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So wie es ist...

(DeanXSam)
von

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Von Schauermärchen und wahren geschichten

Es war grün und groß.

Das war genug für Dean, der blitzschnell nach seiner Waffe greifen wollte, die aber nicht an ihrem üblichen Platz war. Zähneknirschend musste er daran denken, dass er sie wieder zurück in seine Tasche gesteckt hatte, als sie sich vorhin umgezogen hatten.

Dann musste es halt so gehen!
 

Sam, dem Deans Bewegung keinesfalls entgangen war, drehte sich nun neugierig geworden auch um und erstarrte für einen Moment, als er das große grüne Etwas hinter ihnen erblickte.
 

Er blinzelte verdutzt, als er einen Mann um die Fünfzig erblickte, der sich in einem, anscheinend selbst gemachtem Kostüm eines Monsters, breit grinsend hinter ihnen aufgestellt hatte.
 

„Ihr müsst Dean und Sam sein! Freut mich euch kennen zu lernen! Ich bin Emilias Vater. Ihr könnt mich Chris nennen.“, grüßte der ältere Mann sie freundlich und reichte ihnen eine Pranke. Dean, der immer noch leicht verdutzt war, reagierte im ersten Moment nicht, konnte sich schließlich zusammen reißen und schüttelte kurz die Pfote. Sie hatte nur drei Finger, die jeweils mit einer mindestens zehn Zentimeter langen Kralle ausgestattet waren.

Auch Sam reichte Chris seine Pranke, der sich das beeindruckende Kostüm näher angesehen hatte.
 

„Ist dieses Kostüm Detailgetreu?“, fragte Sam und besah sich die scharf aussehenden Krallen.
 

„Genau so hat es ausgesehen, mein Junge! Genau so hab ich es mit meinen eigenen Augen gesehen!“, sagte Chris und deutete auf sein rechtes Auge. Dean und Sam nickten nur und besahen sich den Rest.
 

Das Kostüm hatte überall dunkelgrüne Schuppen, nur die Partie am Hals hinauf bis zur Unterlippe bestand nicht daraus. Es besaß nur drei Finger an jeder Hand und nur drei Zehen an jedem Fuß. An jeder war eine zehn Zentimeter lange Kralle.
 

„Und Sie laufen immer so rum?“, fragte Dean und versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. Sam boxte ihm leicht in die Seite, worauf er ihm einen fragenden Blick zu warf.

Chris lachte bellend auf und schüttelte den Kopf.
 

„Nein, natürlich nicht. Sonst würden alle mich für einen Verrückten halten!“, lachte er und auch Sam und Dean lachten gekünzelt mit. Zu zutrauen wäre es dem Alten zumindest, dachte Dean, sagte aber nichts, um zu verhindern, dass Sam das wieder als Anlass sah ihm wieder in die Seite zu boxen.
 

„Wir machen einmal die Woche einen Themenabend. Heute wollte Dad mal wieder das alte Kostüm anziehen und die Geschichte den anwesenden Gästen erzählen. Das passt sich doch gut, oder?!“, meinte Emilia, die wieder bei ihnen stand, nachdem sie kurz die Sachen weggestellt hatte.
 

Als sie sich alle mit dem Essen vollgestopft hatten und sogar Dean nichts mehr rein bekam, saßen die verbliebenen Gäste auf ihren Plätzen und warteten darauf was kam.
 

Sam zog aus seiner hinteren Hosentasche einen kleinen Block. Sie hatten eh vor sich nach oder während dem Essen mit dem alten Herrn Davis zu unterhalten. So machte war es zwar etwas schwer, wenn sie Fragen hatten, die die anderen Gäste vielleicht etwas verwundern konnte, aber das konnten sie auch später klären.

Dean lehnte sich zurück und beobachtete die anderen Gäste, die mit an dem großen, langen Tisch in der Mitte des Raumes saßen und sich unterhielten, während er sich mit dem Fingernagel ein Stück Fleischfaser zwischen den Zähnen entfernte.
 

Es waren außer ihnen noch zehn andere Gäste anwesend gewesen. Nach dem Essen, von dem Dean hellauf begeistert war und meinte noch nie so gut gegessen zu haben, hatte sich das Pärchen, dass etwas weiter rechts gesessen hatte wieder auf ihr Zimmer begeben. Die hätten es auch bei weitem nicht länger ausgehalten ohne übereinander herzu fallen, hatte Dean zu Sam geraunt.
 

Dann waren da noch drei kleine Mädchen, alle um die vier bis fünf Jahre alt mit ihren beiden Eltern, die alle Hände damit voll hatten, die Mädchen am Tisch zu halten. Sie waren wie ein wildgewordener Sack voll Flöhe. Immer war eine gerade auf Tauchgang unter den Tisch, um kichernd von der Mutter oder dem Vater aufgehalten zu werden. Dean taten die Beiden ein bisschen leid. Sie hatten keine Ruhe um anständig zu essen, aber sie waren im Grunde ja selbst schuld an der Sache.
 

Ihnen gegenüber saß ein älteres Ehepaar. Beide gingen schnellen Schrittes auf die achtzig zu, glaubte Dean. Beim Essen hatte er beobachtet wie der Mann seiner Frau geholfen hatte ihr Fleisch klein zu schneiden. Immer wenn sie sich ansahen lächelten sie sich wie ein frisch verheiratetes Paar von gerademal zwanzig Jahren an.

Dean lächelte leicht bei diesem Bild und sah zu dem letztem in der Runde. Einem alten Herrn, um die fünfzig. Er hatte langes zu einem Zopf geflochtenes Haar, das schon mit vielen grauen Strähnen durchfurcht war. Ein weites schwarzes Jackett hing ihm eng über dem breiten Kreuz. Er war stämmig gebaut, was sicher damit in Verbindung zu bringen war, dass er anscheinend immer so Leidenschaftlich aß, wie an diesem Abend.
 

Professor Henry Reinhard, wie er sich ihnen vorgestellt hatte, war Professor für Naturwissenschaften und Literatur an einer kleineren Universität irgendwo in Texas.

Sam hatte sich mit ihm eine Weile während dem Essen unterhalten. Der Professor war nebenbei als Schriftsteller tätig und arbeitete gerade an einem Roman, wobei er sich Anregungen und Ideen aus der Umgebung nahm.

Dean war nach einer Weile gelangweilt gewesen und klinkte sich aus dem Gespräch aus.

Der Typ war im eindeutig zu selbst verliebt. Wie er über sein Talent redete simple Sachen in großen Worten wieder gab und dadurch mehr Ausdruck verlieh. Das interessierte ihn nicht. Er verstand nicht wie Sam sich so was antun konnte, aber der war solche Typen wohl von seiner Collegezeit noch gewohnt.
 


 

„Meine Damen und Herren, wenn sie jetzt bitte ruhig sein würden?!“, bat Emilia am einem Ende des Tisches.

Das Gemurmel um sie herum erlosch und sogar die Mädchen blieben neugierig auf ihren Plätzen sitzen.
 

„Liebe Gäste. Liebe Freunde. In unserem Hotel ist es schon seit Jahren Tradition an einem Abend zusammen zu kommen und zu erzählen. Wir haben viele Gäste aus außerhalb, die ihre wahnwitzigsten Geschichten erzählt haben, aber heute möchte ich, Christoper Davis, Besitzer und Gründer dieses Hotels Ihnen eine wahre Geschichte erzählen, die so unglaublich ist, dass sie vermutlich denken, dass irgendein Verrückter nach einer halben Flasche Tequilla erfunden hat. Aber sie ist wahr. So war ich hier stehe!“, begann Mr. Davis seine Erzählung. Dean musste sich ein Lachen verkneifen. Es sah einfach zu komisch aus, wie dieser ungefähr fünfzig Jahre alte Mann in einem Godzilla ähnlichem Kostüm stand und ihnen eine wahre Geschichte erzählen wollte. Ein Seitenblick zu Sam verriet ihm, dass diesem ein ähnlicher Gedanke gekommen war.
 

„Findest du nicht auch, dass das Kostüm ein bisschen zu viel des Guten ist?“, flüsterte Dean ihm zu, erhielt als Antwort jedoch nur ein kurzes Nicken, da Mr. Davis wieder zu erzählen begann.
 

„Sie können mir glauben, da diese Geschichte mir vor nun mehr zwanzig Jahren passiert ist und ich mir sicher bin in dieser Nacht kein Glas angerührt zu haben, dass ich mir sicher bin mit dem was ich gesehen habe.“, versicherte er und sah einmal in die Runde. Alle waren gespannt und Dean konnte sogar hören wie ein paar von ihnen erschrocken die Luft ein zogen. Der ältere Herr, ihnen gegenüber nahm die Hand seiner Frau und strich ihr beruhigend mit der anderen darüber.
 

„Es war gegen zwei Uhr nachts in besagter Nacht, am neunundzwanzigsten Juni des Jahres neunzehnhundertachtundachzig. Ich fuhr von einem meiner Jobs, bei dem es wie fast immer viel zu lange gedauert hatte nach hause, als mir in der Nähe des Scape Ore Moores ein Reifen platzte. Ich stieg also aus und machte mich daran den kaputten zu wechseln. Mir war natürlich etwas komisch zu mute um diese Uhrzeit in der Gegend mein Auto zu verlassen, aber ich hatte keine andere Wahl, als mich zu beeilen. Es gab schon immer Gerüchte, dass etwas in diesem Moor hausen sollte, was mehr Tier als Mensch sei, sich aber von jedem Tier in seiner Schläue unterschied.

Ich beeilte mich also den Reifen schnellstens zu wechseln, als ich ein Geräusch in der Nähe vernahm. Es war leise. Nicht mehr als ein Knacken eines Astes. Ich versuchte mit der Taschenlampe in die Richtung zu scheinen, doch jeder, der das Moor kennt weiß, dass das Licht da drin keine Chance hat.

Ich beeilte mich noch mehr und wechselte den Reifen schnell und verstaute das Werkzeug schnell wieder. Als ich wieder ins Auto steigen wollte, sah ich es im Augenwinkel dann!“, sagte er und seine Stimme wurde immer leiser, wodurch er erreichte, dass alle ganz ruhig waren und ihm angestrengt zu hörten. Dean sah wie sich zwei der kleinen Mädchen sich etwas ängstlich an ihrer Mutter festhielten und gespannt den Worten zu hörten.
 

„Es stand einige Meter vor mir neben dem Wagen. Einige Minuten stand ich da wie zu Stein erstarrt. Doch dann griff es plötzlich an. Mit seiner riesigen Pranke erwischte es den Seitenspiegel, als ich die Tür meines Wagens aufriss und schnell hinein sprang und sie sofort wieder schloss. Wie ein Irrer drehte ich am Schlüssel, um den Wagen zu starten, doch er sprang einfach nicht an. Das Wesen, was immer es auch war schmiss sich an die Tür und versuchte alles um an mich ran zu kommen. Es versuchte sogar mit dem Griff die Tür zu öffnen…“, erzählte er, als Professor Reinhard sich plötzlich räusperte und ihn unterbrach.
 

„Habe ich sie richtig verstanden? Es hat versucht die Tür mit dem Griff zu öffnen?“, fragte er skeptisch.
 

„Ich verstehe ihren Zweifel, aber genau das hat es versucht. Ich war auch ziemlich erschrocken darüber gewesen, da das doch eine höhere Intelligenz besitzen musste, als man sonst vermuten würde.“
 

„Aber wie soll es das denn schaffen, mit diesen abartig langen Krallen?“, fragte Reinhard, der sich das einfach nicht vorstellen konnte. Auch Dean hatte so seine Zweifel, aber er hatte in seinem Leben schon weit aus verrücktere Sachen gesehen, als das was ihnen der alte Davis hier auftischen wollte. Er sah zu Sam, der sich alles mit gerunzelter Stirn angehört hatte und sich nebenbei ein paar Notizen gemacht hatte.

Dean lehnte sich etwas zu ihm herüber.
 

„Was denkst du darüber?“, fragte er und hörte dem Gespräch der beiden Herren nur noch mit einem Ohr zu.
 

„Vielleicht ein Wendigo. Die waren mal Menschen und sind auch dazu in der Lage Türen und so zu öffnen, aber die länge der Krallen und das Gesamtbild, das Chris gesehen zu haben scheint passt gar nicht dazu.“, flüsterte Sam zurück und kaute leicht auf seinem Stift herum, während er seine Aufzeichnungen noch einmal überflog. Dean konnte seinen Blick nicht von diesem Bild reißen, wie Sam da saß, den Stift an den Lippen und diesen süßen nachdenklichen Blick.

Er schüttelte leicht den Kopf. Dafür war auch später noch Zeit. Wichtig war jetzt alles über den fall, in Erfahrung zu bringen was möglich war.
 

Seufzend blickte Dean wieder zu Mr. Davis, der sich immer noch mit Professor Reinhard unterhalten hatte und nun fortfahren wollte.
 

„Ich war also im Wagen und das Wesen begann sich immer stärker gegen die Tür zu werfen. Es stieß dabei so eigenartige Geräusche aus, fast wie ein Keuchen oder ein Schniefen. Es hörte sich schon fast wie ein Mensch an. Nach mehreren Versuchen konnte ich schließlich den Wagen starten und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Ich dachte schon, dass ich es endlich abgehängt hatte, als ich plötzlich ein Poltern vom Dach vernahm. Es war dem Wagen hinter her und hatte sich aufs Dach geworfen, in das es dann auch seine krallen versenkt hatte. Vor Schreck hatte ich für kurze Zeit die Kontrolle über den Wagen verloren, der auch sofort ins schlingern kam, was im nach hinein vielleicht sogar mein Leben gerettet hat, da das Wesen so den halt verloren hatte und vom Dach fiel. Ich bin natürlich so schnell wie nur möglich von da weg.“, endete er. Schweigen herrschte um sie herum. Alle hingen ihren gedanken nach, als eine leise piepsende Stimme plötzlich zu sprechen begann.
 

„Und was ist mit dem Geist?“, fragte das jüngste der drei Mädchen mit großen Augen. Verwundert sahen Sam und Dean sich kurz in die Augen.
 

„Was für ein Geist?“, fragte ihre Mutter.
 

„Oma sagte doch, dass in jedem Wald ein guter Geist lebt, der alle beschützt und all das Böse bestraft.“ Die Mutter lächelte und legte einen Arm um ihre Kleine.
 

„Der hat sicher schon geschlafen, mein Schatz. Es war doch schon ziemlich spät.“

Auf die Gesichter fast aller am Tisch legte sich ein Lächeln, ob der Frage der Kleinen. Nur Professor Reinhard hatte kein Ohr dafür gehabt, da sich in seinem Kopf ein Puzzel langsam aber sicher immer mehr zusammen setzte.
 


 

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Sooo, das wars mal wieder für heute.

Ich hoffe es hat euch gefallen!?!?!XDD

In der nächsten Woche kann ich leider kein Kapitel hochstellen, da ich dann im Urlaub bin. Rom ich komme. Aber ihr könnt euch schon auf das nächste Kapitel freuen. *wissendes grinsen versteck*

Ich wünsch euch noch eine schöne Woche!!! *wink*

L_Angel^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jesaku
2009-10-19T16:56:51+00:00 19.10.2009 18:56
zitat: Sam zog aus seiner hinteren Hosentasche einen kleinen Block.

Typisch College Boy, macht da einen auf Vorlesung

Zitat: Fingernagel ein Stück Fleischfaser zwischen den Zähnen entfernte

TMI!

war schön zu lesen wie Dean die anderen am Tisch musterte. Aber die ganze story jetzt noch mal von Emilias dad zu hören war etwas langweilig

zitat: Dean konnte seinen Blick nicht von diesem Bild reißen, wie Sam da saß, den Stift an den Lippen und diesen süßen nachdenklichen Blick

--> man, da fang ich ja schon selber an zu sabbern bei der beschreibung

bin ja mal gespannt was sich der Professor da zusammen gebastelt hat


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