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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Wer ist James Ferguson?

Mehr als zwei Stunden würde es mit dem Auto von Sioux Falls nach Halsey dauern. Dean hätte viel schneller sein können, aber sollte immer in der Nähe der anderen Autos bleiben. Bobby, Ted und Diego fuhren wenige Meter hinter ihm in ihren Autos hinterher.

Nervös trommelte er auf dem Lenkrad herum und sah immer wieder in den Rückspiegel. Sie waren früh am Morgen losgefahren. Da Dean am Abend ziemlich erschöpft gewesen war, hatten sie sich dazu entschlossen, gegessen und waren früh zu Bett gegangen. Was nicht wirklich was gebracht hatte. Unruhig wälzte er sich von einer auf die andere Seite. Die halbe Nacht lag er wach und stierte in die Dunkelheit neben sich. Sam hätte neben ihm liegen sollen. Dean hatte sich ganz automatisch für den anderen Platz gelassen. Nur eine Hand hatte er auf die kalte Fläche neben sich gelegt. Seit wann konnte er ohne den anderen nicht mehr schlafen? Sam war meistens als Erster von ihnen eingeschlafen. Dean hatte dem leisen Atem des anderen gelauscht und schlief auch meist wenige Minuten später ein.

Jetzt lag er hier und betrachtete das wenige Licht, das durch das Fenster ins Zimmer kam. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er nun schon seit drei Stunden so da gelegen hatte und in Gedanken bei ihm gewesen war. Dean schwor sich Sam da weg zu holen, wo immer auch gerade war und Ray dafür büßen zu lassen. Sam musste ziemlich fertig gewesen sein, dass er dem Schwarzhaarigen einfach so vertraut hatte. Aber ein wenig konnte er ihn auch verstehen. Es muss schrecklich für ihn gewesen sein, zuzusehen wie er gestorben war. Bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Er war tot gewesen. Nur wage erinnerte er sich an das was er gesehen hatte bevor Blake ihn zurück geholt hatte. Nur das Gefühl, dass es plötzlich so kalt und hart war, daran konnte er sich gut erinnern, weil es sich nicht wirklich geändert hatte. Okay, zugegeben ihm war schon viel wärmer und sein Körper fühlte sich wieder einigermaßen normal an. Aber nur einiger maßen. Dean sehnte sich so sehr danach den anderen zu sehen, zu umarmen, oder einfach nur die Gewissheit, dass es ihm wirklich gut ging. Ein riesiger Kloß setzte sich in seinem Hals fest und machte es ihm schwerer zu atmen. Tief durchatmend legte er sich auf den Rücken, die Augen geschlossen, die Arme auf der Stirn gekreuzt und konzentrierte sich auf seinen Atem. Langsam beruhigte er sich wieder und sah zur Decke auf. Gelegentliche Muster aus Licht zogen ihre Bahnen. Die wenigen Autos, die noch unterwegs waren schienen direkt in sein Zimmer, wenn sie um die Kurve fuhren. Schon überraschend, wenn man daran dachte, das das Haus gut dreihundert Meter von der Straße entfernt war.

Nach einiger Zeit des Grübelns und Gedankenspielereien, die meist mit Sam zu tun hatten, war Dean dann doch endlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf geglitten.
 

Das letzte Straßenschild hatte angezeigt, dass es noch ungefähr zwanzig Meilen bis nach Atkinsen waren. Dean nahm sich die Karte, die er neben sich auf dem Beifahrersitzt ausgebreitet hatte und guckte sich den Rest des Weges an.

„Mann, da werden wir sicher noch ein bis eineinhalb Stunden unterwegs sein.“, seufzte er und warf die Karte zurück. Ihm war es egal, dass sie dabei total zerknitterte. Es war eine Landkarte, die muss so aussehen, dachte er sich und grinste leicht vor sich hin. Sam hatte es nicht zugelassen, dass er sie so ließ. Aber Sam war nicht bei ihm, um ihm das an den Kopf zu werfen. Dann hatte Dean auch nie diese bescheuerte Karte in den Händen gehabt, sondern Sam dazu angehalten ihm den Weg zu weisen. Erneut seufzte er und fuhr sich fahrig durchs kurze Haar. Wann war er zu einer Heulsuse geworden, die nicht mehr allein unterwegs sein konnte?

Dean schwor sich, wie schon so oft in der letzten Zeit, Sam so schnell wie möglich zu finden. Das war der einzige Gedanke, der ihm immer wieder durch den Kopf schoss. Mit ernster Miene sah er noch mal kurz in den Rückspiegel und beschloss das Tempo endlich etwas an zuziehen. Sie waren hier ja nicht auf einer Kaffeefahrt. Er hatte es eilig endlich selbst zu handeln.
 

Der leichte Nieselregen hatte aufgehört bevor sie das kleine Städtchen Halsey erreichten. Neugierig sah Dean sich um, während er in angemessener Geschwindigkeit die Hauptstraße entlang fuhr.

„Dies ist also die Stadt in der nur Jäger lebten.“, murmelte er leise, drehte die Musik runter und betrachtete seine Umgebung. Diese Stadt sah aus wie jede andere auch. Die Menschen schlenderten die Bürgersteige entlang und verhielten sich nicht auffallend. Auch die Läden, die sich eng an eng drängten verhießen nichts besonderes, was es in ähnlichen Städten nicht auch gab. Vielleicht hatte Blake sie reingelegt, um ihnen Zeit zu nehmen, von der sie eh nicht viel hatten.

Dean lenkte seinen Wagen in eine freie Parklücke und stellte den Motor ab. Durch die Fenster konnte er sehen, dass die anderen es im gleich taten und ebenfalls nicht allzu weit weg parkten. Dean stieg aus dem Wagen und schloss schnell seine Jacke. Es war über die Nacht recht frisch geworden. Der Himmel war grau und sah nach einem erneutem Regen aus, der aber schlimmer werden würde, als der kleine Nieselregen zu Anfang. Den Blick gen Himmel gerichtet ging Dean den anderen entgegen.

„Und was sagt ihr?“, fragte Ted, der sich neugierig umsah. Diego murmelte etwas vor sich hin, was die anderen aber nicht verstehen konnten.

„Nichts besonderes würde ich sagen…“, murrte Bobby und zog seine Mütze tiefer ins Gesicht. Der Wind war eiskalt und legte an Kraft zu. Auch Dean begann unter seiner Jacke und dem Pullover darunter zu zittern.

„Wollen wir uns in das Café dahinten setzten und uns ein bisschen umschauen?“, fragte er die drei Älteren, die nur nickten und sich in Bewegung setzten.

„Es sind ziemlich viele Kinder und Jugendliche unterwegs, findet ihr nicht?“, fragte Dean und sah auf seine Uhr. Es war kurz vor Zehn Uhr morgens. Warum waren die nicht in der Schule?

„Vielleicht, weil es Samstag ist?“, meinte Bobby und klopfte ihm auf die Schulter. Der Ältere hatte bemerkt, dass Dean noch nicht ganz wieder da war. Sein Zeitgefühl hatte er auch verloren. Gestern wäre er beinahe am Küchentisch eingeschlafen, obwohl es erst halb acht gewesen war und die Nacht hatte er dann wach gelegen. Dean hatte nicht mal mit bekommen, das der Ältere eine Weile in der Tür gestanden hatte und nach ihm gesehen hatte. Bobby war überglücklich gewesen den schon verloren geglaubten wieder zu haben. Er hatte es zwar nicht offen gezeigt, aber er hatte sehr darunter gelitten Dean nicht geholfen zu haben. Seinen Tod nicht verhindert zu haben. Er war wie ein Vater für sie gewesen und empfand auch so. Er konnte und wollte nicht noch einmal mit ansehen wie einer der beiden vor ihm ging. Die Alten sollten nicht die Jungen überleben. Das war wider die Natur.

Bobbys Blick lag auf Deans Rücken, der Jüngere ging nicht so wie sonst, sondern etwas verkrampft, als würde er seinen Beinen nicht richtig vertrauen. Seufzend entließ er die Luft aus seinen Lungen. Bobby wusste einfach nicht was er machen sollte. Wie konnte er den beiden helfen? Hatten sie nicht schon genug durchgemacht?

Dean wirkte traurig. Das sah man nicht auf den ersten Blick, aber der alte Jäger kannte ihn schon von klein auf. Ihm war natürlich nicht entgangen, dass die beiden sich im Verhalten füreinander verändert hatten. Bobby war ja nicht blöd und bekam schon mit, was in seinem Haus passierte. Es gefiel ihm zwar nicht besonders, aber er hatte nicht das Recht ihnen dabei reinzureden. Und wenn sie damit glücklich waren, konnte er sich damit anfreunden.
 

Als sie gemeinsam das Cafe betraten, drehten sich einige Köpfe zu ihnen um und der Geräuschpegel sank um mindestens die Hälfte herab. Die Vier sahen sich kurz um und gingen schließlich zu einem kleinen runden Tisch auf der gegenüber liegenden Seite, der kleinen Theke im hinteren Teil des großen Raumes, hinter der eine breite Schwingtür in die Küche führte. Dean sah sich um und tastete vorsichtshalber nach seiner Waffe, die er wie immer im hinteren Bund seiner Jeans stecken hatte. Beruhigt legte er die Hand wieder auf den Tisch und griff nach einer der Speisekarten, die vor ihnen lagen und schlug sie auf. Er hörte, ein leises Flüstern in seinem Rücken. Neugierig drehte Dean sich etwas um und blickte zu einem anderen Tisch an dem ebenfalls vier Personen saßen. Junge Männer ungefähr in seinem Alter. Einer stach aus der kleinen Gruppe durch seinen stechenden Blick heraus. Er saß von ihm aus am weitesten von Dean entfernt und blickte mit nicht nach zu vollziehendem Hass entgegen herüber. Seine Augen waren zwar fast vollständig hinter seinem etwas längeren braunen Haaren versteckt, doch sie leuchteten ihm in einem tiefen Blau entgegen.

Dean zog die Augenbrauen etwas hoch und drehte sich wieder zu den anderen, die leise miteinander sprachen.

„……das glaub ich kaum.“, verstand er nur noch den Rest von Ted. Diego nickte und lehnte sich etwas vor.

„Ich glaub kaum, dass das hier Jäger sind. Sie sind zwar vorsichtig, aber wirken sonst normal.“, meinte Diego.

„Das nennst du normal? Sie beobachten uns, als hätten wir vorgeschlagen eines ihrer Kinder zu opfern.“, zischte Dean, der immer noch den eisigen Blick in seinem Rücken spürte. Der Kerl war ihm unheimlich.

„Wenn du meinst. Aber…“, Ted verstummte, als ein junges Mädchen im Kellnerinnenkostüm neben sie trat.

„Was wollen Sie hier?“, fragte sie freundlich und lächelte. Was sollte die Frage?

„Eine Runde Kaffee, bitte.“, bestellte Bobby und nickte ihr leicht zu. Doch das Mädchen verschwand nicht, sondern zückte eine kleine Pistole, die sie Bobby an den Hinterkopf legte.

„Was wollen Sie hier?“, fragte sie erneut, doch diesmal um einiges kälter und ernster.

Die Vier Jäger zuckten erschrocken zusammen. Dean wollte nach seiner Waffe greifen, doch ein leises Klicken hinter ihm und er entschied sich anderes. Schnell fuhr er herum, packte das Gewehr am Lauf, stieß es weg und schlug dem, der es auf ihn gerichtet hatte nieder. Glücklich hielt nun er das Gewehr in seinen Händen, doch das Gefühl verließ ihn schnell wieder, als er aufsah und in weitere zehn Mündungen schaute. Grummelnd ließ er das Gewehr zu Boden gleiten und hob die Hände. Bobby, Ted und Diego hatten keine Anstalten gemacht, sie hatten sofort nachdem das Mädchen ihre Waffe gezogen hatte, die anderen im Raum bemerkt.

„Es tut mir leid, aber wir mögen keine Fremden in unserer Stadt! Schon gar nicht bewaffnete Fremde.“, sprach ein kleiner untersetzter Mann links von Dean. Dieser trug keine Waffe und stand zwischen den anderen Personen, die sich nicht von der Stelle bewegten.

„Was wollen Sie hier?“, wiederholte das Mädchen schon wieder und stieß Bobby leicht gegen den Nacken, um ihm zu zeigen, dass ihre Waffe weiterhin auf ihn gerichtet war.

„Wir suchen einen gewissen James Ferguson.“, sagte Dean laut und beobachtete überrascht, wie ein Raunen durch die Menge ging und einige ihre Waffen sogar etwas sinken ließen. Doch der Blonde, der sich sein Gewehr wieder geschnappt hatte, hielt es Dean erneut entgegen und blinzelte nicht einmal.

„Was willst du von ihm?“, zischte er, während ihm Blut aus der Nase übers Kinn lief und nach unten tropfte. Dean hatte ihm ganz schön eine verpasst.

„Wir brauchen seine Hilfe!“, sagte Bobby und setzte seine Mütze ab, die er vor sich auf den Tisch legte.

„Ferguson ist nicht da. Verschwinden Sie hier.“, bellte der kleine Mann ihnen entgegen.

„Dann warten wir eben auf ihn!“, sagte Dean trotzig, setzte sich wieder hin, ohne auf vielen Waffen, die auf ihn gerichtet waren zu achten und machte es sich wieder gemütlich. Immerhin gab es diesen Mann hier. Blake hatte sie also nicht in die Irre geführt. Nachdem der Große den vier Jägern am Abend von dieser Stadt erzählt hatte, hatte er gemeint, dass sie diesen Mann auf suchen und ihm alles erzählen sollten. Er wüsste dann schon was zu machen sei. Blake wollte nicht mit ihnen kommen. Er war ja nicht lebensmüde sich in ein Nest voller Jäger zu begeben, die ihn alle gern tot sehen würden. Bevor er gegangen war, hatte Dean ihm noch das Versprechen abringen können, ein Auge auf Sam zu haben. Blake hatte zwar das Gesicht verzogen, aber zugestimmt.

„Was ist hier los?“, herrschte plötzlich eine tief, autoritäre Stimme von der Ladentür durch den Raum. Der kleine Untersetzte Mann ging schnellen Schrittes auf den großen Mann zu, der fragend die Menge betrachtete.

„Diese Typen wollen zu Ihnen. Sie sind bewaffnet.“, unterrichtete er den Neuankömmling flüsternd. Doch Dean verstand jedes Wort. Dieser Mann war also James Ferguson. Der, den sie suchten. Er hatte ihn sich etwas anders vorgestellt. Er war alt, aber strahlte durch seine noch braunen Haare eine gewisse Art von Jugend aus. Irgendwie kam er Dean bekannt vor. Dieses Gesicht, mit den hohen Wangenknochen, der kleinen Nase und den leicht zusammen gekniffenen Augen. Dean betrachtete ihn genauer, während dieser sich mit ein paar Leuten leise unterhielt. Ferguson rieb sich nachdenklich den Bart, als Dean eine Idee kam. Wie elektrisiert setzte er sich gerade auf und starrte den Mann an. Das konnte doch nicht sein. Dean schluckte aufgeregt, als ihm die verblüffende Ähnlichkeit zu Sam auffiel. Dieser Mann sah aus, wie Sam mit ungefähr fünfzig Jahren. Verdammt wie war das möglich, fragte Dean sich und reagierte nicht mal, als dieser ihn ansprach.

„Was wollen Sie von mir?“, fragte der Mann ruhig, aber mit fester Stimme. Da Dean wie erstarrt vor sich hin starrte übernahm Bobby das Reden für ihn.

„Wir sind hier, um mit ihnen über einen gewissen Waltan zu sprechen!“

Das Gesicht des Mannes wurde ernst und Dean erkannte, wie sich ihm sehr bekannte Grübelfältchen auf dessen Stirn bildeten.

„Wer sind Sie?“

„Bobby Singer. Das sind Ted Gorny, Diego Metz und…“

„Dean Winchester.“, antwortete Dean selbst für sich, der sich wieder einigermaßen auf das Gespräch konzentrierte.

„Winchester?“, wiederholte James Ferguson langsam und drehte sich weg.

„Folgen Sie mir. Wir haben viel zu besprechen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  brandzess
2011-03-08T17:31:35+00:00 08.03.2011 18:31
war klar xD die wincesters sind überall bekannt^^
Von:  RyouAngel
2010-03-04T10:22:56+00:00 04.03.2010 11:22
WIE KANNST DU DA AUFHÖREN?!
Gott das ist so spannend, ich kann nicht mehr
*wimmer*
Du hast das Kapitel mal wieder richtig schön geschrieben und voller Spannung, das geht ja gar nicht~
Also ich liebe deine FF und freue mich schon sehr~ auf das nächste Kapitel

Deine RyouAngel
Von:  Fine
2010-03-03T12:54:41+00:00 03.03.2010 13:54
Nun sind sie also in der Jägerstadt und werden nicht gerade herzlich empfangen. -.-
Oh man, ich kann mir Sam in 50 Jahren irgendwie nicht vorstellen, aber für Dean war das sicherlich irgendwie ein Schock. ^^
Hoffentlich kann dieser Ferguson ihnen weiter helfen.
Ich fand es auch gut, dass du Deans und Bobbys Gefühlswelt beschrieben hast.
Schreib also schnell weiter, ja?
Du hast mich nämlich total neugierig gemacht. XD
Bis dann
Von:  jesaku
2010-03-02T20:20:44+00:00 02.03.2010 21:20
h, wenn Waltan was dämonisches ist, hat er vielleicht mal Mr. Ferguson als Hülle benutzt um an Sams Mutter ranzukommen. daher wahrscheinlich die ähnlichkeit zu Sam.

schön war auch wie du Dean am anfang im Bett beschrieben hast.da will man doch gleich wieder trösten und knuddeln

wie lange lässt du uns eigentlich noch auf die wiedervereinigung von Sam und Dean warten? (bettel)


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