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Endless Love – Without A Future? (無盡的愛)

Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht weiter! :-D
Also hier wird etwas mit unserer kleinen, unschuldigen Chichi passieren ... Mehr werdet ihr schon lesen! ;-) Diesmal auch aus ihrer Perspektive^_^
Ja, was soll ich mehr sagen?^^
Viel Spaß beim Lesen (vielleicht auch Zittern ... würde mich nicht verwundern bei diesem Kapitel) ;-) Komplett anzeigen

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復仇 - Prinz von Korea schlägt zurück

****Rückblick****

Herzhaft fing sie an zu lachen. Eine Melodie, die mich einfach immer glücklich machte; für mich die schönste Melodie auf dieser Welt. Mein Herz machte Freudensprünge.

Ja, ich wollte sie glücklich machen. Ich wollte diese Frau glücklich machen und sie jeden Tag so herzhaft lachen sehen. Das lag mir mehr am Herzen als alles Andere.

Denn wenn sie glücklich war, dann war ich das auch … Niemals wäre ich dazu fähig, eine andere Frau als sie zu lieben. Sie war die einzige Frau für mich. Für die Ewigkeit.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 17:

復仇

Ein erbitterter Kampf

»Nur noch ein gemeinsamer Schritt bis zum Ziel!«


 


 

Weitere Tage vergingen ohne großartige Ereignisse.

Abgesehen von einer Kleinigkeit: Mit meinem Körper stimmte etwas nicht; ich war krank. Mir war fast jeden Morgen so speiübel und ich fühlte mich einfach nur schlecht und krank. Die Übelkeit nahm bereits solche Ausmaße an, dass ich mich manchmal sogar übergeben musste. Aber was mich am meisten alarmierte: Meine monatliche Regel war ausgeblieben.

Vielleicht lag das am Stress, den so eine Abenteuerreise mit sich brachte. Dabei war ich doch normalerweise gar nicht so empfindlich. Hatte ich mich vielleicht überschätzt?

Als ob das nicht schon gereicht hätte, wirkte sich dieser Zustand auch auf mein Gemüt aus: Ich hatte extreme Stimmungsschwankungen – vor allem Son-Goku hatte darunter mächtig zu leiden. Dabei war es überhaupt nicht meine Absicht, alles an ihn auszulassen, nur weil es mir schlecht ging.

Er fragte mich des Öfteren besorgt, was mit mir los war. Jedes Mal versuchte ich ihn zu beruhigen und behauptete, dass mit mir alles in bester Ordnung war und ich nur herumkränkelte. Natürlich war ich mir bewusst, dass er mir kein Wort glaubte, doch was hätte ich sonst darauf antworten sollen? Ich wusste selbst nicht, was mit mir los war. Und bevor ich ihn unnötig beunruhigte, griff ich lieber zu einer kleinen Notlüge, obwohl ich wusste, dass ich früher oder später mit der Wahrheit herausrücken musste. Sobald ich sie selbst herausgefunden hatte. Eine verheerende Tatsache war nicht abzustreiten: Meine Fähigkeit, die Dragonballs aufzuspüren, hatte mehr als deutlich abgenommen. Es kam schleichend und ich wollte es gar nicht wahrhaben, doch inzwischen konnte ich es nicht mehr verleugnen. Was harmlos angefangen hatte, entpuppte sich nun als weitaus schlimmer.

Das war auch der wahre Grund, warum wir schon so lange ziellos durch die Gegend umherwanderten ohne jegliche Spur, die womöglich zum siebten und letzten Dragonball führen könnte.

Doch die letzte große Herausforderung stand uns noch bevor.
 

»Ich such uns etwas zu essen. Bin bald wieder bei dir!« Er gab mir noch einen kurzen zärtlichen Kuss, bevor er in den nebenstehenden Wald flog.

Seufzend setzte ich mich auf einen großen Stein und starrte Löcher in die Luft. Schon seit Tagen war ich ziemlich nachdenklich, weil ich darüber grübelte, wie es nun weitergehen sollte. Denn inzwischen hatte ich herausgefunden, was mit meinem Körper los war. Doch … wie sollte es nun weitergehen? Und wie und wann sollte ich das Goku beibringen?
 

»Was für eine Ehre, dass wir uns endlich einmal persönlich und vor allem alleine begegnen, verehrte Prinzessin Chi!«, ertönte eine männliche Stimme. Sofort fuhr ich erschrocken hoch und drehte mich verängstigt in alle Richtungen, bis ich ihn schließlich auf einem großen Felsen hinter mir entdeckte: Das … war doch der Prinz von Goryeo! Auch wenn ich ihn nur an jenem Tag der geplanten Übergabe zu Gesicht bekommen hatte: Diese lüsternen Augen hatten sich in meine Psyche eingebrannt. Ich würde sie nie wieder vergessen. Leider.

Sein langes Haar, welches zu einem strengen Zopf zusammengebunden war, flatterte im Wind. Für einen Prinzen trug er recht schlichte, dunkelgrüne und sportliche Kleidung, die ebenfalls mit dem Wind ein Tänzchen vorführte.

Ich war wie erstarrt.

»Bitte nicht …«, flüsterte ich tonlos. Gemächlich rutschte er elegant von dem Felsen runter. Regungslos folgte ich jede seiner kleinsten Bewegungen. Ich wusste nicht genau, was in dieser Situation in mir vorging. Ich wollte, dass Son-Goku bei mir war; ab sofort und für immer. Ich schluckte verängstigt, als er auf mich zuschritt.

Ich schluckte schwer und wich immer weiter zurück. Die Panik stand mir wohl ins Gesicht geschrieben – warum sonst wurde das dreckige Grinsen auf seinem Gesicht immer hämischer, je näher er mir kam?

»W- Was wollt Ihr von mir?«, fand ich endlich meine Stimme wieder und wich weiter zurück. Er sollte mir bloß nicht zu nahe kommen, geschweige denn mich anrühren.

»Was glaubt Ihr, wie ich mich gefühlt habe, als Ihr die Klippe runtergestürzt sein?«, fr mich mit bebendem Unterton in der Stimme. »Wisst Ihr das? Ich habe mich schlicht und einfach gedemütigt gefühlt! Wie ein nasser Köter, der im Regen stehen gelassen worden ist!« Er wurde mit einem Schlag immer lauter.

Ich zuckte zusammen von seinem Gebrüll.

»So eine Schmach kann ich als zukünftiger Herrscher unseres Reiches natürlich nicht auf mir sitzen lassen, so leid es mir für dich auch tut. Natürlich habe ich mir bei meinem Volk nichts anmerken lassen und so getan, als wärt Ihr mir völlig gleichgültig. Niemals hätte ich zugegeben, dass mich das getroffen hat. Deswegen bin ich offiziell auch gar nicht auf der Suche nach Euch, sondern habe behauptet, mich auf einer längeren Reise zu befinden, um mir so über die Aufgaben eines zukünftigen Kaisers bewusst zu werden.

Bestimmt versteht Ihr das. Schließlich seid Ihr auch vom höchsten Adel. Wir aus den mächtigsten Geschlechtern, die zurzeit die Welt regieren. Da müssen wir doch untereinander bleiben und uns gegensetig unterstützen, findet Ihr nicht auch?

Wenn Ihr mit mir in mein Reich zurückkehrt, werden wir einfach behaupten, dass Ihr mich winselnd um Vergebung gebeten habt.«

Mittlerweile waren wir in der nächstliegenden Höhle angekommen. Ich konnte nicht eindringen, denn da würde ich sicher keine Hilfe bekommen. Im Gegenteil: In dieser Höhle wäre ich ihm ausgeliefert.

»Von der Nähe seht Ihr noch viel hinreißender aus.« Ich spürte seine kalte Hand an meinem Nacken. Ein eiskalter Schauer durchlief meinen Rücken.

»Nein, bitte nicht …«, dachte ich und sprach diesen Gedanken auch gleichzeitig aus, ohne es zu merken.

»Nicht doch, Ihr braucht Euch überhaupt nicht zu fürchten. Im Gegenteil: Ich bin ein ausgezeichneter Liebhaber! Aber davon könnt Ihr Euch gleich selbst überzeugen.«

Zutiefst schockiert riss ich meine Augen auf, als er mich mit einer einzigen Bewegung unsanft in die Höhle schubste.

Ich hatte es zwar schon seit seiner Anwesenheit geahnt, aber nun war es offiziell, was er mit mir vorhatte. Die Wahrheit definitiv zu kennen oder sie nur zu erahnen: Darin lag schon ein meilenweiter Unterschied. Ich hatte das Gefühl, vor Angst zu ersticken.

»Ich werde auch ganz sanft sein. Schließlich seid Ihr ja noch rein und unberührt. Ach, es wird mir eine Ehre sein, Eure Unschuld zu nehmen. Wir werden beide unseren Spaß haben, glaubt mir.«

Fassungslos sackte ich zusammen. »Nein. Bitte nicht!«, flüsterte ich zum wiederholten Male.

Seine rauen, eiskalten Hände berührten nun fester meinen Nacken, glitten immer tiefer zu meinen Schultern und streiften mein Gewand ab.

Son-Goku! Bitte hilf mir!

»Nein … Ich … Ich bin nicht mehr rein!«, schrie ich verzweifelt mit Tränen in den Augen. Das war eine Schande für das Volk und hätte eigentlich keinen Weg in die Öffentlichkeit finden dürfen, doch mir war das egal. Im Angesicht dessen, was mir unmittelbar blühte, war mir alles egal. Ich wollte nur eins: dass er mich nicht mehr anfasste! Er sollte seine dreckigen Pfoten von mir lassen, mich nicht mehr mit diesen abscheulichen Augen ansehen und einfach verschwinden!

Ich hatte diese Tatsache preisgegeben mit der Hoffnung, dass er das Interesse und die Gier an mir so schnell verlieren könnte. Sollte doch die ganze Welt erfahren, dass ich eine Sünderin war. Es war mir sogar lieber, zu Tode gefoltert zu werden. Alles würde ich ertragen, doch dass jemand anderer als mein Liebster Hand an mir anlegen könnte … Das durfte nicht passieren.

Denn dann … könnte ich Son-Goku niemals mehr in die Augen sehen.

Und tatsächlich wurde es still.

»Was? … Wer war das? Etwa dieser Nichtsnutz von General? Du bist einfach eine Schande für unsere Völker! Eine Schlampe! Wenn das an die Öffentlichkeit gerät, dann heißt es für dich für eine ungewisse Zeit Kerker – ist dir das klar? Dass du wirklich einem anderen als deinem rechtmäßigen, adeligen Gatten deine Unschuld schenkst, ist unverzeihlich!«

Ich ertrug alles stumm, was er mir vorwarf. Denn es interessierte mich nicht in geringster Weise, was er von mir hielt. Warum sollte es das auch? Seine Augen funkelten und er tobte, bevor er doch wieder ruhiger wurde und seine Augen Abscheu widerspiegelten. »Dann muss ich ja nicht mehr so sanft mit dir umspringen. Das hast du nicht verdient. Sei froh, denn die erste Strafe kriegst du von mir. Vielleicht wird es sogar angenehm für dich, wenn du es richtig hart bevorzugst!«

Mein Herzschlag setzte aus. Zumindest musste es sich so anfühlen. Nur noch gedämpft nahm ich die weiteren Worte seinerseits wahr.

Es war vorbei. Son-Goku würde es nicht mehr rechtzeitig schaffen.

Meine Augen wurden beherrscht von einer unendlich leeren Hoffnungslosigkeit. Mein Kampfgeist war gebrochen.

Gierig machte er sich an meinem Hals zu schaffen. Der Geruch von penetrantem Alkohol, verdrecktem Aschenbecher und trockenem Schweiß stieg mir in die Nase. Mir drehte sich der Magen um; ich war kurz davor, mich zu übergeben.

Nein, er war viel zu stark, denn auch als Prinz hatte er gelernt, sich im Notfall selbst zu verteidigen und zu kämpfen. Es war sinnlos, sich gegen ihn zu wehren. Und ich … war körperlich einfach seit Wochen zu geschwächt. Es war sinnlos, sich gegen ihn zu wehren.

Ich schloss meine Augen und wollte das, was um mich geschah, einfach nur noch ausblenden. Es nicht mitkriegen, nicht wahrnehmen. Warten und hoffen, bis es endlich vorbei war.

Son-Goku … Wo bist du?

Stumme Tränen flossen meinen Wangen hinab.

Doch in dem Moment, als er rücksichtslos mein Gewand aufriss, fuhr ich zeitgleich hoch. Wie wiederbelebt schlug ich die Augen auf und kam wieder zu mir. Er durfte das nicht. Er durfte mich so nicht einmal sehen; geschweige denn anfassen! Das durfte nur ein einziger Mann auf dieser Welt …

Was war nur in mich gefahren? Wie konnte ich nur so schnell aufgeben? Das entsprach so gar nicht meiner Art! Was würde nur Son-Goku sagen, wenn er mich so schwach sehen würde? Wie konnte ich nur so schnell die Flinte ins Korn werfen? Das würde er mir niemals verzeihen, wenn ich alles wehrlos über mich ergehen lassen würde!

Dann hätte ich gar nicht das Recht, an seiner Seite zu stehen. Zu ihm passte nur eine starke Frau. Und ich war stark; körperlich als auch geistig. Außerdem: Wieso hatte ich so wenig Vertrauen zu meinem Mann? Er würde schon kommen und mich aus den schmutzigen Fängen dieses Prinzen befreien. Bestimmt war er schon längst auf dem Weg! Die Angst hatte echt meinen Verstand vernebelt und mich gelähmt – ein zweites Mal würde ich das sicher nicht billigen!

»Lass mich los!« Nun verlor ich den letzten Funken an Respekt, trat direkt in sein empfindlichstes Körperteil, kam schnell auf die Beine und rannte Richtugn Höhlenausgang.

Dabei hielt ich das zerfetzte Stück Stoff noch dicht an meinen fast nackten Oberkörper. Eine Welle der Erleichterung stürzte auf mich herab, als ich ihn erblickte. Meine Rettung.

»Son-Goku!«, rief ich, und meine Tränen wandelten sich in Sekundenschnelle um in Freudentränen. Ich schmiss mich ohne Vorwarnung in seine Arme, nachdem er achtlos unsere komplette Essensration für den Abend fallen gelassen hatte. Wortlos legte er seine starken Arme um mich und schenkte mir all seine Wärme, die ich hungrig in mir aufnahm.

Er brauchte eine gewisse Zeit, bis er seine Sprache wiederfand. »Ganz ruhig, Chichi. Ich bin ja jetzt da.« Seine sanfte, warme Stimme hatte sofort zusätzlich eine beruhigende Wirkung auf mich neben seiner bloßen Anwesenheit. Er war da. Er war wirklich rechtzeitig gekommen!

Da ich meinen Kopf ganz dicht an seine Schulter vergraben hatte, bemerkte ich nicht gleich, wie der Prinz hinter mir aus der Höhle trat.

Stille. Es war so still, dass man sogar eine fallende Stecknadel problemlos gehört hätte. Als mir dieses Schweigen allmählich unangenehm wurde, schaute ich vorsichtig zu meinem Liebsten hoch.

Der Blick, den er gerade aufgesetzt hatte, ließ mich beinahe zusammenzucken. So einen abgrundtiefen Hass hatte ich noch nie in seinen Augen gesehen. Noch nicht einmal gegenüber dem Mörder unseres Vaters. Und auch nicht gegenüber dem General An-Bao, als er mich damals mit dem Schwert bedroht hatte.

Seine Gesichtszüge zuckten – er war kurz davor, vollkommen seine Beherrschung zu verlieren.

»Son-Goku?«, flüsterte ich etwas beklommen. Sofort sah er mich mit etwas überraschten Augen an – als wäre ihm erst jetzt meine Anwesenheit wieder bewusst. Seinen Augen wurden wieder wärmer und ich spürte seine Hand hinter meinem Kopf, die mich kurz an seinen Oberkörper drückte. Anschließend zog er die obere Schicht seines Gewands aus und zog ihn mir vorsichtig an.

»Ich bin gleich wieder bei dir.« Nach diesen beschwichtigenden Worten ließ er mich zaghaft los und ging mit entschlossenen Schritten auf den Prinzen zu, dem das hämische Grinsen plötzlich aus dem Gesicht gewichen war.

»Du verdammtes Arschloch«, flüsterte er kaum hörbar und schlug ihm ohne Vorwarnung auf die Schläfe. Der Prinz knallte mit dem Kopf schmerzhaft auf den kalten Boden.

Zwar war er stark, doch gegen Goku hatte er nicht die geringste Chance.

»Du hast es tatsächlich gewagt, sie mit deinen dreckigen Pfoten anzufassen, ja?« Gnadenlos trat er gegen seine rechte Bauchhälfte. Der Geschlagene schrie qualvoll auf. »Das war erst der Anfang! Ich werde dir alles, was du Chichi angetan hast, millionenfach heimzahlen! Darauf kannst du Gift nehmen!« Mit einem leichten Schwung hob er meinen Peiniger hoch und warf ihn direkt gegen einen Felsen.

Ich sah auf dem ersten Blick, dass er nicht mit aller Kraft zuschlug. Er wollte ihn leiden sehen. Er wollte ihn foltern. Ein weiteres Mal war er dabei, völlig die Kontrolle über sich zu verlieren.

»Bitte verschone mich!«, winselte der Prinz jammernd und kniete sich tief vor Son-Goku nieder, nachdem er sich nochmals mühsam aufgerappelt hatte. »Ich tu alles, was du willst!«

In diesem Moment riss ich die Augen erschrocken auf. Da war doch etwas. Ja, ich konnte ihn ganz schwach spüren: ein Dragonball. Der Prinz war im Besitz der Kugel, die uns noch fehlte. »Son-Goku, in seiner Tasche befindet sich der letzte Dragonball!«, rief ich ihm entgegen, war mir aber nicht sicher, ob er mich überhaupt gehört hatte, da er wie aus heiterem Himmel zu lachen begann. Dieses Lachen klang jedoch nicht herzerwärmend wie immer, sondern verbittert und eiskalt.

»Du glaubst wirklich, damit ist alles getan? Soll ich dir mal etwas verraten?« Er ging mit zügigen Schritten auf den Goryeoprinzen zu und kniete sich zu ihm runter. »So eine Tat kannst du einzig und allein mit deinem Leben wiedergutmachen. Und dann darfst du noch ewig in der Hölle schmoren.«

Seine vor Hass triefende Stimme drückte mir einen eiskalten Schauer auf, der mir quälend langsam den Rücken runterlief. Es war keinerlei Gefühl dabei, keine Wärme, einfach nur purer Hass. Er war blind vor Hass, und diesmal war es noch viel schlimmer als damals, als ich von einem unserer Generäle von einem Schwert bedroht worden war. So hatte ich ihn noch nie erlebt.

Blitzschnell umschloss fest den Hals seines Feindes und rammte seine Fingernägel in die fahle Haut. Der Prinz riss schockiert seine Augen auf; seine Zunge hing bereits aus seinem Mund heraus.

Konnte man ihn denn überhaupt ernsthaft als »Feind« betrachten? Er war weit davon entfernt, Goku ebenbürtig zu sein.

»Krepiere!«, schrie er bedrohlich und holte zum Gnadenstoß aus, doch ich ging in diesem Moment dazwischen, indem ich seinen Oberkörper von hinten umschlang.

»Nein, tu das bitte nicht. Das wirst du dir niemals verzeihen können! Du bist nicht der Typ, der einen Wehrlosen und deutlich Schwächeren tötet. So einer bist du nie gewesen! Du bist ein guter Mensch!

Dass du letztens den Mörder unserer Väter umgebracht hast, geschah im Kampf, wo er dir einfach unterlegen gewesen war. Aber das hier … Der Prinz ist kein Krieger; hier hat nie ein richtiger Kampf stattgefunden. Deshalb darfst du ihn nicht umbringen!

Bitte verstoße nicht meinetwegen gegen deine eigenen Vorsätze!« Zitternd lehnte ich meinen Kopf gegen seinen starken Rücken. Ich schloss meine Augen und sprach weiter auf ihn ein. »Du hast doch immer gelernt: ›Kung-Fu dient nur zur Selbstverteidigung und zum Schutz Schwächerer‹! Niemals aus Gier, Rache oder Bosheit! Und man darf niemals einen Wehrlosen angreifen! Hast du das alles etwa schon vergessen?«

Verzweifelt versuchte ich ihn zur Vernunft zu bringen. Und es schien mir auch zu gelingen, denn Son-Goku hielt augenblicklich inne.

»Das sagst ausgerechnet du?«, fragte er ungläubig, hielt seinen Blick allerdings immer noch nach vorne gerichtet. »Du, die von diesem Mistkerl von Prinz solches Leid erfahren musste?« Ich konnte nicht in sein Gesicht sehen, und das machte mich unsicher. In seiner Stimme lag ein vorwurfsvoller und zugleich verzweifelter Unterton.

Ich schwieg nur. Was sollte ich auch darauf antworten? Schließlich traf er damit genau ins Schwarze. Und ich wollte ihn nicht noch unnötig weiter verärgern. Daher bastelte ich mir minutenlang eine passende Antwort zusammen, bevor ich schluckend doch noch zu Wort kam. »Sein Tod nützt uns doch nichts. Ich bin nicht böse. Ich bin einfach nur froh, dass du gekommen bist! Alles andere ist doch unwichtig! Und außerdem hat er mir noch nichts angetan. Es ist noch nicht soweit gekommen, denn du hast es verhindert.« Ich machte eine kurze Pause, weil ich es selbst noch damit zu kämpfen hatte, was mir vorhin widerfahren war.

Missbilligend hob er eine Augenbraue. »Er hat dir Angst eingejagt. Allein das reicht mir bereits.« Er schnaubte resolut.

»Wir werden bald sowieso an einem anderen Ort endlich unseren Frieden finden. Mit seinem Tod bezweckst du nur, dass das Blut eines Menschen, der es überhaupt nicht wert ist, an deinen Fingern kleben wird. Er ist es nicht wert, dass du deine Seele von ihm beschmutzen lässt. Und das für immer. Ich bitte dich: Verschone ihn!«

Son-Goku wurde tatsächlich ruhiger. Sein Atem ging allmählich wieder kontrollierter. Abermals sah er verächtlich auf den Prinzen, den er noch immer am Kragen gepackt hielt. »Ich tu es zwar sehr ungerne, aber so einen schnellen Tod hast du wirklich nicht verdient. Du sollst weiterleben und weiterleiden.« Nach diesem Hohn griff er nach dessen Hosentasche, nahm den siebten und letzten Dragonball an sich und schmiss den Wehrlosen voller Wucht gegen den Felsen, der durch den Aufprall sofort in die Brüche ging.

Er beachtete den Schwerverletzten nicht weiter und wandte sich langsam zu mir. Etwas Zögerliches lag in seinen Augen. Er machte Anstalten, seine Hand nach mir auszustrecken, doch zog sie im alles entscheidenden Moment wieder zurück.

Die Verständnislosigkeit stand mir wahrscheinlich wie ins Gesicht geschrieben. Was war mit ihm los? Wollte er mich etwa nicht mehr anfassen nach diesem Ereignis? Ekelte er sich etwa vor mir? Konnte er mich deswegen noch nicht einmal berühren?

Tränen des Schmerzes stiegen mir in die Augen. Ich war ihm nicht mehr gut genug. Bestimmt widerte ich ihn sogar an. »Was ist denn? Willst du mich etwa nicht mehr, nachdem ich von einem anderen Mann angefasst worden bin?« Ich versuchte, sarkastisch zu klingen, doch es gelang mir nicht. Ich konnte den Schmerz nicht verbergen und musste leise aufschluchzen. Viel zu verletzt war ich von seiner mehr als eindeutigen Geste. Durch meine Tränen war mein Sichtfeld ziemlich eingeschränkt, sodass ich seine Reaktion darauf nicht genau erkennen konnte. Ich kniff mir meine Augen zusammen, ließ meine Arme krampfhaft hängen und ballte meine Hände krampfhaft zusammen. Nein, ich konnte diesen alleinigen Gedanken nicht ertragen. Dass Son-Goku mich nun ablehnen sollte. Dass er mich nicht mehr anfassen wollte. Kraftlos sackte ich auf die Knie. Es war mir egal, dass ich mir damit die Haut über meinen Knien aufschürfte. Diesen Schmerz nahm ich nicht einmal zur Kenntnis, weil ein viel größerer Schmerz gerade dabei war, meine Seele in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

»Chichi! Nein, hör mich bitte an! Das hast du vollkommen falsch verstanden!« Dumpf erklang seine Stimme im Hintergrund, bevor ich im nächsten Moment von zwei starken Armen aus meinem Trancezustand wachgerüttelt wurde. Ich öffnete meinen Blick und sah direkt in das Gesicht meiner großen Liebe. Anders als sonst war es keineswegs heiter und fröhlich – vor ihm hatte sich ein Schleier der bitteren Verzweiflung gelegt. Ich traute mich gar nicht, ihm in die Augen zu sehen.

»Du hast meine Reaktion vorhin vollkommen falsch interpretiert, Liebste. Ich habe etwas gezögert, weil ich Angst hatte, dass dich jede kleinste Berührung abschrecken könnte. Schließlich wurdest du fast von diesem Kerl …« Er stockte abrupt und wollte diesen Gedanken ganz offensichtlich gar nicht weiterdenken. Ich sah ihm deutlich an, wie schwer es ihm fiel und wie sehr ihn dieser Gedanke quälen musste.

Stumm hob ich meine Hand wie in Zeitlupe und strich sanft über seine Wange. Doch ich erschrak, als ich bemerkte, wie nass sie war. »Son-Goku?« Verunsichert blickte ich ihm dann ins Gesicht und tatsächlich: Vereinzelte Tränen verließen seine Augen. Kein einziges Mal hatte ich ihn weinen sehen, so lange ich ihn schon kannte.

Plötzlich drückte er mich noch fester an seine Brust. Er bebte – und sein leises Wimmern erfüllte die Stille. »Es tut mir so leid … so leid … dass ich dich nicht von Anfang an beschützen konnte … dass ich nicht da war, als du mich am meisten gebraucht hast. Vergib mir bitte.«

Machte er sich etwa gerade ernsthaft Vorwürfe? Das durfte doch nicht wahr sein! Ich löste mich von seinem festen Griff, um ihn mit einer strengen Miene anzusehen. »Son-Goku, was redest du da nur für einen Unsinn? Du bist doch rechtzeitig gekommen! Du warst rechtzeitig da und hast mich vor ihm gerettet!

Wenn du nicht gekommen wärst …« Ich hielt kurz inne und schluckte an dieser Stelle; weiter wollte ich gar nicht denken. »Du bist ja gekommen und hast mich beschützt.Es ist alles gut ausgegangen, und jetzt hör bitte auf, dir selbst solche schrecklichen Vorwürfe zu machen!«

Nachdem ich das losgeworden war, schmiegte ich mich schutzsuchend an ihn. Die ganze Zeit lang hatte ich mich so nach seinen starken Armen gesehnt. »Halt mich bitte fest …«, bat ich lautlos. Glücklich spürte ich, wie seine muskulösen Arme meine Taille umschlangen und nicht daran dachten, mich jemals wieder loszulassen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, hier ging es auch recht rasant zu ...^^
Ich glaube, es ist wohl nun jedem klar, dass Chichi schwanger ist!!!! xD Aber zu der damaligen Zeit waren sie ja noch nicht so aufgeklärt, es existierten keine Verhütungsmittel und Schwangerschaftstests gab es damals wohl auch noch nicht xD
Joa, eigentlich wollte ich den Prinz ja schon sterben lassen ... Aber dann habe ich mir gedacht, dass es ja überhaupt nicht Son-Gokus Art ist, und ja ... Ich war dann doch so gnädig mit ihm, obwohl er den Tod doch schon verdient hätte ... :-P

Also bis zum nächsten Kapitel! :-D
Liebe Grüße
Eure Lina_Kudo <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jane-pride
2013-02-08T17:59:52+00:00 08.02.2013 18:59
Hi!

Da bin ich wieder! Jetzt habe ich diese Fanfic ebenfalls gelesen und sie ist der absolute Hammer! Genau so muss man die Gefühle eines Liebespaares beschreiben. Dir ist es unbeschreiblich gut gelungen. Wenn es doch nur auch im Original so gewesen wäre...aber da dominierte ja der Kampf (trotzdem ist die Serie wahnsinnig gut!). Kapitel 14 konnte ich nun auch lesen. Ich bin dabei fast sprachlos geworden, so gut hast du diese intime Szene zwischen den beiden beschrieben. Einfach grandios!

Viele Grüße, jane-pride
Von:  Dragonohzora
2012-10-27T13:17:17+00:00 27.10.2012 15:17
Oh man Männer und ihre angegriffene Ehre *drop* ich hab dem Prinzen ja schon irgendwie den Tod gewünscht oder zumindest kastriert gesehenXD Zum Glück ist Goku noch rechtzeitig gekommen Allerdings frage ich mich nun, da Goku ihn nicht getötet hat, ob das nicht doch später noch Konsequenzen nach sich ziehen könnte?
Und ist der Prinz alleine gekommen? hatte er keinen Begleitschutz?

Zwischenzeitlich ging mir die Frage im Kopf, als du schriebst, das Chichi sich ein T-shirt überzog?
Ich kann mir nicht vortsellen, das es damals schon T-shirts gab oder wenn dann zumindest nicht unter diesem Begriff:)

Das Chichi Schwanger ist, ist sowas von klarXD
Nun muss es nur noch Chichi klar sein:)
Auf der anderen Seite denke ich aber auch, auch wenn es damals noch keine Schwangerschaftstest und dergeleichen gab, wussten auch damals die Frauen schon, das wenn der Monbatsfluss ausbleibt, das ein Kind in ihnen heranwuschen könnte. So aufgeklärt waren Frauen glaube ich Zeit ihres lebens, egal zu welcher Zeit und wann:)

Das Chichi aber auch gleich solche Ängste haben muss-.- Goku würde sie doch niemals wegen soetwas im Stich lassen, seufz. und nun musste Goku weinen, der stolze Sayajin;)
Tja mal sehen wann er erfahren wird, das er Papa wird^^ und nun haben sie den 7. Dragonball, ob das mit Chichis Shwangerschaft zu tun hat, das ihr natürlicher Radar für die Dragonballs abgeschwächt ist? dsa könnte ich mir shcoj vorstellen, immerhin sinddann ja ziemliche Hormonelle Veränderungen am Werk, aber Hauptsache Chichi und Goku, haben sich und die Dragonballs:)

Wirklich ein ganz tolels Kapitel, zum Stil muss ich ja glaube ich nichts mehr sagen, das weisst du auch, das der Hervorragend ist:)

Schreib also schnell weiter, was wird nun passieren? Entdeckt Chichi das sie Schwanger ist?
Beschwören sie die Dragonballs und was genau werden sie sich letzlich wünschen? Fragen über Fragen, die nur du mir beantworten kannst, also hau in die Tasten:)

Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich dir:)

*wink*

:)
Von:  Kleines-Engelschen
2012-10-11T22:34:06+00:00 12.10.2012 00:34
oha das ging ja grade nochmal gut.
ein klasse kapi, mach weiter so!

greetz
Von:  -Gokula-Chan-
2012-10-11T18:21:04+00:00 11.10.2012 20:21
Q/////////////////////////////////Q
*schnief*
*Tränen wegwisch*
Gerade das Ende ... Schööööööööööööön Q////////////////Q

Ist das TOLL */////////////////////////////////////*
*schwärm*
*Herzchenaugen krieg*
Das hast du wieder SUUUUUUUUUUUUPI hinbekommen *///////////////////////*
Ich kann es jetzt schon kaum abwarten, wie es weitergeht *___________*


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