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Chaahat

von

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Rizvan wog beide Möglichkeiten sorgfältig ab und entschied sich schließlich, ihr zu helfen. Der Respekt, den sie dann vor ihm haben würde und die Dankbarkeit schienen ihm dieses kleine Opfer wert zu sein. Er ging also sicheren Schrittes auf die beiden zu und sah, wie sich der Ausdruck in Radhikas Augen veränderte, als sie ihn entdeckte. Rizvan tippte Singh, der sich gerade an Radhikas Hals zu schaffen machen wollte, auf die Schulter und schenkte ihm ein höfliches Lächeln, als er sich zu ihm umdrehte. Singh schaute ihn verwirrt mit seinen glasigen Augen an und lallte in einem aggressiven Ton: „Was ist? Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?!” Rizvan nickte und sagte übertrieben höflich: „Ja, das sehe ich durchaus, aber ich sehe auch, dass Radhika das nicht gefällt... Vielleicht solltest du für heute besser Schluss machen, Singh und nach Hause gehen.” Diese Worte machten Singh aggressiv, sodass er sich schwankend hinstellte und Rizvan in die Augen starrte. „Ich denke nicht, dass du mir sagen solltest, was ich tun oder nicht tun sollte. Sei lieber etwas freundlicher zu mir, denn Vardhan kann es sich nicht leisten, mich als Kunden zu verlieren.”, drohte er, doch Rizvan ließ sich nicht im Geringsten beeindrucken. „Was macht dich da so sicher?! Ich denke eher, dass du es dir nicht leisten kannst, Vardhan als Lieferer zu verlieren. Dein Geschäft würde ohne ihn doch den Bach runtergehen.” Singh wurde mit jedem von Rizvans Worten wütender. „Wie auch immer du meinst... Auf jeden Fall finde ich, dass du jetzt gehen solltest...”, presste er mit zusammengebissenen Zähnen hervor, doch Rizvan ließ nicht locker. „Und wenn nicht?” Singh explodierte fast und holte mit der Faust aus, doch Rizvan stoppte sie in Windeseile und flüsterte warnend in sein Ohr: „Du wirst mich doch wohl nicht im Ernst in Vardhans Haus schlagen wollen? Das solltest du dir lieber nochmal überlegen...” Singh schnaubte vor Wut und lief rot an, doch er gab schließlich auf und schenkte Rizvan noch einen hasserfüllten Blick bevor er verschwand. Rizvan war stolz auf sich, diesen Konflikt ohne Gewalt gelöst zu haben. Als er sich zu Radhika umdrehte, musste er sich ein triumphierendes Grinsen verkneifen. Sein Triumph verwandelte sich in Verwirrung, als er sah, dass Radhika verschwunden war. Suchend schaute er sich um und sah, dass sie in Richtung Ausgang unterwegs war. Er lief ihr nach und erreicht sie, als sie gerade vor dem Haus die Treppen zum Garten hinunterlief. Nachdem er ihre Schulter gepackt und sie zu sich umgedreht hatte, meinte er: „Meinst du nicht, dass ein kleines `Dankeschön´ angebracht wäre?” Sie sah ihn überrascht an. „Und wofür?” „Falls es dir entgangen sein sollte, ich habe dir gerade Singh vom Hals geschafft.”, meinte er etwas verwirrt. „Oh... Und das hast du um meiner selbst Willen getan? Oder doch eher deswegen, weil du dachtest, dass ich dir nun etwas schuldig bin?”, fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Rizvan fühlte sich ertappt und ärgerte sich, dass er sich nicht schon vorher hatte denken können, dass sie seinen Plan durchschauen würde. Doch wenn er nun so darüber nachdachte, hatte es ihn schon gestört, dass Singh seine Hände an Radhika gelegt hatte.... „Das Angenehme lässt sich doch mit dem Nützlichen verbinden oder nicht?”, sagte er und versuchte, sich somit aus der Affäre zu ziehen. Radhika verdrehte allerdings nur die Augen und wollte sich gerade umdrehen, als Rizvan sie festhielt. Er wunderte sich über sich selbst und wusste selbst nicht, warum er das gerade tat, doch er wollte ihr beweisen, dass es ihm um sie gegangen war. Sie schüttelte kurz den kopf und schaute ihn fragend an, doch anstatt etwas zu erklären, zog er sie an sich und legte eine Hand auf ihre Hüfte. Langsam strich er mit seiner anderen Hand über ihre Wange und stellte währenddessen erneut fest, was für eine Schönheit sie war. Ihre dunklen Augen, ihre zarte Haut, ihre weichen Lippen, die ihn geradezu aufforderten sie zu küssen. Als sie langsam die Augen schloss, sah er das als Erlaubnis an. Doch noch bevor ihre Lippen sich trafen, rief eine Stimme: „Rizvan?! Was macht ihr da?!” Er konnte es einfach nicht fassen und schnaubte wütend. Er drehte sich um und sah Mahima, wie sie auf der obersten Stufe der Treppe entsetzt auf ihn und Radhika hinunterstarrte. „Mahima?! Was willst du?” Noch ehe er ausgesprochen hatte, löste sich Radhika aus seinem Griff und sagte leise mit einem süffisanten Lächeln: „Glaub nicht, dass ich dir verziehen hätte.” Dann lief sie an ihm und Mahima vorbei zurück ins Haus.
 

„Kannst du mir sagen, was das gerade eben war?!“, fragte Mahima vorwurfsvoll. „Oh bitte! Ich denke nicht, dass ich dir irgendwelche Rechenschaft schuldig bin.“ Rizvan wollte gerade an ihr vorbei ins Haus gehen, als sie ihn festhielt. „Was ist auf einmal mit dir los? Seit sie da ist, bist du unerträglich... Was hat sie bloß an sich, das dich so aus der Bahn wirft?!“ Anstatt darauf zu antworten, löste sich Rizvan aus ihrem Griff und ging schließlich ins Haus zurück. Er hatte genug von Mahimas Eifersucht und keine Lust mit ihr zu reden. Wie der Abend bisher verlaufen war, passte ihm gar nicht, denn Mahima hatte Recht. Radhika machte etwas mit ihm, das ihn verrückt werden ließ. Er hasste und begehrte sie zugleich. Sie brachte ihn zum Wahnsinn, doch wünschte er sich nichts mehr als sie zu berühren. Diese Gefühle verwirrten ihn und er war sich nicht sicher, wie er mit ihnen umgehen sollte. Noch nie hatte jemand so etwas in ihm ausgelöst, vor allem keine Frau. Sie war die erste, die ihm die Stirn bot und ihm nicht sofort verfallen war. Das weckte seinen Jagdinstinkt. Er wollte sie besitzen.

Mit diesen Gedanken lief er durch Vardhans Haus und suchte Radhika überall. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Als er sich umdrehte, stand Vardhan vor ihm. „Was ist los, Rizvan? Suchst du jemanden?“ „Ja, ich... Hast du Radhika gesehen?“ „Sie hat sich vor zwei Minuten von mir verabschiedet und sich ein Taxi gerufen.“ Er schaute Rizvan misstrauisch an. „Es gibt wirklich keine Probleme mit ihr? Du solltest mir sagen, wenn...“ „Nein, nein! Alles in Ordnung.“, unterbrach er ihn und ließ ihn dann mit einem kurzen Kopfnicken stehen.
 

Nachdem Radhika wieder in ihrer Wohnung angekommen war, zog sie sich um und legte sich ins Bett, doch schlafen konnte sie nicht. Was hatte sie sich dabei gedacht, Rizvan so weit gehen zu lassen? Sie war im Nachhinein froh, dass Mahima dazwischen gefunkt war. Wer weiß, was sonst passiert wäre... Sie hatte den Auftrag, Rizvan zu überwachen. Da wäre ein Techtelmechtel mit ihm wahrlich der falsche Weg. Das musste sie sich ins Gedächtnis rufen, denn sie hatte sich eindeutig zu wohl unter den Berührungen seiner Hände gefühlt. Als sie länger darüber nachdachte, stellte sie fest, dass alles wohl eine Kurzschlussreaktion gewesen war, da Rizvan ihr mit Singh geholfen hatte. Sie hatte sich zwar bei Rizvan beschwert, doch war sie ihm durchaus dankbar gewesen. Diese Dankbarkeit hatte sie für einen Moment schwach gemacht, den Rizvan versucht hatte auszunutzen. Sie beschloss also, dass sie sich solche Momente der Schwäche nicht mehr erlauben konnte, damit solche Situationen in Zukunft nicht mehr vorkamen. Nach diesem Entschluss schlief sie schließlich ein.



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