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Beauty In The Breakdown

Sometimes we're Falling Up to Heaven
von

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Coffee and Whisky / Baby You Don't Wanna Know

Autor: fruitdrop

Disclaimer: Characters are Kishimoto’s, not mine

Warnings: Temari, once again. Underage drinking.
 

Coffee and Whisky
 

Ich habe keine Ahnung, wie ich diese zwei Wochen vor dem Auftritt überstanden habe. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie genau ich von einem Ort zum anderen kam. Alles ist so wahnsinnig schnell passiert. Es ist als wäre ich an einem Ort eingeschlafen und an einem anderen wieder aufgewacht, entweder mit einem Stift in der Hand und einem Lehrer vor der Nase oder mit einer Gitarre um den Hals hinter einem Mikrophon. Ich hatte keine Ahnung, ob ich dieses Tempo noch bis Samstag durchhalten konnte.
 

Seit ich Temari und Kankuro vor zwei Wochen kennen gelernt hatte, probte Kyuubi nur noch in ihrem Haus. Und es zahlte sich aus. Unsere Setlist für den Auftritt stand, wir hatten ungefähr sieben neue Songs und ich beherrschte sie alle – selbst die alten, die Sasuke verändert hatte – fast perfekt. Wie ihr euch vielleicht denken könnt, reicht es für Sasuke-teme aber nicht, „fast perfekt“ zu sein. Er hatte Kiba sogar dazu gebracht, seine Schlagzeugkünste bei Temari zu verfeinern. Ich würde das vor ihm oder irgendjemand anderem nie zugeben, aber das hat auf jeden Fall ziemlich was gebracht. Unsere neuen Songs waren wirklich genial. Natürlich lag das auch daran, dass Sasuke-teme tolle Riffs auf Lager hatte und Temari und Kankuro auch ihren Senf dazu gaben, aber eben nicht nur. In dieser letzten Woche waren wir alle ein ganz schönes Stück besser geworden.
 

Sasuke und ich haben sogar unseren Kleinkrieg beiseite geschoben, um uns voll auf die Musik konzentrieren zu können. Wir beleidigten uns zwar immer noch, aber wir prügelten uns nicht mehr oder schütteten uns Sauerkrautsaft in den Kaffee. Auch wenn die Versuchung manchmal doch ziemlich groß war.
 

Zwischen Schule, Job und Band hatte ich also die letzten Tage praktisch keine Zeit, mich um irgendetwas zu kümmern. Ich war echt froh, dass meine Bandkollegen auch gleichzeitig meine Freunde sind und dass ich kein Haustier habe, denn das wäre sicherlich längst auf den Haustierfriedhof gezogen. Zu Hause war auch ein riesiges Chaos. Ich war so froh, dass der alte Perversling sich mal wieder auf einer seiner „Forschungsreisen“ befand , denn dann störte das niemanden. Aber gleichzeitig war es schon ziemlich einsam, nachdem man den ganzen Tag mit der Band und den Sabakunos zusammen war, nach Hause zu gehen und vollkommen allein zu sein in einem Haus, dass eigentlich für eine Familie gebaut war.
 

Aber die meiste Zeit verbrachte ich sowieso bei den Sabakunos. Ich hab sogar da geschlafen und mich dann zusammen mit Sasuke von Kankuro zur Schule fahren lassen. Eigentlich wollte Temari uns ja fahren, aber ich habe mich einfach strickt geweigert, zu ihr ins Auto zu steigen. Schließlich wollte ich nicht, dass die ganze Schufterei, die um die Ohren geschlagenen Nächte und blutigen Finger schlussendlich umsonst gewesen wären. Kankuro hat uns dann zwar langsam, aber sicher zur Schule gebracht.
 

Ich habe in dieser Woche gezwungenermaßen viel Zeit mit Sasuke verbracht und musste wohl oder übel feststellen, dass er auch nur ein Mensch ist, und dass mehr an ihm dran ist als der Außenseiter-Bastard. Zum Beispiel das ewige Geheimnis um seine Frisur: Tausende Mädchen (naja, das ist vielleicht ein klein wenig übertrieben) an meiner Schule stehen auf ihn, nicht zuletzt wegen seiner Frisur und manche Kerle glauben, sie könnten bei Mädchen landen, wenn sie Sasuke imitieren. Witzig ist dabei aber, dass es gar kein Geheimnis gibt. Sasukes „out of bed“ Style ist nichts anderes als gerade das: Er duscht abends und steht morgens auf und seinen Haaren schenkt er absolut keine Aufmerksamkeit. Und wenn er dann keinen Kaffee bekommt, wird er zickig – ja richtig, zickig. Als hätte er seine Tage oder wäre schwanger oder sonst was. Er knabbert an seinen Fingernägeln, wenn er überlegt. Würde Temari ihn nicht daran erinnern, würde er vergessen, dass sein Körper auch Bedürfnisse hat, also etwas zu Essen oder zu Trinken braucht, und wenn er dann einmal etwas isst, dann lässt er immer die Hälfte übrig.

Wenn wir abends nach getaner Arbeit, noch zusammen sitzen und unsere schmerzenden Finger und brennende Kehlen mit einem Bier kühlen, trinkt er Whisky Sour. Ein Glas an Wochentagen, zwei am Wochenende. Er hat ein unglaubliches Gedächtnis für Musik – er kann ein einmal von Kankuro gespieltes Gitarrenriff perfekt wiedergeben – auch noch am nächsten Tag. Ich war so froh, dass Temari alles aufnahm, was wir spielten, denn dann konnten wir uns nochmal alles anhören und gegebenenfalls aufschreiben. Ansonsten hätten wir wohl noch nicht einmal die Hälfte der neuen Songs schreiben können. Und irgendwie arbeiteten wir wahnsinnig gut miteinander. Ich probierte etwas aus, merkte, dass es gut klang, und er verwandelte es in ein tolles Riff und schmückte es mit ein paar Kleinigkeiten aus, die einfach genial klangen. Und wenn dann alles stimmte, dann habe ich einen Text dazu geschrieben und es passte einfach. Dann kamen Temari und Kankuro und sagten, was noch anders klingen sollte und dass der Beat noch mehr Substanz brauchte und dann nahmen wir das so auf, setzen uns mit einem Bier ins Wohnzimmer und hörten uns an, was wir den ganzen Tag über gemacht hatten. So auch am Mittwoch vor dem Auftritt.
 

Wir saßen oben in Temari und Kankuros Vorzeigewohnung. Temari trank Tee, Shikamaru Kaffee und Kankuro, Kiba und ich Bier. Sasuke hatte seinen üblichen Whisky Sour vor sich. Wir waren alle total erledigt – Kiba hatte sich hinter den Drums verausgabt und sogar Shikamaru war richtig motiviert, vor allem, weil Temari und Kankuro ihm immer mehr und mehr abverlangten und er diese Herausforderung richtig genoss.
 

Wir haben an dem Tag die Songs eingespielt, die wir auch am Samstag bei unserem Auftritt spielen würden. Vier eher punkige Lieder, zwei eher rockig, mit ziemlich viel Improvisationsspielraum für Sasukes Soli. Drei der Songs waren neu. Es war echt ziemlich krass, was wir in den letzten sieben Tagen geschafft hatten.
 

Kiba schlug den Rhythmus auf dem Holztisch mit, Shikamaru hatte sich zurück gelehnt und die Augen geschlossen, aber da sein Fuß im Takt auf den Boden tippte, merkte man, dass er nicht schlief. Sasuke hatte die Hände vor seinem Gesicht gefaltet und die Ellenbogen aufgestützt. Man merkte, dass wir aufgeregt auf Temaris und Kankuros Urteil warteten.
 

„Kibas Drumming ist zu wenig aggressiv, vor allem bei Blood in my Eyes,“ murmelte Sasuke in seine Hände.
 

„Versuch du mal ein paar Stunden am Stück volle Power zu geben. Irgendwann machen meine Muskeln einfach nicht mehr mit,“ verteidigte der sich empört.
 

„Sasuke hat Recht. Vor allem beim letzten Song, bei dem du auch einen Teil zum Singen hast. Du musst an deiner Kondition arbeiten.“ Trotzdem nickte Temari anerkennend.
 

„Das ist ziemlich gut so. Ich würde die Setlist genau so lassen,“ meinte Kankuro dann. „Aber Narutos Gitarre hat noch ein paar kleine Fehler. Es ist zwar gut, dass du trotzdem weiterspielen kannst, aber jemand mit Gespür für Musik wird das hören. Zum Beispiel bei The Bitter End musst du aufpassen, dass du mit Suke's Solo mithalten kannst. Sonst beißen sich die Töne.“
 

Ich schnaubte. „Das ist wirklich einfacher gesagt als getan. Das Solo ist krank! Ich hab keine Ahnung, wie ich das überhaupt soweit schaffe.“
 

Temari nickte wieder nachdenklich, eine Hand am Kinn.
 

„Sasuke hat dir alles aufgeschrieben, oder?“ Diesmal nickte ich. Teme hatte mir tatsächlich alle Tabs aufgeschrieben, mit Lyrics sogar. Trotzdem war es wirklich nicht einfach.
 

„Okay. Wir müssen anders ran gehen. Du lernst über dein Gespür. Das ist okay so, aber Sasuke kann sich da nicht hinein versetzen.“ Sie blickte Sasuke an. „Du hast die Theorie dahinter verstanden, weißt, wann und wie du was spielen musst.“ Jetzt sah sie mich an. „Ich will dich nicht beleidigen, Naruto. Aber du hast keine Ahnung von Musiktheorie und dieses Defizit kann man nicht in zwei Tagen oder zwei Wochen aufholen. Du lernst über das Hören, über dein Gespür, wie ich schon gesagt habe. Und so müssen wir da auch ran gehen.“
 

Temari stand auf und nahm noch einen letzten Schluck von ihrem Tee. „Sasuke wird dir deine Gitarren komplett einspielen. Und dann gebe ich dir das mit. Du hörst es dir an und prägst es dir ein. Und wenn du morgen wieder kommst, dann hast du's drauf. Verstanden?“
 

Man sagt zu allem ja wenn man von Temari mit ihrem „böse-Amazone-Blick“ angesehen wird.
 

„Verstanden?“ hackte sie noch einmal scharf nach.
 

„Ja, Ma'am,“ antwortete ich kleinlaut.
 

„Geht doch,“ raunte sie. „So, und jetzt alle nochmal abmarsch in den Proberaum. Es gibt noch einiges zu tun!“ Ihr Lächeln lies mir kalte Schauer über den Rücken laufen. Aber was tat man nicht alles für ein bisschen Berühmtheit...
 

Baby You Don't Wanna Know
 

Es war Donnerstag Abend und wir saßen alle in Temaris Küche (Temaris Küche, weil Kankuro noch nicht einmal Erdbeeren von Radieschen auseinander halten kann) und ruhten uns nach einem anstrengenden Rockstar-Tag aus. Naja, irgendetwas in der Art zumindest.
 

Die zwei Wochen bis zum Auftritt waren fast um, aber wir hatten eine Menge geschafft: Alle Songs saßen, dank Temaris Idee, meine Parts aufzunehmen und mir damit Tag und Nacht die Ohren voll zu dröhnen. Ihr gezwungener Schlagzeugunterricht war ein absoluter Segen für Kiba und die Band und brachte sogar Shikamaru dazu, noch mehr zu grooven. 'Ri und Kankuro haben uns echt extrem viel geholfen und uns immer wieder angestachelt und weiter gebracht. Und dazu auch noch ihren Proberaum zur Verfügung gestellt.
 

Und sogar Teme war ziemlich cool. Ich mein, ich habe in den letzten zehn Tagen mehr Zeit mit ihm verbracht, als das ganze letzte Jahr und wir haben uns nur ein einziges Mal richtig in die Haare gekriegt und nur ein paar Mal angezickt (und das, obwohl ich teilweise Stunden mit ihm allein verbracht habe, wegen dem Gitarrenunterricht). Und Sasuke war erstaunlich gut als Lehrer. Er hatte überhaupt keine Geduld und konnte es nicht verstehen, wieso ich irgendetwas nicht auf Anhieb richtig gemacht habe, aber irgendwann haben wir dann eine Methode entdeckt, die mir extrem viel half beim Lernen. Und dann ging alles praktisch von allein. Und es fühlt sich echt gut an.
 

Es war also Donnerstag Abend und nach Temari ist der vorletzte Abend vor einem Gig „Spieleabend“. Also veranstalteten wir einen Spieleabend. Sogar Shikamaru war da, wobei ich glaube, dass Temaris Versprechen, ihn ohne zu zögern in vier Teile zu zerreißen ordentlich Eindruck bei ihm hinterlassen hatte. Wie dem auch sei, wir saßen alle hier – Ja, alle. Auch Sasuke-teme.
 

Vielleicht sollte ich kurz erläutern, dass man in Konoha erst mit 18 Jahren volljährig war und demnach auch erst mit 18 Jahren Alkohol trinken durfte – ein Gesetz, dass auch ich, zugegeben, gelegentlich außer Acht gelassen hatte (Vor allem an dem Abend, an dessen Ende Kiba nackt in seinem eigenen Vorgarten Flöte spielte). Temari schien sich einen feuchten Dreck um Konohas Gesetze zu scheren. Sie packte also zwei Flaschen Tequila aus (hat noch jemand gesehen, wie Sasuke die Nase gerümpft hat?), befahl uns alle auf unsere Stühle und schlürfte an ihrem grünen Tee.
 

„First of all: Keiner geht, bis ich sage, er darf gehen. Das hier ist Tradition und Traditionen müssen geachtet werden. Zweitens: Wir spielen zwei Spiele. Auch das ist Tradition und Traditionen werden geachtet in meinem Haus.“ Hier muckte Kankuro kurz auf, schwieg aber sofort wieder, als ihn Temaris patentierter wütender Amazonen Blick traf.

„Die heutigen Spiele sind relativ harmlos, da wir uns erst ein paar Tage kennen. Wir wärmen uns mit einer Partie „I've never“ auf und gehen dann über zur Königsdisziplin: Truth or Dare. Jeder, der nicht schwanger ist, trinkt Tequila, ohne Zitrone, weil ich keine da habe und auch keine Lust, welche zu schneiden. Der Abend endet erst, wenn mehr Leute inkohärent sind als nicht, ob ihr morgen zur Schule müsst oder nicht ist mir ziemlich egal.“ Hier stöhnte Shikamaru auf.

„Die Regeln sind einfach,“ sagte Temari, während sie vor jedem ein Shotglas platzierte. „Keine Lügen. Wer nicht antworten will oder die auszuführende Tat nicht zur Befriedigung aller vollendet, trinkt. Es wird ausschließlich Tequila getrunken. Und als letztes: Wer kotzt, der putzt. Alles soweit klar?“
 

Ein gesammeltes Stöhnen schlug ihr entgegen. Sasuke sah irgendwie angewidert aus. Temari hob ihre Tasse.
 

„Mögen die Spiele beginnen,“ sagte sie mit einem Schmunzeln im Gesicht.
 

„Ich hab noch nie“ ist ein wirklich interessantes Spiel. Die Regeln sind relativ einfach. Jemand sagt etwas, dass er „noch nie“ getan hat – und jeder, der es schon getan hat, trinkt. Man erfährt viel über seine Mitspieler. Dinge, über die man sich schon oft gewundert hatte. Dinge, die man schon immer wissen wollte und Dinge, die besser nie ausgesprochen wären.
 

„Ich habe mich noch nie geprügelt,“ sagte Temari – und trank einen Schluck von ihrem Tee. Und mit ihr alle anderen, sogar Shikamaru. Wir schauten ihn perplex an. Doch Shika zuckte nur die Schultern und meinte: „Ich bin mit Ino und Chouji aufgewachsen.“ Und damit war alles gesagt.
 

„Ich habe noch nie Unterwäsche des anderen Geschlechts getragen,“ sagte Kankuro. Dieses Mal tranken Kiba und ich. Wir blickten uns an und grinsten – von dieser Party würden wir unseren Enkelkindern noch erzählen.
 

„Ich war noch nie eine ganze Erdkundestunde bei Ebisu wach,“ sagte Shikamaru. Nur Sasuke trank und schaut dabei aus, als würde er Fledermauspisse schlucken. Ich schaute ihn an mit einem Blick der sagen soll „das glaube ich dir nicht, das geht gar nicht, bist du überhaupt ein Mensch?“, aber Teme machte nur „hn“. Temari grinste.
 

„Ich habe noch nie einen Streich gespielt,“ meinte Kiba und trank sofort. Genauso wie alle anderen, außer Shikamaru. Sasuke machte wieder nur „hn“.
 

„Ich wurde noch nie verhaftet,“ sagte ich. Und das stimmte sogar. Ich habe schon ziemlich viel Mist gebaut in meinem kurzen Leben, aber erwischt wurde ich dabei noch nie. Dieses mal trank – Indianerehrenwort, ich spreche nichts als die Wahrheit – Sasuke-teme. Aber nicht nur ich verlangte nach einer Erklärung.
 

„Können wir es bei „er war jung und wusste nicht, was er tat“, belassen?“, fragte Temari unschuldig. Ich schüttelte sofort den Kopf. „Die Geschichte muss ich hören.“ Vor allem, weil Temari ihn in Schutz nahm.
 

„Ich hatte das Pech betrunken und in Besitz einiger nicht ganz legaler Substanzen zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Leider auch in Begleitung der falschen Leute.“
 

„Alter, heißt das, du warst besoffen, stoned und hast 'ne Nutte abgeschleppt?“, schoss es aus Kiba heraus. Kankuro zuckte zusammen.
 

„So in der Art,“ gestand Sasuke. Kiba pfiff anerkennend durch die Zähne

„Mei, mei, der gute, alte Sasuke ist gar nicht so unschuldig, wie er immer tut,“ flötete Kiba. Temari gluckste und legte ihren „wenn ihr nur wüsstet-Blick“ auf.
 

„Ich habe mich noch nie gefragt, wie Kakashis Gesicht unter der Maske aussieht,“ meinte Sasuke dann. Und wir alle tranken, außer er. Kankuro grinste. „Der war fies. Du wohnst bei ihm,“ sagte er und schüttelte den Kopf.
 

„Ich habe noch nie Make-up getragen,“ meinte Temari und fixierte Sasuke mit einem wissenden Blick. Und er trank, zusammen mit Kankuro, ihr selbst und mir. Natürlich wurde ich zuerst angestarrt.
 

„Das Mädchen hat nicht aufgehört zu heulen, bis sie mir Lippenstift und Lidschatten ins Gesicht schmieren konnte,“ murmelte ich etwas verlegen. „Hat 'ne Ewigkeit gedauert, alles wieder runter zu bekommen.“ Dann wandten sich alle Blicke auf Teme.
 

„Gegen Temari sind alle Argumente und jedes bisschen gesunder Menschenverstand machtlos,“ sagte er mit einem Schulterzucken. „Oh, ja? Du erinnerst dich aber daran, dass ich dir damit geholfen habe, die Wette zu gewinnen, nicht wahr? Außerdem war das nur ein bisschen Eyeliner. Die Mädchen stehen auf so was.“ Ihr Grinsen wurde immer breiter.
 

„Noch eine Geschichte, die erzählt werden muss.“ Ein teuflisches Grinsen lag auf Kibas Gesicht.
 

„Wir haben gewettet, wer an einem Abend mehr Mädchen abschleppen kann – 'Suke hat eine mehr rumgekriegt und war damit stolzer Besitzer einer Kirk Hammet 202,“ erklärte Kankuro.
 

„Wie viele?“, fragte Shikamaru fast gelangweilt. Sasuke grinste selbstgefällig.
 

„Sechs,“ sagte er dann. Kiba pfiff anerkennend durch die Zähne. Und auch ich war ziemlich beeindruckt. Sechs Mädels an einem Abend? Wenn ihr mich fragt, eine ganz schöne Leistung. Aber so, wie die Teme auch in der Schule hinterher rennen, eigentlich nicht wirklich verwunderlich. Und wenn er sie zur Abwechslung mal nicht abweist …
 

Man merkte, dass der Alkoholpegel stieg. Kiba fing an zu kichern, etwas, dass er immer tat, sobald er angetrunken war. Shikamaru wurde müde. Ich bin laut wenn ich betrunken bin. Und zu fast allem bereit. Ich glaube, genau das wollte Temari mit ihren kleinen Spielen auch erreichen. Sogar Sasuke merkte man die Shots an: Er redete auf einmal.
 

„Ich hab noch nie harte Drogen genommen,“ schlurrte Kankuro – und trank sein Shotglas erneut aus, zusammen mit Sasuke.
 

Dieses Mal mussten wir gar nicht auf die Story dahinter drängen.
 

„Ecstasy, an einem Rave in Suna vor drei Jahren. Der nächste Morgen war einer der schlimmsten meines Lebens,“ sagte er und trank gleich nochmal, wohl um die Erinnerungen daran zu verdrängen.
 

„Oh, daran erinner' ich mich!,“ lachte Temari. „Ich hab' Kakashi noch nie so wütend gesehen.“
 

„Oh ja,“ stimmte ihr Bruder zu.
 

„Kakashi kann wütend werden?“, hackte Shikamaru nach. Temari nickte. „Extrem.“
 

„Und?,“ fragte ich neugierig. „Wie war's?“
 

Teme schüttelte bloß den Kopf. „Die Schmerzen und Depression am Morgen nicht wert.“
 

„Ich hatte noch nie Sex,“ sagte Shikamaru dann auf einmal, und es wer jedem klar, dass er damit nur bezwecken wollte, dass alle trinken mussten. Was sie auch taten: Sasuke schien ja ein ziemlicher Weiberheld zu sein und dass Temari schwanger war, erübrigte alle Spekulationen. Kankuro schien nicht gerade der Unschuldige zu sein – und Kiba und Shika kannte ich zu lange, um nichts von ihren sexuellen Erfahrungen zu wissen. Wobei man manche Fehltritte wohl besser nicht ans Licht brachte.
 

So ging das Spiel weiter: Wir erfuhren, dass noch keiner für Sex bezahlt hatte, dass Temari bei König der Löwen immer noch in Tränen ausbricht, dass Kiba auf Frau Yuhi stand, dass ich alle Bücher der Icha-Icha Serie gelesen habe, dass Kankuro im Miles High Club aufgenommen wurde, dass Sasuke früher einmal Tierarzt werden wollte und dass Shikamaru unter der Dusche singt. Und dann waren wir alle (bis auf Temari natürlich) ziemlich angetrunken.
 

Sie gönnte uns eine Pause, bevor wir das zweite Spiel begannen. Eine Pause, die auch ziemlich nötig war, wie ich merkte als ich aufstand und schwankend auf die Terrasse trat, um an der frischen Luft ein wenig auszunüchtern. Shikamaru entschied sich für ein kurzes Powernapping, Kankuro und Teme kamen mir nach auf die Terrasse. Nicht nur ich konnte mein Gleichgewicht nicht ganz halten.
 

„Dude, das erinnert mich wirklich an alte Zeiten. 'Ri hat s'gar den selben Tequila gekauft.“ Kankuro lallte ein wenig. Teme nickte und brauchte zwei Versuche, bis seine Zigarette brannte.
 

„Sie weiß wie sehr ich das Zeug hasse,“ sagte er dann. Und ich war erstaunt, dass man ihm die Shots, die er bis jetzt getrunken hatte, beim Reden nicht anmerkte. Er schwankte auch nicht wie ich, sondern stand felsenfest.
 

„Dude, ich hab' grad' beschloss'n, dass du kein Mensch bis',“ lallte ich. Die frische Luft lies mit ihrer Wirkung ziemlich lange warten.
 

Kankuro kicherte. „Glaub mir, 's dauert nich' mehr lang, dann is' es mit ihm auch vorbei. Du merkst, dass er betrunken is', wenn er auf einmal anfängt, zu fluchen wie sie dir nich' in deinen kühnsten Träumen einfallen würden.“
 

Ich glaube, ich schaute ziemlich doof aus der Wäsche. Aber in meinem angetrunkenen Zustand war mir das ziemlich egal. Sasuke fluchte nicht. Sasuke benutzte noch nicht einmal geläufige Kraftausdrücke. Nada. Nicht Sasuke-Teme. Bevor ich genaueres in Erfahrung bringen konnte, torkelte Kiba auf die Veranda.
 

„Hey, hey, 'Suke!,“ rief Kiba, obwohl er nur ein paar Meter von uns entfernt war und lies uns alle zusammenzucken.
 

„Wars' dann eigentlich im Knast, als die dich verhaftet haben, mein' ich,“ fragte er und kicherte.
 

Sasuke schaute ihn an, als wäre ihm ein drittes Bein gewachsen und schnaubte. „Natürlich nicht.“ Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und ging wieder hinein.
 

„Der Junge hat einflussreiche Freunde,“ erklärte dann Kankuro und folgte Teme.
 

Kurz danach läutete 'Ri die zweite Runde ein. Die Frau gäbe wirklich einen wahnsinnig guten Army-Ausbilder ab. Einer, der dich Runde für Runde über den Platz und durch den Matsch jagt, nur um dir dann, wenn du komplett kaputt und durchgeschwitzt bist, zu sagen, dass ein dreijähriges Mädchen das besser gemacht hätte. Und dir dann für die nächsten Wochenenden den Ausgang streicht. Genauso war Temari. Naja, zumindest ein bisschen.
 

„Okay, wir verzichten auf die Flasche und es geht einfach reihum: Ich fang' an und stelle 'Suke seine Aufgabe, danach darf er Shikamaru eine stellen und so weiter.“ Sie füllte alle Shotgläser bis zum Rand. „Ihr kennt die Regeln. Ist einmal entschieden, ob ihr Wahrheit oder Pflicht nehmt, gibt es kein zurück – außer ihr trinkt. Wer nicht antwortet, bekommt einen Strafshot verpasst.“ Ihr Grinsen wurde immer teuflischer. „Auf geht’s!“
 

Alle Augen richteten sich auf Sasuke-teme. Der saß allerdings ganz ruhig da.
 

„Pflicht,“ meinte er dann.
 

Temari rieb sich die Hände.
 

„Ah, das ist gut. Sehr gut sogar. Okay, lass mich überlegen. Was wolltet ihr 'Suke hier schon immer mal tun sehen?“
 

Ich brauchte nicht lange überlegen. Wirklich, davon habe ich schon geträumt.
 

„Den Ententanz.“ Und dann konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen.
 

OoOoOooOoOoO
 

Liebe Leser und Leserinnen! Willkommen zurück zu einem neuen Kapitel zu Beauty in the Breakdown.
 

Aller Dank für dieses Kapitel geht an Chiho - wirklich, vielen Dank, denn allein dank dir habe ich meinen Allerwersten bewegt und dieses ohnehin fast abgeschlossene Kapitel nach über zwei Jahren endlich zu einem Ende gebracht.
 

So, jetzt steht nur noch die Frage im Raum, ob und wie es mit der Story weitergeht. Ganz ehrlich - ich weiß es nicht. Aber ich habe mal die Setlist für den Gig zusammengestellt und eigentlich habe ich ein paar tolle Ideen. Aber mit dem Anfang der Story wird das nicht mehr viel zu tun haben. Den will ich aber auch nicht umschreiben, da würde ich sofort das Interesse verlieren. Also, wenn ich weiterschreibe, dann wohl nach einem neuen Plan. Und vielleicht, wenn diese Story jemals zu einem Ende kommt, dann fange ich vielleicht ganz von vorne an und passe den Anfang an. Mal sehen.
 

So, jetzt noch einmal: Liebe Chiho, vielen, vielen Dank für dein Kommi und den damit verbundenen Arschtritt.
 

Und an alle zusammen: Es würde mich total freuen, wenn ihr mir ein kurzes Hallo da lasst, wenn ich etwas gefallen hat, und noch viel mehr würde es mich freuen, wenn ihr eines da lasst, weil euch etwas nicht gefallen hat. Außerdem würde ich gerne wissen, ob die Story noch gerne gelesen wird. Ganz vielen Dank im Voraus! ;)
 

Das Fruit sagt: Hoch die Tassen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rhoca
2012-04-15T14:17:51+00:00 15.04.2012 16:17
Endlich wieder Internet und nun auch fertig gelesen.^^
Ich muss sagen ich liebe deinen Schreibstil weiterhin. Es ist wirklich schön mal eine Fanfic mit Anspruch zu lesen, leider gibt es ja genug auf denen diese Beschreibung nicht so ganz passt.Auf jeden Fall bin ich sehr froh das du dich doch noch durch gerungen hast weiterzuschreiben und hoffentlich dabei bleibst. Da ich selber nicht schreibe und somit nicht wirklich sagen kann was mir an deinem Schreibstil so gefällt (vielleicht ja weil er so ungezwungen und locker wirkt) kann ich dich nur wieder für die Story loben. Obwohl ja an sich gar nicht mal so viel passiert bleibt es dennoch jede Minute spannend und man will unbedingt wissen wie es weiter geht. Ich freue mich auf das nächste Kapitel gerade bei solch tollen spielen :3 Da auch noch mal ein Lob, wenn ich sowas in anderen Geschichten lese läuft es meist darauf hinaus das nur noch an einander gehangen wird und es irgendwann doch recht nervig zu lesen ist. Bei dir ganz und gar nicht, weil du auch nicht jede der Fragen einzeln aufzählst, sondern irgendwann zusammengefasst schreibst was noch so war und dann ist gut. Hab ich außerdem schon mal gesagt wie toll ich es finde das du dich dermaßen mit der Materie "Musik" auskennst und dass das die Geschichte noch mal viel glaubwürdiger und interessanter macht? Weiter so!

MfG Rhoca
Von:  Chiho
2012-03-13T16:28:12+00:00 13.03.2012 17:28
Ich blinzelte ziemlich überrascht, als mir angezeigt wurde, dass hier ein neues Kapitel raus gekommen ist! Ich brauchte ein bisschen - Sekunde, Sekunde, bis ich mich dann riesig gefreut habe, dass tatsächlich die Story weiter geht! *__* Und ich freu mich, dass ich was dazu beitragen konnte ^^° Gut, dass ich den letzten Arschtritt zum Kapitel gegeben habe he he ;)
Aber nichts zu danken, ich hab gerne meinen Senf dazu gegeben ^_^

Okay, dann zum neuen Kapitel!
Ich muss ehrlich sagen, dass ich erstaunt darüber bin, dass du deinem Schreibstil nach doch zwei Jahren, immer noch so beibehalten hast! Das ist echt toll. Ich meine, man verändert diesen ja doch hin und wieder, aber ich bin wirklich positiv angetan und beneide dich darum ^^
Hach ich mag solche Spiele - aber nur, wenn man von außen zuschauen kann xD Interessant, was man so von den Freunden erfahren hat. Sasuke scheint ja ein richtiger "Bad-Boy" gewesen zu sein nach seiner Vergangenheit.
Und Naruto hat danach den Vogel abgeschossen (gleich kommt ein Wortwitz :D ) : Erst das Gangster-Image und dann dazu den Ententanz xD" Ich musste mir das einfach bildlich vorstellen! xD
Ja ja Temari, sie hat eine gute "Ausrede" um nüchtern zu bleiben und die andere blau zu machen, tze tze. Die Beschreibung als Ausbilderin passt wie Faust aufs Auge bei ihr!
Mhmm und mich interessiert diese Geschichte mit dem nackten Kiba Flöte spielend im Garten! *prust*
Ach das war ein klasse Kapitel und ich hab wirklich nichts daran auszusetzen, muss ich zugeben xD Ich weiß nicht, ich kann selten Kritik äußern, wenn ich eine Geschichte mag ^^° und ich hab mich auch viel zu sehr gefreut, als dass ich etwas schlechtes sagen kann - Positives reicht ja auch.
Also vielleicht beim nächsten Mal, mal schauen ha ha ;)
Ich bin gespannt, wie es jetzt weiter geht, wenn du sagst, dass es eine neue Richtung einschlagen wird!
Bis zum hoffentlich baldigen nächsten Kapitel!
mfg Chiho
Von: abgemeldet
2012-03-13T13:59:56+00:00 13.03.2012 14:59
Wow....
Bin gespannt wie es weitergeht :)
Von:  Inan
2012-03-12T20:12:17+00:00 12.03.2012 21:12
Wow, zwei Jahre o.o
Ist aber toll, dass es jetzt weitergeht, ich könnte wetten, dass Naruto heute noch ansatzweise erfährt, was Sasuke zu dem gemacht hat, was er ist :3
Sehr, sehr toll <3


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