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Revelation

Wenn es fast zu spät ist...
von

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Ihr langes Haar weht im Wind. Sie blickt auf den blutroten Himmel, während die hohen Wellen gegen die Felsen unter ihr schlagen. Die Sonne senkt sich. Es scheint, als ob sie in das Wasser eintaucht und darin verschwindet.

Um Kyoko wurde alles immer dunkler, doch sie macht sich nicht auf den Weg nach Hause.

Hinter ihr steht eine Gestalt, welche sie schon eine ganze Weile beobachtet. Sie spürt seine Gegenwart. Doch sie wünscht sich, er würde gehen und sie in Ruhe lassen.

"Kyoko...?", flüstert die Gestalt leise und vorsichtig zu gleich.

"Geh weg! Lass mich endlich in Ruhe, Sakataki!", faucht das Mädchen ihn an und dreht sich um.

Sein Blick senkt sich.

"Es tut mir so Leid. Aber es war ganz anders, als es aussah! Sie hat..."

"... das alles geplant und dich rein gelegt. Ja, ja! Und das soll ich dir glauben?!", unterbricht Kyoko ihn.

Sie wendet sich wieder der untergehenden Sonne zu. Tränen glitzern in ihren Augen.

"Aber so war es! Bitte glaube mir! Das ist ein Missverständnis", versucht er es erneut verzweifelt. "Ich liebe dich doch...", wispert er kaum hörbar.

"Du lagst mit ihr halb nackt im Bett. Was kann man denn da missverstehen?", ruft sie wütend, "Verschwinde endlich!"

"Lass mich dich wenigstens nach Hause begleiten!", sagt er bestimmt, als ob er wüsste, dass sie keine andere Wahl hätte.

"Nein."

"Aber es ist zu gefährlich für dich allein zugehen." Sein Ton klingt flehend.

"Na gut. Doch dann lässt du mich endlich in Frieden. Ist das klar!"

"Okay."

Sie wendet sich dem nun völlig dunklen Horizont ab.

Schweigend laufen sie nebeneinander her.
 

Wieder hat Kyoko vor Augen, wie Sakataki mit Lalzone leicht bekleidet im Bett liegt. Dicht aneinander gekuschelt. Sie stricht ihm durchs Haar. Er hat die Augen geschlossen und scheint zu schlafen.

Als Kyoko plötzlich in der Tür steht, blickt Lalzone auf und grinst sie hämisch an.

Kyoko spürt ihr Herz bis zum Hals schlagen, sie wird kreidebleich. Ihre Hände beginnen zu zittern.

"Du hast verloren!", lacht Lalzone spöttisch.

Kyoko steht dort wie angewurzelt.

Sakataki öffnet langsam die Augen. Sein Blick fällt auf Kyoko und er will lächeln, doch dann bemerkt er Lalzone´s Hand, die durch sein Haar fährt.

Sein Lächeln erstirbt sofort.
 

Schließlich sind sie an ihrem Haus angekommen. Ihr Stiefvater ist noch wach, denn es brennt Licht.

Sie geht zur Haustür und schließt sie auf. Sakataki folgt ihr ins Haus. Er schließt die Tür hinter sich.

Kyoko eilt in ihr Zimmer und sperrt ab.

Sakataki wohnt bei ihrer Familie. Früher war er ihr Leibwächter gewesen, bevor sie ihn geheiratet hatte.

Nun quält sie der Gedanke ihn jeden Tag zu sehen.

Ihr Herz ist gebrochen. Er hat sie betrogen.

Dabei hatte er sich doch am Anfang so um sie bemüht. Sie hatte seine Liebe zu ihr immer gespürt.

Doch nun... Spürt sie nur noch ihren Schmerz.

Er versucht verzweifelt sie zurückzubekommen, doch er gibt nicht einmal zu, dass er sie betrogen hat.

Und das auch noch mit Lalzone. Die schon immer scharf auf ihn gewesen war und Kyoko deshalb hasst.

Sie wünscht sich, dass es nur ein böser Traum wäre und sie bald wieder aufwachen würde. Dann wäre alles wie früher. Sie könnte sich in seine Arme legen und sich seiner Liebe wieder sicher fühlen.

Im Moment kann sie ihm einfach nicht mehr vertrauen. In ihrem Inneren ist sie verletzt und verspürt sie ein Gefühl von Verrat und Hintergangenheit...

Jede Berührung von ihm fühlt sich wie tausend kleine Nadelstiche ins Herz an. Es schmerzt sie jeder Blick von ihm.

Sie sehnt sich nach ihm, aber sie kann ihm nicht verzeihen.

Sie muss immer wieder daran denken, sie träumt sogar von jenem Moment. Es muss sich etwas ändern, so kann es nicht weiter gehen.
 

Sakataki legt sich ausgestreckt auf sein Bett. Er starrt die weiße Decke an. Der Raum ist still. Er fühlt sich allein und er friert, doch er deckt sich nicht zu.

Was machte das Leben für einen Sinn, ohne Kyoko...??

Ihre Abneigung, ihr Hass. Es tut ihm so weh. Er darf sie nicht berühren, nicht in ihrer Nähe sein.

Er weiß, er hat sie nicht betrogen. Oder etwa doch?!
 

Er kann sich an nichts mehr erinnern von diesem Abend, nur, wie Kyoko geschockt in der Tür stand. Er blickt zur Tür. Und Lalzone durch sein Haar fuhr. Kyoko rannte aus dem Haus, ehe er etwas sagen konnte.

Er zog sich an und lief ihr hinterher. Doch er verlor sie.
 

Ein Schluchzen entfährt seiner Kehle. Er hat sie verloren. Heiße Tränen laufen über sein Gesicht. Verzweiflung und Wut durchläuft seinen Körper.

Er ballt die Fäuste. Seine Zähne beißen sich zusammen.

Er hetzt durch sein Zimmer, hin und her, wie ein Tier.

Dann schlägt er gehen die Wand, gegen die Tür, gegen den Schrank. Sein hände pochen.

Er steht vor dem Spiegel und blickt in seine leeren Augen. Er zerschlägt ihn.

Es klirrt und Scherben fallen auf den Boden.

Blut läuft seine Hand hinunter und tropft von den Fingerspitzen auf den Boden und auf die Scherben. Er fällt auf die Knie. Betrachtet die zersprungenen Stücke.

Er scheint wie in Trance. Völlig weggetreten. Teilnahmslos, kalt.

Sein Blick fällt auf sein Handgelenk. Die Pulsschlagader.

Aber er lässt die Hand wieder sinken, steht auf und legt sich wieder auf das Bett. Seine Hand blutet immer noch leicht. Er kümmert sich nicht weiter darum und schläft ein.
 

Am nächsten Morgen sitzen alle zusammen am Frühstückstisch. Ihr Stiefvater, der Erdkönig, Ui, ihre Zwillingsschwester (auch wenn nicht so viel Ähnlichkeit besteht, sie Mangareihe!) mit Hizuki Jin, ihr Ehemann, Chokola, der neuen Frau des Erdkönigs und Flower Stranger Karen zusammen mit Mitsuru Kikurage.

Alle sehen sehr glücklich und gut gelaunt aus. Sogar Karen und Mitsuru, der sich immer, wenn Karen traurig schaute, bei ihr entschuldigt.
 

Als sie frisch zusammen gekommen waren, dachte Karen, es wäre Schicksal, da sie ihn berühren kann, ohne in Tränen auszubrechen. Denn sie hat eine Allergie gegen Männer. Doch bei Mitsuru ist das anders. Aufs erste hörte sich das ja ganz gut an, aber Kyoko fand schließlich heraus, dass er sie auf einer Auktion versteigern wollte, da sie eine Blumenkirit ist und diese sehr selten sind.

Als er dann im Fluss zu ertrinken drohte, half ihm Karen. Es hat danach eine Ewigkeit gedauert, bis sie sich wieder auf ihn einließ.

Es waren tolle Sachen, die er für sie gemacht hat. Und er trägt sie auch jetzt noch auf Händen. Seinen Heiratsantrag hat sie jedoch noch nicht mit "Ja" beantwortet. Sie braucht noch Zeit.
 

Kyoko hält es nicht mehr mit all den glücklichen Menschen und Sakataki´s Blicken aus.

"Entschuldigt mich!", sagt sie und steht auf um auf ihr Zimmer zugehen.

Nach einer Weile klopft es an der Tür. Kyoko denkt, dass es Karen sein würde und öffnet die Tür.

Doch anstatt Karen schlüpft Sakataki in ihr Zimmer.

"Was willst du?", fragt sie kühl.

"Dich wieder haben!", antwortet er kraftlos.

Jetzt erst fällt Kyoko auf, wie schrecklich er aussieht. Er hat rote, geschwollene Augen. Seine Haare sind total zerzaust.

"Bitte geh jetzt!",sagt sie, wendet ihren Blick von ihm ab und öffnet die Tür.

Er drückt die Tür wieder zu. "Ich ertrage das nicht länger! Ich kann nicht mehr!", ruft er zittrig. Sie will die Tür noch einmal öffnen, aber er packt sie an den Handgelenken und presst sie gegen die Wand. Er legt seine Wange an ihre.

Sie spürt Tränen, die an ihrer Backe mit hinunter laufen. Sein ganzer Körper zittert.

An einer Hand lockert sich sein Griff ein wenig. Sie bemerkt, dass er einen Verband trägt, der an manchen Stellen voll getrocknetem Blut ist.

Hatte er sich selbst verletzt?

Auch der Griff an der anderen Hand lockert sich. Nun könnte sie sich aus seinem Griff befreien. Doch sie bleibt stehen.

Für einen Moment vergisst sie alles, was war. Es bedeutet für sie nichts mehr.

Es tut ihr so weh, ihn so leiden zu sehen.

Sie befreit eine Hand und führt ihn zu ihrem Bett.Gehorsam legt er sich hin.

Sie setzt sich auf den Rand vom Bett. Er hält sie immer noch an einem Handgelenk fest.

"Schlaf jetzt ein bisschen. Ich bleibe hier.", sagt sie und streicht ihm über die Stirn, die ganz heiß ist.

"du hast ja Fieber!", stellt sie erschrocken fest. "Ich hole einen Arzt!"

Sie rennt zu ihrem Stiefvater. Dieser sieht ihr sofort die Sorge und Angst in ihrem Blick, als sie ihm die Lage erklärt. Er lässt nach einem Arzt rufen.

Zu dritt laufen sie nach oben. Sakataki hat die Augen geschlossen.

"40 Grad. Das ist nicht gut, wenn das Fieber weiter steigt, dann kann ich nichts mehr für ihn tun."

Kyoko schnappt erschrocken nach Luft.

"Ich gebe ihm jetzt ein Fieber senkendes Mittel. Hoffen wir das Beste.", sagt der Arzt und flößt Sakataki eine Flüssigkeit ein.

Der Erdkönig legt seine Hand auf Kyoko´s Schulter und lächelt sie ermutigend an. "Ihr schafft das schon!" Dann verlässt er zusammen mit dem Doktor den Raum.

Sie setzt sich neben ihm ins Bett.

"Kyoko...", flüstert Sakataki schwach.

"Ja, ich bin hier. Ich bleibe bei dir.", sagt sie sanft.

Er sieht sie an. Sie beugt sich zu ihm hin und gibt ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Komm nicht zu nah an mich ran!", sagt er, "Sonst wirst du auch noch krank!"

Kyoko lächelt. "Nein, werde ich schon nicht!"

Sie legt sich neben ihn hin.

"Schlaf jetzt, Sakataki."

Er schließt seine Augen. Sie bleibt wach.
 

Den ganzen Tag, während er schlief, quälten ihn schreckliche Träume. Sie hört ihn, ihren Namen rufen.

Immer wieder wischt sie ihm mit einem feuchten, kühlen Tuch den Schweiß von der Stirn.

Am Abend als es schon dämmert, öffnet Sakataki seine Augen. Verschwommen nimmt er die helle Decke wahr. Er fühlt sich heiß und schwitzig.

Sein Hals schmerzt sehr, was es ihm erschwerte zu schlucken.

Er dreht mit großer Mühe seinen Kopf, auf die Seite, wo eigentlich Kyoko liegen sollte. Doch sie ist nicht dort.

Panik steigt in ihm auf. Sie sagte, sie würde bei ihm bleiben.

Hektisch sieht er sich im Zimmer um. Er setzt sich auf.

Sein Kopf fühlt sich schwer an, als würde er jeden Moment zerspringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  JuKatzuragi
2008-11-14T13:52:17+00:00 14.11.2008 14:52
omg!!! wie geil schreib doch bitte schnell weiter hehe
freu mich schonn wenns weiter geht
lg yumikoXD


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