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This can't be happening, right? (pausiert)

Bella und Co. bei uns...In unserer Welt...
von

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What comes next? Lord Dracula?

Sanft strich jemand an meiner Schläfe entlang, immer und immer wieder. Kälte und Feuer waren gleichzeitig zu spüren. Kälte ausgehend von den fremden Fingerspitzen, und Feuer, ausgelöst durch die Berührung selbst. Ich streckte mein Gesicht der Geste entgegen, wusste ich doch, wer dafür verantwortlich war.

Nur langsam wurde ich wach, ließ meine Augen aber dennoch geschlossen, um den Moment auszukosten.

Licht legte sich auf meine Lider, durchdrang die dünne Hautschicht und erhellte meine Sicht dahinter.

Wie spät war es? Welchen Tag hatten wir? Musste ich heute zur Schule?

Scheinbar nicht, sonst hätte Edward mich sicherlich längst geweckt. Und selbst wenn, schien es immer noch früh genug zu sein.

Ich hatte einen merkwürdigen Traum letzte Nacht. Die Schule wusste über uns Bescheid und die Leute hatten dennoch keine Angst… Das Haus der Cullens war nicht existent, genauso wenig wie meines. Nicht einmal Charlie war da. Uns alle gab es nicht, und doch kannte uns jeder einzelne. Sogar ein Film wurde über uns gedreht…

“Bella?” flüsterte eine samtene Stimme in mein Ohr. “Bist du wach?”

Statt zu antworten, wollte ich mich an seine marmorne Brust schmiegen, doch dort lag niemand. Stattdessen fühlte ich nur eine Hand auf meiner Wange.

“Edward, lass sie schlafen. Das alles war ein bisschen zuviel für sie. Jetzt braucht sie Ruhe.” Das war Esmes Stimme.

Moment!

Warum war Esme in meinem Zimmer? Noch dazu so früh am Morgen?

Abrupt riss ich die Augen auf und setzte mich auf.

“Bella, nicht so hastig”, meinte Edward und hielt mich an den Schultern fest. Glücklicherweise, denn die plötzliche Bewegung verursachte ein Chaos in meinem Gleichgewichtsorgan. Vor meinen Augen drehte sich alles und ich schloss sie wieder, um den Schwindel loszuwerden. Schwerfällig und tief atmete ich durch, konzentrierte mich nur auf mein inneres Gefühl.

“Bella?” hörte ich leise und vorsichtig vor mir.

Langsam öffnete ich meine Lider wieder und sah in die golden schimmernden Augen meines geliebten Vampirs. Nur mit Mühe konnte ich mich von ihnen abwenden und umsehen. Erst da bemerkte ich, dass wir uns nicht in meinem Zimmer befanden.

“Wo…”, stammelte ich leise. “Wo sind wir?”

“In einem Hotel.” Esme schenkte mir ein herzerwärmendes Lächeln, als sie auf mich zukam und sich auf den Rand des Bettes, in dem ich lag, niederließ. Auf der anderen Seite saß Edward.

In der Tat ähnelte dieser Raum einem Hotelzimmer. Es war sehr groß, selbst das Bett, in dem ich war, und die Fenster hoch. An der, von mir ausgesehen, gegenüberliegenden Wand stand eine Couch in beige, gleich daneben gab es eine Tür, auf der anderen Seite stand ein Eckschreibtisch. Während sich auf der einen Seite meines Bettes die Fenster befanden, gab es auf der anderen ebenfalls zwei weitere Eingänge. Einer davon führte in den Wohnbereich. Da die Tür offen stand, konnte ich ein bisschen davon erkennen.

Zwei sonnenfarbene Augenpaare musterten mich besorgt, ein weiteres starrte stur aus dem Fenster.

Rosalie.

Mit vor der Brust verschränkten Armen stand sie dort, einer Statue gleich, und regte sich keinen Millimeter.

Auch Jasper war hier. Auf dem Schreibtisch gab es einen Computer, vor dem der blonde Veteran jetzt saß.

“Wie geht’s dir?” fragte Edward leise, weshalb ich meinen Kopf wieder zu ihm wandte.

“Gut… denke ich…?”

Noch während ich selbst meine Aussage gedanklich überprüfte und ich mich fragte, was genau wir alle hier machten, stürzten die Bilder ohne Vorwarnung auf mich ein. Mit wurde bewusst, dass ich das nicht alles nur geträumt hatte.

Die Schule, die Leute, das Plakat, die Beobachtungen und Schlussfolgerungen der anderen…

“Oh mein Gott… Doch kein… Traum”, presste ich leise hervor. So leise, dass noch nicht mal ich selbst mich gehört hatte.

Mein Herz fing an zu rasen und meine Atmung wollte mir nicht mehr so richtig gehorchen, immer schwerer wurde jeder einzelne Zug. Selbst die Stimmen um mich herum, dehnten sich und hörten sich ungewöhnlich hohl an. Als hätte mir jemand zuviel Watte in die Ohren gestopft.

Nur am Rande nahm ich Jasper wahr. “…sie hyperventiliert…”

“Ich weiß.” Edwards Stimme? Wie in Zeitlupe drehte ich mich zu ihm. “Bella?… Bella, ganz ruhig, okay?”

Ich konnte ihm keine Antwort geben, meine Luft kroch nur schwer und heiß meine Lungen empor. Und doch war zu wenig vorhanden.

Augenblicklich nahm er mich in seine steinharten, kalten Arme und drückte mich so fest, wie er es zulassen konnte, an sich, begleitete seine Geste mit fortwährenden Streicheleinheiten entlang meines Rückens, legte immer wieder seine Lippen auf meinen Kopf, meine Stirn, meine Schläfe.

Ein angenehm entspanntes Gefühl erfasste mich und verlangsamte meine Herzfunktion, sowie meine Atmung. Dafür war nicht Edward alleine verantwortlich.

“Danke, Jasper…”, nuschelte ich kaum hörbar, doch er verstand trotzdem.

“Keine Ursache.”

Eine Weile schwiegen wir, während Edward seine Liebkosungen kein einziges Mal unterbrach. Ich legte all meine Konzentration allein in das wohlige Gefühl, das er auslöste.

“Wir sind immer noch in dieser verdrehten Welt, oder?” murmelte ich irgendwann in sein Hemd.

Er seufzte. “Ja.”

“Ich versteh das nicht. Wie…”, begann ich von neuem und konnte das leichte Zittern in meiner Stimme nicht verhindern. Also sprach ich noch etwas leiser weiter, wusste ich doch, dass sie mich sowieso hören konnten. “Wie ist das alles möglich? Ich meine, das kann doch alles nur ein schlechter Traum sein…”

“Nur dass wir nicht träumen können, weil wir niemals schlafen”, entgegnete Edward trüb.

“Schon, aber…” Ich hielt inne. Ich wusste selbst nicht, wie der Satz weitergehen sollte.

“Das wird schon. Alles wird wieder gut. Versprochen”, wisperte er mir zu.

Es hätte keinen besseren Überredungskünstler geben können. Dieser melodischen Stimme, und klang sie auch noch so verloren, musste man einfach jedes Wort glauben.

Fast jedes.

Solange ich nicht wusste, was überhaupt los war und wie das alles wieder rückgängig gemacht werden konnte, behielt ich meine Zweifel.

Eine Berührung an meinem Arm ließ mich aufsehen. Esme strich zärtlich über meine Schulter und lächelte mich mitfühlend an. “Ich werde dir etwas zu essen bestellen. Du hast sicher Hunger.”

Ich wollte bereits ablehnen, doch das Knurren in meinem Magen verriet mich augenblicklich, also lächelte ich widerwillig und doch dankbar zurück.

Sofort stand sie auf und ging in den Wohnbereich. Ich nahm an, dass es dort ein Telefon oder ähnliches gab.

Als sich wieder die Stille um uns legte, wurde mir meine Umgebung erst richtig bewusst.

“Wo sind eigentlich die anderen?”

“Alice, Emmett und Carlisle… beschaffen uns einige Dinge”, antworte er.

Ein seltsamer Ton in seiner Stimme ließ mich stutzen und ich lehnte mich zurück. “Was soll das bedeuten?”

Wie es aussah, wollte er mir nicht wirklich antworten, tat es dann aber anhand meines strengen Gesichtsausdrucks doch.

“Wir hatten ein paar Probleme mit unseren Kreditkarten”, erklärte er schließlich. “Sie sind nicht gültig. Unsere Namen existieren nicht.”

“Aber wie…” Noch während ich sprach, wurde mir klar, was das hieß. Meine Augen weiteten sich.

Edward wich meinem Blick aus. “Wie gesagt. Sie sind ein paar Sachen beschaffen.”

“Sie stehl-”, wollte ich bereits schreien, doch die Hand meines Verlobten schoss so schnell hervor und legte sich auf meinen Mund, wie nie. “Schht… Nicht so laut.”

“Wir sind unter uns…”, nuschelte ich mehr schlecht als recht zwischen seinen Fingern hindurch.

“Und in einem Hotel. Lauscher gibt es überall”, konterte er und ließ dann seine Hand sinken.

“Ich nehme nicht an, dass wir noch in Forks sind?” Misstrauisch hob ich meine Augenbrauen.

Edward schüttelte kaum merklich den Kopf. “Seattle. Hier fallen wir nicht so auf.”

“Der Zimmerservice wird gleich da sein.” Esme war wieder aufgetaucht und schaute mich mütterlich an.

Wie auf Kommando schoss Edwards Kopf plötzlich in Jaspers Richtung. “Was soll das heißen, du weißt nicht, ob du lachen oder weinen sollst?”

“Sieh es dir selbst an”, forderte sein Bruder knapp.

Sah mein Bronzeschopf eben noch verwirrt aus, entglitten ihm im nächsten Moment bereits sämtliche Gesichtszüge. So hatte ich ihn selten erlebt, wenn überhaupt. In einer einzigen, geschmeidigen Bewegung hatte er sich so schnell von mir gelöst und hinter den blonden Vampir gestellt, dass mein Körper erst verspätet registrierte, dass er nicht mehr gehalten wurde. Esme und sogar Rosalie, von der ich bis eben noch gedacht hatte, sie würde sich überhaupt nicht mehr regen, blickten neugierig zu den beiden.

Sie konnten von weitem erkennen, was auf dem Bildschirm zu sehen war. Meine zukünftige Schwiegermutter wirkte überrascht, Rosalie zwar auch, dennoch hatte sie eine leicht verständnislose, abfällige Miene auf dem Gesicht. Wenn ich mich nicht täuschte, hatte ich gerade ein leises Schnauben von ihr gehört.

Langsam krabbelte ich aus meinem Bett, weil ich ebenfalls sehen wollte, was Jasper entdeckt hatte. Während ich langsam auf sie zuging, stützte Edward eine Hand in die Seite und fasste mit Daumen und Zeigefinger der anderen auf seinen Nasenrücken. Seine Brust hob und senkte sich auffällig.

“Was ist da?” fragte ich vorsichtig und riss meinen Verlobten damit aus seiner Starre. Abrupt drehte er sich zu mir um.

“Nichts!… Ich meine… nichts wichtiges.”

Seine leichte Nervosität allein veranlasste mich, ihn zur Seite zu schieben, was er zwar widerwillig, aber dennoch zuließ. Endlich konnte ich auf den Monitor sehen. Und von Sekunde zu Sekunde bekam meine Stirn mehr Falten.

Das Titelblatt der Entertainment war abgebildet und abgesehen von der Person, die die Vorderseite zierte und ich noch sehr gut von dem Filmplakat in Erinnerung hatte, stach mir doch der fettgedruckte Satz darunter besonders ins Auge.
 

“Edward Cullen. Der heißeste Vampir des Jahres.”
 

Reglos starrte ich auf den Bildschirm.

So ernst die Situation auch war, ich konnte nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel leicht hoben. Abgesehen davon, dass diese Zeile womöglich dem Titelbild galt, entsprach sie an sich durchaus der Wahrheit.

Und Edward war anscheinend auch nicht nervös, sondern nur peinlich berührt.

“Ich würde sagen, sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen”, stellte ich nüchtern fest.

Edward blickte mich geschockt an. “Bella, das ist nicht witzig.”

“Ich weiß”, gab ich zurück. “Die Körpertemperatur haben sie wahrscheinlich mit den Werwölfen verwechselt. Schließlich bist du kalt wie Eis.”

Zu meiner Überraschung unterdrückte Alice’ Gefährte ein leises Schmunzeln.

Hatte ich das eben etwa wirklich gesagt? Oh mein Gott…

Der Gesichtsausdruck meines geliebten Vampirs war Aussage genug. Ich fuhr mit meinen Händen über mein Gesicht und seufzte in die Handflächen. “Entschuldige. Ich glaube, ich werde langsam verrückt.”

Sekunden später spürte ich seine kühlen Finger, wie sie mich an seine Brust zogen und mir mit ihren federleichten Berührungen einen Schauer über den Rücken jagten. Dankend schlang ich meine Arme um seine Mitte und erwiderte die Umarmung.

“Halt, warte!” durchbrach er dann plötzlich die eingekehrte Stille mit erhobener Stimme. Irritiert sah ich zu ihm auf und bemerkte, dass er seinen Kopf Jasper zugewandt hatte. “ Geh noch mal zurück auf das Bild. Alice’ Vision war zwar ziemlich verschwommen, aber wenn ich mich nicht täusche, dann habe ich diese Frau gesehen.”

Der Blonde drehte sich in seinem Stuhl zu uns. “Stephenie Meyer?”

Edward nickte.

“Hier steht, dass sie uns… angeblich erfunden hat. Der Film, der momentan in den Kinos läuft, basiert auf ihren Büchern.”

Mein Freund schnaubte verächtlich. “Wenn das stimmt, dann würde das bedeuten, dass wir alles, was je passiert ist, nie wirklich erlebt haben.”

Der wahrscheinlich nur als einfaches Gegenargument eingeworfene Satz hallte unangenehm in dem großen Zimmer wieder und verursachte ein bedrückendes Schweigen. Die Vorstellung, dass alles, was jemals geschehen war, nur eine ausgedachte Geschichte unter vielen sein sollte, war grauenhaft. Es würde heißen, dass ich Edward nie wirklich kennen gelernt hatte, geschweige denn mich in ihn verliebt. All die Emotionen, die ich empfunden hatte… die Gefühle, als wir uns das erste Mal geküsst hatten; der Schmerz, als er mich verlassen hatte; die schwere Zeit danach; das Wiedersehen; sämtliche Gefahren, vor denen er mich gerettet hatte; das Glück, für immer mit ihm zusammen sein zu dürfen… aber auch Jacobs Freundschaft und meine innere Zerrissenheit bezüglich ihm und Edward.

Aber normalerweise musste ich mir darüber doch keine Gedanken machen, oder? Immerhin hatte ich meine Erinnerungen und meine Empfindungen, die mich nicht täuschten. Meine… unsere Vergangenheit gab es wirklich. Ich fühlte es. Warum also den Teufel an die Wand malen?

Trotzdem zitterte ich leicht, was Edward sofort bemerkte und mich daraufhin noch etwas fester hielt, seine steinharten Lippen auf meinen Kopf drückte.

“Das können wir nachprüfen”, erhob Jasper wieder das Wort.

Verwirrung legte sich auf unsere Gesichter, wurde aber durch die gleich darauf folgende Antwort seinerseits gelöst.

“Es gibt Probekapitel im Internet.” Eine schnelle Bewegung seiner Hand auf der Maus und schon öffnete sich ein neues Fenster. “Das hier stammt aus Midnight Sun. Der Version von Twilight aus Edwards Sicht.”

Ungläubig huschte eine von dessen Augenbrauen in die Höhe. Ich löste mich von ihm, um näher an den Computer zu gehen und ebenfalls mitlesen zu können, neugierig, was dort wohl stand. Gleichzeitig pumpte mein Herz vor Aufregung doppelt soviel Blut in meine Venen.

Doch ich kam noch nicht einmal dazu, die erste Zeile zu lesen. Einerseits weil die Seite so schnell nach unten gescrollt wurde, dass alles verschwamm und andererseits, weil Edward mich grob zurückzog und ein paar Schritte weiter nach hinten huschte. “Nicht so dicht!”

Zuerst verstand ich nicht, was das sollte, bis ich Jasper ein “Tut mir leid” hervorpressen hörte. Er fixierte den Desktop und so konnte ich nur in seinem Profil erkennen, wie er die Nase rümpfte.

Ich fühlte mich schuldig, weil ich nicht an seine Schwäche gedacht hatte und machte bereits Anstalten, mich ebenfalls zu entschuldigen, wurde aber von Esmes fürsorglicher Stimme unterbrochen. Sie stand auf einmal neben mir und strich behutsam über meine Haare, ein Lächeln auf dem Gesicht. “Mach dir nichts daraus. Du kannst nichts dafür.”

Ich schenkte ihr ebenfalls ein Lächeln, wenngleich ich es schwer hatte, ihren Worten zu glauben. Unterdessen hatte Edward sich abermals Jazz zugewandt. Ein undefinierbarer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.

“Meine Gedanken sind also ein seichter Tümpel”, meinte Rosalie plötzlich spitz und nahm vermutlich Bezug auf etwas in dem Text. Der herablassende Unterton war unverkennbar.

“Ich will mich jetzt nicht mit dir streiten, okay?” entgegnete Edward leicht genervt. Rose verzog das Gesicht.

Sein blonder Bruder meldete sich kurz darauf zu Wort, ohne meinen Verlobten anzusehen. “Führst du mit Alice wirklich diese stummen Unterhaltungen über mich?”

Edward atmete tief ein, ehe er antwortete. Er klang unsicher und resigniert.

“Ab und zu… Sie will einfach nur auf Nummer sicher gehen.”

“Ich nehme es euch nicht übel. Ihr versucht nur, das schlimmste zu vermeiden”, antwortete Jasper ruhig. “Davon mal abgesehen ging es dir offenbar noch schlechter als mir an dem Tag, was? Ich bin wirklich beeindruckt von deiner Selbstbeherrschung, obwohl du ebenfalls sehr großen Durst hattest.”

“Ich hatte es geradeso geschafft.”

Ich verstand nicht, was der ganze Wirbel sollte, schließlich war es nur ein Kapitel. Etwas, das sich jemand ausgedacht hatte und auf keinen Fall der Wahrheit entsprechen konnte.

“Warum nehmt ihr das alles so ernst?” Meine Augenbrauen schoben sich zusammen. “Das sind doch nur wahllos aneinander gereihte Buchstaben.”

“Die haargenau unseren ersten gemeinsamen Schultag erzählen”, ergänzte Edward zerknirscht. “Inklusive all meiner Gedanken.”

Meine Augen weiteten und meine Stirn runzelte sich. Etwas sagen konnte ich dennoch nicht, da Rose wieder sprach. Es hörte sich an, als würde sie etwas zitieren.
 

”Bella Swan trat in den Strom warmer Luft, die aus dem Lüftungsschacht zu mir geblasen wurde. Ihr Geruch traf mich wie eine Abrissbirne, ein Rammbock. […] Plötzlich hatte ich nichts mehr mit dem Menschen gemein, der ich einmal war; von der Menschlichkeit, in die ich mich mühsam gekleidet hatte, blieb keine Spur übrig. Ich war ein Raubtier und sie war meine Beute…”
 

“Rosalie, hör auf damit!” befahl Edward ärgerlich. Sie ignorierte ihn.
 

”…Es gab keinen Raum voller Zeugen - sie waren in meiner Vorstellung bereits Kollateralschaden. Vergessen war das Geheimnis von Bella Swans Gedanken. Ihre Gedanken waren bedeutungslos, denn sie würde sie nicht mehr viel länger denken. Ich war ein Vampir und sie hatte das süßeste Blut, das ich in den letzten achtzig Jahren gerochen hatte…
 

“Rose, hör auf.” Dieses Mal war es nicht Edward, der sie dazu aufforderte, sondern Esme. Sie war ruhig, doch ihre Stimme bestimmend.

Die blonde Schönheit stoppte auf der Stelle. Ihre Augen schmälerten sich, ehe sie die Arme wieder vor der Brust verschränkte, tief durchatmete und sich letztendlich wütend wegdrehte.

Ich musste zugeben, dass mir die Worte einen Schauer über den Rücken jagten. Zwar hatte mir Edward erzählt, dass er sich damals nur ganz knapp beherrschen konnte, doch es jetzt so zu hören, hatte etwas merkwürdiges.

“Was sollte das?” fragte meine zukünftige Schwiegermutter. Sie schien keine Antwort von ihrer Tochter zu erwarten, denn sie sah gleich zu Edward.

Er seufzte. “Eine kleine Racheaktion. Wegen dem, was sie vorher über sich gelesen hat…”

Sein Körper fühlte sich merkwürdig angespannt an und ganz langsam drückte er mich von sich, um mich verunsichert zu mustern. Als hätte es die letzten zwei Jahre nie gegeben… als hätte ich aufgrund dieser Worte plötzlich Angst vor ihm. Das war doch absurd.

“Edward, mir geht’s gut”, versicherte ich ihm und lächelte zögerlich. Stur wie er war, ließ er sich nicht wirklich überzeugen.

Seine Lippen waren zu einer strengen Linie zusammengepresst und ich konnte sehen, dass er angestrengt nachdachte. Um ihn vollends zu überzeugen, drückte ich mich gegen seine Hände, die meine Schultern hielten und legte meine Arme um seinen Körper, um mich fest an ihn zu pressen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich dann endlich das erleichterte Seufzen, als er die Luft geräuschvoll ausstieß, meine Schultern umschlang und seine Wange auf meine Haare bettete.

“Es kommt jemand”, meinte er nach ein paar Minuten gedanklicher Zweisamkeit und noch bevor ich nachfragen konnte, hörte ich bereits das Klingeln an der Tür.

“Zimmerservice.”

Alle Augen waren auf den Eingang gerichtet, der Tür neben der Couch. Esme war diejenige, die sie öffnete und den Kellner hereinließ. Oder besser gesagt, die Kellnerin. Ein junges Mädchen mit aschblonden, zu einem Pferdeschwanz gebundenen Haaren.

Als sie den Wagen herein schob und aufsah, weiteten sich ihre Augen vor Erstaunen und huschten zu jedem einzelnen, ehe sie ihren Blick wieder schüchtern senkte und kaum merklich nach Luft japste. Ich konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber ich meinte, ein leises Kichern zu hören. Neben mir grummelte Edward leise und verdrehte die Augen.

“Danke”, sagte Esme und bedeutete ihr einen Platz, wo sie das Essen hinstellen konnte - weit weg von Jasper. Schnell gab sie ihr etwas Trinkgeld und verabschiedete sie anschließend, auch wenn die Bedienung nicht so wirklich gehen wollte. Immer wieder warf sie verstohlene Blicke auf uns.

Kurz bevor sie gänzlich die Tür passiert hatte, hielt sie sich plötzlich am Türrahmen fest und steckte ihren Kopf zurück in unser Zimmer.

“Ehm… tut mir leid, ich will Sie wirklich nicht länger stören, aber… dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?” Schon bereits während des Redens färbten sich ihre Wangen rosa, Nervosität schlich sich in ihren Blick.

Erst sagte niemand etwas und einzig Edward wusste womöglich längst, was sie wollte.

Esme schaute sie freundlich und auffordernd an. Das Mädchen wurde etwas sicherer in ihrem Vorhaben. Sie räusperte sich.

“Das mag jetzt vielleicht idiotisch klingen, aber… Sie haben nicht zufällig etwas mit Twilight zutun?” Sie machte eine Pause, die maximal eine Sekunde dauerte, dann redete sie doppelt so schnell weiter.

“Den Film kennen Sie bestimmt, oder? Ich meine, jeder kennt ihn. Bei dem Wirbel.” Ein zittriges Schmunzeln. “Überall, wo man hingeht, sieht man Edward, Bella und die anderen Cullens. Und Rob…! Oh mein Gott, er passt so gut in die Rolle! Obwohl James auch nicht übel ist… Und Emmett! Wahnsinn… Jasper beim Baseball war göttlich! Und die kleine Alice…” Hatte ich gerade ein kleines Quietschen gehört? “Aber Jacob ist völlig deplaziert. Haben Sie diesen Lautner schon mal getroffen? Sind Sie vielleicht so was wie Lichtdouble? Oder einfach nur eingefleischte Fans? Oder machen Sie-”

“Stopp!” unterbrach Rose sie auf einmal schroff.

Dass sie überhaupt sprechen konnte.

Der Rest von uns starrte einfach nur auf die Kellnerin. Diese sah überrumpelt auf den blonden Vampir und mir kam es so vor, als sei sie beim Klang dieser glockenhellen Stimme zusammengezuckt. Ich war es jedenfalls.

“Wir haben nichts damit zutun, verstanden?” fuhr Rosalie eiskalt fort, weshalb ihr Gegenüber schluckte. Mit dieser Feindseligkeit hatte sie nicht gerechnet.

“Uhm…”, stammelte sie verlegen. “Okay, dann… will ich Sie nicht weiter belästigen.”

Damit verschwand sie - schneller als vorher - ganz. Esme machte die Tür leise hinter ihr zu.

Die Fassungslosigkeit wich nur allmählich von uns. Jeder hatte das eben gehörte erst mal zu verdauen.

“Das wird ja immer abstrakter”, murmelte Jasper. Es war das erste Mal, dass ich ihn so… aufgewühlt erlebte. Wahrscheinlich hatte er noch nie die Gefühle eines Fangirls gespürt.

“Und jetzt?” fragte ich in die Runde, hoffend, dass jemand eine Idee für eventuelle weitere Pläne hatte.

“Du isst erst einmal was und wenn die anderen zurück sind, werden wir diese Stephenie Meyer aufsuchen. Wie es aussieht, ist sie der Schlüssel zu allem und vielleicht hat sie ein paar Antworten für uns”, erwiderte Edward resigniert, umrahmte mit seinen kühlen Händen mein Gesicht und sah mir versucht zuversichtlich in die Augen, ehe ich seine steinharten Lippen auf meiner Stirn spürte.

Ich lächelte ihn an, dann zog er mich Richtung Wohnbereich, wo Esme den Wagen bereits hingeschoben und alles auf dem kleinen Sofatisch aufbaut hatte.

“Jasper, kannst du im Internet nachsehen, wo diese Frau wohnt?” Edwards Stimme war leise - sein Bruder hatte ihn dennoch klar und deutlich gehört.

Schwerfällig machte ich mich über die Speisen her, innerlich betend, dass diese ganze, verdammte Sache nicht noch schlimmer werden würde.
 

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Sorry, sorry, sorry. Ich weiß, dass es ewig gedauert hat...>.<...Ich hoffe, ihr verzeiht mir...^^°

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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von: abgemeldet
2010-05-05T14:30:21+00:00 05.05.2010 16:30
einfach nur suuuuuper diese ff!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

das ist mal was neues!!!!

klasse ...ich hoffe du schreibst bald weiter!!!!

lg
Von: abgemeldet
2009-08-06T21:43:23+00:00 06.08.2009 23:43
es ist sooo cool!!!!!!! ich hoff es geht bald weiter^^
biiiteee *dackelblick aufsetz und teller mit keksen hinstell*

vlg ♥
mysticCULLEN
Von: abgemeldet
2009-08-05T12:08:29+00:00 05.08.2009 14:08
Oh mein Gott das war mal was.
Ich bin echt gespannt wie es weiter geht.
Vor allem wie sie in diese Situation rein geraten sind.

Kuss Lantasch
Von:  Cygni
2009-07-12T00:38:37+00:00 12.07.2009 02:38
oh gott! es ist soooooooo cool!
m ach schnell weiter davon kann man garnicht genug bekommen!
schreib mir bitte, bitte ne ens sobald es weiter geht!

gglg stellax3
Von: abgemeldet
2009-05-31T11:11:11+00:00 31.05.2009 13:11
Ich muss gestehen das ich nicht genau erkenne was du anders gemacht hast oder ob was dazu gekommen ist sorry^^
trotzdem ist die Geschichte einfach nur total klasse^^
mach weiter so ^^
ggLG
Von:  KaitoDC
2009-05-31T09:37:50+00:00 31.05.2009 11:37
wie geilo das mal wieder war!!! und echt..... die cullens tun mir wirklich verdammt leid.... ich wäre bestimmt auch total fassungslos gewesen.
bitte schrieb ganz bald weiter, okay?
lg
KaitoDC
Von: abgemeldet
2009-05-19T09:18:14+00:00 19.05.2009 11:18
wie dem auch sei cih finde das auf eine lustige weise sehr spannend, ich frag mich wie Stephany meyer reagieren wird *ohnmacht* XD
ich freue mich auf mehr :)

glg n-luna
Von: abgemeldet
2009-05-19T09:17:20+00:00 19.05.2009 11:17
Jetzt wird das alles soagr richtig spannend!
Leider hat dieser computer mich kein commi in dem anderen schreiben lassen daher mache ich hier zwei :)
ich hoffe das alles ist nur ein traum von bella....
was wenn die cullens nacher auch verschwinde??? O.o
Von: abgemeldet
2009-05-05T13:36:58+00:00 05.05.2009 15:36
hahaha, das is ja mal ne klasse story, auf so was muss man erst mal kommen, wahnsinn XD konnt mich wegschmeißen vor Lachen! XD
hehe, da bin ich mal gspannt, was passiert, wenn sie auf SM stoßen!*thihi*
liebe Grüße=)
Von:  maidlin
2009-04-11T18:25:47+00:00 11.04.2009 20:25
Das ist echt genial, weißt du das? Wahrscheinlich schon, bei den positiven Kommis!

Langsam werd ich immer mehr beleidigt, dass du mir nichts davon erzählt hast!!! Aber so konnte ich immerhin drei Kapitel auf einmal lesen. XD
Bin gespannt, ob sie wirklich SM treffen... stelle ich mich irre komisch vor, obwohl ich gerade an eine Szene aus Tintenblut denken muss... mir fällt gerade auf, dass das ja irgendwie ähnlich ist.

Egal.. deins hat mehr Humor!!!

hdgdl maidlin

PS: Ich werd dir keine Manga Reviews mehr geben, damit du wieder mehr Zeit zum SChreiben findest. XP


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