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Angels of Familys

The hard way of life
von

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Familienprobleme

Kapitel 16
 

"Noch mehr Anträge!" Seufzte Botta und brachte Ann einen weiteren Stapel Papier.

"Mensch Botta, wie viel Papierkram muss ich denn noch erledigen?!" Stöhnte die inzwischen fast siebzehnjährige Ann, die gerade schon gedacht hatte, sie wäre endlich fertig.

"Da hab ich keine Ahnung, aber beeil dich lieber, es hat wieder Vorfälle in der Nähe von Iselia gegeben." Murmelte der treuste der Abtrünnigen und begann ebenfalls den Papierkram zu bearbeiten.

"Schon wieder?" Desinteressiert nahm Ann ebenfalls eines der Blätter und begann den Antrag durchzulesen.

"Ja, leider. Manchmal weiß ich nicht ob es wegen der Auserwählten, oder wegen Kratos ist. Was schlägst du vor zu tun?"

"Lass mich doch erst einmal lesen!"

"Tut mir leid, aber als stellvertretende Anführerin der Abtrünnigen musst du dich nun mal auch um viele Probleme auf einmal kümmern."

"Ja, ja. Mein Vater kümmert sich um den Teil in Thete’alla und ich um die in Sylvarant. Aber was ich da alles mitmachen muss....."

"Sei lieber froh das dein Vater so viel Vertrauen zu dir hat. Wenn sich einer beschweren muss, dann ich! Ich hab nämlich noch zusätzlich den Job als Babysitter bekommen....."

"Sei still! Ich weiß schon das mein lieber Herr Vater und Chef dich damit beauftragt hat, mich nicht aus den Augen zu lassen!" Sagte Ann mit einer leicht verärgerten Stimme.

"Du weißt davon?" Nun wirkte Botta etwas erstaunt.

"Natürlich! Oder glaubst du etwa mir wäre es nicht aufgefallen, dass du mich immer wieder beschattest. Und nur zu deinem Vergnügen machst du das sicher nicht."

"Und ich hab mich schon gewundert, wieso du immer wieder plötzlich verschwunden bist." Murrte er.

"Ich brauch nun einmal auch etwas Ruhe und Privatsphäre!" Murrte sie.

"Ach ja, hoffentlich kommt Lord Yuan bald wieder."

"Wieso? Vermisst du ihn etwa? So schlimm bin ich auch wieder nicht!"

"Und ob! Da du ihn vermisst, muss ich nun mal auch hin und wieder deine schlechte Laune aushalten!" Beschwerte sich der Abtrünnige.

"Was soll ich denn machen? Seit zwei Wochen hat er nichts mehr von sich hören lassen! Nicht einmal mit Anweisungen ist er gekommen." Seufzte Ann bedrückt. Es war schon wahr, dass ihr, ihr Vater fehlte.

"Vielleicht hat er mal wieder nach Cruxis müssen."

"Freilich! Und wenn Mithos dahinter kommt und ihn aus den Weg räumt bleibt alles an mir hängen, so hab ich’s gern!" Wütend schlug sie mit der Faust auf den Tisch, was bewirkte das ein leichter Luftstoß entstand und alles in Form von Papier und Bleistiften vom Tisch wehte.

Botta seufzte Verzweifelt und warf seinen Stift auch einfach weg, nun da er nichts mehr zum Bearbeiten hatte. So ein Vorfall war ja nichts seltenes mehr. Ann schaffte es zwar überraschend gut sich zurück zu halten und erlaubte sich nur in der Anwesenheit ihres Vaters und Botta solche kleinen Ausraster, doch die kamen nun immer öfters vor.

"Tut mir leid." Murmelte Ann schließlich nach einer Schweigeminute.

"Dann können wir ja weiter machen." Meinte Botta nur und begann mit ihr zusammen die Blätter wieder aufzusammeln. Er wollte sich zwar nicht beschweren, aber mit Yuan arbeitete er doch lieber zusammen. Aber man durfte Ann nicht böse sein, immerhin war sie erst sechzehn und musste bereits die Arbeiten eines Erwachsenen erledigen. An die viertausendjährige Erfahrung ihres Vaters kam sie da nicht hin. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass sie ihre Sache trotzdem nicht schlecht machte.

"Also, was sollen wir nun wegen der erhöhten Anzahl an Desians in Iselia unternehmen?" Kam er etwas später auf das Thema zurück.

"Nun...." Überlegte Ann, nachdem sie sich wieder gefasst hatte. "Es könnte sein das es wegen der Auserwählten ist, was aber eher unwahrscheinlich ist, da Cruxis sie braucht. Es sei denn es hat Komplikationen gegeben. Wegen Kratos könnte es schon eher sein. Immerhin braucht Mithos ihn wegen dem bescheuerten Siegel von Origin. Aber es könnte auch sein, dass sie einfach Verstärkung brauchen, immerhin gibt es da ja auch eine Menschenfarm." Ging sie die Möglichkeiten durch.

Botta nickte zufrieden. So hatte er es auch gesehen. "Und was sollen wir nun machen?"

"Ich würde sagen wir beobachten sie bis zu einem bestimmten Punkt. Dann kommt es darauf an, ob sie Richtung Menschenfarm gehen, oder zu Kratos. Sollte das letztere der Fall sein, müssen sie eliminiert werden. Sind aber Kratos und Lloyd nicht in Gefahr, sollen sie machen was sie wollen."

"Sein Sohn auch?"

"Ja." Nickte Ann und verzog dabei das Gesicht. "Dad hat sich da einige Überlegungen gemacht. Es besteht nämlich durchaus die Möglichkeit das Kratos nach Cruxis zurückkehrt wenn Lloyd etwas geschieht. Immerhin ist er der einzige auf der Welt, der ihm noch etwas bedeutet." Erklärte sie ihm.

"Verstehe." Nickte Botta.

"Hört mir auf von Cruxis zu reden!" Kam es plötzlich von der Tür, wo ein sichtlich erschöpfter Yuan hereinkam.

"Dad!" Ohne lange zu überlegen sprang Ann auf und startete erst einmal eine Knuddelattacke.

"Ach Ann, ich bin auch froh dich wieder zu sehen." Seufzte Yuan, während er sich bemühte nicht umgeworfen zu werden und sie ebenfalls umarmte.

Dann allerdings löste sie sich wieder von ihm und sah ihn etwas beleidigt an. "Warum hast du dich die letzte Zeit nicht blicken lassen?! Nicht einmal eine Nachricht hast du mir zukommen lassen!"

"Tut mir leid Ann, aber ich hatte in letzter Zeit so viel zu tun. Wegen Cruxis und vor allem den Abtrünnigen......"

"Und da hast du nicht einmal die Zeit gefunden mir irgendeine Nachricht zukommen zu lassen?!"

"Versteh doch Ann, die Abtrünnigen....."

"Die Abtrünnigen, die Abtrünnigen! Ich kann es nicht mehr hören! Nicht genug damit das ich mich hier um die gesamte Basis und auch Welt kümmern muss, nein, du gehst auf den anderen Kontinent, ohne dich weiter darum zu kümmern?" Nun konnte sie die Wut, die sich in der ganzen Zeit in ihr angestaut hatte nicht mehr zurück halten.

"Es wäre nicht so das du mir egal bist, aber....."

"Nein, das merkt man ja völlig! Verdammt noch mal, warum haust du ständig ab? In deiner Basis bist du nämlich des öfteren nicht, da habe ich schon nachgefragt!"

"Was hast du?!" Entsetzt sah Yuan sie an.

"Ich mach mir nun mal sorgen um dich! Dein Freund Mithos lässt dich doch auch des öfteren zu sich rufen, was ist wenn er etwas herausfindet? Denkst du dabei überhaupt an mich, mich ständig so lange unbenachrichtigt zu lassen?"

"Ann, bitte glaub mir. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit dazu." Versuchte er sie zu beruhigen.

"Nur mehr Zeit für eine lumelige Nachricht? Weißt du das wir vor 5 Monaten zum letzten mal einen gemeinsamen Tag hatten?" Enttäuscht wendete sie sich von ihm ab. "Es war doch schon immer so das dir die Abtrünnigen wichtiger sind! Glaubst du ich hab das nicht gemerkt?"

"Ann, bitte....."

"Ach, lass mich in Ruhe!" Wütend rannte sie an ihrem überraschen Vater vorbei und schlug die Tür hinter sich zu, wobei sie ihre aufkommenden Tränen gerade noch unterdrücken konnte. Sie vermisste ihn doch so sehr, warum ignorierte er sie dann? Sah er in ihr überhaupt noch die Tochter und nicht nur ein weiteres Mitglied der Abtrünnigen?

"Ich denke das war nun nicht so gut." Kam es nun von Botta, der immer noch ungerührt auf seinem Stuhl saß.

"Das weiß ich selber!" Zischte Yuan wütend und gesellte sich zu seinem treuesten Mitglied. "Wenn ich ihr nun gesagt hätte, dass ich nur gekommen bin um alles zu überprüfen..... Nein, daran will ich lieber nicht denken." Seufzend langte sich Yuan an den Kopf.

"Lord Yuan."

"Ja?"

"Sie vermisst euch. Mehr als ihr es wahrscheinlich ahnt."

"Ich weiß. Und du hast ja so recht Botta. Aber das alles ist nun mal sehr wichtig!"

"Wichtiger als eure Tochter?"

Überrascht sah Yuan ihn an. "Was?"

"Ich kann da zwar nicht groß mitreden, ich hab ja zum Glück kein Kind, aber....." Entschlossen sah er seinen Anführer an. "Ein gut gemeinter Rat, nehmt euch mehr Zeit für sie. Sie ist doch noch ein Kind."

"Ja. Du hast recht Botta. Ja, ich werde es tun, sobald sie zurückkommt in einigen Tagen!" Rief Yuan nun entschlossen, machte sich aber dann erst einmal dran mit Botta den Papierkram zu beenden.
 

Lloyd war gerade dabei sich ziemlich müde auf den Heimweg zu machen. Die Meiste Zeit des Tages hatte er mal wieder bei Dirk verbracht und bei ihm gearbeitet. So ging das fast jeden Tag. Morgens Schule, danach ging er zu Dirk, um zu arbeiten, dann ging er trainieren und danach wieder zu Dirk. Es sei denn natürlich sein Vater war einmal zu hause, dann konnte er das nicht machen, aber das schien zu einer Seltenheit zu werden. Immer öfters nahm Kratos Tag und Nachtdienste an und machte auch Söldnerjobs, die manchmal bis Triet gingen. So kam es ziemlich oft vor das Lloyd seinen Vater tagelang nicht zu Gesicht bekam. Lloyd verstand zwar das es notwendig war um genügen Geld zu verdienen, doch es störte ihn auch gewaltig.

Mit einem gespieltem Lächeln verabschiedete er sich von Dirk und machte sich auf den Heimweg. Seufzend zählte er das Geld, welches er verdient hatte so gut es sein Zustand eben noch zuließ. Es würde ausreichen, um die Monatliche Abgabe die, die Desians immer wieder verlangten, zu zahlen. Das diese aber schon wieder gestiegen waren, verschwieg er seinem Vater lieber, da dieser sonst noch öfters arbeiten würde.

Aufmunternd stupste Noishe ihn an, der wie immer an Lloyds Seite blieb, egal wo er hin ging. Lächelnd streichelte Lloyd seinen treuen Freund und kraulte ihn an seiner Lieblingsstelle.

"Ach Noishe. Mir geht es schon gut, keine Sorge. Nur das ich dann auch noch Hausaufgaben machen muss, stört mich gewaltig." Erklärte er ihm und Noishe hörte wie immer geduldig zu.

Die Monster, denen sie unterwegs begegneten, waren inzwischen nicht mehr nennenswert für Lloyd, da er sich dank seines Vaters langsam zu einem richtig guten Schwertkämpfer entwickelte. Doch die Trainingsstunden litten inzwischen auch stark unter der ständigen Arbeit seines Vaters.

Es war bereits dunkel, als Lloyd endlich zuhause ankam. Müde öffnete er die Tür und betrat, dicht gefolgt von Noishe den dunklen Raum. Seufzend warf er seine Tasche in die nächstbeste Ecke und machte erst einmal Licht. Als er sich aber zur Treppe umdrehte erstarrte er. Dort stand nämlich gegen all seiner Erwartungen sein Vater und sah ihn mit einem ziemlich wütenden Blick an.

"D.... Dad!" Stotterte er völlig verwundert. Eigentlich hatte er seinen Vater nicht vor zwei Tagen, oder länger zurück erwartet. "Du.... bist schon da?"

"In der Tat!" Nickte Kratos und stieß sich vom Geländer ab. "Eine andere Frage aber ist warum du noch nicht zuhause bist!"

"Ach komm schon.... Wegen den paar Minuten."

"Wirklich? So, dir ist also nicht aufgefallen, dass du drei Stunden zu spät bist?!" Der Blick seines Vaters verfinsterte sich noch mehr.

Mist, mit so etwas hatte Lloyd nicht gerechnet. "Es tut mir leid." Murmelte er bedrückt. "Ich..... war zu sehr beschäftigt. Das kommt bestimmt nicht wieder vor."

"Aha!" Überzeugt schien sein Vater jedenfalls nicht zu sein.

"Ich geh dann mal ins Bett." Murmelte Lloyd um dieser unangenehmen Stimmung endlich zu entkommen. Normalerweise freute er sich immer wenn sein Vater endlich nach hause kam, doch gleichzeitig war er auch sauer, dass er nicht mehr so viel Zeit für ihn hatte wie früher. Doch heute ging er ihm wohl besser für den Rest des Tages aus dem Weg.

"Warte!" Rief Kratos und deutete auffordernd auf einen Stuhl, während er sich selber setzte. "Wir müssen reden und zwar jetzt!" Seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

Nun wurde Lloyd doch etwas unwohl als er sich wie aufgefordert setzte. "Und worüber?"

"Ich war heute schon im Dorf, als ich dich hier nicht fand und hab dabei zufällig deine Lehrerin getroffen. Anscheinend steht es nicht besonders gut um deine Noten!"

Lloyd fühlte wie er leicht rot wurde und währe am liebsten unsichtbar geworden. Das seine Noten alles andere als gut waren, war eigentlich nicht verwunderlich. Er arbeitete ja immerhin fast den ganzen Tag und wenn er am Abend nach hause kam, hatte er weder Lust zu lernen, noch seine Hausaufgaben zu machen. Doch davon wusste bisher niemand.

"Zudem hat sie sich beschwert, dass du so gut wie nie deine Hausaufgaben machst und sogar im Unterricht einschläfst!" Nun klang seine Stimme sogar besorgt. "Würdest du mir das bitte erklären?"

"Äh.... Ja, also.... Ich...." Stotterte der Junge unsicher. Was sollte er auch groß dazu sagen, ohne sich zu verraten. "Es tut mir leid."

"So. Und das ist alles?!"

"Was soll denn noch sein?"

"Du weißt was ich meine! Lloyd, ich weiß das es nicht richtig ist, dass ich so wenig Zeit für dich habe, doch das ist kein Grund das du deswegen in der Schule so sehr abfällst! Ich verstehe wenn du mit deinen Freunden spielen und trainieren willst, aber deswegen solltest du das Lernen nicht vernachlässigen!"

"Ach ja!" Nun ebenfalls wütend sah Lloyd seinen Vater an, wobei sich die Blicke der beiden ziemlich ähnelten. "Du kannst das doch gar nicht beurteilen! So wenig wie du da bist!"

"Du weißt genau wie dringend wir das Geld brauchen! Zudem könntest du dich etwas mehr um den Haushalt kümmern, es ist ja kaum etwas zu Essen da!"

"Was regst du dich denn so auf, du brauchst doch nichts!"

"Du aber! Was ist nur los mit dir? Ständig verschwindest du und kommst erst am Abend wieder heim. Was machst du nur den ganzen Tag?"

"Das geht dich überhaupt nichts an!" Schrie Lloyd nun richtig wütend.

"Und ob, ich bin dein Vater!"

"Schade das ich davon nur kaum etwas merke!"

Nun nahm Kratos Gesichtsmimik etwas bedrohendes an, doch Lloyd ließ sich davon nicht abschrecken. "So siehst du das also?"

"Ja! So und nicht anders!"

"Morgen bist du nach Schulschluss zuhause!" Sagte der Engel mit einer befehlerischen Stimme und stand auf. "Und bleibst dort auch!"

"W.... Was?" Entsetzt sah Lloyd seinen Vater an. "Ich darf nicht mehr raus?!"

"Nein! Jedenfalls solange nicht bis sich deine Leistungen in der Schule verbessern!"

"Oder bis du wieder weg bist!"

"Ich werde schon dafür sorgen das es so ist!"

"Weißt du Dad....." Murmelte Lloyd und stand leicht zitternd auf, wobei er versuchte die aufkommenden Tränen zurück zu halten. "Ich hasse dich!" Ohne weiter auf Kratos zu achten, rannte er nach oben in sein Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Kratos dagegen lehnte sich mit den Rücken an die Wand und vergrub sein Gesicht in den Händen. Konnte er denn gar nichts richtig machen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ini-Puh
2009-03-30T19:18:43+00:00 30.03.2009 21:18
Hallo,
also ich finde deine Geschichte auch ganz super! :-) Ich freue mich schon auf das nächste kapitel.
liebe grüße
Ini


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