Zum Inhalt der Seite

Das größte Tabu

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das VORletzte Kapitel.
Es geht düster weiter~ Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vollzug

Kapitel 6: Vollzug
 

Gerade wollte Alphonse in die gesuchte Seitenstraße einbiegen, da fiel ihm eine Menschenmenge auf, die sich nicht unweit von ihm versammelt hatte. Der 14-Jährige blieb kurz stehen und betrachtete das Treiben, als ihm plötzlich Funken entgegen kamen.

„Oberst?“ Kurz nachdem die Vorboten von Flammen sich aufgelöst hatten, trennte sich die Gruppe Leute. Nun hatte Al blick auf etwa Sechs ihm bekannte Menschen. „Oberst!“, rief der junge Alchemist und ging auf die Militärs zu.

„Ah. Alphonse“, bemerkte Roy gleich und kam dem Jungen entgegen. „Da bist du ja. Wo ist Fullmetal?“

Al senkte auf diese Frage hin sein Haupt. „Ich weiß es nicht sicher... Er sagte, er würde sich alleine um den Auftrag kümmern und ist gegangen.“

„Das ist nicht gut“, entkam es dem Älteren. Er ahnte, dass Edward etwas tat, was er besser sein lassen sollte. Und höchstwahrscheinlich war Tucker daran nicht ganz unbeteiligt.

„Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?“, fragte Riza mit sanfter Stimme den betrübten Jugendlichen.

Doch der Angesprochene schüttelte nur verneinend den Kopf. „Ich habe nur eine Vermutung. Laut der Akte, die Ihr ihm gegeben hattet, müsste er sich beim Kirchturm aufhalten...“

„Hm. Dort wo man angeblich eine 'Tote' herumlaufen sah, ja. Tucker ist ja auch irgendwo in der Nähe gesehen worden...“ Roy blickte zu Falman, der alle Daten hierzu auswendig wusste. „Der Offizier, der den ehemaligen Staatsalchemisten gesehen haben will, meinte, dass Shou Tucker ein kleines Haus neben der Kirche gemietet habe. Dort, so einige Augenzeugenberichte, habe man auch des öfteren helle Blitze gesehen. Scheinbar ist der Mann noch immer aktiv...“ Das waren waren mehr Informationen, als Roy haben wollte. Der Oberfeldwebel hielt daraufhin inne.

„Danke.“

„Stets zu diensten!“, antwortete Vato salutierend und lächelte leicht verlegen.

„Aber was hat das mit meinem Bruder zu tun?“

„Alphonse. Wir vermuten, dass...“

Krawumm. Ein lauter Knall, gefolgt von einem gleißendem roten Blitz, unterbrach den Flame Alchemisten.

„Was zum Teufel...?!“ Rauch bildete sich und verteilte sich über die Straßen. „Schnell!“, rief der Oberst noch, ehe er zur Unfallstelle eilte. Alle folgten ihm. Wirklich weit kamen sie aber nicht, da Passanten den Weg versperrten.

„Ein Explosion...?“

„Was ist denn passiert?“

„Habt ihr das Licht gesehen?“

„Oh Gott! Seht mal! Es brennt!“

„Aus dem Weg!“, schrie Roy den Leuten entgegen, doch das half nur wenig. „Verdammt!“

„Ich gehe!“, gab Alphonse nur kurz von sich und quetschte sich anschließend durch die Menge. Dank seiner Größe, hatte er weitaus weniger Probleme durchzukommen.

„Da! Seht mal!“, hörte man jemanden rufen, der dann auf etwas zu deuten schien.

Aus dem dichten schwarzen Rauch und den aufsteigenden Flammen, die das hölzerne Haus umgaben, trat eine große Gestalt heraus. Dunkel gekleidet und scheinbar unversehrt schritt diese Person immer weiter auf die Passanten zu. Auf dem Arm hielt er ein Kind.

„...! ED!“ Al hielt nichts mehr, als er erkannte, wer da getragen wurde. Er rannte los, ohne dabei auf die Menschen um ihn herum zu achten. „Ed! Nii-san!“

Tucker war es, der das Geäude verlassen hatte. Auf seinen Armen war Edward, welcher ohne Bewusstsein zu sein schien. Langsam legte er den Jungen auf den gepflasterten Boden ab. Er sprach nicht ein Wort.

„Ist alles okay?“

„Was ist mit dem Jungen?“

„Was ist passiert?“

Keine der Fragen wurde von dem seltsamen Mann beantwortet. Stattdessen drehte er sich wieder um und verschwand schweigend im brennenden Haus.

„Halt!“

„Wartet!“ Die Umstehenden konnten den Alchemisten jedoch nicht erreichen.

„Ed!“ Kaum war der Sewing Life Alchemist nicht mehr zu sehen, erreichte Alphonse seinen Bruder. „Ed?“ Er hob ihn vorsichtig an, rüttelte ihn auch ein wenig, doch Edward wollte nicht aufwachen. „Nii-san!“

„Alphonse...? Was?! Fullmetal?“ Nur wenige Momente später trafen auch Roy und die anderen heran. Ihr erster Blick fiel dabei auf den Blonden, welchen die dann umzingelten.

„Wach auf, Nii-san“, murmelte Alphonse hilflos. Warum wachte er denn nicht auf?

„Fullmetal!“ Der Oberst kniete sich zu den Brüdern hin. Die rote Jacke, die nur auf Edward lag und dabei ein wenig seines Oberkörpers zeigte, war durch das Rütteln des jüngeren Bruders zu Boden gefallen. Zum Vorschein kam ein unversehrter Brustkorb. Jegliche Anzeichen des Kreises waren verschwunden.

„Was ist mit dir, Ed?“

Riza war inzwischen ebenfalls in die Hocke gegangen. Ihr fiel auf, dass auf Edwards Stirn ungewöhnlich viel Schweiß lag. Auch seine Atmung war schnell und schwer. Mit der Hand auf seiner Stirn, fühlte sie dessen Temperatur. „Oberst! Edward hat hohes Fieber. Wir sollten ihn schnell zu einem Arzt bringen.“

Der Angesprochene nickte nur und sah zu Al, welcher noch immer versuchte, seinen Bruder aufzuwecken. „Bringen wir ihn hier weg!“

Vorsichtig hob der Flame Alchemist Edward an und drehte sich zu der Menschenmenge, die noch immer im Halbkreis um die Militärs standen. „Geht beiseite“, gab Roy bestimmt zu verstehen und blickte wütend auf die Leute. Sofort wichen sie alle zurück. Besorgt wie verwirrt sahen sie auf den Jungen auf seinen Armen. „Beeilen wir uns!“ Mit schnellen Schritten marschierte der Oberst voraus, dicht gefolgt von Riza. Alphonse, ein wenig perplex, hatte noch die Jacke seines Bruders aufgehoben und den Älteren gleich darauf gefolgt.

Kurz nachdem Roy, Riza, Al und die anderen Vier außer Sichtweite waren, kam die Feuerwehr an und löschte das noch immer in Flammen stehende Gebäude. Keiner wusste genau, warum das Haus plötzlich zu brennen anfing oder woher die Explosion gekommen war. Einen Brandherd hatte man nicht finden können. Die Feuerwehr war ratlos. Tucker war nicht mehr gesehen worden, nachdem er Ed aus dem Haus getragen hatte. Alles in allem blieb es ein Mysterium.
 

Das wool'sche Krankenhaus lag sehr zentral, vielleicht 5 Minuten vom Bahnhof entfernt. Von der Kirche aus, brauchte die kleine Truppe zehn Minuten, um dorthin zu gelangen. Um das hohe, weiße Haus herum war es sehr still. Kaum ein Mensch war zu sehen. Kein Geschäft und auch kein Lärm der Hauptstraße würden stören. Hier verschrieb man sich sehr auf die Heilung der Patienten.

Edwards Zustand wurde nicht besser. Aufgebracht bat Alphonse die Ärzte, Ed schnellstmöglich zu helfen. „Nur keine Sorge. Wir kümmern uns um ihn.“

Roy legte den Fullmetal Alchemist auf eine der Tragen, die eine der Schwestern gebracht hatte.

„Er wird schon wieder, Alphonse“, versuchte Riza den Bruder zu beruhigen. Doch der 14-Jährige war nicht an solchen Worten interessiert. Al wollte nur hören, dass sein Bruder bald wieder aufwachte und dass ihm nichts fehlte.

Wieso lag er da? Wieso hatte man ihn dort auf dem Boden abgelegt? Und wieso war er entkleidet gewesen? Alphonse hatte Angst. Er verstand einfach nicht, was da passiert war. Fest drückte er das rote Kleidungsstück an seinem stählernem Körper. Er hoffte inständig, dass er nicht das getan hatte, was er nun befürchtete. Was, wenn es wirklich Tucker war, der Ed vor dem Haus abgelegt hatte? Was, wenn das brennende Haus dem Alchemisten gehörte? Al war nervös. So viele Fragen plagten ihn.

Edward wurde derweil in einen Untersuchungsraum gebracht. Der Doktor und zwei Schwestern gingen ebenfalls in das Zimmer. Alphonse und die Anderen mussten draußen auf die Ergebnisse warten. Obwohl die Untersuchung nur wenige Minuten andauerte, kam es der Seelenrüstung wie eine halbe Ewigkeit vor. Als der Arzt den Raum verließ, trat der Jüngste der hier Anwesenden vor den Mann und fragte hektisch nach Edwards befinden.

„Mr. Elric hat lediglich etwas Fieber, herbeigeführt durch zu viel Stress.“ Der Mann im weißen Kittel lächelte beschwichtigend und ging anschließend seiner Wege.

„Stress...?“, fragte Oberst Mustang in die Runde hinein. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei auf den jüngeren Bruder, der den roten Parka noch immer fest im Arm hielt.

Al aber war so sehr in Gedanken versunken, dass er den auf ihm ruhenden Blick erst spät bemerkte. Leicht erschrocken wie er war, schüttelte die Seele in Rüstung seinen Kopf. Zwar hatte er eine gewisse Ahnung, was Ed so gestresst haben könnte, doch solange sich das nicht bestätigte, wollte er es lieber noch für sich behalten.

„Nun gut“, unterbrach Roy die entstandene Stille unter ihnen. „Wir werden später noch einmal nach ihm sehen. Du bleibst noch, oder Alphonse?“ Die Seelenrüstung bejahte das mit einem nicken. Daraufhin machten sich die Militärs, angeführt vom Oberst, auf den Weg. Sie kamen vorübergehend in derselben Pension, in der die beiden Elrics nächtigten, unter.

Kaum waren sie weg, hatte sich Al ins Zimmer Edwards begeben. Dort schlief der 16 Jahre alte Staatsalchemist seelenruhig. So leise wie nur Möglich, setzte sich der Jüngere auf einen bereitstehenden Stuhl. Die rote Jacke legte er dabei über seine Beine.

Hast du wirklich getan, was Tucker mir da erzählt hat? Hast du den Stein erschaffen? Nur weil du meinen Körper zurückholen willst?

Verärgert sah er seinen schlafenden Bruder an. Er wollte endlich wissen, was Edward getan hatte, dass er nun so fest schlief!

„Was hast du getan, Nii-san?“, rief er in sich selbst hinein und stand auf. Dabei fiel das Kleidungsstück zu Boden und ein kleiner, roter Stein rollte über den gefliesten Boden. Unsicher blickte Al auf das kleine Etwas herab, hob es anschließend auf. Seine Hand zitterte, als er sah, was er da in Händen hielt.

„Der Stein... Nii-san! Du...! Du hast...!“ Alphonse war so sauer auf seinen Bruder, dass er ungestüm aus dem Zimmer rannte und die Tür dabei mit einem lauten Knall hinter ihm zufiel.

Wie konntest du nur?! Du hast dein Leben riskiert! Wir haben doch gesagt, dass wir das nicht tun werden!

Die alten Herren, die ebenfalls auf dem Zimmer lagen, waren von dem lauten Knallen der Tür aufgewacht und schrien sich nun gegenseitig an. Der Blonde schlief noch immer. Dass sich der Staatsalchemist mit Anderen ein Zimmer teilte, war aufgrund der Tatsache, dass das Militär hier in Wool verhasst war, kein Wunder. Und um einen Aufstand zu vermeiden, ließen sie Edward in dem Zimmer mit drei älteren Herren.
 

Passanten starrten auf die große Gestalt in einer Rüstung, die wie ein verrückter durch die Stadt lief. Al achtete kaum auf den Weg, als er durch die Straßen rannte. Als er an einer Kreuzung stehen blieb, fiel ihm auf, dass seine Füße ihn in die Nähe des Hauses gebracht hatten, vor dem er Ed gefunden hatte.

„Vielleicht finde ich ja einen Anhaltspunkt...“, murmelte der Jüngere und folgte der Straße links von ihm.

Die Häuser waren nicht sehr groß, dafür aber dicht aneinander gereiht. Ein Dach grenzte ans andere an. Nur wenig Morgensonne konnte man dadurch erhaschen. Etwa fünfzig Meter war die Gasse lang, dann folgte wieder eine etwas breitere Straße. Sie war sehr viel breiter als die Hauptstraße, die Al eben noch abgelaufen hatte. Zu beiden Seiten standen Häuser und auch ein paar Läden. Auf der gegenüberliegenden Seite sah es genauso aus, bis auf das eine hohe Gebäude in der Mitte. Es tat sich vor Alphonse auf, als wollte es ihm etwas zeigen. Mit seinen gut erhaltenen Fassaden stand der alte Kirchturm noch gut da.

„Der Turm! Dann könnte es wirklich Tuckers Haus gewesen sein...!“ Al erinnerte sich an die letzte Nacht. Er hatte sich nicht weit von dieser Straße untergestellt gehabt um sich vor dem Regen zu schützen. Dann war der Sewing Life Alchemist gekommen und erzählte ihm die Geschichte vom Stein der Weisen. „Deshalb habe ich ihn getroffen! Er wohnt hier!“ Der kleine Bruder blickte nach Rechts und nach Links. Schnell hatte er eine Lücke in der abgebrannten Häuserwand ausfindig gemacht, zu der er sich nun begab.

Wegen des Brandes waren noch viele Leute um die Brandstelle herum unterwegs. Al hatte Schwierigkeiten, unbemerkt zu den übriggebliebenen Trümmern zu gelangen. Dort, wo das hölzerne Haus einst stand, waren nunmehr ein paar verbrannte Balken und einzelne Ziegel zu sehen. „Hier müsste es einen Hinweis geben...“ Der junge Alchemist wusste nicht genau, wonach er hier suchen musste. Nur eins war ihm klar: Wenn das wirklich Shous Heim war, musste es etwas zu finden geben!

Sorgfältig sah sich Al jeden Zentimeter an. Es dauerte etwas, bis er schließlich auf eine, nach unten führende, Treppe stieß. Den Jungen beschlich eine düstere Vorahnung. Auch damals schon hatte der ehemalige Staatsalchemist seine Forschung im Keller betrieben gehabt. Wenn also etwas zu finden war, dann dort unten.

Vorsichtig räumte Alphonse einen Balken, der Quer über dem Schacht lag, beiseite. Es war stockdunkel, obwohl noch helllichter Tag war. Kaum konnte man erkennen, wo die Stufen anfingen und wo aufhörten. Langsam und mit bedacht setzte der junge Elric einen Fuß vor den anderen. Die hölzerne Treppe knarzte unter seinem Gewicht, welches die Rüstung nun mal aufwies. Ein wenig war dem Jungen bange. Er wunderte sich, warum gerade diese Treppe noch so heil erschien. Aber wenn er die Wahrheit erfahren wollte, gab es nur diesen Weg. Und mochte er auch noch so dunkel sein.

Schier endlos schien der Weg nach unten zu sein. Heilfroh war Al, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. DA aber seine Sicht noch immer gegen Null war, konnte er sich nur langsam hervor wagen. Durch den Brand waren viele Balken eingestürzt, weswegen Alphonse nicht jedes der Zimmer betreten konnte. Auf der rechten Seite waren zwei Eingänge zu erkennen, während er auf der Linken nur einer war. Der erste Raum rechts war nicht betretbar, wie der Junge feststellte. Er entschied sich, erst einmal das näher gelegene Zimmer zu untersuchen. Vorsichtig wagte er sich nun auf die linke Seite und schob einen weiteren quer liegenden Balken beiseite. Der erste Eindruck war: Dunkel. Es kam zwar Licht durch die Decke – welche teilweise auf- und durchgebrochen war, aber wirklich viel war das nicht. Der junge Mann überlegte, ob er sich nicht eine Fackel oder ähnliches Transmutieren sollte.

„Aber wenn mich dann jemand sieht...?“ Unsicher machte er einen Schritt vorwärts. Ein Klirren war zuhören. Al war auf etwas gläsernes gestiegen. Auch bei seinem nächsten und übernächstem Schritt konnte er Glas bersten hören.

„Ich habe wohl keine Wahl...“, murmelte Alphonse und kniete sich hin. Mit seiner Kreide, die er in einem kleinen Täschchen am rechten Bein trug, zeichnete er einen Transmutationskreis auf ein verkohltes Stück Holz. Blitze zuckten. Sekunden später hielt der Bruder Edwards eine brennende Fackel in der Hand. Das helle Licht gab nun die Sicht auf den ganzen Raum frei, es reichte fast bis ins hintere Eck. „Was... ist das hier...?“ Zerbrochenes Glas wohin man sah. Käfige, in denen tote Tiere lagen. Al schob einige Trümmer zur Seite, während er weiter voranschritt.

Die schwach herein scheinende Sonne verschwand von Minute zu Minute mehr. Bald schon würde sie nicht mehr am Himmel stehen und das bisschen Licht, dass sie diesem kleinen Zimmer spendete, würde gänzlich verschwinden. Wenn er wenigstens wüsste, wonach er hier suchte...

„Hier muss es doch etwas geben...!“

Sein Blick streifte noch einmal alles in diesem dunklen Kellerabteil. Bei näherer Betrachtung fiel ihm etwas auf. Das Licht der Fackel ließ etwas, das auf dem Boden war, aufblitzen. Es war groß. Sehr groß. Und Rund. Und... Rot? Alphonse wagte sich vor. Auf dem gepflasterten Boden entdeckte er etwas Rotes. Fast schon hektisch schob er umliegende Glasscherben, Ziegel und Holztrümmer beiseite. Nun war ihm klar, um was es sich hier handelte.

„Ein riesiger Transmutationskreis!“ Die Rüstung hielt die Fackel dicht über den Boden. „Rote Farbe...?“ Al überlegte. Wieso war dieser Kreis mit roter Farbe gemalt worden? Was sollte es für einen Grund haben? Die Zeichen in dem Kreis deuteten scheinbar auch auf nichts hin. Da stand zwar eine Formel für die Gewinnung des Steins, aber sie war anders als die, die er kannte und zudem nicht vollständig. „Vielleicht steht da ja was...“, fragte er sich. Die Wahrscheinlichkeit mochte noch so gering sein, aber er musste es einfach versuchen. Jeden Zentimeter des Kreises sah er sich an. Schob weg, was ihm im Weg war. Der junge Alchemist war so konzentriert, dass er nicht bemerkte, dass die Sonne mittlerweile untergegangen war und nur noch die kleine Flamme des Leuchtmittels Helligkeit spendete. „Hier steht nichts! Hier steht einfach nichts!“ Wütend schlug die Rüstung ihre Fäuste auf den Boden und ließ dabei die Fackel fallen. Das schwache Licht erlosch daraufhin, es war nun wieder stockdunkel um ihn herum. „Verdammt Ed! Was hast du nur getan?!“ Wieder und wieder schlug Al auf den Boden ein. Dabei fiel ihm der Stein, den er zuvor in sein Kreidetäschchen gesteckt hatte, heraus. Mit einem leisen Klirren landete der rote Stein auf den Glassplittern. Diese waren durch die Berührung verrutscht, sodass er nun auf den rot gezeichneten Linien lag. Ein helles Leuchten blendete den Jungen. Das rote Steinchen reagierte offenbar mit dem Transmutationskreis.

„Was...?“

Ein Knacken.

„Al...?“

Diese Stimme... Warum war er hier? Alphonse drehte seinen Oberkörper nach Rechts und sah auf die Person, welche eigentlich nicht hier sein sollte. „Nii-san...“

Der Fullmetal Alchemist stand zwischen Tür und Angel. Er trug noch immer das Hemd, das man ihm im Krankenhaus angezogen hatte.
 

Fortsetzung folgt...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ashtray_soul
2012-11-09T21:01:43+00:00 09.11.2012 22:01
ich muss dir ein richtig fettes Lob aussprechen.
sehr schöne fanfic^^
hoffe es geht bald weiter^^

LG
Von:  LightAngel87
2012-10-25T15:54:25+00:00 25.10.2012 17:54
Also ich muss schon mal sagen ich mag deine FF sehr find sie echt toll und freue mich wenn es weiter geht.


Zurück