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Was machst Du mit Mir?

Taron & Farell
von

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Ein neues zu Hause?

~Kapitel 4: Ein neues zu Hause?~
 

„Setz Dich mein Kleiner.“ Sagte der alte Leonarde fröhlich und drückte Farell auf einen Stuhl. Eine ebenfalls etwas ältere Riamerin tauchte auf und lächelte freudig als sie den kleinen Kater sah. „Oh Wir haben Zuwachs bekommen, wie schön. Ich werde sofort dein Zimmer herrichten. Wie heißt Du denn? Ich bin Klarice und der Kauz hier ist Buka.“ Dabei tippte Sie dem Alten auf die Schulter, der nur verschmitzt grinste. „Farell.“ Kam es erneut sehr leise über seine Lippen. Klarice verschwand kurz in der Küche um Ihm etwas zu Essen zu bringen und wuselte dann schon die Treppen hinauf, um das Zimmer für Farell herzurichten.
 

„Du bist ziemlich schüchtern was? Du musst keine Angst haben, meine Frau und ich tun Dir schon nichts.“ Unsicher sah Farell auf und blinzelte kurz verwirrt. „Frau?“ Das Klarice die Frau von Buka war, darauf kam er nicht. Erst als dieser es Ihm genau erklärte. „Erzähl mir etwas von Dir Farell, woher kommst Du, wie Alt bist Du, wer sind deine Eltern ... das alles eben.“ Meine Güte der konnte ja viel und schnell reden. Der kleine Kater hingegen übte sich erst einmal im Schweigen und essen. Erst nachdem er den Löffel bei Seite gelegt hatte, begann er zu sprechen.
 

„Ich komme aus Riam, ich habe dort im Roten Haus gearbeitet. Meine Eltern kenne ich leider nicht, ich weiß nur das mein Vater ein Gardist war und meine Mutter eine Leonardin. Ich bin bei meinem Großvater aufgewachsen. Er hat mich als ich fünf war an das Rote Haus verkauft, ich glaube er konnte meinen Anblick nicht mehr ertragen.“ Beschämt senkte er den Blick und kämpfte noch erfolgreich die Tränen hinunter. „Und du bist jetzt?“ Fragte Buka leise und verstehend. „Ich bin einundzwanzig.“ Verstohlen sah er auf, nur um schnell wider den Blick zu senken. „Du bist keine Jungfrau mehr .... man hat Dir weh getan, nicht wahr? Sehr oft.“ Das letztere war keine Frage, sondern eine Feststellung. Nun liefen doch Tränen seine Wangen hinunter.
 

„Ich ... ich war vierzehn .... ich sollte im Hauptraum aufräumen. Ich hab nicht aufgepasst, einer der Gäste hat mich gesehen und darauf bestanden mich zu bekommen ... er hat sehr viel dafür bezahlt. Ich .... ich glaube er war ein Rat. Es war Ihm egal das er mir weh getan hat, ich glaube er wollte das ich Schreie .... immer lauter.“ Stammelte er leise und ein wenig undeutlich. Da er den Blick gesenkt hielt sah er nicht den Schmerz und die Wut im Gesicht des Anderen. „Was ist dann passiert?“ Es schien als wäre es das erste mal das Farell darüber sprach. „Ich war nicht mehr zum putzen und kochen da, ich sollte von da an auch den anderen Gästen zur Verfügung stehen. Sie hassen mich und tun mir weh und ich weiß nicht warum. Ich kenne keinen von Ihnen und habe nie Jemanden etwas getan.“ Schniefend vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.
 

Es dauerte eine Weile bis er soweit war um weitersprechen zu können. „Ich liege einfach nur da wenn Sie kommen und sich auf mich werfen wie wilde Tiere, ihre Wut an mir auslassen. Aber es ist erträglich, zu dem was Sie mit den Anderen machen.“ Buka sparte sich die Frage was wohl den Anderen geschehen war, er konnte es sich lebhaft vorstellen. „Was ist mit den Glöckchen die du am Schweif trägst?“ Farell zuckte stark bei der Frage zusammen. „Ein ... ein Gast .... er hat darauf bestanden das ich diese ... Glöckchen bekommen sollte ... er mochte es mich Schreien zu hören, hat gelacht als ich geweint habe und mich angespuckt. Er meinte das er mich Klingeln hören wollte, wenn er mich hart ran nehmen würde .... und das hat er auch getan. Er hat nicht einmal gewartet das die Wunden verheilen. Es war Ihm schlichtweg egal.“
 

Am Ende klang er seltsam abgestumpft und weit weg, als wäre er bei dem ganzen nur als Zuschauer dabei gewesen. Und vielleicht war er das auch. „Ist Er wider gekommen?“ Fragte er leise und Farell schüttelte den Kopf. Das Kurai sich nach diesem Ereignis kurz darauf aufgemacht hatte um ein paar leonardische Dörfer auszulöschen wusste er nicht. Immerhin kannte auch Farell nicht den Namen des Mannes, der Ihm dies angetan hatte. Einzig sein Gesicht würde er wohl nie vergessen. Er hatte zu den Gästen gehört denen es egal war ob Mann oder Frau, Mischling oder Leonarde. Hauptsache er konnte Sie quälen und ihre Schreie genießen.
 

Erschrocken zuckte er zusammen als er kräftige Arme um sich spürte. Als er aufsah starrte er direkt in Bukas freundliches verrunzeltes Gesicht. „Hier wird Dir niemand mehr weh tun. Kleiner Farell, hier kannst Du neu anfangen.“ Gern würde er Ihm glauben, doch er konnte es nicht. Noch nicht zumindest. Er war überrascht wie stark der Alte doch war, trotz seines fortschreitenden Alters. „Darf ... darf ich nach euer Geschichte fragen?“ Die Frage überraschte den großen Kater sehr, doch lächelte er leicht. „Natürlich. Als ich Jung war, war ich ein Krieger. Ich habe in vielen Schlachten gekämpft und so einige Damen hoffentlich glücklich gemacht.“ Dabei zwinkerte er schelmisch, was Farell die Röte auf die Wangen trieb. „Mein Vater war ein Leonarde und meine Mutter ein Mischling. Deswegen sieht man mir mein riamisches Erbe nicht auf den ersten Blick an. Als ich Dreißig war, kam ich mit meinem Trupp nach Liona. Ich war verwundet worden.“ Dabei deutete er auf sein Bein. Deswegen hatte er auch den Stock und Humpelte. „Hier lernte ich auch Klarice kennen. Ich kannte Riamer nur als hassende Wesen, die Mischlinge wie Leonarden erbarmungslos abschlachteten. Sie zeigte mir eine neue Welt. Sie arbeitete im Heilerzentrum zu der Zeit und war eine unausstehliche Pflegerin. Ich glaube es hat ihr Spaß gemacht mich zu quälen.“ Er lachte amüsiert und kurz darauf erschien seine Frau auch schon im Raum.
 

Ihre Ohren waren nicht mehr so gut, so das Sie seine Worte zum Glück nicht mehr gehört hatte. „Und wie hat sich das geändert?“ Fragte der Kleine neugierig nach. „Nun obwohl Sie so gemein zu mir war oder besser gesagt ich Sie nicht an mich heran gelassen habe, war unser Verhältnis irgendwann anders.“ Aus großen Augen sah er Ihn an und wand den Kopf dann erstaunt zu Klarice als diese leicht schnaubte. „Erinnerst Du dich nicht mehr? Wir haben auf den Markt den kleinen Taron getroffen. Er hat dich angestarrt als wärest du etwas zum Ausstellen. Als er dich anfassen wollte, haben seine Eltern einen riesen Aufstand gemacht. Sie haben Dich beschimpft und bespuckt.“ Sie klang sehr verärgert. „Ja das stimmt, ich war erschüttert darüber. Sie hassten mich weil ich Anders war und da begann ich nachzudenken, dabei habe ich bemerkt das Klarice mir bereits mehr bedeutete als ich mir eingestehen wollte. Irgendwann danach haben Wir geheiratet.“ Schloss er mit einem sanften Lächeln.
 

„Und seit dem seid ihr hier?“ Farell sah aus wie ein Kind, das eine gute Nacht Geschichte vorgelesen bekam. „Ja seit dem sind Wir hier.“ Bestätigte er noch einmal. „Es wird Zeit ins Bett zu gehen, wir reden morgen weiter.“ Leise seufzte der kleine Kater und gähnte kurz darauf hinter vorgehaltener Hand. „Ich zeig Dir dein Zimmer.“ Meinte Klarice freundlich und wartete bis Farell aufgestanden war. Mit einem Leuchtkristall bewaffnet ging Sie voran. „Gute Nacht.“ Hauchte er leise, ehe er Ihr folgte. Buka lächelte nur leicht, als er Ihnen nachsah. Sie schwiegen während Sie die Treppen hinauf stiegen und den darauf folgenden Gang entlang gingen. „Dies ist dein Zimmer, das von Buka und mir ist dort drüben.“ Dabei deutete sie auf zwei Türen weiter links. „Wenn du etwas brauchst, dann sag es ruhig.“ Aufmunternd sah Sie Ihn an und drückte kurz seine Schulter, ehe sie die Tür öffnete und Ihn eintreten ließ.
 

Staunend sah er sich um, es war nicht groß. Aber dennoch sehr schön. Das Zimmer war in einem Malveton gehalten, der sehr schön zu seiner Fellfarbe passte. Auf der rechten Seite stand ein Bett, in das locker zwei Personen passten. Gegenüber davon befand sich ein kleiner Schreibtisch und ein Stuhl. Am Fenster waren Blumen zu sehen. Das Bücherregal, welches ebenfalls hier drin stand, war bis oben mit verschiedenen Titeln gefüllt. „Gute Nacht.“ Hauchte Klarice und schloss lächelnd die Tür. „Gute Nacht.“ Entkam es Ihm immer noch atemlos. Er merkte gar nicht das er allein war. Sein erstes eigenes Zimmer, sein erstes richtiges Bett. Er lag nicht einmal in einem Bett, wenn man Ihn vergewaltigt hatte. Unsicher machte er ein paar Schritte, ehe er zaghaft über die Bettwäsche strich.
 

Erstaunt stellte er fest das man Ihm sogar Schlafzeug hingelegt hatte. So was hatte er noch nie besessen. Nur sehr langsam schälte er sich aus seinen Sachen und zog sich das Schlafhemd über. Es reichte ihm locker bis zu den Knien und er hätte sich darin einwickeln können. Sicher gehörte es Buka, aber es roch ganz anders. Nach Seifenkraut oder etwas ähnlichem. Schnell sah er sich noch das Regal und den Schreibtisch an. Ließ es sich nicht nehmen, auch noch einmal aus dem Fenster zu starren und versteinerte im selben Augenblick. Aus großen ängstlichen Augen, sah er auf die gegenüberliegende Straßenseite. Auf dem Dach, dort war doch Jemand und er sah ihn an. Zumindest hatte er das Gefühl angesehen zu werden. Zitternd klammerte er sich an das Nachtgewand. Wie lange stand der Andere dort schon? Viel von Ihm erkennen konnte er nicht. Er war in einen Umhang gehüllt, aber es schien ein Mann zu sein. Von der Statur her. Hatte er Ihn etwa beim Umziehen beobachtet?
 

Schwer schluckte er und versuchte sich so unauffällig wie möglich vom Fenster abzuwenden. „Das hast Du dir nur eingebildet Farell, dort ist niemand.“ Sprach er sich selbst Mut zu und tatsächlich als er noch einmal dorthin sah, war niemand mehr da. Immer noch heftig zitternd legte er sich in das Bett und zog die Decke über den Kopf. Seinen Schweif fest an sich gedrückt, rollte er sich zusammen und war sehr bald eingeschlafen. Trotz der ganzen Aufregung und seiner Angst, war die Müdigkeit einfach stärker gewesen.
 

„So ein verdammter Mist“ Fluchte er leise vor sich her. Er hatte gehofft noch heute einen von den Neulingen zu erwischen und war dann hier hängen geblieben. Er hatte nicht gehen können, als er Buka und Farell gesehen hatte. Dieser alte Mischling war ihm schon einmal zum Verhängnis geworden und nun sollte es wohl der Kleine sein. Warum war er nicht weiter gegangen als die Kutsche weggefahren war? Nein er hatte sich unter das Fenster gedrückt und gelauscht. Erst als es zu dem Teil kam wo von Ihm gesprochen wurde, hatte er sich auf das Dach geflüchtet. Eigentlich hatte er nur sehen wollen wo die Anderen waren und ob sich noch was ergab. Er hatte den Blick schweifen lassen und dabei direkt in das Zimmer des kleinen Katers gestarrt, welcher gerade dabei gewesen war sich umzuziehen. Wie tief war er nur gesunken? Er bespannte einen Mischling. Zu Hause würde er sich gründlich die Augen und den Kopf spülen müssen. Die Gedanken die er kurz, kaum merklich gehabt hatte, musste er sich vom Leibe waschen.

Als er wider aufsah, wäre er fast vor Schreck vom Dach gefallen. Der kleine Bastard starrte Ihn doch tatsächlich an. Genauso wie heute Mittag am Stadttor. Leise knurrte er, doch niemand hörte es. Unfähig den Blick abzuwenden, konnte er sich erst lösen als der Kater vom Fenster verschwunden war. Sofort hatte er die Chance ergriffen und war getürmt, als wäre der Schatten hinter Ihm her. Mit wehenden Umhang und lautlosen Schritten hastete er über die Dächer der Stadt. Ohne darauf zu achten ob man Ihn sehen könnte. Er musste einen freien Kopf bekommen und dabei half nur Rum, sehr viel Rum.
 

~TBC~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mangafan0
2008-10-16T19:43:22+00:00 16.10.2008 21:43
So, so Taron spannt also? Der braucht dann viel Seife um seinen Kopf sauber zu bekommen xD
Interessantes Kapitel, du führst das alte Ehepaar gut ein und gleichzeitig erfährt man mehr über Farell und Taron.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.


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