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Er ist unscharf an den Rändern

von

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Tu dir mal selber leid, ich hab grad keine Zeit

Sie wollten heute einen schönen Tag in der Stadt verbringen.

Es war einer dieser tpischen Herbsttage-windig und kühl.

"Wo ist mein Schal?", rief der Blonde, als er verzweifelt auf der Suche nach diesem langen Stück Stoff war, welches die roten Flecke auf seinem Hals bedecken sollten, die der Kleinere heute morgen hinterlassen hatte.

"Wozu brauchst du denn einen Schal? Es sind 11 Grad draußen!?", fragte Bela,der gerade dabei war, seine Haare zu stylen.
 

"Weißt du nun, wo er ist?"
 

"Nee, aber kannst ja ein Hosenbein von dir nehmen, dürfte von der Länge her auch passen!", grinste Bela und betrachtete sich im Spiegel.
 

"Ach, da isser ja! Neben deinen Comic-Heften lag er. Wie is er denn da hingekommen? Hast du den Beim Lesen getragen oder wie?", lugte er fragend ins Bad und hob eine Augenbraue an.
 

"Keine Ahnung, wo du deine Sachen hinlegst, Farin! Ich wasche meine Hände in Unschuld!"
 

Farin sah ihm etwas skeptisch hinterher, da er merkte, dass der Schal etwas feucht war. Hatte Bela geweint? Wieso sollte er geweint haben? Verschwieg er ihm etwas?
 

Es war kühl draußen.

Sie gingen spazieren. So wie jeden Sonntag. Es war immer derselbe Weg, den sie gingen. Am Fluss entlang, Hand in Hand. Sie sprachen nie viel miteinander während sie dort liefen. Sie genossen die Ruhe und die Anwesenheit des anderen. Öfters trafen sich ihre Blicke und man sah ihnen an, wie glücklich sie waren.
 

"Lass uns in ein Café gehen!", schlug Farin vor. Bela willigte sofort ein und lenkte in die Richtung eines neu eröfneten Cafés. Es sah einladend aus. Hier und da herbstliche Dekoration. Es war sehr rustikal mit Holzbalken, sowie Mobiliar aus Holz.

Es gab eine indirekte Beleuchtung und durch die hervorragenden Holzbalken wurden überall kleine Nischen hervorgebracht, in denen man etwas unbeobachtet für sich sein konnte.

Als sie sich setzten, kam auch schon die Kellnerin:

"Möchten Sie gerne etwas bestellen?", fragte sie sehr höflich und etwas aufgeregt. Es war wohl ihr erster Tag dort.
 

"Ich hätte gerne 2 Kaffe mit Milch und Zucker.", lächelte ihr Bela zu.
 

Die Kellnerin blickte etwas skeptisch zu Farin, verschwand dann aber und gab die Bestellung weiter.
 

"Was war das denn für ein Blick gerade?", fragte der Blonde etwas verwirrt den noch immer skeptisch guckenden Bela.
 

"Ich hab keine Ahnung. Ist wohl ihr erster Tag heute. Da ist man halt etwas aufgeregt und unbeherrscht", erwiderte er und zuckte er mit den Schultern.
 

"Auf jeden Fall ist es sehr schön hier. Gefällt mir. Wirkt so heimisch und vertraut, aber nicht kitschig. Sie hätten ruhig ein paar Pflanzen hinstellen können, aber ansonsten ist es echt sehr schön. Und man hat seine Ruhe. Oder", fragend sah er in Belas Augen, die ihn die ganze Zeit beobachtet hatten.
 

"Hmm...", entgegnete er fast abweisend.
 

"Hast du mir überhaupt zugehört?"
 

"Ja, ich höre dir immer zu, Farin. Müsstest du eigentlich wissen.", lächelte er den Größeren an und stützte den Kopf wieder auf seine Handfläche.
 

"Ich wollte dir nur sagen..."
 

"Was wollten Sie sagen?", unterbrach ihn die Kellnerin mit fragendem Blick, als sie ihm die 2 Tassen vor die Nase stellte.
 

"Was?? Äääh nichts, danke!?", entgegnete er ihr etwas irritiert.
 

Als sie ging sah er Farin fragend an, welcher aber nur mit den Schultern zuckte und daraufhin "Weiber!" entgegenete. Sie mussten beide herzlichst lachen.
 

Sie saßen lange dort. Und immer wieder bemerkten sie die Blicke der Kellnerin, die sie zu beobachten schien.
 

"Die steht auf dich, Bela!", sagte er so nebenher, als er sich im Raum umsah.
 

Bela, der gerade dabei war, seinen Kaffee zu trinken verschluckte sich und prustete diesen zurück in die Tasse. "WAS?? Du hast sie ja echt nicht alle.", kopfschüttelnd wischte er den danebengelaufenen Kaffee mit der Serviette weg.
 

"Was wolltest du mir vorhin eigentlich sagen?", fragend suchte Farin den Blick seines Freundes, der noch immer dabei war, den Kaffee aufzuwischen.
 

Er ließ das Tuch fallen und sah Farin an.

"Dass ich glücklich bin, dass du mit mir hier bist. Dass du immer für mich da bist. Und dass ich dich von ganzem Herzen liebe, Jan."
 

Jan. So nannte er ihn nur, wenn er etwas sehr, sehr ernst meinte. Farin schluckte. Lächelte aber, bis sein dieses sein halbes Gesicht bedeckte.
 

"Wollen wir gehen?", er legte seinen Kopf zur Seite und lächelte seinen Freund fragend an.
 

"Gerne. Lass uns nach Hause gehen.", sein Blick kreuzte den der Kellnerin.
 

Bela gab ihr ein Zeichen, sie kassierte und sah den beiden während sie gingen noch einmal skeptisch hinterher.

Sie räumte Belas Tasse und die vollgesogenen Servietten, sowie den kalten Kaffee Farins weg.

Er hatte ihn nicht angerührt.



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