm dann doch entschieden zu viel. Heftiger als es vielleicht nötig gewesen wäre schlug er die Hand weg, duckte sich unter dem Älterem durch und lief zur entgegengesetzten Seite des Raumes, wo er wieder zu Galbatorix sah, den Eindruck eines Hasen in der Falle machend. „Du willst mir ernsthaft erzählen, ich wäre die Wiedergeburt deines... Ge... lieb...ten...?!“ Es fiel ihm denkbar schwer, dieses Wort in diesem Kontext auszusprechen, auch wurde seine Stimme wieder leiser, je länger er sprach.

„Ja.“

Die offene Antwort dieses Mannes überraschte ihn. „Ahja... und wie soll das bitte möglich sein? Und warum wusste ich bisher noch nichts davon?“ Argwohn und Misstrauen waren ebenso in seiner Stimme zu hören wie Feindseeligkeit und Unmut. Ihm gefiel das alles gar nicht... und auch wenn es eine halbwegs plausible Erklärung für die Behandlung war, die ihm hier zu Teil wurde, so hieß das noch lange nicht, dass diese nicht mit dem Wahnsinn des alten Reiters erklärbar wäre. „Nun... wir forschten damals schon lange über die mögliche Wiedergeburt, aber das ist ein sehr schwieriges und komplexes Thema. Es ist nur verständlich, wenn dir damals Fehler unterlaufen sind, erstrecht, da du den Zauber –“ Doch weiter kam er nicht, denn Eragon unterbrach ihn mit leiser, zischender Stimme. „Ich bin nicht Lionel, also erzähl mir bitte nicht, was ICH gemacht haben soll!“ Leise seufzend ließ Galbatorix sich auf dem Bett nieder und Eragon versuchte, so unauffällig wie möglich, zur Sitzecke zu kommen. „Soll ich es dir erklären oder nicht?“

Diese Frage ließ ihn ehrlich nachdenken. Wollte er das überhaupt? Wollte er die Märchen eines alten Mannes hören? Es war möglich, diese Sachen auch in der alten Sprache zu sagen, wenn man fest genug daran glaubte, und das schien Galbatorix zu tun. Aber woher kamen dann diese seltsamen, zusammenhangslosen Erinnerungen? „Du warst ein Drachenreiter, so wie jetzt. Deine Drachendame hieß Lilium, wir hatten den selben Lehrmeister, einen alten Elfen, der uns ständig gerügt hat, weil wir andere Meinungsbilder hatten als er es sich wünschte. Wir lebten, wie alle Drachenreiter, irgendwo zwischen Dorú Areaba und Ilirea, das jetzt Urû’baen heißt.“ Eragon wirkte immer noch nicht ganz überzeugt, er glaubte dem Alten kein Wort. Dennoch war ein trockenes „Aha...“ seine einzige Antwort. Was sollte er auch daraufhin sagen? Erschöpft von seinem Wutanfall und noch immer über die Worte des Anderen grübelnd ließ er sich auf dem Polster sinken, den Blick auf seine Knie gerichtet. Seine Hände hielt er dazwischen, in einander verschlungen, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt. „Und warum du dich bisher nicht erinnern konntest... nun, ich kann dir, glaube ich, auch darauf eine Antwort geben. Es war ein Fehler bei der Beschwörungsformel, vielleicht auch bei der Formulierung deines genauen Wunsches, der dein Gedächtnis an dein erstes Leben hinter einer dichten Wand verbarg. Diese wurde in deinem letztem Kampf von Durza eingerissen.“ Als Eragon den Namen des Schattens hörte hob er wieder den Kopf und sah zu Galbatorix, um einiges aufmerksamer und neugieriger. All seine Prinzipien, was diesen Mann betraf, über den Haufen werfend, stellte er schließlich die eine Frage, die ihm die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hatte: „Der Kampf gegen Durza! Wie ging der eigentlich aus?“

Galbatorix antwortete mit einem leichtem Schmunzeln. „Nun... dank dir habe ich einen guten Diener weniger.“ Darauf reagierte der Junge mit einem überraschtem Blinzeln. „Ich habe gewonnen?“ Über das verwunderte Gesicht des Jugendlichen konnte Galbatorix nur lachen. Es sah einfach zu niedlich aus... „Nun, ja, das hast du. Mit dir auch die Varden, wenn diese auch jemand Wichtigen verloren haben, nämlich dich.“ Auf diese Aussage herrschte eine Weile bedrückendes Schweigen, ehe Eragon leise die nächste Frage stellte. „Wie kam es dazu?“
 

Es war seltsam, mit seinem Feind darüber zu sprechen, doch so erfuhr Eragon, wie er den Schatten getötet hatte und was danach geschah, ebenso wie alles, was Galbatorix bisher über die nächsten Vorhaben der Varden wusste. Ebenfalls erfuhr er etwas über diesen Lionel, mit dem der König ihn immer noch gleichstellte. Je mehr er erfuhr, desto sicherer wusste er, dass dies eine Verwechslung sein musste, so war er nicht... so etwas konnte er nicht... das war eine völlig fremde Person...!

„Nun, ich denke, das war genug für heute... du solltest dich hinlegen, ich kann mir denken, wie verwirrt du bist.“

Überrascht sah Eragon auf. Er hatte schon lange keine Fragen mehr gestellt und nicht einmal bemerkt, dass Galbatorix irgendwann aufgehört hatte zu sprechen. Aber scheinbar schwieg dieser schon eine ganze Weile, und als Eragon aus dem Fenster sah, stellte er überrascht, fast erschrocken fest, dass die Sonne bereits fast hinter dem Horizont verschwunden war. So spät war es also schon... zu spät...

Er schüttelte den Kopf, um diese Gedanken los zu werden, legte eine Hand an seine Stirn und stand auf, leicht wankend, doch als Galbatorix aufsprang um ihm zu helfen, schob er diesen bei Seite, um eigenständig zu seinem Bett zu gehen. Doch er legte sich nicht hin, sondern blieb stehen, an einen Bettpfosten gelehnt. „Ich...“ Welch ein viel versprechender Anfang, doch seine Stimme schien ihm zu versagen. „...bin...“ Neugierig und auch etwas besorgt trat der König näher, ihn fast schon argwöhnisch beobachtend. „...nicht...“ Vorsichtig legte Galbatorix ihm eine Hand auf den Rücken, doch er drehte sich sofort um und schlug diese weg. „...dein Lionel!“ Diese letzten Worte schrie er ihm beinahe schon entgegen.

„Ich bin nicht dein Lionel!!“
 

Es herrschte Schweigen, nachdem er diese Worte laut vernehmbar in Richtung Mitte des Zimmers gerufen hatte. Eragon sah verwirrt, ängstlich, fast gequält zu Galbatorix auf, der ihn nur aus ruhigen, aber kalten Augen musterte. Dem Jüngerem gefiel diese Stille, dieses Schweigen nicht... es war so angespannt wie die letzte Ruhe vor dem Sturm. Davon mal abgesehen war der Ältere ihm viel zu nahe... so gut es ihm ging wich er nach hinten aus, drückte sich geradezu gegen das vergleichsweise dünne Holz hinter ihm und versuchte, sein wie wild pochendes Herz zuignorieren. Das wurde ihm dann doch alles zu viel.. eindeutig zu viel... die Augen schließend hoffte, flehte er um Saphiras Beistand...
 

Brauchst du Hilfe?
 

Überrascht öffnete Eragon die Augen und sah zu Galbatorix auf, doch dieser hatte sich kein Stück verändert, wenn sich nun auch ein Funke der Überraschung in seinem Auge wiederfand. Was hatte sein Kleiner denn jetzt schon wieder? Dieser wunderte sich noch immer über die Stimme, denn Saphira war das nicht. Die Stimme war nicht einmal weiblich, sie schien eher zu einem jungem Erwachsenem zu gehören. W-wer bist du...? Seine Frage klang selbst in Gedanken leise und zittrig. Jemand, der dir helfen kann. Vertrau mir ruhig, Kleiner...

Und wie willst du mir helfen?

Entspannt dich erst einmal, Eragon, beruhige deine Atmung...

Wenn er auch misstrauisch war, so befolgte er doch die Ratschläge des Anderen. Er wusste nicht, ob er diesem vertrauen konnte, doch falsch klangen diese Worte nicht, und welche andere Wahl hatte er schon? Gut... und jetzt lass dich fallen, ganz ruhig. Entspanne dich, vergiss das Chaos und all deine Probleme.

Wie soll ich die bitte vergessen? Das Größte steht vor mir!

Ruhig Blut, Junge! Ich helfe dir, aber vorher musst du dich entspannen und mir voll und ganz vertrauen.

Wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?

Hast du eine andere Wahl?

...

Na also. Tu lieber, was ich dir sage, Eragon, und dir wird nichts geschehen...

Diesmal dauerte es eine Weile, doch es gelang Eragon, zu tun, was der Andere von ihm wollte. Immer mehr beruhigte er sich, seine Atmung wurde wieder normal, seine Züge entspannt. Zeitgleich wurde etwas in ihm immer größer, das er bisher nur so ganz am untersten Rand bemerkt hatte. Ängstlich versuchte er, das wieder zu verdrängen, doch schon meldete die Stimme sich wieder zu Wort. Shh, nein, lass! Vertrau mir! Das war leichter gesagt als getan... trotzdem lockerte er seinen Widerstand und ließ zu, dass dieses Fremde sich in ihm ausbreitete wie ein gigantischer Ballon. Um ihn herum wurde es dunkel, aber es war keine schreckliche, Angst einflößende Dunkelheit, sie war nicht kalt oder unangenehm. Es war eher wie... einschlafen... er wusste nicht, wie ihm geschah, da glitt er schon in diese Dunkelheit hinüber. Hier herrschte Stille, doch war sie nicht bedrückend, eher... erholsam. Anfangs versuchte er noch, sich hier umzusehen, doch er gab es nach einer Weile auf. Lieber ließ er sich durch diese unendlichen Weiten treiben und genoss es, sich keine Sorgen mehr machen zu müssen. Diese Stimme hatte Recht behalten... hier gab es keine Sorgen... hier war alles in Ordnung... Hier existierte kein Galbatorix, kein Murtagh, keine Varden, keine Zwillinge, kein Durza... niemand wollte ihm etwas Böses, niemand wollte, dass er irgendetwas tat, dass er sein Leben riskierte für eine Sache, von der er nichts verstand... niemand zwang ihn, Dinge zu tun, die er nicht wollte, erzählte ihm Sachen, die er nicht glauben konnte, quälte ihn mit Bildern, die er nicht begreifen mochte... nein, hier war er allein, und es war gut so...
 

Als der Junge die Augen wieder öffnete legte sich ein ruhiges, aber hinterhältiges Schmunzeln auf seine Lippen und seine Seelenspiegel besaßen einen leicht violetten Schimmer, der Galbatorix, der in diese sah, gleich viel erfreuter stimmte. Ohne ein Wort zu sagen legte er Lionel eine Hand auf die Schulter und drückte ihn vorsichtig auf das Bett zurück, ehe er sich über ihn lehnte. „Du hast also doch den Weg zu mir zurück gefunden, Lio...“ Das Schmunzeln wurde breiter. „Ja, habe ich... nur...“ „Der Junge...?“ „Ein Kind noch. Es wird nicht lange dauern, dann ist auch dieses Hindernis beseitigt...“ Ja, so kannte Galbatorix seinen Lionel und so würde dieser auch immer bleiben. Selbst wenn er im Grunde ein besserer Mensch war als Galbatorix, so war er doch ein kaltes Schwein, nie um einen Mord verlegen. Ja, er würde mit dem Jungen schon fertig werden... „Ich vertraue dir.“

Diese Worte waren Balsam für Lionel, der leise „Ich weiß...“ erwiderte, ehe seine Lippen durch die des Älteren versiegelt wurden, auf eine Weise, wie sie das letzte Mal vor fast einhundert Jahren vorkam...
 


 

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Wieder so eine böse Stelle...

Uwäh, damit hab' ich mich jetzt gequält... x_x"

Das war erst viel zu kurz, wirklich lang ist's immernoch nicht, aber nuya...

Aber inhaltlich mag ich's irgendwie.^^

So vom Schluss her... xD

Viel Spaß damit! Ich hoffe es gefällt euch! ^.~

(Und ihr seid hoffentlich nicht zu verwirrt von der Konversation zwischen Eragon & Lionel...)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Toastviech
2009-03-28T21:32:03+00:00 28.03.2009 22:32
schönes kapi, gemeiner SChluss.
Was ist mit Eragon los?
Ist sein Geist eingeschlossen?
Hat Linoel ihn auf gut Deutsch verarscht, den lieben gespielt um Plätze zu tauschen?

lg Toasty
Von:  Fischi-san
2009-03-28T16:06:12+00:00 28.03.2009 17:06
Supi Kappitel!^^ Super gemacht!!!! *freus* Total tuffig! //Hab ich noch was um es zu loben? Mir fällt grad nix ein. Egal!// Sagst du mir bescheid wenns wieder weiter geht? Bin echt gespannt, wie's weiter geht!!!


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