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It's hot in Alaska

Alaskas Wärme
von

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Prolog

Die weißen Schneeflocken flogen vom Himmel, landeten auf der grauen Straße nur um von einem Auto festgefahren zu werden. Ja, er hasste den Winter. Er hasste alles an ihm. Die Kälte, den Schnee, die zugefrorenen Seen, die kahlen Bäume und das Glitzern der Schneekristalle, das die meisten als besonders schön und romantisch empfanden, hasste er besonders. Warum er den Winter hasste? Darum. Er brachte einfach nichts Gutes. Was er damit meinte werden sich die meisten denken können, wenn nicht Pech gehabt, er hatte keine Lust es zu erklären. Die hatte er nie.

Allerdings auch wenn das Alles den Winter schon fast unerträglich machte, war es das "Fest der Liebe" welches dafür sorgte, dass er sich jedes Jahr um diese Jahreszeit am liebsten hinlegen und nichtmehr aufwachen würde.
 

Eine ziemlich depremierende Einstellung, wohl wahr. Aber hat schon jemals jemand von euch Weihnachten allein gefeiert? Ja, und ihr fandet es gar nicht so schlimm? Nun dann feiert mal fast 10 Jahre allein Weihnachten und dann sagt mir ob ihr es immer noch nicht so schlimm findet. Denn das tat er. 10 Jahre lang feierte er jedes mal allein Weihnachten. Warum? Er hatte keine Familie, darum war er im Waisenhaus aufgewachsen, dort hatte man zwar Weihnachten gefeiert, aber er hatte sich dann immer auf sein Zimmer verkrochen. Er wollte nicht mit diesen Leuten feiern. Er mochte sie nicht und sie mochten ihn nicht, also weshalb sollte er ihnen etwas schenken. Als er dann mit 16 ausgezogen ist hätte er ja mit Freunden feiern können. Aber wie gesagt er hatte keine Freunde und er fand auch nie sehr viele. Und eben diese Freunde feierten immer noch jedes Jahr mit ihrer Familie, wobei er nie teilnahm obwohl sie ihn des öfteren eingeladen hatten. Es war nicht seine Familie. Er hatte dort nichts zu suchen.
 

Er feierte also seit seinem 16 Lebensjahr allein Weihnachten. Am Anfang hatte er noch versucht, richtig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen mit Tannenbaum, Weihnachtsmusik und Geschenken. Aber als er dann sein eigenes Geschenk aufmachte, naja ihr könnt euch denken was dann passierte. Ihm wurde die Erbärmlichkeit seines Handelns bewusst und er feiert seitdem das Fest der Liebe vor dem Fernseher ohne Tannenbaum und den ganzen, wie er findet, schnulzigen Kram. Nachdem er das aufgegeben hatte feierte er das Fest der Liebe mit ein paar guten Filmen vor dem Fernseher, so wie jedes Jahr. Und so hätte es auch dieses Jahr sein sollen.
 

Doch so war es nicht.
 

Noch war nicht Weihachten erst der 6. also in 18 Tagen war es erst so weit. . Da die wundervolle Weihnachtliche Stimmung ihn also schon jetzt zu erdrücken drohte, was vor allem an den Medien und Geschäften, die aus kommerziellen Gründen Weihnachten so weit vor zogen, lag, hatte er beschlossen sein "Weihnachtsabendprogramm" etwas zu erweitern. Er saß nämlich schon heute auf seiner sehr bequemen Chouch. Doch konnte er sich einfach nicht für den äußerst schnulzigen Liebesfilm, der vor ihm in der Flimmerkiste lief, begeistern. Allerdings hatte er auch herzlich wenig Lust sich schon um 21:45 Uhr ins Bett zu legen und zu schlafen. Kurzerhand entschied er sich dazu einen kleinen Spaziergang durch die Stadt zu machen.
 

Die Stadt war wie ausgestorben. Kein Wunder die meisten saßen jetzt mit ihren Familien daheim und machten sich eine schöne Vorweihnachtszeit. Ihm sollte es recht sein. So musste er zumindest nicht ihre schrecklich glückliche Laune ertragen. Wie er Weihnachten doch hasste.
 

Viele Läden hatten noch offen, erhofften sie sich doch noch ein paar Last-Minute-Käufer, die immer noch keine Weihnachtsgeschenke für ihre Lieben hatten und überhaupt war die Kaufbereitschaft der Leute um die Adventszeit sehr hoch. Aber das interessierte ihn im Moment eigentlich herzlich wenig. Hatte es doch vor wenigen Minuten zu schneien begonnen, auf Grund dessen die Temperatur um ein beachtliches gesunken war. Jetzt war er nur noch auf der Suche nach einem warmen Unterschlupf, welche sich als relativ schwierig herausstellte. Hatten die ganzen Geschäfte beschlossen genau in diesem Moment zu schließen. Eine halbe Stunde später und ein paar abgefrorene Körperteile später, enteckte er endlich ein noch geöffnetes Geschäft. Naja, eigentlich Reisebüro, aber es hatte noch geöffnet und erweckte auch nicht den Eindruck bald schließen zu wollen. Das kam ihm gerade Recht, hatte er sich gedanklich schon damit abgefunden bei dieser Kälte nach Hause laufen zu müssen.
 

Etwas steif betrat er das Reisebüro. Es wirkte sehr einladend. Die weihnachtliche Dekoration war auffallend aber nicht übertrieben. Aus einem Radio dudelten irgendwelche Christmassongs. Noch während er sich umsah trat eine junge Frau aus dem Hinterzimmer. Sie war hübsch. Sehr hübsch sogar. Sie hatte lange schwarze Haare, eine sehr gute Figur und ihre Augen waren so blau, so Eisblau, dass man meinen konnte sie wären mit dem Winter gefroren.
 

"Kann ich etwas für Sie tun?" Mit einem Lächeln trat die Frau auf ihn zu.
 

"Nein eigentlich nicht. Ich wollte mich hier nur etwas wärmen. Das ist doch kein Problem, oder?"
 

"Ach was. Um diese Uhrzeit kommt sowieso niemand mehr. Wir haben nur noch geöffnet, weil unserer Chef das wollte. Aber so habe ich zumindest etwas Gesellschaft." Sagte sie und lächelte ich dabei einfach an.
 

"Ach übrigens mein Name ist Robin"

"Zorro"
 

"Hmm...Zorro... ein interessanter Name."
 

"Hmm..." ein zustimmendes Gebrummel war das einzige das die Schwarzhaarige von ihm zu hören bekam.
 

"Ähm Zorro..."
 

"Hmm.." wieder bekam sie nur ein zustimmendes Gebrummel
 

"...ich weiß es geht mich nichts an ... aber, du siehst nicht so aus als ob gerade hier sein wolltest."
 

"Wie nicht hier sein wollen". Er hatte sich auf den Stuhl gegenüber von Robin gesetzt und blickte diese nun reichlich verwirrt an. "Ich versteh dich nicht ganz. Klar ich könnte mir besseres vorstellen als jetzt hier zu sitzen, nichts gegen dich, aber es ist immer noch besser als draußen in der Kälte zu stehen."
 

"Danke, aber das meinte ich gar nicht. Um ehrlich zu sein, du siehst nicht so aus als ob du in dieser Situation sein wolltest, in dieser Stadt, diesem Land ... diesem Leben."
 

Schweigend blickte er sie an. Sein Blick war kalt und hart aber auch abweisend. Zorro war verwirrt, sehr verwirrt sogar. Woher wusste sie das, er kannte sie doch gerade mal seit 15 Minuten. Diese Frau hatte wirklich etwas unheimliches an sich.
 

"Es ist kalt" für einen Moment war alle Härte und Abweisung aus seinem Blick gewichen. Er hatte abwesend ausgesehen, und ... traurig.

Sie verstand nicht was er damit meinte, aber sie wusste, dass es garantiert nichts mit der Zimmertemperatur zu tun hatte.
 

Der Moment war genauso schnell wieder vorbei wie er gekommen war. Zorro blickte sie wieder genauso verschlossen wie zuvor an, allerdings war in seinem Blick die Kälte gewichen.
 

Der Grünhaarige öffnete den Mund um etwas zu sagen. Anscheinend hatte er sich entschlossen Robin zu antworten.
 

Und das tat er auch.
 

"Ich mag Weihanchten, nicht besonders. Man könnte schon fast sagen ich hasse es. Ich kann diese ganzen furchtbar glücklichen Menschen nicht ab. Diese ganze übertriebene Weihnachtsdekoration. Und dann kommen auch noch die Leute, die dich das ganze Jahr über nicht beachten aus ihren Löchern gekrochen und meinen besonders freundlich zu dir zu sein. Ich hasse es."
 

Mit diesen Worten schloss er seine Begründung. Mehr würde er nicht sagen. Er hatte schon zu viel erzählt.
 

Aufmerksam hatte Robin den Ausführungen des jungen Mannes vor ihr gelauscht. Keine Frage er war jünger als sie. Trotzdem wenn sie so in sein Gesicht sah, trotzig wie das eines kleinen Kindes und dennoch stolz, verschlossen, stark, er war kein kleines Kind mehr, er war erwachsen, wusste sie, dass die paar Jahre keinen Unterschied machten. Vermutlich war er sehr früh erwachsen geworden genau wie sie.
 

Er war wirklich ein einsamer Wolf. Denn auch das sah man ihm an: die Einsamkeit.
 

Langsam wurde Zorro hibbelig. Robin sah ihn die ganze Zeit an, sie beobachtete ihn vörmlich und das ziemlich eindrichlich, aber sie sagte nichts.
 

Als diese die aufkommende Nervosität des jungen Mannes bemerkte, bedachte sie ihn mit einem Lächeln und meinte:"Ich auch nicht"
 

"Häääh?" Gut seine Antwort viel nicht besonders Intelligent aus, er war einfach zu überrascht, dass sie nun doch etwas sagte.
 

Diesmal lachte sie. Es war ein schönes Lachen, leise, fröhlich, natürlich und ehrlich. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie ihn auslachte, sondern dass sie einfach über die Situation lachte.
 

"Ich mag Weihnachten auch nicht besonders." sagte sie immer noch lächelnd.
 

"Und deswegen fahre ich morgen bis Anfang Januar nach Alaska"
 

Neugierig sah Zorro sie an, aber bevor er etwas sagen konnte klingelte das Telefon.
 

Robin nahm ab. Der Grünhaarige nutzte die Gelegenheit und betrachtete seine Umgebung etwas genauer. Es war wirklich ein schickes Reisebüro. Während er sich umsah streifte sein Blick die Uhr. Es war schon 22:30 Uhr. Er hatte gar nicht gemerkt dass die Zeit so schnell vergangen war.
 

"Ja, ist gut Chef. Ich sperr zu und bring ihnen die Schlüssel vorbei."
 

Zorro wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Schwarzhaarigen zu, die sich verabschiedete und das Telefon wieder einhängte.
 

"Das war mein Chef", gab sie ihm Auskunft, "ich soll den Laden schließen."
 

"Dann sollte ich wohl besser gehen"
 

"Ja das solltest du"
 

"Zorro?" Sie hielt den jungen Mann der sich zum Gehen gewandt hatte zurück.
 

"Morgen fliege ich nach Alaska zu einer abgelegene Hütte, 10 km vom nächsten Ort entfernt."
 

Verwirrt blickte er sie an. Wozu sagte sie ihm das.
 

"Ich würde mich freuen wenn du mit nach Alaska kämst"
 

Nun gänzlich verwirrt war es für Robin ein leichtes ihn aus dem Laden zu schieben.
 

Sie schloss ab, drückte ihm etwas in die Hand, winkte ihm und verschwand dann in einer Gasse.
 

Zorro hatte überhaupt nicht reagiert.
 

Erst jetzt bemerkte er den Zettel in seiner Hand und öffnete ihn. Auf diesem stand:
 

Abflug 08:00 Uhr, Flughafen Flying Lamp
 

Er drehte und wendete ihn, aber das war alles was auf ihm stand.
 

Kopfschüttelnd setzte Zorro sich in Bewegung. Es schneite immer noch und war genauso kalt wie zuvor. Aber dies merkte er nicht, war er doch zu sehr in Gedanken versunken.
 

Warum zum Teufel wollte diese Frau, dass er sie begleitete. Sie kannte ihn nicht. Er konnte alles mögliche sein. Ein Vergewaltiger, Serienkiller oder sonst was. Er verstand es einfach nicht. Er verstand sie nicht. Aber irgendwie war ihm diese Frau sympatisch auch wenn sie unheimlich war.
 

Als Zorro endlich vor seiner Haustür stand, es hatte eine Weile gedauert da er nicht auf Anhieb zurückgefunden hatte, stand sein Entschluss fest. Er würde Robin begleiten.

Schlimmer als hier konnte es nicht werden. Und da er sein eigener Chef war, war auch der Job kein Problem. Er rief noch bei Johnny und Yosaku in der WG an und sagte ihnen Bescheid, dass sie in der nächsten Zeit auf die Kendoschule aufpassen mussten. Der Grünhaarige war nämlich Kendolehrer, ein sehr guter sogar. Er hatte bei der Weltmeisterschaft das Finale zwar haushoch verloren, hatte aber durch seinen starken Willen viele Fans gewonnen. Aufgrund dessen hatte er dann seine eigene Kampfschule gegründet, die so gut lief, dass er zwei Zusatzlehrer einstellen konnte. Das waren Johnny und Yosaku gewesen. Die drei waren schon vor ihrer Zeit als Lehrer Freunde gewesen.
 

Nachdem er das Telefongespräch beendet hatte ging er in sein Schlafzimmer und begann für seine Reise zu packen.
 

"Alaska also..."



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Stoechbiene
2008-12-14T21:54:35+00:00 14.12.2008 22:54
Erstaunlich, daß nach einem solchen Prolog nicht mehr Kommentare vorzufinden sind. Aber bekanntlich ist die Qualität und nicht die Quantität entscheidend, nicht?

Nun, Zorro als verkniffener Jungeselle und Einzelgänger ist immer wieder eine nette Herausforderung für Robin. Ich bin sehr gespannt darauf wie du die ff gestalten und auszubauen gedenkst.
Robin kam mir zwar ein klein wenig extrovertierter vor, aber einer von beiden muß ja schließlich die Initiative ergreifen.

Ich freue mich auf viele spannende(?), lustige(?), liebenswerte(?) aber auf jeden Fall sicherlich lesenswerte Kaps!
LG
Stoechbiene
Von: abgemeldet
2008-12-13T17:04:42+00:00 13.12.2008 18:04
Hey!
(Ja, ich bin sehr früh dran, ich hab deine FF freigeschaltet :D)
Der Prolog ist schon sehr interessant, wie ich finde.
Robins Entscheidung, Zorro einfach mitzunehmen, finde ich zwar etwas sehr vorschnell, aber so ist das ja nunmal, nicht wahr? Sehr spontan das Ganze :D

Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut.
Hier und da haben sich ein paar Fehler eingeschlichen, aber darüber ist leicht hinwegzusehen.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
=)

LG,
George


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