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Jigoku Shoujo 4523

Ein Crossover aus Jigoku Shoujo und Shigofumi (benötigt *keine* Vorkenntnisse beider Serien)
von

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Ein Blick in die Vergangenheit

Warum schauspielerte Midori so gut? Oder besser gefragt: Warum schauspielerte sie überhaupt? Jeder Mensch lügt mehrmals am Tag, oft unbewusst, um Konflikte zu vermeiden. Das Midori Katsu etwas vorspielte, diente jedoch nicht der Vermeidung eines Konfliktes, im Gegenteil, es sollte ihn herbeiführen.

Midori hasste Katsu aus ganz besonderen Gründen, denn sie hatten beide eine Gemeinsamkeit, von der Katsu nichts wusste:

Durch sie floss das gleiche Blut. Sie hatten beide die gleiche Mutter.

In der Tat, die beiden waren Halbgeschwister.

Vor vielen Jahren lernte Harman Rhyers während einer Geschäftsreise in Japan in der Bar Hanafuda eine attraktive Frau mit blasser Haut kennen und trotz der Hitze in der Bar trug sie seltsamerweise eine langarmige Jacke. Harman entwickelte sofort Interesse an ihr, besonders an ihren eisblauen Augen. Blicke, Gespräche, Witze, Drinks, Tänze, Spaziergänge, Küsse, Hotels, Sex.

Im Dunkel des Hotelzimmers brauchte Harman einige Zeit zu erkennen, was mit den Armen seiner Geliebten war.

"Was hast du da? Warte ich mach mach Licht an."

"Nicht...bitte nicht..."

Harman beugte sich weiter über das Bett um den Lichtschalter zu streifen. Das grelle Licht der Tischlampe brannte in seinen Augen. Er erblickte die Wunden und Schrammen an den Armen seiner Geliebten:

"Wolltest du die verbergen?!"

"Es ist nicht so, wie du...ich hab mich nur..."

Sie brach in Tränen aus, Harman rückte näher an sie, hielt ihre Hand und er hörte ihre Leidensgeschichte:

"Ich hielt es nicht mehr aus, mich täglich...mich täglich...dieser Tyrannei auszusetzen. Mein Mann war sehr liebevoll, bis er seinen Job verloren hatte. Er hing den ganzen Tag nur noch zu Hause rum und das einzige was ihm wichtig war waren seinen Ausflüge in die Bars mit seinen Kumpanen. Er...er...schlug. Er...schlug fest."

Sie kroch fast bis zum Hals unter die Bettdecke, als sie ihre Geschichte erzählte und starrte noch nicht mal die Decke an. Vielmehr starrte sie in eine ewige Leere.

"Ich hatte solche Angst um Midori, dass er mit ihr das Gleiche machen wird wie mit mir. Sie ist ein zartes Pflänzchen, was in einer Wüste ums Überleben kämpft. Sie ist das wahre Opfer in dieser Sache. Ich kann nur hoffen, dass sie mit ihren paar Monaten noch nicht soviel

Terror im Haus mitbekommen hat, als dass sie sich daran erinnern wird. Sie wird wohl bei meiner Schwester aufwachsen müssen. Das Jugendamt verbietet es mir, sie zu sehen. Ich bin Ihnen zu labil."

Kaum die Worte gesprochen, schien nicht nur ihr Blick und ihre Haut tot zu sein; auch ihr Körper fühlte sich an wie ein Eisklotz.

"Und dein Mann? Was ist mit deinem Mann? Seid ihr geschieden?"

Sie antwortete nicht und starrte nur auf ihre Brust. Langsam, ganz langsam schob Harman die Decke von ihr ab und erblickte im warmen Licht der Tischlampe ein schwarzes Mahl auf der Brust seiner späteren Frau.

Ihrer beider Sohn, Katsu färbte seine Windeln bereits Gelb und Braun, als Harman mit seiner Frau mit all seinen Mitteln versuchte, den Rechtsstreit um Midori zu gewinnen. Im entscheiden Prozess verloren sie jedoch. Harman konnte genau die gehässigen und triumphierenden

Augen seiner Schwägerin sehen. Die Kontrahenten verließen sich ohne Worte, nur mit den Blicken, die alles bedeuten.

Die drauffolgende Nacht war der blanke Horror. Die Zeitungen schrieben von einem "Sorgerechtsdrama mit fatalen Folgen", das Wort "Harakiri" geisterte in der Boulevardpresse Amerikas:

Midoris und Katsus Mutter war tot, von Balkon gesprungen.

Das einzige, was Harman jetzt noch von ihr hatte, war ihr gemeinsamer Sohn, welcher bald in Japan aufwachsen sollte...und ein Shigofumi.

Und so wuchsen Katsu und Midori in der gleichen Stadt auf, ohne von den Band zu wissen, welches sie untrennbar miteinander verband.

Das Leben bei ihrer Tante war hart und schwer für Midori, aber sie kannte es nicht anders. Trotz ihrem Wohnsitz im Problemviertel der Stadt, wo Bordsteinschwalben Hand in Hand mit Drogendealern gehen und Möchtegern-Kriminelle für Ärger sorgen, biss sie sich durch.

Sie wusste, dass wenn sie sich anstrengt, ihr ein besseres Leben bevorstehen musste. Ihre Tante brachte ihr diese Einstellung gerne bei, sie selber hatte es zu nichts Großen mehr bringen können.

Es geschah zufällig beim Aufräumen, als Midori Papiere in der Schublade ihre Tante fand. Zum Glück war ihre Tante nicht zu Hause, als Midori die Wahrheit über den Tod ihrer Mutter erfuhr. Der Prozess, ihr Halbbruder, der Selbstmord ihrer Mutter, schockierend auf Schwarz auf Weiß. Sie packte die Papiere nach dem Lesen - es war eigentlich mehr als nur Lesen, es war wie ein Sog - vor lauter Angst zurück in die Schublade, warf sich auf ihr Bett und schrie in das Kissen.

Von diesem Augenblick an wandelte sie sich schlagartig. Alles, was sie tat, alles was sie erlebte, alles, was sie dachte...alles diente nur noch einem Zweck, alles lief auf die gemeinsame Spitze zu: Katsu leiden sehen. Sie wollte den Sohn leiden sehen, dessen Vater ihre Mutter geraubt hat. Rationales Denken war völlig ausgeschaltet. Das Katsu leiden sollte war so natürlich wie beim Gehen einen Fuß vor den Anderen zu setzen.

Typen wie Ken fanden sich sehr leicht in ihrer Umgebung und ließen sich mit ein paar Yen schnell kaufen. Doch langsam war Midori der Ansicht, dass Kens Bande eine schlechte Investition war, besonders, wo dieser Polizist die drei im Auge behielt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Motschegiebchen
2009-03-08T17:47:08+00:00 08.03.2009 18:47
Uuh, so ist das also.
Interessant.

Dann ist es natürlich bescheuert von dem einen von Kens Bande gewesen (ich hab seinen Namen vergessen), sich wegen dem Mord am Friedhofswärter, zu verkaufen.
Ich meine, für ein bisschen Geld... aber na ja, es passt rein.

Wenn Midori Kens Bande inzwischen als unnütz ansieht, wird es den Beiden sicherlich bald schlecht ergehen. Ich bin mal gespannt, in welchem Sinne.
Auf das Höllenmädchen wird sie wohl nicht zurückgreifen...

Hajino


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