19. Halloween
Hallo,
es geht weiter.
Wünsche euch frohe Ostern
19. Halloween
Es war bereits Ende Oktober, besser gesagt der 31. Tag im Oktober, es war Halloween Zeit. In der Schule für Hexerei und Zauberei herrschte reges Treiben. Alle freuten sich auf das Fest heute Abend. Die Schüler fragten sich gegen einander aus, als was sie sich verkleiden werden und mit wem sie hingehen, denn es war kein übliches Fest, diesmal sollte Halloween als Ball gefeiert werden.
Viele waren begeistert davon, aber es gab auch einige die die Idee vom Schulleiter nicht so prickelnd fanden. Darunter gehörte auch Nicole. Sie ging noch nie gerne auf Feste oder Bälle und versuchte diese zu meiden. Auch heute hatte das braunhaarige Mädchen Glück, denn sie musste die Strafarbeit bei Professor Snape noch zu Ende bringen. Es waren nicht mehr sehr viele Bücher zum Einsortieren, aber genügend, um den heutigen Ball rum zu kommen. Natürlich hatten einige Jungen Nicole gefragt, aber sie sagte stets die gleiche Antwort, nämlich NEIN. Bei Marie war es anders, das blonde Mädchen freute sich schon riesig auf den Halloweenball. Sie hatte auch einen Begleiter, einen aus dem Haus Ravenclaw. Seamus Finnigen war schon längst Geschichte.
Noch saßen alle Schüler in den Klassenzimmern und hörten den Lehrern mit einen halben Ohr zu. Der Unterricht verging schnell und in nu war die Schule beendet.
Marie und Nicole liefen zum Gryffindors-Gemeinschaftsraum, liefen in den Mädchenschlafsaal, in ihr Zimmer. Dort angekommen, stieg Marie aus ihren Sachen und schlüpfte in ihr Kostüm. Es war ein Hasenkostüm, aber kein einfaches, nein, es war Playboy-Hasenanzug. Also ein schwarzer Badeanzug mit einer weißen knuffigen Hasenbommel am hinteren Ende, die Beine von Marie steckten in Strumpfhosen und hohen schwarzen Schuhen und auf den Kopf trug sie einen Haarreif mit Hasenohren daran.
„Und was sagst du?“, stolzierte Marie vor ihrer Freundin her.
„Sieht gut aus, ist es aber nicht zu gewagt?“, fragte Nicole nach.
„Ich habe extra nachgefragt und Dumbledore meint, es ist O.K. so“, erklärte die blondhaarige, „Ich gehe mich noch frisieren und schminken und dann kann der Ball beginnen. Schade das du nicht mitkommst.“
„Du kennst mich doch Marie, ich habe für sowas nichts übrig.“, stand Nicole auf, „Ich werde jetzt schon mal los gehen, vielleicht schaffe ich heute den Buchstaben P.“
„Na gut, wünsche dir viel Spaß dabei!“, und Marie war im Bad verschwunden.
Nicole lief in den Gemeinschaftsraum und stieß beim Hinausgehen gegen George.
„Entschuldige George, aber ich hab dich glatt über sehen.“, sagte sie scherzhaft.
„Ist kein Problem. Ich wollte sowie so zu dir.“, trat er zurück und zog Nicole mit sich, sie blicke ihn fragend an. „Ähm Nicole, ich wollte Fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir auf den Ball zu gehen?“
„Nein! Ich muss doch noch die Strafarbeit bei Snape absitzen. Tut mir leid.“, antwortet die Schülerin.
„Kannst du nicht einmal das Einsortieren auslassen und dich amüsieren.“, bettelte der Weasley-Zwilling.
„George, ich will so schnell wie möglich damit fertig werden und da muss ich halt jeden Tag meine Freizeit opfern. Außerdem stört es mich nicht, ich habe für Bälle nicht übrig.“, klopfte sie ihm auf die Schulter, schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und ließ ihn allein zurück.
Stumm stand George mit einem traurigen Gesicht an der linken Seite des Porträts der fetten Dame. Er hatte so sehr gehofft das Nicole bei ihm Ja sagt, da sie die anderen Verehrer abblitzen hatte lassen. Aber das war ein Irrtum, warum hatte er sich nur so sehr darauf versteift, nur weil sie die letzten Wochen etwas mehr zusammen unternommen hatten? Er konnte es einfach nicht fassen, er wusste, dass Nicole ihn als einen guten Freund sieht, mehr aber nicht. Der Rotschopf wusste auch, wen sie liebt. Bei diesem Gedanken, stieg wieder eine Wut in ihm auf, die er sich nicht erklären konnte. Er musste mit jemanden darüber reden, am besten mit Fred, und so ging George zu seinen Zwillingsbruder.
Währenddessen sich die Brüder unterhielten, war Nicole bereits am Kerker von Professor Snape angelangt. Wie immer wenn sie ihre Hand hob, schwang die Tür von alleine auf und ein grimmig dreinblickender Severus stand vor ihr.
„Sie wissen was sie zu tun haben.“, begrüßte er Nicole und ging darauf in das Zimmer, welches an seinem Büro grenzte. Die Schülerin erwiderte dazu gar nichts sondern widmete sich den vielen Büchern, welche noch auf dem Boden lagen.
Seit dem Streit im Fach Magische Runen, gingen sich die beiden aus dem Weg soweit es möglich war. Im Unterricht für Zaubertränke behandelte Severus sie, als wäre Nicole nicht vorhanden. Das ärgerte Nicole, da sie sich immer meldete, wenn keiner eine Antwort auf Snapes Frage wusste, aber er nahm sie nie an die Reihe. Schließlich hatte Nicole sich damit abgefunden und versuchte ihn ebenfalls wie Luft zu behandeln.
Jetzt fing Nicole an die Bücher mit dem Buchstaben „P“ ein zu sortieren, der erstaunlicher Weise der dritt größte Stapel war, nach „S und T“, die noch kommen würden.
Das braunhaarige Mädchen ließ sich extra lange Zeit, damit sie nicht auf den Ball gehen musste. Aber da hatte sie nicht die Rechnung mit Severus Snape gemacht. Als Nicole das letzte Buche mit „P“ in das Regal gelegt hatte, kam Severus aus dem Zimmer neben an. Er hatte seine schwarze Lehrerrobe gegen einen ebenfalls schwarzen Anzug getauscht. Verblüfft sah Nicole ihn an und staunte nicht schlecht wie gut er darin aussah. Snape bemerkte ihren Blick und sagte:
„Ms Valentine hören sie auf mich so anzustarren! Ihre Strafarbeit ist für heute beendet, gehen sie bitte!“
„Waaaas? Ich soll schon gehen, aber warum?“, fragte sie erstaunt.
„Ich habe heute Aufsicht auf dem Ball, leider. Und ich lasse sie nicht alleine in meinem Kerker. Also raus jetzt und keine widerrede.“, erklärte er bestimmend.
„Aber, aber…“, wollte Nicole auffahren.
„Nichts aber! Und jetzt gehen sie Ms Valentine!“, sagte er laut.
„Ja, ja ist ja gut. Ich verschwinde.“, stieg sie die Leiter hinab und begab sich in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Dabei kam sie an der großen Halle vorbei und erhaschte einen kurzen Blick darauf. Der Saal war herrlich geschmückt, überall leuchteten Kerzen und Massen von Kürbis-Köpfen schwebten durch den Raum. Alle hatten ihren Spaß und feierten ausgelassen. Nicole erblickte auch ihre Freundin, welche gerade ausgelassen mit einem Jungen im Frankensteins Monster Kostüm tanzte. Harry Potter hatte sich als eine Art Hirsch verkleidet, Hermine Granger trat als rothaarige Katze auf und Ron Weasley, als ein Frosch, Echse? Zu mindestens sowas ähnliches, man konnte es schlecht deuten.
Ein paar Minuten sah Nicole dem Treiben zu und fasste einen Entschluss. Sie begab sich in ihr Zimmer und nahm aus dem Kleiderschrank eine schwarz-grau gesteifte Strumpfhose, eine schwarze kurze Sporthose und ein schwarzes Girly-Shirt heraus. Diese Sachen zog Nicole an, dann schminkte sie sich eine schwarze Nase mit Schnurrhaaren ins Gesicht. Aus der Nachtkonsole holte Nicole eine Maske, die ebenfalls schwarz war, diese setzte sie auf und betrachtete sich im Spiegel. Nur noch ihre Arme sind zusehen, diese verdeckte aber die Schülerin mit langen schwarz-grau gestreiften Damenhandschuhen und sie setzte noch eine Haarreif mit Katzenohren auf. Jetzt war die Verkleidung perfekt und sie konnte als Katze zum Halloweenball gehen und keiner könnte sie erkenne.
Leise lief Nicole auf ihren schwarzen Hackenschuhen in die große Halle. Sie mischte sich unter die Schar der Schüler und keiner bekam mit das sie erst jetzt dazu gestoßen war. Trotzdem atmete Nicole erleichter auf, als sie sah, das sie nicht die einzige mit einer Maske war. Ihr Bauch fing an zu murren und Nicole begab sich zum Gryffindor Tisch, um was zu essen. Die Mahlzeiten waren natürlich wieder köstlich und so verschlang Nicole die leckeren Gerichte. Danach drehte sie sich auf der Bank zum Lehrertisch, vor dem eine Tanzfläche war und Schüler sowie Lehrer tanzten. Ihr Blick wanderte weiter und erfasste an einer Ecke stehend Professor Snape. Schnell schaute sie wieder weiter und fand Marie, die gerade auf sie zu kam und sich neben Nicole setzte. Ohne dass Marie bemerkt, dass ihre beste Freundin neben ihr saß, sprach sie auf Nicole ein:
„Und wie gefällt es dir hier? Ist ein tolles Fest, nicht wahr?“
„Ja, es geht.“, antworten Nicole mit verstellter Stimm.
„Es geht? Es ist super. Dein Kostüm gefällt mir, woher hast du das?“, blickte Marie die Katzenschülerin an.
„Ach, ich habe es selber angefertigt, war ganz einfach.“, antwortet Nicole.
„Das hätte meine Freundin bestimmt auch gesagt, schade dass sie nicht hier ist. Dabei haben sie so viele Jungs gefragt, sogar George Weasley, den sie gut kennt. Ich kann sie nicht verstehen, sie hätte wenigsten nach kommen können, ich frage mich wo sie ist? Bei Snape kann sie nicht mehr sein, der ist ja hier.“, zeigte Marie auf den Professor, „Und mit wem bist du hier, wie heißt du eigentlich?“
„Ich bin Jane. Und ich bin allein hier, mich hat keiner gefragt, deswegen auch die Maske, damit mich keiner erkennt.“, log Nicole ihre Freundin an.
„Jane? Mh, ich bin Marie. Aus welchem Haus kommst du? Immerhin sitzt hier jeder wo er will.“, sagte Marie.
„Slytherin, aber das muss keiner wissen.“, zwinkerte die sechszehnjährige.
„Ich verstehe.“, stand Marie auf und begab sich auf die Tanzfläche. Auch Nicole wollte gerade auf stehen und wieder in ihr Zimmer gehen, als sie von einem Jungen mit Platin-blonden Haaren angesprochen wurde, sein Gesicht konnte sie nicht erkenne, da auch er eine Maske trug.
„Würdest du mit mir tanzen?“, verbeugte er sich vor Nicole. Ihr Gesicht wurde leicht rot und sie überlegt ob sie Ja oder Nein sagen sollte, sie entschloss sich schließlich für:
„Ja, sehr gerne.“, da es sonst auffallen würde wenn sie die Aufforderung abgelehnt hätte. Also ging sie mit dem Jungen, der als Vampir verkleidet war auf die Tanzfläche und tanzten. Just in diesem Moment wurde ein langsames Lied eingespielt und Nicole hätte den DJ am liebsten verflucht. Dem blonden Schüler machte es nichts aus, ganz im Gegenteil, er zog Nicole eng an sich heran und beide blickten sich in die Augen. Die Katze bemerkte, dass der Vampir graue Augen hatten und der Vampir stellte fest, dass die Katze eine Mischung aus grünen und braunen Augen hatte. Die zwei Schüler konnten ihre Augen nicht mehr von einander abwenden bis der Tanz vor rüber war. Stumm standen sie sich gegenüber, bis Nicole ihren Blick von seinem löste.
„Danke, für den Tanz“, nickte sie ihm zu und verließ die große Halle. Er schaute ihr interessiert hinter her und fragte sich, wer dieses Mädchen war? Auch Nicole fragte sich wer der Schüler in Vampir Kostüm war? Grüppelnd ging sie in ihr Zimmer, zog sich um und legte sich ins Bett.
TBC
