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Du und ich

von

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Kapitel 11.

Ein langer Weg
 

Ungeduldig wartete Van mit Magda und dem kleinen Kaiko vor Hitomis Zimmer, der Arzt war gerade bei ihr und untersuchte sie ein weiteres Mal. Magda hielt inzwischen wieder den Jungen, während Van, neben ihr auf dem Stuhl saß. Den Kopf in die Hände gestützt saß er da, das Gesicht unter seinen Händen verborgen. Mit Sorgenvoller Miene trat der Arzt aus ihrem Zimmer, als Van hörte wie sich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete war er sofort aufgesprungen. Magda trat neben ihn. „Es geht ihr ziemlich schlecht. Bei dem Autounfall hat sie einiges abbekommen. Ihre Lunge ist gequetscht worden, sie hatte starke innere Blutungen, die wir zum Glück während der Operation stillen konnten. Ihr Trommelfell ist gerissen, vermutlich durch einen Schlag auf den Kopf, es könnte sein, dass sie auf diesem Ohr ihr Gehör verliert. Mit Sicherheit können wir das aber erst sagen wenn sie aufwacht. Sie hat zu dem eine starke Gehirnerschütterung.
 

Zurzeit nimmt sich ihr Körper einfach die Auszeit die er braucht. Wir können nicht genau sagen wann sie aufwacht.“ Erklärte der Arzt ruhig und blickte die Leute vor sich mitfühlend an. „Wacht sie wieder auf?“ stellte Van die Frage, die ihn am meisten beschäftigte. „Wird sie wieder Gesund werden?“ fügte er an und spürte wie sich das bodenlose Loch vor seinen Füßen erneut auftat. Magda übersetzte für ihn, der Arzt sah ihn mitfühlend an. „Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Es geht ihr wirklich sehr schlecht. Sie hat Fieber bekommen, aber sie kämpft.“ Erklärte der Arzt behutsam und blickte auf seine Patientin. Ein kaum merkliches Nicken ging von Van aus. „Dürfen wir… dürfen wir zu ihr?“ fragte er dann mit schwacher Stimme. Wieder war es Magda, die zwischen ihm und dem Arzt vermittelte. „Ja, natürlich. Aber sie braucht absolute Ruhe!“ meinte der Arzt, er reichte beiden noch die Hand und verabschiedete sich dann.
 

Van blickte auf ihr Krankenbett. Dann schritt er entschlossen in den Raum, Magda folgte ihm. Kaiko schlief auf ihrem Arm tief und fest. Van deutete ihr an ihn in das leere Bett neben Hitomi hinzulegen. Die ältere Frau nickte und legte den Jungen behutsam ins Bett, dann deckte sie ihn sorgsam zu und strich ihm über die Wange. Nun wandte sie sich um und setzte sich auf den Stuhl der am Fußende des Bettes stand. Während Van auf dem Stuhl an Hitomis Seite platz nahm. Sanft strich er über ihre Hand, dann schob er seine Hand unter ihre und umschloss sie fest. Während seine andere Hand, ihre nun ganz umschloss. Vorsichtig hauchte er einen Kuss auf ihren zarten Handrücken.
 

Sie atmete ruhig und gleichmäßig. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Vans Blick war starr auf ihre schmale Hand gerichtet, die langen filigranen Finger, an dessen Ringfinger sich immer noch ihr Ring befand. Wieder versank er in Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen. So lange war es nun schon her und dennoch lebte die Erinnerung in ihm weiter als wäre es erst gestern gewesen, als sie ihn verlassen hatte. Immer wieder sah er sie vor sich, wie sie ihn gerettet hatte vor Dilandaus angriffen, wie sie ihn angelacht hatte und wie sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen, ja, damals hatte er ihr nicht den wahren Grund gesagt warum er wollte, dass sie bei ihm blieb. Er hatte gelogen, ihre Fähigkeit vorgeschoben, doch so war es nicht. Nein, schon damals in der Mühle wollte er sie, wollte das sie bei ihm blieb an seiner Seite. Niemals wieder wollte er dieses wundervolle Lachen missen. Van wollte sie um sich haben, sie hatte ihn gelernt zu vertrauen, wieder das Leben in sein Herz zu lassen. Wut und Angst zu vertreiben.
 

Doch er war noch nicht bereit dazu, damals in der Mühle. Zu groß war die Angst vor einer weiteren Enttäuschung. Aber sie hatte ihn doch nie enttäuscht! Und dennoch, hatte er gelogen. Es musste sie sehr verletzt haben, das war ihm kurz danach bewusst geworden. Ja, er hatte sie verletzt und verärgert und direkt in die Arme von Allen getrieben. Er hatte ihr das Gefühl gegeben sie nur auszunutzen, das hatte er nicht gewollt. Und… na ja… zu guter letzt hatte sie sich für ihn entschieden. Erneut lächelte der König von Fanelia und strich erneut über ihre Finger. „Komm zurück zu mir, ich bitte dich, Hitomi. Komm zurück!“ wisperte er und blickte auf ihr entspanntes Gesicht. Es wirkte blass. Magda wischte ihr immer wieder mit einem feuchten Tuch über die Stirn. Wann war sie aufgestanden? Van hatte es nicht bemerkt. Verwirrt sah er die ältere Frau an. Diese lächelte ihm zu „Sie sollten etwas schlafen. Ich gebe acht auf sie.“ sprach sie leise. „Nein, ich kann nicht, ich muss bei ihr sein, wenn sie aufwacht.“ Entgegnete Van und richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht.
 

Magda nickte ihm zu und kümmerte sich dann wieder um Hitomi, immer wieder tauchte sie das Tuch in die Schale mit dem kalten Wasser. „Wer kümmert sich um Euer Land während Ihr fort seid?“ fragte sie plötzlich und musterte den jungen König. „Ein sehr guter Krieger, Ritter Allen, ein Ritter des Himmels.“ Sagte Van anerkennend, ja zwischen ihm und dem Ritter hatte sich wahrlich eine Freundschaft entwickelt. „Und er führt Fanelia durch den Krieg?“ fragte Magda ungläubig weiter. „Ja, warum nicht, er ist ein hervorragender Krieger. Doch ich denke, der Krieg um Fanelia wird vorüber sein!“ sagte Van entschlossen. „Wie kommt Ihr darauf?“ fragte Magda verwirrt und ließ das Tuch in ihren Händen sinken.
 

„Wir glauben aneinander. Unsere Träume gestalten Gaias Zukunft. Ich glaube immer noch fest daran.“ Sagte Van leise und blickte Magda fest in die Augen. „Sie wird zu mir zurück kommen, daran Zweifel ich nicht mehr. Sie liebt mich wirklich immer noch!“ murmelte Van sanft und blickte auf Hitomis Gesicht.
 

Es waren mehrere Tage vergangen, alle unverändert, immer noch schlief sie tief und fest. Die Ärzte nannten es Koma, Van wusste nicht genau was das bedeutete, aber sie lag immer noch unverändert dort. Viele Schläuche und Maschinen standen an ihrem Bett. Van blickte auf die Flüssigkeit, die aus einem Beutel durch einen langen Schlauch und eine Nadel durch ihre Hand in ihren Körper geleitet wurde. Durch eine Berührung an seinem Bein wurde er aufmerksam. Kaiko stand bei ihm und sah ihn mit großen Augen an. „Wird meine Mama wieder Gesund?“ fragte er mit krächzender Stimme, er war kurz davor zu weinen. Van sah ihn mitfühlend an und hob ihn auf seinen Schoss. „Deine Mama wird wieder ganz Gesund werden. Du musst ganz fest an sie glauben. Vertrau deiner Mama, sie wird zu dir zurückkommen. Du bist für sie das wichtigste auf der Welt.“ Sagte Van ruhig und strich dem blonden Jungen die Haare aus dem Gesicht. Tränen liefen an Kaikos Wangen hinab.
 

Ja, es war schwer für ein Kind seine Eltern so zu sehen. Wenn Van ihn ansah fühlte er sich in der Zeit zurückversetzt. Auch er war ungefähr in Kaikos Alter als sein Vater starb. „Weine nicht.“ Sagte Van sanft und strich die Tränen von Kaikos Wangen. „Deine Mama wäre sehr traurig wenn sie dich so sehen würde. Sei Tapfer für sie.“ ermutigte Van ihn. Der kleine Junge atmete tief ein und nickte schließlich. Dann blickte er von Van auf Hitomi und legte seine Hand auf Vans die immer noch Hitomis Hand fest umschlossen hielt. „Sie wird wieder Gesund!“ sagte Van noch einmal überzeugt und drückte den Jungen an sich. Kaiko kuschelte sich an ihn und beobachtete seine Mutter, die immer noch ganz ruhig da lag und gleichmäßig atmete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  kleinYugi5000
2010-05-26T21:02:52+00:00 26.05.2010 23:02
oh gott ich glaube ich habe noch nie bei einem ff so geheult **flenn** wahnsinn...aber trotzdem unglaublich schön und so herzzereißend...
büdde sag mir das du den ff weiterschreibst...ja?
das wäre soooo toll
sag bescheid wenn es soweit ist

deine Soph-chan
Von: abgemeldet
2008-12-18T15:09:25+00:00 18.12.2008 16:09
hallo!

War das ein super Kapitel! So mitfühlend hast du das beschrieben und vorallem Van wäre so ein toller Papa und Kaiko vertraut Van eh schon!

Ich bin gespannt wann und vorallem wird sie wieder ganz gesund??

Bitte schreib weiter!

Lg RanMori

P.s. Das andere Kapitel habe ich nach gelesen und es war super wie die anderen Kapitel! Du bist wahrhaftig ein Talent und du weißt wie man die Leser am Ball behält!
Schreibst du die anderen Geschichten nicht mehr weiter? :)
(Vorallem Blauer Nebel!)
Von: abgemeldet
2008-12-17T15:43:45+00:00 17.12.2008 16:43
hamma kapitel.
kaiko ist super.. van würde einen tollen papa abgeben..
hitomi soll schnell wieder aufwachen.. oh mein gott...
mach weiter soooo
lg, yesilli


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