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Endless Love – Without A Future? (無盡的愛)

Eine verbotene Liebe im alten China (Goku&Chichi)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Weiter geht's!!! ^___^ Hmm ... Ich weiß gar nicht, was ich viel dazu sagen soll ... O_O Okay, dann sage ich wohl nichts und werde mich erst am Ende des Kapitels dazu äußern, wenn wir alle wissen, wovon wir reden! xDDD
Wieder der Hinweis: Ich wechsle wieder zu der Perspektive unseres heißgeliebten Generals ;-)

Also viel Vergnügen mit dem elften Kapitel!!! ^__^ *euch Naschereien hinstell* ;-) Komplett anzeigen

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辜負 - Verrat an das eigene Land

****Rückblick****

»Trinkt bitte und macht Euch keine Gedanken um mich«, lehnte er, so höflich es ihm nur möglich war, ab und stellte sich neben mich.

Tief holte ich Luft, um mein loderndes Temperament im Zaum zu halten. »Wie könnte ich mir keine Gedanken um dich machen! Ich kenne dich schon mein ganzes Leben lang. Mal ganz abgesehen davon, dass du einzige Mensch bist, den ich noch habe.« Ich erwartete keine Antwort. Denn solche Worte waren in den vergangenen Jahren immer aus meinem Mund gekommen, und nie hatte er darauf etwas erwidert. Ich nahm es ihm aber auch nicht übel: Er durfte einfach nicht darauf antworten. Und wenn, dann hatte er höchstens immer wieder auf mich eingeredet, dass ich mir ja keine falschen Hoffnungen machen sollte. Davon hatte ich mich allerdings nie beeinflussen lassen - sonst hätten wir es wahrscheinlich nie so weit gebracht. Sonst wären wir nie in der Lage, in der wir uns gerade befanden.

Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu: »Du kannst es also als rein eigennützige Aktion ansehen, wenn dir das lieber ist.«
 

Nachdem ich fertig geworden war, brachen wir sofort weiter auf. Auf ins Ungewisse und ohne jegliche Vorahnung, was uns noch in dieser abenteuerlichen Reise bevorstehen würde.

****Rückblick****
 


 

KAPITEL 11:

辜負

Verrat

»Mir ist alles egal, solange du nur bei mir bist.«


 


 

Fröhlich und so gut gelaunt, wie ich sie schon lange nicht mehr erlebt habe, lief sie vor, bremste irgendwann, drehte sich zu mir und winkte mir lachend zu.

»Jetzt komm schon, du lahme Schnecke. Seit wann bist du langsamer als ich?«

Ich konnte mir ein Lächeln kaum verkneifen, als ich sie im Nu einholte. »Ich habe Euch schon lange nicht mehr so glücklich erlebt«, gab ich ihr etwas befangen zu verstehen, dass mir diese positive Entwicklung keinesfalls entgangen war.

»Nach langer Zeit fühle ich mich einfach … frei. So richtig frei.«

Als wir beide unsere Blicke nach vorne richteten, schlug die atemberaubende Landschaft um uns ein wie eine Bombe. Gigantische Täler, die mit einer weißen Schneeschicht bedeckt waren, ragten aus der Erde heraus und erstreckten sich bis zum Himmel. Eine angenehme Morgenbrise wehte zu uns herauf und ließ Chichis langes, zusammengebundenes Haar in der Luft elegant herumwirbeln wie Blätter im taufrischen Herbstwind. Unter uns befand sich mit seiner türkisenen Färbung das klare blaue Meer, welches im Vergleich zum letzten Tag nur sehr sanfte Wellen trug. Sein salziger Geruch scheinbar mühelos empor in unsere Nasen. Vereinzelte Vögel flogen umher und machten sich auf die Suche nach einem Zufluchtsort vor der Kälte. Wahrscheinlich waren es die Vögel, die recht spät dran waren im Anbetracht des heftigen Schneesturms, welches gestern noch wild über diese Gegend getobt hatte.

Ich glaubte, eine Parallele zu sehen zwischen den Vögeln und uns. Wie die Vögel flüchteten auch wir vor unserem eigenen Schicksal. Auch sie wollten es nicht so einfach hinnehmen, vor Kälte den Unterkühlungstod zu sterben. Wie auch wir nicht hinnehmen wollten, dass man uns das Leben und die Freiheit wegnahm. Nur gab es einen ganz entscheidenden Unterschied: Die Vögel würden ihren Ort ganz gewiss finden. Im Idealfall kannten sie diesen Ort sogar schon; wussten ganz genau, wo es lang ging.

Wir dagegen hatten es da nicht so einfach. Den Völkern dauerhaft zu entkommen grenzte an Unmöglichkeit. Zweifelsohne würden uns unser ganzes Leben lang verfolgen, da wir sie öffentlich verraten hatten. Niemals würden sie sich damit zufriedengeben, dass wir von der Bildfläche verschwunden waren. Trotz dieses Sturzes würden sie nicht eher ruhen, bis sie unsere Leichen ausfindig gemacht hatten, um jede Bedenken auszuschließen. Und sobald sie uns gefunden hatten, würde unsere Hinrichtung bald darauf folgen. Ich kannte die Regeln und Gesetze unseres Landes besser als jeder andere.

Dass Prinzessin Chichi glaubte, dass wir von nun an endlich die Freiheit genießen konnten, war leider ein Irrtum. Wir befanden uns in einer schier ausweglosen Lage. Trotzdem hatte ich keine andere Wahl, als den Befehlen der Prinzessin Folge zu leisten und immer an ihrer Seite zu bleiben. Das war meine Lebensaufgabe. Ganz unabhängig davon, ob es meine offizielle Pflicht war oder nicht. Denn auch wenn ich nicht in ihrem Dienste stehen würde, würde mir nicht der Sinn nach etwas anderem stehen. Sie allein war der Grund für meine Existenz. So war das schon immer gewesen. Seit ich das allererste Mal in ihre perlschwarzen Augen gesehen hatte. Für mich stand ihr Wort mittlerweile sogar über das Wort des Kaisers.

Hatte ich mich etwa schon ein wenig von dem Fluch befreien können, der auf mir gelastet war? Allein durch unsere Flucht? Denn noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte ich mich niemals dem Befehl des Kaisers vorsätzlich widersetzt.

»Ich möchte jetzt tanzen!«, hörte ich ihre klare Stimme plötzlich sagen, worauf ich schockiert zu Boden sah und versuchte, es ihr eilig auszureden, obwohl ich mir insgeheim doch genau das Gegenteil wünschte. Ich wollte sie sehr gerne bewundern. Doch das durfte sie niemals erfahren.

»Nein Prinzessin! Nur Eurem zukünftigem Gatten ist es gestattet, Euch beim Tanzen zuzusehen!«

Sie sah mich mit einer engelshaften Gelassenheit an. Meine Worte schienen sie in keinster Weise zu beeindrucken. »Denkst du, das interessiert mich? Ich werde jetzt tanzen, und zwar nur für dich.« Im nächsten Augenblick glitt ihr oberstes Gewand elegant von ihrem Körper, bis sie bei der letzten Schicht - einem goldenen langen Kleid – stoppte.

Obwohl ich es nicht durfte: Ich konnte nicht anders und musste ihr einfach zusehen, wie sie geschmeidig ihren Körper bewegte – so gelenkig, wie sie war. Der Wind machte ihre Vorstellung nur noch eindrucksvoller und verlieh ihrem Tanz eine ganz persönliche Note. Das lange Kleid flatterte in ihrer vollen Pracht harmonisch im Wind. Wieder spielte er mit ihren glänzenden, nachtschwarzen Haaren; ließ sie aufwirbeln und wieder schweben.

Sie war einfach so wunderschön. Bezaubernd. Grazil. Anmutig. Reizend. Adrett. Dezent. Zart und rein. Immer wieder überwältigte sie mich auf‘s Neue, zog mich in ihren magischen Bann, ohne dass es mir überhaupt klar wurde geschweige denn dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Wollte ich das überhaupt? Tief in mir kannte ich die Antwort. Doch es gelang ihr nicht, bis an die Oberfläche zu gelangen, wurde unterdrückt von der unsichtbaren Macht, die mich immer noch beherrschte.
 

Nach dieser kleinen Ablenkung ging unsere beschwerliche Reise weiter. Vor allem für Prinzessin Chi war sie nicht einfach.

Sie war es einfach nicht gewöhnt, da sie selbstverständlich nicht so durchtrainiert war und diese unbehaglichen Umstände nicht kannte. Ich dagegen war Reisen unter solch erschwerten Bedingungen schon gewohnt. In den letzten Jahren war ich ab und zu immer wieder durch das Land gestrichen und hatte harte Trainingsreisen unternommen.

Gerne hätte ich ihr geholfen, doch wie sollte ich das anstellen? Ich konnte ihr schließlich unmöglich anbieten, sie zu tragen. Das verstieß gegen jegliche Gesetze und wäre ja wohl bloß ein dummer Vorwand gewesen, um sie anfassen zu dürfen, und das war einem General wie mir definitiv nicht gestattet. Ganz abgesehen von den unreinen, schmutzigen Gedanken, die einem Mann dabei völlig automatisch kommen könnten, ohne sie kontrollieren zu können.

Nein, das durfte ich mir nicht einmal vorstellen! Zwar empfand ich schon seit Ewigkeiten eine sehr tiefe Zuneigung für die Prinzessin, doch das war nicht mehr als ein Traum, der niemals wahr werden könnte und durfte. Zumindest nicht mehr in diesem Leben.

Ein gellender Schrei ihrerseits ließ mich erschrocken hochfahren. Kein Bruchteil einer Sekunde verging, als ich mich besorgt zurück zu der Prinzessin des chinesischen Kaiserreiches umdrehte, die mir wegen der Erschöpfung, die der lange Weg mit sich brachte, nur schweigend gefolgt war.

Ziemlich aufgebracht rannte sie in meine Arme. »Eine Schlange! Eine Schlange war eben hinter mir!« Die Panik war ihr ins Gesicht geschrieben, was mich nicht besonders wunderte.
 

Mit großer Faszination beobachtete Chichi das lange, schlängelnde Etwas, welches direkt vor ihren Augen tänzelte. So ein Tier hatte sie noch nie gesehen – daher verspürte sie auch keine Angst, sondern vielmehr Neugier. Vorsichtig, um sie nicht zu verscheuchen, näherte sie sich dem Tier und streckte bereits ihre Finger aus, als es ohne Vorwarnung plötzlich nach vorne schoss und sie beinahe gebissen hatte. Mit einem erschrockenen Aufschrei ließ sie sich nach hinten fallen und landete äußerst schmerzhaft auf ihrem Hintern.

Ängstlich starrte sie zu der Schlange, die in raschem Tempo zu ihr kroch. Die aufsteigende Panik in ihr lähmte ihre Muskeln. Sie konnte sie nicht mehr bewegen. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Das angriffslustige Tier kam immer näher. Sie dachte nur noch an einen einzigen Menschen …

»Son-Goku!«, schrie sie hilfesuchend wie am Spieß, und als hätte er es gehört, sprang er schon aus einem Dickicht des nebenliegenden Waldes hervor, packte die Schlange und warf sie mit einem Schwung weit weg in den Wald.

Missbilligend blickte er zu Chichi, während er sich zu ihr heruntergebeugt hatte und ihr nun die Hand helfend entgegenstreckte. »Da lässt man dich nur für ein paar Minuten aus den Augen, und schon begibst du dich in Lebensgefahr. Sei in Zukunft vorsichtig: Diese Schlange war hochgiftig. Im schlimmsten Fall kann ein Biss von ihr zum Tod führen.«

In Chichis Augen hatten sich bereits Tränen der Erleichterung gebildet. Ohne zu zögern griff sie nach seiner Hand, zog sich hoch und schmiss sich schluchzend an seine Brust. »Ich hatte solche Angst gehabt. Danke, dass du mich gerettet hast!«

Erstaunt über ihre Reaktion konnte Son-Goku nur zärtlich lächeln, bevor er seine Arme liebevoll um sie schlang. »Keine Sorge: Ich werde dich immer beschützen und dich nie alleine lassen.«

Das war nicht bloß daher gesagt, sondern ein Versprechen für‘ Leben. Und er, Son-Goku, war jemand, der seine Versprechen immer hielt. Er hatte es sich zur Lebensaufgabe gemacht, nie von der Seite dieses Mädchens zu weichen. Diesen Entschluss hatte er schon längst gefasst, denn das er tiefe Gefühle für sie hegte und dass sie etwas ganz Besonderes für ihn war, war ihm damals schon mehr als nur bewusst.
 

»Bitte beruhigt Euch. Es ist alles gut! Ich bin bei Euch.« Beim letzten Satz stutzte sie merklich und sah mich mit großen, überraschten Augen an.

Ich wich ihrem Blick abermals sichtlich unwohl aus, löste mich von ihr und ging auf die Schlange zu. Kurz überlegend, ob ich nun meine Energie oder mein Schwert benutzen sollte, entschied ich mich für die sanftere zweite Methode. Schließlich war die Schlange sicher noch zu etwas zu gebrauchen. Da wäre es ziemlich kontraproduktiv, wenn nach einer Energiekugel nur noch Asche von ihr übrig bliebe. Natürlich hätte ich sie auch mit bloßer Hand erlegen können, doch da ich eigentlich ja in meinem Herzen doch ein Tierfreund war, schloss ich diese barbarische Option von Vornherein aus.

Kurz darauf zog ich mein Schwert und schlug blitzschnell mit der stumpfen Seite zu, wodurch die Schlange sofort starb. Anschließend rollte ich die Schlange ordentlich ein und steckte sie in einen Sack.

»Wir müssen weiter.« Ich achtete penibel darauf, entweder neben der Prinzessin oder hinter ihr zu schreiten statt vor ihr, um ein achtsames Auge auf sie werfen zu können.

»D- D- Die Große Mauer?«, stotterte die Prinzessin entrüstet, als sich nach einigen Stunden direkt vor uns die riesige Mauer in beide Richtungen erstreckte. Direkt dahinter lag unsere Heimat – das Kaiserland Yuan. Ihre anfängliche Empörung wandelte sich sekundenschnell in Abneigung um. Mit vor Wut funkelnden Augen dreht sie sich zu mir. »Du hast uns gezielt hierhergebracht, habe ich recht?« Eine kurze Pause folgte. Ich wusste nicht, wie ich ihr das am besten beibringen sollte, dass ihre Ahnung der Wahrheit entsprach. Doch ich sollte gar keine Gelegenheit haben, mich zu rechtfertigen. »Willst du etwa, dass ich ihn heirate? Denn wenn du das wirklich willst, dann … dann …« Sie stoppte an dieser Stelle, während nasse Tränen ihre zarten Wangen benetzten.

Das schlechte Gewissen überfiel mich. Zerknirscht sah ich zu meinen Füßen und traute mich kaum, ihr in die Augen zu sehen, wo ich nichts außer Wut finden würde. Und höchstens noch etwas, was allerdings weitaus schlimmer war: Enttäuschung.

Doch ich konnte nichts dafür. Die unsichtbare Macht hatte meine Beine hierhergetragen, ohne dass es mir bewusst gewesen war. Als ob ich magisch von diesem Ort angezogen worden war.

»Verzeiht mir, Eure Hoheit, aber bitte versteht mich doch: Ich habe keine andere Wahl. Ich bin General und muss den Anweisungen des Kaisers Folge leisten. Ich … Ich muss meinem Volk treu bleiben! Ich besitze nicht das Recht, frei zu sein! Mein Schicksal erlaubt mir kein freien Leben!« Entmutigt stammelte ich dies vor mich hin und mir fiel gar nicht auf, dass ich das erste Mal offen ausgesprochen hatte, wie verzweifelt ich in Wirklichkeit über meine Position war. »Versteht doch: Wenn wir jetzt zurückkehren, haben wir noch realistische Chancen, dass uns der Kaiser vergibt!«

Und dann ging alles Schlag auf Schlag: Es brachen alle Gefühle in mir aus. Verzweiflung über mein neues Ich. Verzweiflung über dieses Leben. Verzweiflung über unser hartes Schicksal, über das wir keinerlei Macht hatten. Warum nur war alles so schwer? Warum war alles nur so weit gekommen? Durften wir nicht glücklich sein? War es uns verboten, glücklich zu werden und einfach nur frei zu sein? Frei von allen Verpflichtungen?

Wieso nur?

Und dann … ganz schleichend und leise, geschah etwas, womit niemand von uns gerechnet hätte.

»Natürlich will ich nicht, dass Ihr einen Fremden zum Mann nehmen müsst. Aber was zählt denn mein Wille schon? Nicht mehr als der Überlebenswille eines mickrigen Käfers.« Diese Sätze waren nicht mehr als ein Flüstern, als sie meine Stimmbänder verließen, doch ihre fassungslose Miene verriet mir, dass sie jedes einzelne Wort verstanden hatte. Selbst ich war schockiert über das, was ich gerade laut ausgesprochen hatte. Welcher Teil in mir hatte da gerade geredet?

Mir blieb keine Gelegenheit, um mir weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, als Chichi kaum merklich auf die Knie sank und wie paralysiert zu der Mauer starrte.

»Warum nur …? Wann werden wir unseren Zwängen nicht mehr unterliegen und endlich frei sein?« Ein matter Unterton begleitete ihre verzweifelte Frage, bevor sie mit betrübten Augen zu mir aufschaute. »Erst, wenn wir im Reich der Toten weilen?«

Ich erwiderte ihren Blick ausdruckslos, gab jedoch keine Antwort. Es waren haargenau die Fragen, die ich mir selbst bereits seit geraumer Zeit stellte und mindestens genauso lange nach einer klaren Antwort suchte. Bisher ohne Erfolg.

Die Prinzessin durchbohrte mich weiter stumm mit ihrem kraftlosen Blick und wartete offenbar auf eine Antwort. Als sie realisierte, dass ich keine ersehnte Erlösung für sie parat hatte, ließ sie sich mit neurotischer Miene erschöpft auf den Boden fallen. Gedämpft flüsterte sie: »Wenn das so ist, dann will ich nicht mehr leben.«

Bei diesem Satz lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich ließ nicht lange auf mich warten, kniete mich kurzerhand zu ihr hinunter und packte bestimmt ihre Schultern.

»Prinzessin, reißt Euch zusammen! Ihr seid doch so eine starke Frau und habt bisher niemals aufgegeben! Was ist nur mit Euch geschehen? Bitte akzeptiert doch, dass Euer Leben Eurem Volk gehört. Beugt euch Eurem Schicksal und seid stark für ganz Yuan.« Ich rang selbst mit der Fassung, während ich versuchte, sie wieder auf den rechten Weg zu bringen.

»Das sagst du so einfach, aber … du konntest es bisher doch auch nicht wirklich akzeptieren!«, entgegnete sie monoton.

Obwohl sie jeglichen Lebenswillen scheinbar verloren hatte, blieb sie ihrem sturen Wesen trotzdem noch treu. Sie schaffte es immer wieder, mich zu überraschen. Wäre die Situation nicht so ausweglos, hätte ich mich prächtig darüber amüsieren können, aber so ging ich gar nicht erst darauf ein und redete ihr weiter aufgewühlt gut zu. »Prinzessin! Versprecht mir, dass ihr weiterleben werdet, egal was passieren wird! Versprecht es mir!« Mit Nachdruck wollte ich ihr unbedingt dieses eine Versprechen abnehmen. Das Versprechen, was mir die Welt bedeutete. Es war mir so wichtig, dass ich sogar schon zu zittern begann und hörbar nach Luft schnappte. Nervöse Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn. Die Anspannung stieg, bis Chichi endlich leise und dennoch entschlossen antwortete: »Wenn du es wirklich willst. Wenn das dein Wunsch ist, dann … dann werde ich weiterleben. Nur für dich.«

Die Last fiel augenblicklich von mir ab und wurde von der herrlichen Erleichterung verdrängt, sie sich in mir ausbreitete. Doch gerade jetzt fiel mir erst auf, was ich mir im Eifer des Gefechts erlaubt hatte und ließ ruckartig ihre Schultern los. »Vergebt mir bitte!«, entschuldigte ich mich reumütig und kniete tief vor ihr nieder; bat in dieser üblichen Form um Vergebung.

»Lass uns gehen.« Ihre Stimme klang nun seltsam heiter. Irritiert blinzelte ich sie an. Diese Heiterkeit passte so gar nicht zu der Situation. Sie bemerkte meine Baffheit und klärte mich sogleich auf, da sie mich offensichtlich nicht länger als nötig im Unwissen lassen wollte. »Lass uns Yuan hinter uns lassen und fliehen. Es ist mir egal, wohin. Hauptsache, ich darf bei dir sein.«

Meine Antwort war ein Schweigen. Was sollte ich darauf bloß erwidern? Ich konnte ihr doch nicht ins Gesicht sagen, dass es unmöglich war und ihrer Hoffnung auf diese Weise ein jähes Ende bereiten.

Zwar war hoffentlich noch niemand darüber im Bilde, dass wir diesen Sturz überlebt hatten, doch wir konnten uns nicht ewig vor ihnen verstecken. Irgendwann würden sie es herausfinden und uns bis zu unserem Ende folgen. Außerdem konnten einige von ihnen genau wie ich auch Auren erspüren. Zwar hatte ich unsere Auren bisher immer sorgfältig unterdrückt, doch rund um die Uhr schaffte auch ich das nicht. In irgendeinem achtlosen Moment der Unvorsichtigkeit würde ich bestimmt einen Fehler begehen und dann wäre es das gewesen.

Ein Blitz durchfuhr mich, als mir eine unheilvolle Erkenntnis kam. In der Nacht, als ich halb erfroren bewusstlos war, hatte ich natürlich unsere Auren nicht unterdrücken können. Verdammt, das hieße dann ja, dass sie schon längst wussten, dass wir noch am Leben waren! Es sei denn, sie waren völlig verblödet, doch diese Hoffnung machte ich mir ehrlich gesagt nicht mehr. Dafür war sie viel zu unrealistisch.
 

Auf einmal ging es ganz schnell: Aus heiterem Himmel musste ich geschockt feststellen, dass plötzlich von allen Seiten die chinesischen Soldaten – meine Kameraden - auf uns zustürmten.

Beinahe biss ich mir vor Schreck auf die Zunge. So ein verfluchter Mist! Wie konnte das nur passieren? War ich wirklich so tief in meine Gedankenwelt versunken gewesen, dass ich so unvorsichtig sein konnte und gar nicht rechtzeitig gespürt hatte, dass sie uns immer näher gekommen waren? Was war nur mit mir los?

»Prinzessin Chi! General Goku! Ihr seid doch zurückgekehrt, ein Glück!« Der ganze Haufen war ein einziges chaotisches Durcheinander. Ich war nicht zu mehr fähig, als sie einen nach dem anderen wie versteinert anzustarren.

Was sollte ich tun? Wenn ich es jetzt zulassen würde, dass sie uns in unser Land zurückbringen, bedeutete das das sichere und unwiderrufliche Aus! Was würde es bringen, nun zurückzukehren? Sie würde mit dem Prinzen verheiratet werden und ich würde weiterleben wie bisher. Weiter im Dienste des Kaisers und zu ewigen Zwängen verpflichtet werden. Ich müsste weiterleben als willenlose Marionette und niemals Freiheit erlangen.

Wollte ich das wirklich?

Ich kannte die Antwort nur zu gut: Nein.

Abgesehen davon würde ich auf diese Weise wohl nie meine Rache finden. Rache für unsere Väter.

Wenn wir jetzt flüchten würden, hätten wir noch eine kleine Chance, diesem unendlichen Teufelskreislauf zu entfliehen, so gering sie auch sein mochte: Die Chance existierte zumindest.

Hinzu kam die untrügliche Tatsache, dass ich der persönliche und verbindliche Leibwächter der Prinzessin war und nicht der des Kaisers. Zwar stand der Kaiser logischerweise über der Prinzessin, doch für mich persönlich würde die Prinzessin immer an der Spitze stehen. In jeder Hinsicht.

Und wenn die Prinzessin das wünschte und herbeisehnte, dann würde ich auch dazu bereit sein, gemeinsam mit ihr den Schritt ins Unbekannte zu wagen – selbst wenn sie auch noch so mit großen Risiken verbunden war.

Schon so lange ich lebte zog ich die Gefahr an wie das Licht die Motten, und ich hatte es immer genossen. Daran hatte selbst meine verhängnisvolle Veränderung nichts geändert. Solange Prinzessin Chichi an meiner Seite war, würden wir wieder alle Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden. . So war es schon immer gewesen und so würde es auch immer sein.
 

Ohne noch eine Sekunde länger zu zögern rannte ich zu meiner Prinzessin, hob sie ohne großartige Schwierigkeiten hoch und sah meine Soldaten mit einem resoluten Grinsen an.

»Tut mir leid Männer, aber wir haben uns nun entschieden zu leben. Lebt wohl!« Nach diesen letzten Abschiedsworten flog ich in Windeseile mit meiner Geliebten dem Horizont entgegen. In die ewige Flucht. Richtung Freiheit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Endlich geht es weiter! >_________<
Tut mir schrecklich leid, dass dieses Kapitel diesmal so extrem lange gedauert hat! @_@
Bei mir geht alles drunter und drüber, Prüfungen stehen an und außerdem hab ich mich auch noch an eine neue Fanfiction herangewagt (ich weiß, das ist der denkbar BESTE Zeitpukt für etwas Neues gewesen >_> xDDD Aber ich konnte einfach nicht anders, die neue Idee hat mir keine Ruhe gelassen xDD)
Auf jeden Fall versuche ich, nun die Kapitel wieder etwas schneller hochzuladen! xD
Bitte um Verzeihung und Verständnis! ^_^'

Nun zum Kapitel selbst:
Oh ja, die berühmte Tanzszene aus diesem zauberhaften Film *schmacht*
Son-Goku hat nun offiziell sein Land verraten ... Auch die Stelle, als er ihre Schultern gepackt und sie somit ohne Erlaubnis angefasst hat ... Und dann – ja, sein großer Gefühlsausbruch ... Das ist ja wohl der beste Beweis dafür, dass er ...

Nein, ich sag das jetzt nicht! >_< xDDD (Puh, fast hätte ich mich verplappert! *lol* Aber hiermit verspreche ich hoch und heilig, dass es im weiteren Verlauf der Geschichte aufgedeckt wird! xDDDDDDDDDD)

Ja, ihr vertrautes Gespräch ... Da habe ich besonders darauf geachtet, dass die beiden genau die gleichen Gedanken haben sollen etc.
Seelenverwandte eben ;-) Ich hoffe, dies ist einigermaßen deutlich geworden!! ^__^

Ähm, ich habe noch mit mir gekämpft, ob ich nun auch die Szene (Achtung: Spoiler! xD) mit dem Schwert miteinbauen soll (als sie nach dem Schwert greift und sich offensichtlich umbringen will), aber das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen ^^' (eigene Ideen muss ich schon haben ... Aber in den nächsten Kapiteln wird es aus meiner eigenen reinen Feder stammen, also haltet euch schon bereit für weitere Überraschungen (sollte eine Warnung sein xDD) *smile*)!

Und ja, die Geschichte mit der Schlange^^
Nochmal kurz, für was sie zu gebrauchen sind xDD:
Also vielleicht wisst ihr ja, dass die Ostasiaten heute noch Weine haben, in denen eine komplette Schlange drin liegt (ja, ziemlich grausige Vorstellung O_O Aber diese Weine sollen wirklich sehr gesund sein! *grins*) und er wollte sie dann wahrscheinlich einem Weinverkäufer geben etc.
Und mit dem Gift kann man ja durchaus Medikamente herstellen (ich glaube, das schon einmal gehört zu haben^^)
Ganz davon zu schweigen, dass die Schlangen ja auch essbar sind ... *räusper* xDD

Aber das nur so nebenbei, das ist ja kein Mittelpunkt in der Geschichte xDD A
ber wer weiß, ob die Schlange noch vorkommt? xDDDD
Wenn ihr erfahren wollt, wie es weitergeht, dann schön weiter dranbleiben ;-) Ihr werdet es nicht bereuen (hoffe ich sehr sehr stark! >________<)

Liebe Grüße <3
Eure Lina_Kudo Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Dragonohzora
2012-09-26T11:11:10+00:00 26.09.2012 13:11
Argh, anfangs dachtee ich nur, menno Goku was tust du nur, du läufst in die falsche Richtung, wie kannst du nur, sei doch mal ein Sayajin, die sind doch nur ihr eigener Herr, die Gene, die Instinkte müssen doch über alles andere stehen und bestimmt sogar über so ein doofes Ritual, das einen nur Willenlos macht,schließlich muss ein Sayajin sich doch auch mal von einem Menschen unterscheiden abgesehen von der Kraft und dem fliegen (zumindest bei Goku^^), aber dann Yeahhhhhhhhhhhhach, das war so romantisch Goku besinnt sich....und eilt seiner Prinzessin zur Hilfe, er hat recht, schließlich ist er der Prinzessin hörig an erster Stelle, hehe der Gedanke gefällt mirXD
Und dann *schmacht*, greift er sich seine Prinzessin, seine Libeste?, und entflieht mit ihr, begeht Verrat, aber macht seiner Ehre dennoch stolz, immerhin wer will schon als Marionette weiter leben? Seine erste vernünftige Tat seit langem:)

Hihi, freu mich schon weiter zu lesen, geht aber erst nachher, da ich jetzt erstmal wieder offline muss zu meinem bedauern.

Liebe Grüße
:)
Von:  Darkflyduck
2009-05-17T19:52:41+00:00 17.05.2009 21:52
Und schon wieder einmal gebe ich dir verspätet ein Kommi.
Ja Chichi konnte doch erkennen das Goku etwas für sie empfindet, mir hatte der Schluss gefallen als Goku sagte wir wollen leben.
Bin gespannt was beide so erleben.
Von: abgemeldet
2009-05-13T13:33:28+00:00 13.05.2009 15:33
* _ * Ich hab's auch endlich geschafft, weiterzulesen! xD

Und bisher habe ich es noch nicht bereut! ;D

Du hast wirklich eine tolle Art, dich auszudrücken.
Die detailierte Weise, die Wortwahl...
Wenn man einmal mit lesen dran ist, wird man richtig gefesselt~

Und endlich wird es immer deutlicher~
Ich bin echt gespannt, wie es weitergehen wird.

Das mit dem Tanzen war echt süß~*o*
Eine tolle Idee ^~^
*Daumen hoch*

Und dieser Zwiespalt in Goku's Handeln macht es echt spannend.
Mal denkt er so, dann entscheidet er sich wieder um, und dann...
Bin ja mal gespannt, was als Nächstes folgt.

Liebe Grüße!
Von:  reelina19
2009-05-10T13:59:20+00:00 10.05.2009 15:59
es war total klasse
ich freue mich schon auf das nächste kapitel^^

Von:  Cat_Eyes
2009-05-03T19:09:32+00:00 03.05.2009 21:09
Okay mit ein bisschen Verzögerung hab ich nun auch dieses Kapitel gelesen (=
Ist schön geworden^^
Jez fängt die Geschichte ya erst an =DD
Jez sind die beiden endlich frei(und werden von Soldaten gejagt.. aber naya xD) =D
Ich bin mal gespannt wies weitergeht^^
Ich denke Goku hat mit dieser Aktion ein kleines Stückchen seines alten Ichs wiedergefunden (= oder es war nur eine Ausnahme xD kann ya auch sein, dass er dann wiede in seine alten Muster zurückfällt^^ das heißt, dass er wieder nur Chichi "Diener" ist^^
Ach.. keine Ahnung xD
Werd ich ya im nächsten Kap lesen xD
In diesem Sinne (=

glg Cat
Von: abgemeldet
2009-05-01T20:56:44+00:00 01.05.2009 22:56
Das Ende war wirklich das schönste, er find also ganzzzzzzzzz langsam zu seinem alten ich zurück, wenn auch nur langsam ^^
Bin mal gespannt ob sie nun geschnappt werden oder nicht und wie goku nun zu seinem alten ich wieder zurückfindet XD *ganz aufgeregt sei*
Von: abgemeldet
2009-04-30T17:50:12+00:00 30.04.2009 19:50
So jetzt bin ich auch zum lesen gekommen. ^^
DAs war einb echt schönes Kapi, hat mich sehr berührt und ich finde es ganz toll das Goku sich getraut hazt am Ende doch mit Chichi zu fliehen!
Von: abgemeldet
2009-04-30T07:39:50+00:00 30.04.2009 09:39

Endlich ein neues Kapitel! *freu*
Bin natürlich gespannt wie es weiter geht, wohin die Reise von Son-Goku + Chichi führt und was sie so alles erleben, jetzt wo sie endlich frei sind!
Wobei, hmm.... ob sie jemals wirklich frei sein werden? Son-Goku gilt ja jetzt als Verräter! Ich glaube wir dürfen alle gespannt sein!
Ich hoffe du schreibst bald weiter!

Wünsche dir eine nicht allzustressige Zeit!

LG
AngelOfDragon


Von:  taniko_chan
2009-04-29T19:27:42+00:00 29.04.2009 21:27
uiiiiiiiiii~
na edndlich hab mich schon gefragt wie lang es noch dauert
na egal es ist ja endlich da^^ *freu*
na endlich das son goku sich für die freiheit endschieden hat
und nicht für seine angeblichen pflichten >.<
süßßßß~
ich freu mich schon riesig auf das nächste kapitel^^

deine taniko_chan
Von:  AkaneSoulless
2009-04-29T13:52:09+00:00 29.04.2009 15:52
ich will noch heute das nächste kapitel sehen ansonten erschieß ich mich O,o



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