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Ginny & Draco

von

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Jahr 1 (2/2)

ahr 1 (2/2)
 

Zwei Tage nach der Begegnung in der Eulerei, saß Ginny am Frühstückstisch. Es war Posteulenzeit und eine der Eulen kam auf Ginny zu. Diese war völlig erstaunt, da es sich um eine der Schuleulen handelte. Wer aus der Schule sollte ihr denn schreiben. Neugierig öffnete sie den Brief.
 

Es waren nur zwei Sätze:

Bitte sei doch nicht mehr so traurig. Ich möchte dich endlich wieder lächeln sehen.
 

Zudem enthielt der Brief eine Schokofroschkarte und da Ginny diese sammelte wusste sie, dass es eine der seltensten war. Verwundert runzelte sie die Stirn. Wer wusste alles, dass sie die sammelte und wer würde ihr auch noch eine so seltene Karte schenken. Einen Moment, dachte sie an Harry, aber der sammelte sie doch selbst, außerdem hätte der die doch kaum anonym geschickt. Dem Absender eine Freude machend, lächelte sie. Es schien wirklich doch noch wen zu geben, der sich Gedanken um sie machte.
 

Draco saß ebenfalls beim Frühstück und beobachtete, wie so oft, unauffällig den Griffindortisch. Als Ginny dann lächelte, wurde ihm warm ums Herz. Sie lächelte und das nur wegen ihm.

Am Abend zuvor hatte er sich eine Packung Schokofrösche geöffnet. Da er kein Intresse an diesen Karten hatte, wollte er sie wie üblich weg werfen, als ihm etwas einfiel. Es war schon einige Zeit her, da hatte er “zufällig“ gehört, wie Ginny mit einem Mädchen aus ihrem Jahrgang über genau diese Karte sprach. Er wusste, dass er ihr damit eine Freude machen könnte, aber er konnte sie ihr ja schlecht geben. Nach langem hin und her hatte Draco sie heute morgen noch vor dem Frühstück mit dem Brief zur Eulerei gebracht. Auch, wenn Ginny seine Eule gar nicht kennen konnte, ging er lieber auf Nummer sicher, und nahm eine der Schuleulen.
 

xxx xxx xxx
 

Draco stand unter Schock. Das Monster hatte Ginny verschleppt. Höchstwahrscheinlich sogar getötet. Das konnte doch nicht sein, durfte einfach nicht. Warum? Sie war reinblütig und das Monster konnte schließlich schlecht wissen, dass ihre Familie zu den Blutsverrätern zählte, oder? Und wenn, warum hatte es nicht einen ihrer vier bescheuerten Brüder genommen? Darauf, dass sie von irgendwem gerettet werden könnte, machte er sich erst gar keine Hoffnung. Selbst wenn sie noch lebte, die Kammer war bis jetzt nicht gefunden worden und würde es wohl auch mit Sicherheit nicht mehr.

Es war ihm egal, dass sich niemand allein herum bewegen sollte, er tat es trotzdem. Ihm würde erstens sowieso nichts passieren, zweitens wollte er allein sein. Ihm war zum heulen zu Mute und das ging außer ihn keinen was an. So ging er jetzt also durchs Schloss und suchte einen Ort wo er sich ungestört ausheulen konnte, ohne erwischt zu werden. Warum auch sollte er sich dafür rechtfertigen um ein Mädchen zu heulen, dass er eh bald vergessen würde. Er hätte einfach mit Pansy gehen sollen. Vielleicht hätte er sich dann schon längs ent- und in Pansy verliebt. Vielleicht wäre es ihm dann jetzt egal oder würde sich sogar darüber freuen, was mit Ginny passiert war. Zumindest würde er jetzt nicht in diesem dunklen Raum allein herum sitzen und sich wie ein Kleinkind die Seele aus dem Leib heulen.
 

Es war schon fast Morgen, als er sich endlich wieder soweit beruhigt hatte, dass er zurück in den Slytherinschlafsaal in sein Bett gehen konnte und tatsächlich noch in einen kurzen traumlosen Schlaf.
 

XXX XXX XXX
 

Als er erfuhr, dass Ginny nun doch gerettet und der Basilisk getötet wurde, machte sein Herz nicht nur einen sondern gleich mehrere Hüpfer. Nur, dass es wieder Potter war, der der Held des Tages war, und das während er sich einen zurecht geheult hatte, kotzte ihn tierisch an. So sehr, dass er ein ernsthaftes, grimmiges „War ja sowas von klar.“ ausspuckte.
 

Da er wusste, dass sein Vater im Schloss, bei dem wieder eingestellten Dumbeldore war, ging er in Richtung dessen Büro, um seinem Vater wie es sich gehörte, guten Tag zu sagen. Was er da hörte ließ ihm seinen Kiefer beinahe bis auf den Boden fallen. Sein Vater gab es zwar nicht unbedingt zu, aber so wie es sich anhörte, war die ganze Sache sein Verdienst. Seine Schuld, dass Ginny das ganze Jahr so gelitten hatte und beinahe gestorben war. Sein eigener Vater war schuld, dass er selbst fast die ganze Nacht durch geheult hatte. So sehr Draco diesen Mann sonst auch bewunderte, in diesem Moment hasste er ihn, er hasste ihn so sehr wie nicht mal Potter. Bevor sein Vater um die Ecke bog und ihn bemerken konnte verschwand er. Auch wenn sein Vater ihn für sein respektloses fernbleiben noch so sehr rügen würde, er war zu aufgebracht um ihm gegenüber zu treten. Er könnte es nicht schaffen sich gut genug zusammen zu reißen, dass seinem Vater nichts auffallen würde.
 

Ginny lag noch auf der Krankenstation um sich zu erholen und es war mitten in der Nacht als Draco sich zu ihr schlich. Keiner sollte mitbekommen, wo er hin wollte und auch Ginny selbst, sollte auf keinen Fall mitbekommen, dass er da war. Er musste sie sehen, sich selbst davon überzeugen, dass mit ihr auch wirklich alles in Ordnung war. Vor allem jetzt, nachdem er wusste, dass sein Vater an allem schuld war.

Leise wie eine Katze betrat er das Zimmer neben der Kankenstation. Zum Glück war Ginny allein hier. Für sie wurde extra ein eigenes Zimmer eingerichtet, damit sie sich beim Anblick der noch immer versteinerten Opfer des Basilisken nicht noch schuldiger fühlte. Vorsichtshalber, damit sie auch ja nicht wach wurde, sprach er noch einen Schlafzauber über Ginny aus. Er setzt sich zu ihr ans Bett und beobachtete sie. Sie sah noch immer schrecklich erschöpft aus und Draco strich ihr zärtlich über die Wange.
 

Was Draco nicht gewusst hatte, und erst am nächsten Tag beim nachschlagen erfuhr. Schlafzauber wirkten nicht, wenn die entsprechende Person bereits schlief. So wurde Ginny langsam wach als sie seine Berührung auf der Haut spürte. Sie wollte gerade die Augen öffnen, als sie ihren Besucher sprechen bzw. beinahe flüstern hörte und sie war sich sicher noch zu träumen.

„Es tut mir so Leid, Ginny. Ich wusste es nicht, wirklich nicht. Hätte ich es gewusst, ich hätte doch etwas dagegen getan. Ich weiß du wirst mich hassen, noch mehr als sonst wenn du es erfährst. Dabei hab ich dich doch so gern.“
 

Sicher das Ginny tief und fest schlief, beugte er sich langsam hinunter. Sein Herz schlug Purzelbäume vor Aufregung. Auch wenn es ziemlich einseitig sein würde, er war nur noch Zentimeter von seinem ersten Kuss entfernt. Vielleicht war es nicht richtig, das zu tun, während sie nichts ahnend schlief, aber hey, er war ein Slytherin und es war die einzige Gelegenheit die er je haben würde. Vorsichtig legte er seine Lippen auf ihre und gab ihr einen federleichten Kuss.
 

Als sich seine Lippen entfernten öffnete sie die Augen. Das konnte nur ein Traum sein und gleichzeitig konnte es keiner sein. So oft hatte sie geträumt, dass er sie küsste, aber das hier war viel besser, viel realer, viel viel schöner. Und sie hatte Recht, es war kein Traum. Sie sah genau in seine Augen.
 

Wie versteinert sah er sie an und wurde rot. Das war der Zeitpunkt um ab zu hauen, doch sein Körper gehorchte seinen Befehlen nicht. Wenigstens schien sie noch nicht realisiert haben, was gerade passiert war, schließlich schrie sie nicht los. Vielleicht hatte sie wenigstens nichts von dem Kuss bemerkt, war nur dadurch wach geworden.

„Was tut dir leid? Und warum sollte ich dich hassen?“

Als er ihre Frage hörte war es komplett um seine Hautfarbe geschehen, eine Tomate wäre blass gegen ihn.

„W warst du...“ er schluckte „...die ganze Zeit wach?“ brachte er dann atemlos heraus. Ginny nickte bloß als Antwort, sie war mindestens genauso unsicher wie er, nur das sie zudem völlig verwirrt war. Was passierte hier überhaupt? Warum kam Draco mitten in der Nacht her, fühlte sich für irgendwas verantwortlich, sagte dass er sie gern hat und küsste sie. Das war doch völlig irreal, doch trotzdem war sie sich ganz sicher hell wach zu sein. Langsam setzt sie sich auf.

„Warum hast du dann nichts gesagt um dich bemerkbar zu machen?“ Dracos Stimme war nun etwas barsch, was aus dem Versuch heraus seine Unsicherheit zu überspielen resultierte. Irgendwie befürchtete er gerade, Ginny könnte das Geschehene rum erzählen und sich über ihn lustig machen, natürlich mit Potter und Konsorten. Er merkte, dass Ginny durch seinen Tonfall zusammen zuckte. Zögerlich nahm er ihre Hand.

„Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.“

Ginny war noch verunsicherter. Spielten ihr ihre Gefühle wieder einen Streich? Versuchte es Draco auf die gleiche Schiene wie Tom? Tom hatte sich auch erst ihr eingeschleimt Vertrauen gewonnen und dann zugeschlagen. Hatte Draco gemerkt, dass sie sich irgendwie in ihn verliebt hatte und wollte das ausnutzen? Nein, das konnte nicht sein. Er hatte doch gedacht sie würde schlafen, wollte gar nicht, dass sie etwas mitbekam. Er wäre viel sicherer wenn das alles Absicht gewesen wäre. Sie lächelte ihn schüchtern an und er lächelte genauso zurück.

„Also, was tut dir leid?“ versuchte sie es noch einmal.

Als er dann beschämt nach unten guckte, drückte sie aufmunternd seine Hand. Betreten erzählte er was er heute mit angehört hatte, allerdings war Ginny nicht im Ansatz so geschockt wie erwartet. Sie hatte irgendwie schon geahnt, dass es nur Lucius Malfoy gewesen sein konnte, der ihr in der Winkelgasse das Buch zugesteckt hatte. Was Ginny viel schlimmer fand, war, dass wohl die ganze Schule wusste, dass sie für alles verantwortlich war und dass sie von einem Buch besessen gewesen war. Sie kam sich reichlich dumm vor. Genau das war sie, ein dummes kleines Mädchen, das so naiv war einem Buch mit ihrem Liebeskummer voll zu jammern.“

„Liebeskummer?“

Sofort wurde Ginny rot. Wie peinlich! Sie war so erleichtert gewesen sich alles von der Brust zu reden, dass sie einfach drauf los geplappert hatte.

„Naja, ich war am Anfang ziemlich in Harry verschossen...“ Versuchte sie sich zu flüchten, ohne ihn Draco, zu erwähnen. Daraufhin ließ er ihre Hand los. Er war verletzt und wütend gleichzeitig. Er wusste, dass das mit Ginny und ihm unmöglich war, aber musste sie denn ausgerechnet auf Potter stehen. Wer war der Typ denn, Superman? Bei Dracos Reaktion nahm Ginny allen Mut zusammen. Er hatte ihr eben gesagt, das er sie mochte und sie sogar geküsst. Eindeutiger gings doch nicht.

„...und dann hab ich auch noch so einen arroganten Schleim scheißenden Oberfiesling nicht mehr aus dem Kopf bekommen.“

Draco sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Sollte das jetzt ne Beleidigung oder Liebeserklärung sein, Weasley?“

doch Ginny grinste bloß zurück.

„Suchs dir aus,Malfoy!“

Dann lächelten die beiden sich einfach nur an und diesmal war es Ginny die nach Dracos Hand griff. Für diesen Moment waren die zwei einfach nur zufrieden.

Irgendwann seufze Draco und Ginny sah ihn besorgt an.

„Was ist?“

„Das mit uns...“

Sie verstand was er meinte und sah ihn traurig lächelnd an.

„Ich weiß.“

„Ich sollte besser langsam gehen.“

Doch er machte keine Anstalten auf zu stehen oder Ginnys Hand lassen. Stattdessen wanderte sein Kopf langsam auf sie zu, genau wie Ginnys auf ihn. Vorsichtig und zart trafen ihre Lippen für einen kurzen Kuss aufeinander und gingen wieder auseinander.

„Gute Nacht.“ flüsterte Ginny

„Dir auch“ flüsterte Draco zurück, bevor er aufstand und zur Tür ging.
 

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Ginny und Draco liefen sich noch einige Male über den Weg, doch weder wechselten sie auch nur ein einziges Wort, noch sahen sie sich auch nur an. Nur zweimal, wo sie beide wirklich ganz allein im ganzen Flur waren berührten sie sich im vorbei gehen mit ihren Fingerspitzen.
 

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Im Hogwartsexpress saß sie stillschweigend mit ihren fröhlichen Klassenkameraden im Abteil. Eigentlich hatte sich alles wieder normalisiert, aber heute war ihr nicht nach lachen zu Mute. So lange würde sie Draco jetzt nicht sehen. Gar nicht sehen. Da sah sie ihn, wie er schon wieder wie am Anfang des Jahres kurz ins Abteil sah. Nur dass er ihr diesmal mit seinen Augen bedeutete, sie solle mitkommen. Verwundert und etwas beunruhigt tat sie es, begründete ihr verschwinden mit einem kurzen „Klo“.
 

Ginny sah wie Draco im Toilettenraum verschwand, die Tür aber nur anlehnte.

„Wenn ich rauskomme gehst du rein und wenn jemand kommt, klopf ungeduldig.“sagte er leise, als sie an der Tür angekommen war.

„Okay. Was ist denn los?“

„Nichts, ich wollte dir nur schöne Ferien wünschen.“

Das überraschte sie jetzt doch etwas.

„Oh. Danke. Wünsch ich dir auch.“

„Danke.Und Ginny...“

Der ernste Ton machte ihr nun doch Sorgen.

„Ja?“

„Pass bitte auf dich auf.“

Ginny errötete leicht.

„Werd ich.“

„Ich mein es ernst. Ich will dich nicht noch ein Jahr so traurig sehen.“

In dem Moment wurde ihr etwas klar. Daran hatte sie ja gar nicht mehr gedacht.

„Danke.“

„Wofür?“ Er hatte keine Ahnung wovon sie sprach.

„Für die Schokofroschkarte.“

Draco musste lächeln.

„Gern geschehen... Ich komm jetzt raus, okay.“

„Okay.“

Als er raus kam hauchten sie sich nur noch ein kurzes „Machs gut.“- „Du auch“ entgegen, wobei sie sich ein letztes mal in die Augen sahen und sich ein letztes Mal ihre Händ berührten.
 

Draco wusste, dass es völlig falsch gewesen war, noch einmal miteinander zu sprechen, aber er hatte sich einfach von ihr verabschieden wollen.
 

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Am Bahnhof begrüßte Ginny fröhlich ihre Eltern. Da hörte sie auch schon eine Stimme über den Bahnsteig bellen, die einige erstklässler anfuhr, sie hätten gefälligst Platz zu machen.Ja, Draco war wie er war und würde sich wohl nie ändern, trotzdem hatte sie ihn einfach verdammt gern. Und er sie auch.



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