Zum Inhalt der Seite

Nameless Liberty Underwear

Uruha x Aoi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nameless Liberty Underwear

„Aoi?! Was machst du da?!“, Uruha hopste zwei Schritte nach hinten.
 

„Du bist Werbung gelaufen ...“, kam es nur unschuldig vom Dunkelhaarigen, nachdem er dessen Waschanleitung zurück in die Hose des Kupferblonden gestopft hatte.
 

„Aber du-du-du-du kannst doch nicht einfach meine Hose ...“
 

„Ich hab doch nur ... ach egal ...“ Aoi bemerkte nur, wie die Wangen seines Freundes immer mehr anfingen zu glühen.
 

Reita konnte nur irritiert schauen, Ruki hatte von alldem nichts mitbekommen und Kai spielte sich fern ab der Realität einen Wolf an seinen Drums.
 

Aoi drehte sich mit seiner Gitarre und einem süffisanten Lächeln zurück zum Masterpult. Heute hatten sie sich alle bei Aoi versammelt um einen neuen Song einzustudieren. Diese Tage bei dem hübschen MieDreamBoy waren immer sehr gemütlich und letztendlich profitierte die ganze Band von dessen Gastfreundlichkeit.
 

„Ruha ... Was ist das eigentlich für eine Marke, die du trägst? NLU ... hab ich noch nie gehört ... Aber schöner Stoff ...“
 

Uruha leuchtete tiefrot, was ihn unheimlich niedlich mache. Sprach Aoi da gerade mit ihm über seine Unterwäsche? „Da-da-das geht dich nichts an ...“
 

„Das versteh ich nicht ... Ist doch nur ne Marke“, sagte Aoi leise.
 

„Aber es ist meine Marke! Meine Unterwäschemarke! Können wir jetzt bitte arbeiten?“ Wie peinlich ... Uruha glühte noch immer. Aoi hatte ihn berührt. Seine Fingerspitzen hatten die nackte Haut an seinem Rücken berührt. Wie peinlich, darauf auch noch so ungehalten zu reagieren.

Es wäre doch besser gewesen, wenn er nichts gesagt hätte. Aber dafür war es nun zu spät. Es war zu auffällig gewesen.
 

Ruki gähnte und stand auf, um zu seinem Mikro zu traben. Er schien unheimlich müde zu sein. Reita blickte ihn immer noch irritiert an, Uruha schüttelte den Kopf.
 

„Meine Güte, Uruha, du bist mal wieder überempfindlich“, lachte es plötzlich von Kais Platz aus und grinste frech. „Sonst haben dich doch Aois Hände nicht so im Griff. Was ist los, hm? Auf Liebesentzug? Hat dich deine Schnitte auf Eis gesetzt?“
 

„Kai!“ Es war wieder Aoi, der den plötzlich so frechen Leader in seine Schranken wies. „Das war unhöflich. Kommt, lasst uns arbeiten, Leute!“ Der Schwarzhaarige grinste fröhlich.
 

Uruha leuchtete immer noch und senkte den Blick. Er hatte niemandem erzählt, dass er seine Freundin schon vor ein paar Monaten verlassen hatte. Dass er wohl auf Entzug war ... dass er sich nach Berührungen sehnte ... aber deswegen musste er sich doch nicht von Aoi an seiner Unterwäsche rumfummeln lassen!
 

Zu allem Überfluss blieb diese mehr als gesunde Gesichtsfarbe noch eine geschlagne halbe Stunde. Es war zum Haareraufen! Und das hätte Uruha sicher auch getan, wenn ihm seine Frisur nicht heilig gewesen wäre.
 

Halt! Was machte er da ...?
 

Er ertappte sich doch erschreckender Weise dabei, wie er auf Aois Hintern linste. Was war denn nun kaputt?!

Ganz bald, aber nicht so plötzlich wie gehofft, konnte Uruha sich von dem Anblick losreißen. So was hatte er doch früher nicht gemacht. War er auf einmal ein Opfer seiner eigenen Hormone geworden?! Hatte ihn sein Triebzwang dermaßen im Griff, dass er es jetzt für nötig hielt, seinem besten Freund auf den Arsch zu starren?! Einem Mann?!
 

Und warum spürte er die kleine Stelle, die Aois Finger berührt hatten, immer noch und fühlte sich nach Wärme an? Das alles war doch einfach nur bescheuert.
 

Schnaps, wo bist du ...
 

Der einzige Gedanke, zu dem Uruha noch in der Lage war.

Sake, Sekt ... irgendwas ... um diese Anspannung los zu werden.
 

Mist! Jetzt hatte er auch noch sein Plektrum fallen lassen ... Er bückte sich danach. Als er wieder aufstehen wollte, versagten ihm fast die Beine. Wo kam Aoi auf einmal her? Er stand so nahe vor ihm, dass Uruhas Nase fast seinen ... na ja ...
 

‚Schwupps’, sprach die glühend rote Farbe, da bin ich wieder ... Shit! Hatten sich denn Himmel und Hölle gegen ihn verschworen?!
 

„Go-gomen ...“
 

Aoi schaute nur ein wenig verwirrt. Ihm schien es nichts ausgemacht zu haben, dass sein Freund ihm so nahe war. (An so ungünstiger Stelle)
 

„Was ist denn? Du hast doch gar nichts gemacht“, ein überraschtes Blinzeln folgte. Worauf hin Uruha noch ein Spürchen roter wurde - kaum zu glauben, aber das funktionierte tatsächlich noch hervorragend.
 

Von der Seite kam ein Kichern. „Kai, sei endlich still!“, wurde Uruha auf einmal laut, sodass Ruki fast vom Stuhl gekippt wäre. Seit wann konnte die Stimme des Leadgitarristen so schrill sein?
 

Augenblicklich herrschte Schweigen.
 

„Jetzt hört mir mal zu, ja?!“, Uruha sammelte Mut. „Mein Liebesleben, die peinlichen Situationen bis einschließlich meiner Unterwäsche gehen hier niemanden etwas an! - klar!?“ Okay, jetzt hatte er sich unwiderruflich zum Horst gemacht!
 

Als die anderen ihn nur stumm betrachteten kam dem hübschen Kupferblonden ein, wie lächerlich er gerade geklungen haben musste.
 

„Du >bist< ausgehungert“, kam es nur zur Feststellung von Ruki. „Dass deine Freundin dich nicht mehr ranlässt, ist kein Grund, deinen Frust bei uns abzuladen ... Reg dich nicht auf, nur weil Aoi mal eben deine Unterwäsche berührt hat ... Such dir ne Neue ... Oder besorg dir anderweitig Abhilfe ... Sprich: Leg selbst Hand an. Wenn das so weitergeht, dann flippst du demnächst wegen jeder Kleinigkeit aus, oder was?“
 

Nun wanderten die entsetzten Blicke zu Ruki hinüber. Keiner der anderen hatte mitgeschnitten, dass der Sänger so genau mitgehört hatte.
 

Uruha war geschockt über die Meinung, die die anderen von ihm zu haben schienen. Es stimmte, er war hungrig nach Liebe, hungrig nach Berührung ... aber Ruki durfte nicht so mit ihm reden.
 

Uruha nickte nur betreten. „Verstehe ...“ Dann ging er. Nicht bemerkend, dass ihm jemand sofort folgte ...
 

Im Flur angekommen drückte Uruha den Knopf des Fahrstuhls und wartete, dass der Lift ankam. Die Türen glitten auf, der große Blonde trat ein, die Türen glitten zu - da erschien eine Hand im Türspalt ... und ein Aoi folgte ihm in den kleinen verspiegelten Raum.
 

Uruha schluckte. Das Leben war unfair.
 

„Nimm Ruki nicht so ernst. Er ist nun mal so ... die Sache mit seiner ... Ex-Freundin haftet ihm an. Seine Devise ist nun mal:“
 

„Jeder hat mehr Sex als ich“, sagten sie im Sprechchor und der Leadgitarrist lächelte wieder.
 

„Na, siehst du?“ Aoi grinste und beobachtete unwillig, wie die Hand des Größeren die Schaltfläche des Lifts berührte, den Knopf nach unten drückte. „Du musst nicht gehen. Kai wird auch nichts mehr sagen.“
 

„Darum geht es doch gar nicht“, murmelte sein Freund. „Es geht nur nicht an, dass Ruki so mit mir spricht. Er ist doch derjenige, der auf der Bühne nach Akzeptanz und Jubeln geifert, indem er sich selbst in den Schritt fasst oder obszöne Laute von sich gibt.“ An Aois Handbewegung des letzten Tourfinales wollte er dabei jedoch nicht denken.
 

„Warum läufst du dann davon?“, wollte Aoi wissen und klang dabei äußerst vorsichtig.
 

„Vielleicht ... weil er wirklich Recht hat.“
 

Der Ältere horchte auf.
 

„Ich bin ... ausgehungert.“
 

„Aber du hast doch Ki-chan“, versuchte Aoi ihn zu beschwichtigen. Uruha freute sich, dass er sich an den Namen seiner Ex-Freundin erinnerte. „Du wirst ja wohl nichts angestellt haben, dass sie dich wirklich nicht mehr an sich ranlässt, oder?“
 

„Na ja ... indirekt schon ...“
 

„Wie meinen?“
 

„Ano ... wir sind nicht mehr zusammen. Es hat einfach nicht gestimmt. Außerdem wollte ich sie nicht länger hinhalten. Sie wollte heiraten. Wir haben uns im April getrennt. Ich hab sie nicht verdient.“
 

Der Schwarzhaarige hörte ihm still zu. Hatte sich der Lift schon in Bewegung gesetzt? Ah, jetzt! Da war das bekannte Gefühl, wenn der Magen dem Zwerchfell ‚hallo’ sagte.
 

„Sie war lieb, ich hatte sie wirklich gern. Aber ... sie hätte ewig auf mich warten müssen. Nicht nur wegen der Hochzeit. Dafür bin ich noch nicht reif genug. Sondern auch wegen unseren Touren und Proben und alledem ...“
 

„Wir haben jetzt Dezember ... warum hast du nicht vorher was gesagt?“
 

„Keine Zeit ... Keine Gelegenheit ... mir ging es nicht gut, ich hab ja sogar dich nicht an mich rangelassen“, murmelte er zur Antwort und seufzte. Müde hob er den Kopf und sah Aoi ins Gesicht, das ihn so besorgt betrachtete. Er lächelte mühsam, um den anderen wieder aufzuheitern. „Es tut mir leid, dass du jetzt die volle Ladung Selbstmitleid abbekommst. Gomen.“
 

Aoi öffnete den Mund - im selben Augenblick ging ein Rucken durch den Aufzug. Er stand.
 

„Was ist das?“, fragte Uruha und sah sich zu Tausenden Malen gespiegelt im Aufzug. Adrenalin wurde schlagartig durch seine Venen gepumpt, seine Gedanken überschlugen sich. Er - allein mit Aoi - in einem so kleinen Raum - verspiegelte Wände - kein Entkommen. Bilder formten sich in seinem Kopf, die nicht zur Situation passten.
 

Man sollte nicht an so etwas denken, wenn der Aufzug stecken blieb.
 

Uruha schüttelte sich. Er konnte doch jetzt nicht an Sex denken - und schon gar nicht an Sex mit einem Mann. Nur nebenbei beobachtete er, wie Aoi die Notzentrale erreichen wollte, doch am anderen Ende der Funksprechanlage sagte man ihm nur, dass derzeit keine Kräfte zur Verfügung stünden ... dieses elende Band ...
 

Das durfte doch jetzt nicht wahr sein~
 

„Soll das heißen, wir sitzen hier bis morgen früh fest?!“
 

Aoi nickte nur.
 

Der Größere schaute auf die Uhr. 23:45 Uhr. Kein Wunder, der Hausmeister genoss schon seit Stunden seinen wohlverdienten Feierabend, und das zurecht, wenn er nicht gar schon schlief.
 

„Mist, ich glaube, wir stecken zwischen zwei Etagen fest, blöder kanns nicht laufen ...“, sagte der Dunkelhaarige und gab Uruha ein Zeichen, zu ihm zu kommen, während er nach oben zur Sicherheitsluke schaute. „Machst du mal Räuberleiter?“
 

„Ano? Ano ... Hai.“ Uruha beugte sich vor Aoi und dieser stieg mit dem rechten Fuß in die zum Steigbügel gefalteten Hände. Mit einem Ruck hievte der Leadgitarrist seinen Bandkollegen hoch und dieser hob die Luke aus, um sich dann am Rand hochzuziehen und über die Kante zu schauen.

Ja, Aoi war kräftig genug, um mit einem fließenden Klimmzug hinauf zu gelangen.
 

„Verdammt! Ich hatte recht - mitten zwischen zwei Stockwerken ... wir kommen hier nicht raus ... nicht vor morgen früh ... Handy hab ich auch nicht dabei ...“
 

„Wir hätten wahrscheinlich eh keinen ... Empfang ...“, Uruhas Stimme wurde immer leiser. Dann schüttelte er sich wieder, als er entsetzt feststellte, dass er schon wieder auf Aois Po starrte, der nun zur Anschauung perfekt, auf seiner Höhe hing. Immer noch stemmte Aoi sich nach oben, um die Außenwelt zu erkundigen.
 

Uruha war unterdessen auf die andere Seite geflüchtet, um diesem göttlichen Anblick zu entkommen.
 

Doch bald darauf hielt ihn eine andere Sache gefangen:
 

Aois Bauch. Der lugte nämlich ein wenig unter seinem Pulli vor, freigelegt und sehr gut sichtbar. Uruha wusste, dass Aoi das nicht mochte, aber jetzt schien er nicht darüber nach zu denken. Und Uruha fing ernsthaft an, sich zu fragen, was Aoi an seinem Bauch auszusetzen hatte. Er war doch schön.
 

Die feinen Muskeln, die sich der Anstrengung wegen deutlich abzeichneten. (Uruha war gebannt) Sein Bauchnabel-Piercing, das verführerisch auf der Haut glitzerte. (Uruha wurde warm)Die Hose, die nur noch ganz leicht auf seinen Hüften lag, schon bedrohlich weit herunter gerutscht war und die einladenden Hüftknochen preisgab (Uruha schluckte)
 

Was war nur mit ihm los? Und warum empfand er einen Mann als so anziehend? War er plötzlich schwul geworden? Und warum bezog sich diese plötzliche (hoffentlich partielle und selektive) ‚Schwulheit’ nur auf Aoi?
 

Es knackte laut!
 

Die Verkleidungsleiste an der Rhythmusgitarrist sich fest gehalten hatte, brach einfach ab. Uruha bemerkte es. Er hechtete zu Aoi um ihn aufzufangen. Geschafft. Nur geriet er ins Straucheln, klammerte sich vor Schreck nur noch fester an den anderen.
 

Beide gingen zu Boden. Aoi zuerst und dann Uruha.

Er lag halb auf dem Dunkelhaarigen.
 

Nach einer kleinen Weile richtete er sich auf. Und schaute in zwei nachtdunkle Augen...
 

„Hast du dir wehgetan?“, kam die Frage von Aoi, während Uruha sich weiter aufrappelte, um sich von ihm zu entfernen.
 

„Nein“, antwortete er und beobachtete, wie sein Freund sich auffällig bedächtig den Rücken rieb, nachdem er sich auf die Unterarme aufgestützt hatte. „Hast du dir sehr wehgetan?“
 

„Hm?“ Aoi sah ihn an und kratzte sich am Hinterkopf. „Ich? Ach was! Ich werde zwar bald dreißig, aber ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen. Mit mir kann man noch viel anstellen.“ Was sollte bitte dieses verschwörerische Zwinkern?
 

„Okay ...“ Uruha rutschte an eine der Seitenwände und lehnte sich an diese. Auf Dauer waren Lifts nichts für ihn. Über ein paar Minuten hinweg, okay, aber das hier schien in Stunden auszuarten. „Kann ich wirklich nichts für dich tun?“
 

„Was denn zum Beispiel?“
 

„Na, wenn wir hier raus sind, könnte ich dir den Rücken massieren.“
 

„Das würdest du echt machen?“
 

„Natürlich!“ Welch verlockender Gedanke ... Aois nackter Rücken unter seinen kundigen Fingerspitzen. Wie er jeden einzelnen Muskelstrang ertasten und bewegen könnte. In dieser Zeit würde er den Rhythmusgitarristen mal unrhythmisch seufzen und stöhnen hören.
 

„Aber stell dich darauf ein, dass ich mich nicht so abspeisen lasse wie Ruki!“ Aoi lachte auf und rückte seinerseits an die gegenüberliegende Wand, um Uruha anzusehen. „Wenn du mich weniger als fünf Minuten massieren willst, musst du gar nicht erst anfangen!“
 

„Hey, hey ...“ Uruha schob die Lippen vor. „Ich bin es nicht, der immer so hetzt. Ruki sagt immer: ‚Schneller, schneller, Uruha ... wir haben keine Zeit, ich muss zum Shoot ...’ Für gewöhnlich lasse ich mir Zeit, aber Ruki ...“ Er zuckte die Schultern. „Außerdem nehme ich mir für besondere Menschen immer besonders viel Zeit.“ Hatte er das gerade wirklich gesagt? Kami-sama ...
 

„Ach ja?“ Aoi grinste äußerst erfreut. „Mensch, Uruha, man könnte meinen, du flirtest mit mir!“
 

Man könnte es nicht nur meinen ... „Hm.“
 

„Lass dich doch nicht so aufziehen!“ Aoi lachte. Uruha dachte eher an AUSziehen.
 

Das durfte doch nicht wahr sein! Sie waren in einer so misslichen Lage und er dachte tatsächlich nur daran, wie unheimlich attraktiv sein Bandmitglied doch war!
 

„Wir wissen doch wohl alle, dass wir nicht an Männern interessiert sind ... das wäre innerhalb der letzten Jahre doch ziemlich auffällig geworden.“
 

„Hm.“
 

„Etwa nicht?“ Aoi grinste und amüsierte sich augenscheinlich prächtig, während Uruha sich fragte, warum er ihn nicht darum bat, mit diesen Anzüglichkeiten aufzuhören. Bei einem der anderen hätte er längst seine Meinung verkündet oder das Weite gesucht ... aber bei Aoi? „Ach, ist das der Grund, warum du mich vorhin so in Augenschein genommen hast?“
 

„Was? Wovon redest du bitte?“
 

„Als ich da oben hing, hast du mich beobachtet ... aber wahrscheinlich eher, um mich aufzufangen, falls ich falle. Das hast du ja auch getan, obwohl ich unter dir gelandet bin.“ Aoi lachte herzhaft. Ihm schien das tatsächlich nichts auszumachen.
 

„Gomen ...“
 

„Ach was, schwamm drüber.“ Er sah an die Decke und inspizierte sie für ein paar Sekunden, bevor er Uruha wieder offen in die Augen sah. „Na, was machen wir jetzt? Wir suchen ja immerhin eine Beschäftigung für die nächsten sieben Stunden. Wie wär’s, wenn du mit der Massage anfängst?“
 

„Meine Hände sind zu schwach.“
 

„Und wenn der Lift abstürzt?“
 

Rosige Aussicht, Aoi! Das macht Mut! „Wird er aber nicht.“
 

„Aber was, wenn? Gibt es denn nichts, was du gern tun würdest? Was du gern getan hättest?“
 

„Iie.“
 

„Wirklich nicht.“
 

„Hai.“
 

„Das kann ich mir kaum vorstellen.“
 

„Warum?“
 

Aoi lehnte sich weiter zurück und streckte die Beine aus. „Auch ich bin manchmal einsam. Dann wünsche ich mir zum Beispiel jemanden, der mich morgens davon abhält, zur Arbeit zu gehen. Mich noch im Bett hält.“
 

Wir würden gleichzeitig zu spät zur Arbeit kommen.
 

„Oder jemanden, der mich nachts vom PC wegzerrt, um mich im Badezimmer zu verführen.“
 

Ich würde stundenlang mit dir zusammen komponieren. Damit wir mehr von den Gitarrensoli haben, die wir miteinander verbinden können. Danach könnten wir im Badezimmer immer noch andere Sachen miteinander verbinden ... Hallo? Stopp, Uruha-chan! „Du suchst immer noch nach Mrs. Right.“
 

„Ist das falsch?“
 

„Nein, aber es klingt für mich, als wäre sie das Frauchen am Herd, das den ganzen Tag auf dich wartet.“
 

„So ist es aber nicht. Die Person, die ich mir vorstelle, muss durchaus auch ihren eigenen Kopf haben. Damit wir ab und zu aneinander geraten und einander die Hörner abstoßen können.“
 

Ich hasse es, wenn ich mich mit dir streite.
 

„Die Versöhnung fällt umso – heftiger aus, wenn du verstehst, was ich meine ...“ Da war es wieder, dieses schelmische Augenzwinkern!
 

„Hai.“
 

„Und dann gibt es noch etwas, was ich gerne wissen würde ...“
 

„Und was wäre das?“
 

„Wie du beim Sex bist.“
 

„Nani?!“ Wie kam er denn bitte auf diese Idee?
 

„Ich kenne dich schon ziemlich lange, Uruha ... und mich würde es einfach interessieren, ob du im Bett genauso leidenschaftlich bist wie auf der Bühne mit der Gitarre in der Hand.“
 

„Du bist leidenschaftlicher als ich – du spielst mit Verlangen.“ Wie er heute bei den Proben die Bewegungen von Aois Händen verfolgt hatte, die den Gitarrenschaft entlangfuhren ... er hätte bei seinem Einsatz fast vergessen, dass es noch etwas anderes als ‚Hoch und Runter’ gab.
 

„Ich bin neugierig. Verrätst du es mir?“ Ein verführerisches Lächeln schob Aois Mundwinkel nach oben, während ein waghalsiges Leuchten in den dunklen Augen aufglomm, das einen direkten Stromstoß in Uruhas Unterleib schickte. Diese Augen waren so tief und verrucht, dass er sich unbedingt in ihnen verlieren wollte ...
 

Halt! Stopp! Nein! Das durfte er nicht! „Ich achte nicht auf mich selbst beim Sex. Ich kann’s dir leider nicht verraten.“
 

Aoi kam auf allen Vieren zu ihm herüber, geschmeidig wie eine Wildkatze. Und etwas in Uruhas Kopf setzte aus, sein Verstand, als der Ältere sich neben ihm sinken ließ und ihm in Ohr hauchte: „Lässt du es mich ausprobieren?“
 

Und wieder sagte ihm die glühend rote Gesichtsfarbe Hallo, er schaute nur starr auf seine Schuhe.
 

Aoi hatte das wirklich gesagt, oder ... oder? Ja, hatte er, verdammt, hatte er! Sein Herz beschleunigte wieder sein Arbeitstempo und er traute sich nicht etwas zu sagen. Bis er erschrocken zusammen zuckte, als Aois Hand unter sein Hemd glitt und sanft über seinen unteren Rücken strich.
 

„Oder hast du auf einmal das Interesse an mir verloren ...? Hm?!“
 

Wie konnte er ihn nur so dermaßen durchschauen? Natürlich konnte er das, Aoi war sein bester Freund, er wusste im Schlaf, wie Uruha tickte.
 

„A-aoi ... ich ...”
 

„Hai ...“, hauchte der Dunkelhaarige und die Gänsehaut, die der Kupferblonde eh schon hatte, wurde noch ein Spürchen heftiger. Ein Kribbeln rauschte durch seinen Unterleib, das sich Dank Aois Hand immer mehr und mehr verstärkte. Er erinnerte sich daran, wie sein Freund seine Gitarre berührte, wenn er spielte. Das hatte ihn immer ungemein fasziniert und diesmal war es sein Körper, den er berührte. Uruha schloss die Augen, als Aoi anfing zärtlich an seinem Ohr zu knabbern.
 

„Aoi ... Aoi, ich ... ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist ...“
 

„Und wenn ich dich lediglich um eine Massage bitte ...?“ Die Nase des Kleineren streifte gemächlich Uruhas Wange, eine Hand legte sich auf die andere, mit der sein Kopf ein wenig gedreht wurde. Natürlich war Uruha klar, dass es sich hier um eine besondere Art von Massage handelte ...
 

„Wovor hast du Angst ...? Wir sind hier allein, uns sieht und hört niemand ...“
 

Uruha sprang mit einem Mal entsetzt auf ... Aoi meinte das wirklich erst!
 

„Da-da ist-ist eine Überwachungskamera!“ Fahrig wedelte Uruhas Finger durch die Luft rechts von ihm, um auf das weiße Ungetüm schräg oben in der Ecke hinzuweisen. Aoi erblickte es und grinste. Dann traf sein Blick wieder Uruha, verlangender und anzüglicher als vorher ...
 

War Aoi etwa einer von jenen, die es noch mehr anturnte, wenn jemand dabei zusehen konnte? - Unwahrscheinlich, dass jetzt noch jemand da war, aber das Band wurde morgens immer im Schnelllauf abgespielt, um Vorkommnisse in der Nacht zu analysieren.
 

Uruha war im kleinen Fahrstuhl schon wieder an der nächsten Wand angelangt und musste abrupt stoppen, als er merkte, dass er nicht weiter konnte. Aoi kam wieder auf ihn zu. Er schaute ihm tief in die Augen, schien jede Bewegung des anderen erkennen zu können. Es gab kein Entkommen.
 

Aoi öffnete den Reißverschluss seines Pullovers und kurz darauf kam seine seidenweiche, von der Mie-Sonne leicht gebräunte Haut zum Vorschein. Uruha konnte nicht wegsehen.
 

Besonders nicht, als Aoi nur ein paar Zentimeter vor ihm stand und den Cardigan öffnete, von seinen Schultern streifte und sein Gesicht gleichzeitig auf das seines Freundes zuschweben ließ.
 

Uruhas Herz setzte einen Augenblick lang aus, als ihre Lippen sich berührten. Und ihm wurde erst bewusst, wie ausgetrocknet sie waren, wie groß sein Durst nach Liebe und Begierde wirklich war.
 

Mit den großen, scheuen Augen eines kleinen Jungen fixierte er den anderen, der seinen Pullover mit einer fließenden Bewegung hinaufschmiss, so dass er an der Kamera hingen blieb und das Okular abdeckte.
 

Aoi grinste: „Welche Kamera meinst du?“
 

Uruha schluckte schwer und atmete bebend aus. Heißer Traum, echt ... Träume durfte man doch ausleben ... oder? „Welche Art von Massage wünschst du dir denn?“
 

„Das war nicht der Deal“, säuselte Aoi und strich über Uruhas Halsschlagader, die ganz eindeutig pulsierte. Uruha seufzte, ihm wurde heiß ... das hier war doch noch immer sein bester Freund. Aber sein bester Freund, der ihm nur allzu deutlich an die Wäsche wollte. „Da ist keine Kamera, die dich beobachten kann ... nur meine Augen sehen dich - und du siehst mich ... Ist es nicht das, was du dir gewünscht hast?“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, nahm er Uruhas Hände und legte sie auf seine freie Brust. „Wolltest du mich nicht berühren, während du mich beobachtet hast? Hast du dich nicht gefragt, wie es wäre, mich so zu berühren, ohne etwas bereuen zu müssen?“
 

„A-ano ...“ Ohne sein Zutun bewegten sich Uruhas Fingerspitzen auf der leicht gebräunten Haut. Fast augenblicklich sackte er zurück gegen die Wand, als er Aois Lippen auf seinen spürte, die ihn so sanft berührten, dass der Jüngere befürchtete, die Knie würden gleich unter ihm nachgeben. Ganz langsam bewegte der Ältere seine Lippen gegen Uruhas, bis dieser nachgab und ihn mit einem Aufseufzen näher an sich zog.
 

Warum quälte er ihn so? „Wenn, dann küss mich richtig ... Ich bin kein Kind mehr!“, keuchte der Jüngere und schloss die Augen, als Aoi seine Hände erneut unter seinen Pullover gleiten ließ.
 

„Ach ja? Dann zeig mir mal, wie die Erwachsenen es deiner Meinung nach tun ...“
 

Überraschend harsch und verlangend drang Uruha in Aois Mundhöhle vor. Er drehte sich ein wenig und nahm Aoi mit sich, presste ihn an die andere Wand. Es hatte Klick gemacht ... Uruhas Verstand hatte einfach ausgesetzt. Wenn Aoi ihm dieses heiße Spiel in Aussicht stellte, würde er nur zu gerne mitspielen.
 

Und Aoi hatte diese klare Botschaft sofort verstanden. Er hatte gewonnen. Uruha verging sich förmlich an ihm. Saugte jedes Beben, jedes Seufzen in sich auf, als wolle er Aoi ganz verschlingen. Zu lange war er schon einsam gewesen, zu lange schon allein.
 

Es war zu viel, einfach zu viel geworden, was er sich wünschte und nicht ausleben konnte. Doch in diesem Moment ließ er sich endlich gehen. Und riss Aoi gleich mit sich. Er küsste sich seinen Weg am anderen hinab, gierig und ohne Hemmungen. Er wusste genau, wenn er es wollte, würde diese Nacht unter ihnen bleiben, ein süßes Geheimnis, das beide teilen würden. Die Vorstellung lockte ihn nur noch mehr. Und er wurde mutig, mutiger als er es je gewesen war. Fast ungestüm fummelte er Aois Hose auf, berührte die Hüften, die ihn vorhin schon fast entführt hätten, entführt in ein Abenteuer wie dieses, das er so unbedingt brauchte.
 

Gut, er würde seinem Freund geben, worum der ihn gebeten hatte ... aber er würde dafür auch eine Gegenleistung verlangen ...
 

Aoi fiel einfach der Kopf in den Nacken ... Er genoss das Gefühl von Uruhas Lippen auf der Haut, die sich ihren Pfad zwischen den feinen Muskeln des anderen hinab suchten, auf der Erkundungstour nach unberührten Flecken. Der Kupferblonde ließ sich langsam in die Knie sinken. Stilvoller hatte sich wohl niemals ein Mensch hinuntergehockt, außer einer Geisha vielleicht, aber eine solche würde so etwas niemals tun, oder? Uruhas Hände strichen Aois Beine hinauf und wieder hinunter. Seine Zunge tauchte tief in dessen Nabel und anschließend hauchte er noch einen Kuss auf die bebende Bauchdecke. Aoi kicherte kurz auf.
 

„Nani?“
 

„Deine Haare kitzeln ...“
 

„Dich wird gleich noch was ganz anderes kitzeln ...“, meinte der Leadgitarrist verrucht und sinnlich. Seit wann war er in der Lage, so schmutzig zu sprechen? Aois Schlafzimmer-Ich hatte ihn offensichtlich inspiriert.

Aber er freute sich ganz unschuldig wie ein kleines Kind, als er Aois Hand in seine Haare fahren spürte und das Geräusch vernahm, das er so liebte. Das Geräusch des Haarestreichelns, das er noch aus Kindertagen her kannte. Aoi wusste das genau.
 

Es ließ Uruha ruhiger aber auch sinnlicher werden. Aoi schenkte ihm Vertrauen. Bei Kimisa hatte er so etwas nie gespürt ...
 

Es machte ihn glücklich, einfach glücklich.
 

Und das ließ Aoi ihm noch näher kommen. So nahe, dass er fast nicht verhindern konnte, dass sich Gefühle für den anderen entwickelten, die vor ein paar Minuten noch ein leise Ahnung gewesen waren ...
 

Aber dieser Gedanke gehörte nicht hier her, nicht jetzt in diesen kleinen Raum, den er wohl nie wieder betreten könnte, ohne an ‚heute’ zu denken und dabei zu erröten ... oder auch nicht. Verstohlen blickte er zu Aoi hinauf, der weiterhin seine Haare streichelte und dabei die Augen geschlossen hielt. Bedächtig langsam zogen seine Hände an dem letzten Stück Stoff, das ihn davon abhielt, Aoi seinen Wunsch zu erfüllen.
 

Er schluckte ob des Objekts, das da vor ihm aufstand, und ein Beben fuhr durch seinen Brustkorb, das ihm zeigte, dass ihn dies hier nicht so anekelte, wie es für einen Heteromann üblich wäre. Zittrig befeuchtete er mit der Zunge seine Lippen und beugte sich leicht vor, um ihn probeweise zu berühren. Fast wie von selbst, schloss sich eine seiner Hände um die pulsierende Wurzel, während seine Lippen zart die Spitze kosten. Er hörte wie aus weiter Ferne, dass Aoi seufzte und leise seinen Namen flüsterte.
 

Das ermutigte ihn wiederum und er streckte die Zunge aus und schmeckte Aoi. Merkwürdig genug, dass er nicht zurückschreckte. Davon überzeugt, dass er Aoi nicht enttäuschen wollte, nahm er dessen Glied mutig in den Mund und schloss die Augen, begann an ihm zu saugen und zu lecken, konzentrierte sich nur auf Aois Seufzen und Stöhnen, seine Finger, die in seinen Haaren wühlten. Bis er anfing, seine Hüfte nach vorne zu stoßen und Uruha ihn wie im Reflex in die Wurzel zwickte, was den Älteren aufkeuchen ließ. Er wollte doch nicht ersticken ... Als Entschuldigung bemühte er sich umso mehr, Aoi anzutreiben, nicht sicher, ob er ihn kommen lassen wollte ... nicht sicher, ob er das jetzt schon wollte.
 

Deshalb ließ er von ihm ab, ergriff und rieb ihn allerdings einer Hand seine Erregung, die weiter unter seinen Berührungen pulsierte, stellte sich wieder hin und küsste Aoi träge, während seine zweite Hand über dessen Oberkörper fuhr, mal über seine Haut strich, mal in die Brustwarzen zwickte, um zu erproben, was dem Rhythmusgitarristen gefiel.
 

„Ich bin allerdings nicht sicher, ob das für deinen Rücken hilfreich ist ...“, säuselte Uruha leise und stöhnte laut auf, als sich eine von Aois Händen unbemerkt in seinen Schritt schob und ihn selbst rieb.
 

„Ich auch nicht ... Trotzdem stehe ich mehr als aufrecht ... wie du vielleicht gemerkt hast ...“
 

„Hai!“, seufzte Uruha und kniff die Augen zusammen, ohne seine Handbewegung zu unterbrechen. „Aoi ... ich ...“ Der Jüngere seufzte wieder, als Aoi über seine Jeans kratzte. „Onegaii ...“
 

Aoi lächelte zufrieden, schaute dem Größeren wieder tief in die Augen, dieser gefährliche Blick sprach Bände und Uruha musste erneut schlucken bei so viel knisternder Erotik.
 

Und plötzlich glaubte er auch in Aois Iriden etwas gesehen zu haben, dass er als sein bester Freund nicht sehen sollte.

-Gefühle ...
 

Dem anderen ging es genau so wie ihm, verdammt.
 

Aois Mimik wurde mit einem mal ernst - jetzt hatte er es offensichtlich auch bemerkt. Und was sollten die beiden jetzt damit anfangen? Einerseits hatte Uruha Angst, dass aus dieser sexuellen Anziehung zwischen ihnen auch eine menschliche werden könnte, eine Herzsache. Aber aufhören konnte keiner von beiden. Schon gar nicht, weil sie einander nicht entkommen konnten, in diesem Fahrstuhl gefangen waren.
 

„Aoi ... ich...“
 

„Sch ...“, machte der Ältere leise und Uruha fühlte, wie ein Finger von seinem Schritt, seinen Bauch entlang, über die Brust schlich und sich in seine Kette hakte. Aoi zog ihn so langsam zu sich heran. Es war schon längst zu spät, um umzukehren, viel zu spät.
 

„Mach einfach, was du willst ... mit mir ...“, flüsterte er heiß gegen die prallen Lippen und zog Uruha mit zu sich auf den Boden ...
 

Mit einem leichten Lächeln bemerkte Uruha, dass sie sich vor ein paar Minuten so schon ein Mal vorfinden konnten. Theoretisch hätten sie so liegen bleiben können ... doch das hier gefiel ihm viel besser, denn Aoi lag nackt und äußerst erregt unter ihm! Es gefiel ihm, seinen Gitarrenpartner so zu sehen ... die schwarzen Augen, die ihn unter schweren Lidern beobachteten, sein Brustkorb, der sich unter den hastigen Atemzügen hob und senkte. Unter seinen Fingern spürte Uruha Aois Hitze, den Schweiß auf der geröteten Haut, und er begriff, dass sein Freund ihm hier ein kostbares Geschenk machte: Sich selbst.
 

Es gab nichts Kostbareres.
 

Uruha schob sich über ihn, küsste ihn mit weit offen stehendem Mund, um ihn und sich selbst zu reizen. Und er liebte Aois Küsse, denn er machte sie zu einer Kunst, der er nie wieder widerstehen wollte ... in einem Moment der Unachtsamkeit drehte ihn Aoi auf den Rücken, damit er über ihm saß.
 

Sein Mund umspielte ein verruchtes Lächeln, seine Augen leuchteten geradezu teuflisch, als er sich über ihn beugte und ihn nur kurz küsste und anfing, seine Hose aufzunesteln. Uruha schloss die Augen, während er für dieses Kapitel erlaubte, Aoi die Oberhand haben zu überlassen, da er ihn aus seinen Sachen schälte und ihn nur wie zufällig berührte, ihn anheizte, indem er Stimulationen zurückhielt.
 

Doch es wurde Uruha zu viel! Er wollte Aoi, am liebsten jetzt sofort! Mit einem Grollen begrub er Aois heißen Leib unter sich, küsste ihn wieder und streifte sich im nächsten Moment seinen eigenen Pullover ab, hielt inne ... er konnte die Augen von Aoi nicht mehr abwenden. Sein Wohl lag ihm augenscheinlich am Herzen. Diesen Gedanken verdrängte er schnell, so wie sich seine Hände wieder über die Haut des anderen bewegten.
 

Seine Erfahrung mit Männern bezog sich auf Null, auch wenn er die Theorie kannte. Er saugte an seinen eigenen Fingern, da er nicht wusste, ob er es ertragen würde, sie in Aois Mund zu stecken – nicht jetzt. Angetan erkannte er das Leuchten in den dunklen Augen, sah, wie der schwarzhaarige Gitarrist seinen Rücken durchdrückte, sich ihm entgegen streckte.
 

Leicht streichelnd fuhren seine feuchten Fingerspitzen zwischen Aois Beine, drückten sich etwas grob in seine Öffnung, Uruha küsste ihn und erschauerte, als der unter ihm liegende Körper sich ihm sogar entgegen stemmte.
 

„Uruha ...“ Seine Arme schlossen sich hinter seinem Nacken zusammen, kratzten angenehm ziehend über Uruhas weißen Rücken. „Ich will dich ... nimm mich ...“ Sein raues Flüstern ließ den Jüngeren erschaudern und nicken. Er war hastig, wurde stürmisch. Noch immer vorsichtig genug, um Aoi nicht wehzutun, drang er in ihn ein und verharrte für den Moment still in ihm. Nicht, um Aoi zu quälen, nur, um sich der Situation bewusst zu werden. Er schlief mit seinem besten Freund. Den er – liebte.
 

Eine Träne quoll aus seinem Augenwinkel, die sofort von Aois Hand verwischt wurde, die ihn sogleich näher an sich, näher in sich zog. Er blinzelte langsam, sah das Lächeln auf den Lippen, die ihn schon so verzaubert hatten, und begann, sich erst vorsichtig, dann immer wilder zu bewegen. „Aoi“, seufzte er und kniff die Augen zusammen, während er weiter in ihn stieß, seinen Kopf an dessen Schulter sinken ließ, zarte Küsse auf sein Schlüsselbein setzte. Gleichzeitig führte er eine seiner Hände zu Aois Erregung zwischen ihren Körpern, um diese im Takt seiner Stöße zu massieren. Glücklich hörte und spürte er, dass es ihm gefiel, was er tat, dass er allem Anschein nach keine zu großen Schmerzen hatte.
 

Aoi stöhnte laut auf. Uruha spürte eindeutig die Kontraktion in seinem Unterleib, wie er sich um ihn herum verengte, sodass er fast dachte, er müsste sofort kommen. Er versuchte, den Punkt erneut zu treffen, Aoi stöhnte erneut – und es gefiel ihm, was er hörte. Unglaublich ... er hatte nie geahnt, dass jemand, dass ein Mann sich so erotisch anhören konnte.
 

Plötzlich waren da Aois Hände, die sein Gesicht umrahmten und ihn zu sich zogen, um ihn zu küssen. Leidenschaftlich und ungezügelt rangen ihre Zungen miteinander, keinen Gedanken daran verschwendend, dass sie jeden Moment erwischt werden könnten, dass ihre Freunde sie vielleicht vermissten und suchten und bemerkten, dass der Aufzug nicht funktionierte. Ihr Atem vermischte sich, ihnen war heiß und kalt zugleich. Die Grenze der Freundschaft hatten sie lange überschritten, sie war eingerissen worden ... nun waren sie eins. Niemand konnte ihnen das nehmen.
 

Der Körper unter ihm erbebte erneut, das Glied zwischen seinen Fingern zuckte verdächtig. Aoi stöhnte in seinen Mund und er antwortete ihm auf gleiche Weise. Dies war der Moment, in dem er sich nicht mehr zurückhalten wollte. Es vergingen nur wenige Augenblicke, bis sie beide erzitterten und den Kuss brachen. Uruha sah bunte Lichter in der Dunkelheit, aber sie verschwanden nicht, als er die Augen wieder öffnete. Aoi lächelte zufrieden an die Decke und strich äußerst sanft über seinen Rücken, als sei er noch in einer anderen Welt. Das feuchte Gefühl an seiner Hand beruhigte den Kupferblonden, denn er hatte fast befürchtet, zu schnell gekommen zu sein. Sein Freund strahlte und wendete den Kopf leicht, um den über ihm zusammen gebrochenen Mann zu betrachten.
 

Diese Augen ... er würde es nie vergessen können, wie sie strahlten. Niemals würde jemand ihn diese Bilder und Berührungen vergessen lassen, die sich in sein Gedächtnis und auf seiner Haut eingebrannt hatten. Wie sollte er so weiter machen wie bisher? Wenn er ihn liebte, ihn kosen wollte ... Diese Gedanken verflogen schnell, als sich Aois Lippen auf seine senkten und ihn zärtlich küssten, ihre Zungen geradezu sanft miteinander spielten. Doch im Gegensatz zum Beginn ihres Aufenthalts im Aufzug, empfand er dies hier als äußerst angenehm.
 

Es war ein Zeichen dafür, dass sie nicht nur körperlich miteinander intim waren. Wahrscheinlich hatte es Aoi mal wieder schon Wochen vorher gewusst und hatte heute das Schicksal und somit auch ihn, Uruha selbst, herausgefordert.
 

Ein paar Minuten lagen sie einfach nur da, genossen die Wärme des anderen und verfielen in einen Dämmerzustand.
 

Schläfrig konnte Aois Stimme nur noch leise murmeln: „Uruha, wir dürfen nicht einschlafen ...“
 

Widerwillig stemmte sich der Größere ein wenig auf, schaute den anderen atmosphärisch an. Ein bisschen unsicher lächelte er in das entspannte Gesicht seines Freundes hinein. „Du hast Recht.“ Er räusperte sich leise ... weil er nicht genau wusste, was Aoi jetzt wollte. Dann entschloss er sich kurzerhand doch einfach vorsichtig aufzustehen. Aois lautes Seufzen konnte er dabei nicht überhören. „Gomen ...“
 

„Schon gut ...“, sein Freund war wie immer offen und es entstand auch keine merkwürdige Stimmung, die eine Mischung aus Peinlichkeit und Nachbeben besessen hätte.
 

Die Situation schien normal zu sein - schließlich waren sie zwei erwachsene Männer und keine unausgereiften Jugendlichen mehr. Fast geschmeidig kamen beide zurück in den Stand.
 

„Uruha - ich glaube, wir beide müssen unbedingt miteinander reden ...“
 

Der Kupferblonde nickte und ermahnte sich im gleichen Zug nicht schon wieder mit seinem Blick am Körper des anderen hängen zu bleiben. Er wurde rot, als er feststellte, dass Aoi es bemerkt hatte. Er bekam einen Kuss dafür. Mehr oder weniger ohne ein Wort machten sie sich beide daran sich anzuziehen.
 

„Ach ja ... was hat es denn nun damit auf sich?“ Uruha drehte sich um. Und natürlich hatte Aoi seine Unterhose auf dem Finger. „NLU?“
 

Uruha schaute scheu zur Seite. „Das-das ist eine Idee meiner Schwester, die ist doch Designerin ... sie hat mal eine kleine Strecke für mich entworfen ... zu Weihnachten ... da hatten wir gerade die ... na ja ... NIL herausgebracht ... weißt du und ... Mann, das war das peinlichste Weichnachtsgeschenk, das ich je bekommen hatte ...“
 

Aoi schaute zuerst ein wenig ungläubig ... Dann strahlte er. „Ich find die Idee cool - und süß finde ich, dass du die Wäsche tatsächlich trägst.“
 

„Ja, na ja, eigentlich hat mir die Strecke auch gefallen, nur als es dann hieß, ich soll die Promofotos machen, also als Model, da war der Spaß dann vorbei ...“, sprachs und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

Aois Augenbraue schnellte in die Höhe. Sein Grinsen wurde dreckiger und dreckiger. „Das wären definitiv interessante Fotos geworden, aber wenn ich es recht bedenke, siehst du ohne Unterwäsche sowieso am besten aus ... und ich kann mir ja jetzt wohl ein Urteil erlauben ... Aber wofür steht NLU denn nun ...?“
 

Uruha grinste: „Na: Nameless Liberty Underwear ...”
 

Aoi konnte nicht anders als sich schallend einfach kaputt zu lachen ... Sie saßen nur nebeneinander an der Wand und rissen Witze, kreierten in Gedanken eine ganze Modelinie. Schließlich kamen sie bei dem Thema an, über das sie eigentlich sprechen wollten. - Ihre Gefühle zueinander.
 

Wie dieses Gespräch ausging, verraten wir nicht.
 

Aber die anderen staunten am nächsten Morgen nicht schlecht, als sie die beiden Gitaristen kuschelnd im Fahrstuhl vorfanden, friedlich und schlafend ...
 

Und nicht zu übersehen war wohl Uruhas zufriedener Gesichtsausdruck, der alle Anwesenden nicht nur stutzig, sondern auch wissend machte.
 

+++++
 

Wir hoffen, es gefiel ^^
 

Wer mehr lesen oder mehr über uns als Künstlerduo erfahren will, klickt bitte hier: Himi_und_Nami
 

Viele, liebe Grüße!

Himitsu_und_Namida



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (28)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klene-Nachtelfe
2011-04-16T19:49:49+00:00 16.04.2011 21:49
Oha!!!
Zucker puuuuuur!!!
Einfach nur WOW!!!
Genial!!!
Vor allem das Ende fand ich genial!!!
LG -^.^-
Von:  _aiyuki
2010-08-30T21:27:42+00:00 30.08.2010 23:27
Ich LIEBE LIEBE LIEBE LIEBE LIEBE diesen OS *___*
Einfach nut total toll geschrieben!
Der Stil ist klasse und die ganze Idee *Q*
Das Piar ja sowieso und dann *__*
Maaah *_*
Ich bin im Himmel x3
Also werd ich mich jetzt mit nem fetten Grinsen auf den Weg ins Bett machen (:

*wink*
*Kekse geb*
Aiyuki_
Von:  ruhapoopie
2010-06-01T19:24:16+00:00 01.06.2010 21:24
ich glaub ein paar grammatik fehler.. xD
aber suuuuper toll geschrieben *o*
Von:  Len_Kagamine_
2010-05-12T01:34:42+00:00 12.05.2010 03:34
sie ist eingfsch nur tol mezhr kann ich net dazu sagen ^^
Von:  Kei-hime
2010-04-23T13:56:39+00:00 23.04.2010 15:56
Heiß, süß und witzig. Perfekte Mischung! :3
Von: abgemeldet
2010-01-19T21:02:47+00:00 19.01.2010 22:02
Also ich fand die Geschichte super, eig. mal ich keine Storys in denen sie so schnell sich aneinannder vergreifen, sag ich mal.
Aber hinter dieser Geschichte steckte auch Gefühl und das ist es was ich an dieser Geschichte so schön fand.
Es steckt Arbeit darin und das weiß ich bei Geschichten am meißten zu schätzen.
Eine sehr süße Geschichte und mir gefällt die Vorstellung eines verruchten Aoi´s mehr als nur gut ^^
Vor allem fand ich das Ende, mit Uruhas Lächeln verdammt süß.
Eine süße kleine Geschichte, die wirklich lesenswert ist ^^
Super gemacht.

ganz liebe Grüße
Yami
Von:  eiko
2010-01-11T16:08:07+00:00 11.01.2010 17:08
*seufz*
ach mensch.. ja... *schwärm* *köbbl hin und her leg*
ich weiß gar nich, was ich schreiben soll xD
war natürlich wieder sehr gelungen. was ich irgendwie schade fand, nicht schlecht oder so, aber schade, war, wie aoi uru verführt hat... ich weiß nich... war nich so schön rund, wie der rest der story ^^°
trotzdem... sehr sehr schön *eifrig nick*
Von:  _mina
2009-11-01T21:35:59+00:00 01.11.2009 22:35
...
...
erhhhh was wollt ich sagen..
mein sabber-eimer ist voll!
*o*
huiii,die ff war der hammer..ein äußerst anzüglicher aoi und ein uruha mit sexy NLU unterwäsche in einem fahrstuhl- was besseres gibs ja fast gar nich |D *mit augenbrauen wackel*
heheheheeh ab auf die favo-liste damit!


Von:  Kanoe
2009-04-22T10:22:54+00:00 22.04.2009 12:22
Herzchen in die Luft zeichnet
Von: abgemeldet
2009-04-19T14:51:26+00:00 19.04.2009 16:51
Awww die Story is total süüüß >//<
Echt super geschrieben^^


Zurück