Freundschaft oder Liebe?
Ja, Freundschaften waren etwas Wundervolles! Vor allem wenn man so gute Freunde hatte wie ich, Yamato Ishida.
Vor ein paar Jahren dachte ich immer, alleine besser dran zu sein. Andere Menschen verletzten oder enttäuschen einen ja doch nur. Doch inzwischen weiß ich es besser…
Was wahre Freundschaft beutetet, erfuhr ich erst durch unsere gemeinsamen Abenteuer in der Digiwelt. Doch vor allem durch Tai! Wenn er nicht gewesen wäre, würde ich bestimmt immer noch den unnahbaren Eißklotz spielen.
Tai war es, der damals zu mir durchgedrungen ist. Mir zeigen wollte das ich nicht alleine war. Er wollte mich zu verstehen, um mir zu helfen. Anfangs wehrte ich mich total dagegen, wie sollte auch dieser dauergrinsende Tollpatsch, der nie Probleme hatte, mir helfen?
Doch als ich Taichi im Kampf gegen Piedmon verletzt am Boden liegen sah, bekam ich fürchterliche Angst um ihn. Seine Worte, werde ich nie vergessen, dass Vertrauen was er mir trotz allem schenkte, machte mich unheimlich glücklich. Ich glaube damals hab ich mich entschlossen, mich ihm zu öffnen.
Schließlich wurden wir nach der Digiwelt zu den besten Freunden. Ich vertraute ihm immer mehr und irgendwann erzählten wir uns alles, unsere Träume, Wünsche und auch all unsere Ängste. Taichi hatte niemals über mich gelacht, war immer für mich da. Er baute mich auf, wenn es mir schlecht ging, verstand mich einfach. Mit der Zeit wurde ich auch etwas offener für meine Mitmenschen. Doch ganz fallen lassen konnte ich mich nur bei Tai.
Wir trafen uns fortan jeden Tag, machten immer alles zusammen, waren unzertrennlich. Irgendwann merkte ich, dass ich für ihn empfand als bloße Freundschaft. Lange dachte ich nach, wollte es zuerst nicht glauben, aber schließlich konnte ich es nicht leugnen…
Ich hatte mich verliebt! Und das in meinen besten Freund Taichi Yagami!
Zuerst erschreckte mich diese Erkenntnis, doch mit der Zeit lernte ich es zu akzeptierten. Doch nun stellte sich mir die Frage, was ich tun sollte? Schweigen um unserer Freundschaft willen oder ihm die Wahrheit sagen und damit vielleicht alles zu zerstören!
Nach dem ich sehr, sehr lange darüber Nachgedacht hatte, kam ich zu dem Entschluss, Tai von meine Gefühlen zu erzählen. Selbst wenn er meine Gefühle nicht erwiderte, würde er mich niemals von sich stoßen. Ich erinnere mich noch gut an einen Abend, an dem Tai mir wie so oft zeigte, wie wichtig unsere Freundschaft ihm war.
Flashback:
"Hey Tai, was ist den mit dir los, du bist so still?", fragte ich beunruight.
Heute wollten wir beide einen Videoabend bei mir zu Hause machen, da mein Vater auf einer Geschäftsreise war. Doch Tai war schon den ganzen Abend so seltsam ruhig. Eigentlich wollte ich warten, bis er mir von selbst davon erzählte. Leider war mein bester Freund nicht gewillt, von selbst mit der Sprache raus zu rücken und ich hatte es einfach nicht mehr ausgehalten.
"Yama, tut mir Leid, aber ich bin heute einfach nicht so gut drauf. Ich wollte dir nicht den Abend verderben", antwortete Tai leise.
"Aber Tai, das macht doch nichts, du bist mein bester Freund und kannst mir alles sagen! Erzähl mir doch was dich so belastet, vielleicht kann ich dir ja helfen?“, sagte Yama verständnisvoll.
„Ich hatte heute Streit mit meinen angeblichen Freunden aus den Fußballteam und… da haben sie mich aus dem Team geworfen", erklärte Tai seufzend.
"WAS? Warum hast du nichts gesagt! Ich weiß doch wie wichtig dir dein Fußball ist", antwortete ich entsetzt.
"Das ist es nicht auch gar nicht, was mir zu schaffen macht. Es gibt haufenweise Vereine wo ich spielen kann. Aber ich dachte sie wären meine Freunde und nun das…", sagte Tai traurig.
"Wenn sie gute Freunde wären, hätten sie dich nicht raus geworfen! Worum ging es in den Streit?"
"Eigentlich nur um eine kleine Meinungsverschiedenheit, nichts wichtiges. Lass nicht darüber reden, ok. Das was mir so zu schaffen macht, ist die Tatsache wie schnell manche Freudschaften zerbrechen. Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn unsere Freundschaft zu ende ginge… ohne dich wäre ich verdammt einsam und ..."
"Tai unsere Freundschaft geht nie zu Ende, das würde ich nicht zu lassen!", unterbrach ich Tai stürmisch.
“Das weiß ich Matt, aber der Gedanke hat mir einfach Angst gemacht, du bist mir verdammt wichtig und ich will dich nie verlieren! Versprich mir, dass wir uns nie trennen!", sagte Tai ernst.
"Natürlich, ich verspreche es dir, ok? Du bist mir doch auch wichtig Tai", versprach ich ernst.
Flashback ende
Tai war danach so glücklich! Er würde mich nie verstoßen, da bin ich mir sicher! Einige Zeit lange dachte ich darüber nach, wie ich es ihm sagen wollte, immerhin sollte es was ganz besonderes werden! Mein Liebesgeständnis sollte für ihn unvergesslich sein!
Schließlich fiel mir mein Konzert ein, dass ich in kürze geben wollte und fasste denn Entschluss es Tai dort zu gestehen. Die anderen Digiritter und Tai wollten dorthin sowieso kommen und ich hatte ihnen auch schon Plätze reserviert. Ich traf alle Vorbereitungen und fieberte aufgeregt dem entgegen. Als endlich der Tag des Konzert anbrach, war ich so nervös wie noch nie. Trotzdem wollte ich nicht kneifen. Das Lied welches ich für ihn geschrieben hatte, würden wir ganz zum Schluss spielen.
Etwas später:
Schwer atmend strich ich mir einige verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht. Nun war es endlich so weit, das nächste Lied, war für Tai. Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich dem Publikum zu wandte.
"Bevor wir den nächsten Song spielen, möchte ich einer bestimmten Person etwas gestehen", noch einmal schaute ich Tai ins Gesicht, er und die anderen blickten mich alle erwartungsvoll an.
"Tai, du bist einer der wichtigsten Menschen in meinen Leben, nicht nur weil du der beste Freund bist den man sich wünschen kann! Sondern auch, weil… ich dich Liebe! Deshalb widme ich dir den nächsten Song", sagte ich mit zittriger Stimme. Ein Raunen ging durch die Halle und ich wagte einen Blick zu Tai. Die Digiritter schauten alle etwas perplex zwischen Tai und mir her. Taichi hatte seinen Blick auf mich fixiert, doch konnte ich nicht erkennen, was er dachte. Plötzlich lächelte er mir aufmunternd zu und davon ermutigt fing ich an zu singen:
Vertrau mir - du bist nicht allein
Vertrau mir - du bist nicht allein
Du hast das Spiel durchschaut
Du weißt worum es geht
Und du weißt genau
Dass sich alles um Freundschaft dreht
Auch wenn es manchmal so scheint als
Führt kein Weg zurück in unsere Welt
Gib nicht auf - du weißt genau
Du bist nicht allein
Ich werde bei dir sein
Gemeinsam sind wir stark
Du weißt genau es gibt eines das zählt:
Tag für Tag, was auch kommen mag
Wir stellen uns der Gefahr
Und wenn es mal nicht weitergeht
Dann bin ich der der zu dir steht
Auf unserem Weg
Tag für Tag, was auch kommen mag
Wir füreinander da
Und wenn es mal nicht weitergeht
Dann bin ich der der zu dir steht
Auf unserem Weg
Vertrau mir - du bist nicht allein
Vertrau mir - du bist nicht allein
Tag für Tag, was auch kommen mag
Wir stellen uns der Gefahr
Und wenn es mal nicht weitergeht
Dann bin ich der der zu dir steht
Auf unserem Weg
Tag für Tag, was auch kommen mag
Wir füreinander da
Und wenn es mal nicht weitergeht
Dann bin ich der der zu dir steht
Auf unserem Weg
Vertrau mir - du bist nicht allein
Vertrau mir - du bist nicht allein
Jubel brach aus, ich öffnete meine Augen und freute mich das meine Fans noch zu mir standen. Doch nun wollte ich endlich mit Tai reden. Ich suchte ihn, aber er war schon verschwunden, die anderen deuten mir, dass er hinten auf mich wartete. Schnell verließ ich die Bühne und lief dorthin wo ihn vermutete. Als ich vor dem vermeintlichen Raum stand atmete ich noch einmal tief durch, ehe ich die Tür öffnete. Sofort blickten mir die schönsten Schokoladen Augen der Welt entgegen. Tai lehnte am anderen Ende des Raums, mit dem Rücken an der Wand. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen.
"Yama-chan, dieser Song war wunderschön", sagte er leise. Allein dieser Kosename löste bei mir unglaubliche Glücksgefühle aus.
"Freut mich dass er dir gefallen hat. Er sollte ausdrücken was wir füreinander waren", Tai stieß sich langsam von der Wand ab.
"Und was werden wir nun füreinander sein?", fragte Tai und näherte sich langsam.
"Ich weiß nicht, sag du es mir? Was willst du, das wir füreinander sind?", frage ich lächelnd. Tai kam nun genau vor mir zu stehn und zog mich in eine sanfte Umarmung.
"Ich wäre dafür, dass wir nun die Freundschaft hinter uns lassen… und zur Liebe übergehen, Yama-chan! Ich liebe dich und...“, so gern ich diese Worte von ihm auch hörte, wollte ich ihn endlich küssen. Deshalb tat ich dies einfach und brachte ihn somit zum schweigen. Tai war zwar im ersten Moment überrascht, aber dann erwiderte er den Kuss genauso leidenschaftlich.
"Wow", dass war das einzige was ich heraus brachte nach dem wir uns voneinander gelöst hatten. "Und was wollen wir jetzt machen?", fragte Tai mich mit einem schelmischen Grinsen. "Tja ich weiß nicht, was könnten wir heute Abend `gaaanz´ alleine zu Hause machen?", antwortete ich mit demselben Grinsen im Gesicht.
Am nächsten Morgen:
Glücklich schaute ich in das schlafende Gesicht meines jetzt festen Freundes und dachte an den gestrigen Abend zurück. Es war wunderschön gewesen. Eine Bewegung meines Schatzes riss mich aus meinen Gedanken, dieser öffnete verschlafen die Augen und nuschelte ein "Morgen", gemütlich streckte er sich.
"Bist du schon lange wach? Hättest mich auch wecken können", sagte er gähnend.
"Nein, noch nicht lange. Außerdem bist du total süß, wenn du schläfst und ich hab eh nachgedacht" "So, ich bin also süß, hm? Über was hast du denn nachgedacht?", fragte Tai fröhlich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Über uns und gestern Abend und weißt du was?", fragte ich leicht verträumt.
"Nein, was denn?"
"Ich bin soo glücklich", mit diesen Worten zog ich meinen Schatz in einen leidenschaftlichen Kuss.
Ende
