Gewand schnitt die Schwertklinge durch den Dämon und teilte ihn in zwei teile. Während der Dämon noch auseinanderfiel, wurde schon der nächste zerteilt. Innerhalb von 10 Minuten vielen 150 Dämonen dem Schwert zum Opfer. Beim Anblick des Schlachtfeldes jedoch wurde selbst Yokho übel, als sie die Leichen der Dämonen, die in einem Radius von 10 Metern verteilt lagen, mit einem Blick bedachte. Angewidert wandte sie den Blick ab und entfernte sich behende aus dem Platz des Kampfes. 12 Meter weiter drehte sie sich noch einmal um und wollte der ganzen Sachen endlich den Rücken kehren, als sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahr nahm.
Nun wandte sie sich dem „Massaker“ nochmals zu und sah entsetzt, wie sich die ganzen Leichen bewegten oder vielmehr verflüssigten. In der Mitte flossen die verflüssigten Leichen alle zusammen und bildeten einen riesigen Klumpen aus dem sich ein neuer riesiger Dämon formte. Yokho schaute schockiert und auch ein wenig entrüstet
Empor. „Der wagte es doch glatt noch mehr Ärger zu machen, wie ich so etwas hasse!“ Das Schwert bewegte sich wieder in eine Kampfposition und Yokho war bereit zum Angriff.
Glühend rot leuchteten die Augen des Dämons. Fast schon hypnotisierend waren sie, doch Yokho widersetzte sich dem Bann und fixierte stattdessen die obere Kante des Maules, welches gigantisch zu sein schien. Wie eine laufende Kettensäge bewegten sich die Zähne auf eine beunruhigende, mahlende Art. Dann sauste plötzlich die rechte Pranke auf Yokho zu und der Bann war gebrochen.
Im letzten Moment sprang Yokho hoch und landete auf der Rückseite der Dämonenpranke und sauste diese hinauf. Der Dämon ruderte mit dem rechten Arm wild durch die Luft um die Dämonenjägerin abzuschütteln. Leider war ihm dies nicht möglich, denn Yokho hatte sich mit Hilfe ihres Schwertes in seinem Arm verankert. Entsetzt jedoch musste sie feststellen, dass das Schwert nur in der Panzerung des Dämonen steckte und seine Haut noch nicht mal ein bißchen berührt hatte. So hing sie da am Arm des Dämons, Konzeptlos, und überlegte sich eine neue Taktik.
Währenddessen setzte der Dämon auch den linken Arm ein, um das lästige „Ungeziefer“ loszuwerden. Yokho geriet nun in arge Bedrängnis, denn schließlich musste sie sich einen neuen Plan ausdenken und gleichzeitig den Attacken ausweichen. Sie entschloss sich dem Dämon erst einmal das Augenlicht zu nehmen, bevor sie weiteres unternahm. So kämpfte sie sich den rechten Arm hinauf auf die Schulter und sprang von da aus dem Dämon ans Gesicht und verharkte sich dort. Mit weiteren Sätzen gelangte sie direkt neben das rechte Auge und stach zu.
Nichts passierte. Das Schwert steckte halb im Auge, doch der Dämon reagierte nicht darauf. Das eigentliche Auge schien nicht verwundet worden zu sein. Plötzlich nahm der Wind zu, als der Dämon seinen Kopf Richtung Boden bewegte, um Yokho zu zerschmettern.
Rein intuitiv zog Yokho das Schwert wieder raus und lies sich nach hinten weg gleiten. In dem Moment, wo der Kopf des Dämons den Boden berührte, rammte Yokho das Schwert in den Nacken des Dämons.
Wieder passierte nichts. Also blieb nur noch eine Möglichkeit: den Dämon von innen her vernichten. Das hieß, sie musste in sein Maul. Vom Nacken aus arbeitete sie sich nach vorne vor, während der Dämon aufstand. Als sie am Kinn hing und nach oben schaute, kam ihr der Gedanke des Aufgebens in den Sinn. Aber ihre Bestimmung als Dämonenjägerin verbot es ihr aufzugeben.
Kurz nachdem der Dämon aufrecht stand, sprang sie hoch und in Richtung des Maules. Die Zähne bewegten sich durchgängig und ohne unterlass. Ein fauliger Gestank schlug ihr entgegen. Ohne groß nachzudenken stürzte sie sich in das Maul des Dämons.
Alles wurde schwarz vor ihren Augen, als sie zwischen die Zähne geriet und zermalmt wurde.
Langsam öffnete Yokho die Augen und blickte ängstlich ihre Zimmerdecke an.
