Zum Inhalt der Seite

Einer von ihnen

Seishirou/Subaru
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

David gegen Goliath

David gegen Goliath
 

Von Cyel~
 

Es reicht nur ein bisschen Blickkontakt und einer von ihnen schaut weg. Das ist kein Wunder; er darf ja schließlich gar nicht hier sein. Sie sollten eigentlich beide nicht hier sein, doch das ist etwas, das Subaru und Seishirou zwar ihrem Verstand, aber nicht ihren Gefühlen—oder dem, was Seishirou an ihrer Stelle besitzt—klar machen können. Aber sie waren ja schon immer so verschieden, wie zwei Menschen es nur sein können, da ist es kein Wunder, dass sie auch hier so unterschiedliche Reaktionen zeigen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so scheint. Einen von ihnen nimmt die Situation auf jeden Fall ein bisschen mehr mit, als den Anderen.
 

»Ich habe Frühstück gemacht«, sagt Subaru und stellt einen der Teller mit Omelette vor Seishirou auf den Tisch. Der Mann sitzt hinter seiner Zeitung verschanzt als wäre sie eine Art provisorische Palisade. Er sieht nur einmal kurz hoch und würdigt Subaru, davon abgesehen, keines weiteren Blickes, aber das findet dieser eigentlich sehr angenehm.
 

»Danke sehr, Subaru-kun.«
 

Subaru setzt sich ihm gegenüber hin. Er schaut ihn auch nicht wirklich an, sondern inspiziert seinen eigenen Teller, als hätte er das Omelette nicht selbst gemacht, sondern irgendwo gefunden und wäre sich noch nicht sicher, ob es ihn eventuell angreifen und verspeisen würde, anstatt andersherum. Frühstück zu machen war ein mieser Trick gewesen, ein Versuch, das Raubtier ihm gegenüber ein wenig zu besänftigen. »Seishirou-san, wo warst du heute Nacht?«
 

Seishirou schaut hoch; in seinen Augen glitzert unverkennbare Belustigung. »Hast du etwa Angst, dass ich dich betrüge? Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du bist doch schließlich etwas Besonderes für mich...« Seine Stimme ist ein bisschen wie Honig: Einerseits zuckersüß, aber ganz offensichtlich zäh und klebrig.
 

»Warum weichst du immer aus?«
 

Seishirou wendet sich wieder ab. Seinen Teller hat er noch nicht einmal angerührt. »Ich verstehe schlicht und ergreifend dein Problem nicht«, sagt er, plötzlich sehr kühl.
 

»Du hattest einen Auftrag, nicht wahr?«
 

»Ja.«
 

Subaru fährt sich durch die Haare. »Ich will das nicht.«
 

Seishirou blättert eine Seite weiter. »Dass ich arbeite? Das wird wohl nie passieren. Tut mir leid.«
 

»Von wegen. Aber das wollte ich auch gar nicht sagen.« Subaru stützt sich auf die Ellenbogen und versucht einen Blick in das Gesicht seines Gegenübers zu erhaschen, doch er wird gekonnt ignoriert. »Ich mag es nicht, wenn du arbeiten gehst, und dann bei mir schläfst.«
 

Seishirou schaut ganz kurz auf, zuckt mit den Schultern und als er dann seinen Blick ganz schnell wieder abwendet, weil Subaru einfach nur starr zurücksieht, wird diesem klar, dass Seishirou ihm seit ihrer ersten friedlichen Begegnung—und erst recht bei den zunehmend intimer werdenden Treffen danach—nicht ein einziges Mal wirklich in die Augen gesehen hat.
 

»Wenn dir das so wichtig ist...«
 

Er fragt sich, woran das liegen könnte.
 

*
 

Anmerkungen (Oktober 2008)
 

Betagelesen von Mizukaze. Außerdem geht zusätzlicher Dank an LeS, die so nett war, mir schon im Voraus ihre Meinung zu sagen.

Ein <3 für beide.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-04-09T12:37:43+00:00 09.04.2010 14:37
Ah ha.. interessant, interessant!
Von:  Genesis-UC
2009-10-02T12:34:59+00:00 02.10.2009 14:34
Oh... das ist irgendwie... leicht deprimierend... aber umso realistischer.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Subaru das nicht will. Hm. Der Schluss war irgendwie... berührend. Er stimmt mich traurig, aber er passt.
Sehr schöne Story!


Zurück