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Hated, doomed, Deified - Gehasst, Verdammt, Vergöttert

von

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the nightmare oder: „Wie hältst du das alles ohne Brechreiz aus?“

Name: Hated, Doomed, Deified – gehasst, verdammt, vergöttert

Autor: DaddysNightmare

Kapitel: 3/15

Warnung: Keine

Song: M!ssuntaztood – P!nk
 

http://youtube.com/watch?v=uJlHF0y8FT8
 


 

“There's a song I was listenin' to up all night

There's a voice I am hearin' sayin' its alright

When I'm happy, I'm sad, but everything is good

Its not that complicated I'm just missundaztood”
 


 

Chap3: the nightmare

Oder:

„Wie hältst du das alles ohne Brechreiz aus?“
 

„Wo warst du, Tom? Hör zu, du wirst hier leben und dich meinen Spielregeln anpassen, oder aber du gehst zurück nach Berlin und dort auch geradewegs in den Knast! Mir soll es egal sein! Ich hab dich hier nur Simone zuliebe aufgenommen!“

Unaufhörlich meckerte Josephine ihren Großneffen am nächsten Morgen um halb sieben an, weil dieser den Abend zuvor doch recht spät, was sie eben recht spät nannte (gegen 23 Uhr), heim kam.

Unmenschlich, zumindest für Tom, ihn zu dieser Nachtzeit, sprich um sechs ging der Hausalarm in Form eines Urschreis seitens seiner geliebten Großtante, zu wecken.

„Boah Tante Josi bitte! Es ist noch mitten in der Nacht! Brüll doch nicht so! Ich brauch erst um sieben da aufkreuzen! Bill wollt mich um viertel vor holen, also hätte ich noch bis zwanzig vor schlafen können. Ergo fehlt mir also Schlaf. Und wenn mir Schlaf fehlt, bin ich morgens nicht aufnahmefähig. Können wir das nicht nachher besprechen?“

Die Mittfünfzigerin stemmte ihre Hände in die nicht gerade schlanken Hüften und schaute abwertend auf ihren Neffen.

„Dir fehlt Schlaf? Also gut. Dann bist du heut Abend so gegen sieben zu Hause und um acht im Bett.“

Eben Angesprochener verschluckte sich fast an seinem Kaffee.

„Aber sonst geht es dir gut? Acht Uhr ins Bett. Am besten noch mit Schnuller und Babyschlafsack, ja? Vergiss es!“

Ohne sich auf eine weitere, seiner Meinung nach gänzlich unnötige, Diskussion mit der geliebten Person in der Küche einzulassen, stand der Dreadhead auf, nahm sich seine Tasche und beschloss, draußen auf Bill zu warten.

„Mistviech! Elende Hexe!“

Tom fluchte leise vor sich hin und bemerkte Bill erst einen Moment später.

Allerdings musste er zwei Mal hinschauen, um zu realisieren, dass das wirklich Bill in DEM Auto war.

Mit einem Schlag wurde er hellwach.

Fast schon ehrfürchtig ging er, wie am Tag zuvor bei Georgs Wagen, um den Lupo herum, stieg dann hinein.

„Erm ja.

Guten Morgen. Sag mal, habt ihr zuviel Geld oder so? Oder verdient man im Seniorenheim so verdammt gut. Wenn ja, dann weiß ich, was ich nach der Sozialstundenscheiße mache!“
 


 

http://i30.tinypic.com/2qvdok6.jpg
 

[IMG]http://i30.tinypic.com/2qvdok6.jpg[/IMG]
 

(Pic sponsored by:Google)

Der Schwarzhaarige lachte nur leise auf.

„Alles zu seiner Zeit. Lehn dich zurück, genieße und schweige. Wir haben noch ein wenig Zeit für ’ne extra Runde.“
 

Doch auch diese Extra Runde ging, für Toms Geschmack, viel zu schnell vorbei und sie traten ihren Dienst, wenn auch knurrend von Seiten des Blonden aus, an.
 

Eher schroff wurde Tom in seine Arbeit eingewiesen, die eigentlich nicht mehr beinhaltete, als das zu tun, was niemand dort gern machte, allem voran das Entleeren der Bettpfannen.
 

Nach Feierabend nahm Bill ihn wieder mit in Richtung Heimat.

„Boah ich hab ja wirklich nichts gegen alte Menschen! Aber ich frag mich ernsthaft, wie du das ohne Brechreize aushalten kannst.“

Der Schwarzhaarige lachte nur, schüttelte mit dem Kopf.

„Der Mensch ist ein Gewöhnungstier, Tom. Du wirst sehen. In zwei, drei Tagen macht dir das auch nichts mehr.

Und Schwester Agatha quält mit Vorliebe gern Sozialstundenabreißer und Zivildienstler. Aber sie verliert auch recht schnell die Lust daran.

Lass sie einfach nicht merken, dass es dich ankotzt. Du wirst schon sehen.“

Der Dreadhead schüttelte sich und konnte nicht wirklich nachvollziehen, wie Bill das alles so einfach hinnehmen und erledigen konnte.

„Ich frag mich ernsthaft, wie du so was freiwillig machen kannst.“

Doch eben Angesprochener schmunzelte nur und schwieg.

Bei Tante Josephine vor dem Tore angekommen, flitzte diese auch sofort aus der Hoftüre auf Bills Wagen zu, lupfte bei dem Anblick des Lupos die Augenbraue in die Höhe.

„Bunter gings nicht mehr, der kleine Herr Listing? Hach und Tom? Die Hühner warten auf ihr Futter! Und die Wäsche muss auch noch aufgehängt werden!! Hopp! Oder meinst du, dass hier alles Urlaub ist?“

Ohne eine Antwort abzuwarten, oder eben auch um einer patzigen Antwort zu entgehen, war Josephine genauso schnell verschwunden, wie sie aus der Türe heraus geschossen kam.

„Holy Shit! Boah, meinste Schwester Agatha zeigt mir morgen, wie man Todkranke erlöst? Vielleicht kann ich die da ja dann erlösen! Kann doch nicht angehen so was! Ich komm gerade von der Arbeit und die? Bill? Hilf mir! Ich muss hier weg! Bevor es mich tötet!“

Bill aber starrte erst fassungslos der korpulenten Dame hinterher, drehte dann den Kopf zu seinem Mitfahrer.

„Die hat mein Auto beleidigt. Eiskalt! Und ja, ich rette dich. Warte hier.“

Ehe Tom realisierte, was Bill damit gemeint hatte, war dieser bereits schon ausgestiegen und stiefelte auf den Hof.

„Eh…Frau Schneider? Das ist absolut unmöglich, dass Tom ihnen unter die Arme greift. Weil wir müssen gegen fünf wieder im Seniorenwohnheim sein. Doppelschicht. Schwester Agatha nimmt Tom hart ran und ich hab noch Fehlstunden nachzuholen. Wir wollten nur schnell Bescheid sagen, dass ’ne Doppelschicht ansteht.“

Die Mittfünfzigerin stemmte ihre Hände in die Hüfte und nickte anerkennend wegen der vermeintlichen Härte, mit der Schwester Agatha angeblich agierte.

„Richtig so. Wirklich! Ich muss sagen, das tut euch beiden ganz gut! Und Bill? Richte deinem Vater einen schönen Gruß aus; Pastor Bohnen lässt ausrichten, dass dein Vater bitte nicht mehr die all sonntägliche Messe stören möchte, wenn er getrunken hat. Nüchtern ist er herzlich willkommen, aber so wie letzten Sonntag geht das absolut nicht mehr. Tut mir Leid, Bill.“

Etwas Mitleidiges lag in ihrem Blick, als sie Bill mitteilte, was der Pfarrer zuletzt zu ihr sagte.
 

Jeder im Dorf wusste, wie es um den Vater von Georg und Bill seit dem Tod der Mutter bestellt war. Nur wirklich geholfen oder ein Gespräch mit ihm geführt hatte niemand. Stattdessen wurde die Nase gerümpft, wenn dieser irgendwo auftauchte, es wurde getuschelt und verurteilt. Dementsprechend hatten die Brüder auch einen schweren Status in diesem Ort.

Georg störte sich nicht daran, tat immer genau das, was ihm gerade in den Sinn kam, und genau das, was die Dorfgemeinde nicht wirklich sehen wollte.

So wie zum Beispiel die Beziehung zu Gustav.

Wo Gustav genau herkam, wusste im Ort niemand.

Eines Tages war er einfach da. Einfach bei Georg. Und seitdem waren sie mehr oder minder unzertrennlich.

Wie oder was da genau zwischen den Beiden abging, wussten nur die Beiden selbst. Selbst Bill wusste manches Mal nicht, wie er die ‚Beziehung’ der Beiden zu interpretieren hatte.

Bill hingegen versuchte, das Ansehen der Familie im Dorf noch irgendwie zu retten. Er konnte und wollte einfach nicht damit leben, dass die Menschen so schlecht über seinen Bruder und seinen Vater sprachen.

Als die Mutter noch lebte, waren sie immerhin eine der am höchsten angesehenen Familien im Ort.

Doch seit ihrem Tod vor fünf Jahren ging alles mehr und mehr den Bach hinunter, was ihm manches Mal sehr zu schaffen machte.
 

Verstohlen und leicht beschämt blickte der sonst so quirlige 18 Jährige in eine andere Richtung, nickte kaum merklich.

„Ich werd’s ihm ausrichten. Aber er hat’s bestimmt nicht so gemeint. Es war der fünfte Todestag unserer Mutter am Sonntag und…“

Josephine legte ihren Arm um Bill, drückte ihn kurz an sich.

„Ich weiß Bill. Ich weiß es doch.“

Bill versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, nickte Frau Schneider noch einmal zu und verließ dann schnurstracks den Hof.

Er wusste ganz genau, dass er es seinem Vater erst gar nicht sagen brauchte, weil dieser dann nur wieder einen guten Grund hätte, sich zu besaufen und Georg dann wieder für alles die Schuld zu geben. Warum er das tat, wusste Bill nicht. Ihn verschonte ihr Vater immer.
 

„Lass uns fahren. Ich hab deiner Tante weisgemacht, dass wir ne Doppelschicht schieben müssen.“

Bill sagte dies beiläufig, war mit den Gedanken jedoch merklich abgedriftet.

„Ah okay. Und du meinst, das kommt nicht raus?“

Geistesabwesend schüttelte der Angesprochene nur den Kopf.

Schweigend fuhren sie zu der großen Halle, die Tom gestern schon von innen samt wertvollem Inhalt kennen lernen durfte.

„Sind die beiden auch schon da? Müssen die nicht arbeiten oder so?“

Ein Kopfschütteln musste Tom als Antwort genügen, denn eine verbale Aussage bekam er von Bill nicht. Sachte, aber dennoch bestimmend hielt Tom seinen ‚Retter’ am Arm zurück.

„Kannste mir mal verraten, was los ist? Vorhin warst du noch richtig gut gelaunt.

Kaum haste mit meiner Tante gesprochen, bekommste die Kauleiste nicht mehr auseinander. Komm schon, was musstest du ihr versprechen, damit sie uns gehen lässt, he? Oder hast du sie gerade dabei überrascht, als sie sich umgezogen hat? Weil dann könnte ich deine geistesabwesende Art momentan vollkommen verstehen.“

Bill drehte sich geschickt aus Toms sanften Händen.

„Schon okay. Hat nichts mit dir zu tun. Sie… es ging eben um meine Mum und ihrer damaligen Arbeit hier in der Dorfgemeinschaft. Halb so wild.“

Der 17 Jährige musterte Bill kurz eingehend, nickte dann aber nur. Schließlich wusste er rein gar nichts von Bill, seiner Mum oder sonst jemandem. Er hatte nur in der kurzen Zeit aufgeschnappt, dass die Mutter der Beiden wohl verstorben sein musste.

„Georg? Juschtelchen?“

Bill sah sich suchend in der Halle um.

„Oh Gott!!! AHHHH! Fick mich!“

Der Schwarzhaarige grinste süffisant, schüttelte dann den Kopf.

„Aha. Sie sind also da. Kann sich nur noch um Stunden handeln.“

Eine Antwort bekam Bill nicht. Toms wunderlicher Gesichtsausdruck war Antwort genug.

‚Die Glücklichen! Ich will auch!’, schoss es ihm durch den Kopf, als er geradewegs auf Bills Hintern starrte, als dieser gebückt vor dem Kühlschrank stand, um sich eine Flasche Cola heraus zu holen. Doch ehe er diesen Gedanken weiter ausführen konnte, kamen ihm Georgs Worte bezüglich seines kleinen Bruders wieder in den Sinn und er sah förmlich das „U can´t touch this“ Schild auf Bills Kehrseite prangen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ito-chan
2008-11-10T21:08:26+00:00 10.11.2008 22:08
Hiho ^^
Tja, also irgendwie hast du das Augenmerk in dieser Story sehr auf Billy xD
Ich find es sehr spaßig, wenn ich mir da ein bestimmtes Schild auf einem bestimmten Hinterteil vorstelle.
Armes Tommylein und... na ja... Gustav und Georg *___*
Sich das vorzustellen... *sabber*
Na ja, aber schön, dass Josi auch eine freundliche Seite hat und... es ist wirklich traurig, was du über Bills und Georgs "Eltern" erzählst.
Es ist schon sehr interessant zu lesen ^^
Von:  mademoiselle_a
2008-10-27T19:43:38+00:00 27.10.2008 20:43
ich liebe dieses Kapitel
so sentimental und -hrhr-mäßig zu gleich xDDDDDD

schreib schnelli weitii xD
is gerade so toll ..

*mein Fanschild hochhalt**
Hated, doomes, deified - Gehasst, Verdammt, Vergöttert für eveeeeer
Love thiiiis xDDDDDDDDD


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