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Angel of Darkness

Das Jahr 2031...das Ende?
von

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5.Kapitel

Setsuna und Jeanne zwängten sich in die U-Bahn mit unzähligen anderen Menschen, die auf der Flucht waren. Man hörte draußen entsetzte Schreie und Blut floss die Treppen zur Metro hinab. Dann fuhr die Bahn ab und beide waren vorerst etwas erleichtert. Sie würden bei der nächsten Haltestelle aussteigen und dann ein kleines Stückchen bis zu Kyoko’s Haus laufen, aber besser als dort wieder hinaus zu gehen auch wenn es kürzer gewesen wäre. Plötzlich hielt die Bahn und an und die Passagiere wurden unruhig. „Warum hat sie angehalten?“ fragte Setsuna und Jeanne seufzte. „Woher soll ich denn das wissen?“ Plötzlich war weiter vorne ein schriller Schrei zu vernehmen und dunkles Blut spritzte an die Scheibe. Setsuna sah etwas Schwarzes als auch schon alle Menschen in die hintere Abteilung der U-Bahn drängten und eine Panik ausbrach. Jeanne zog Setsuna am Arm mit und machte dann einen Satz über den Sitz zur Tür. Mit einem Satz über einen der Sitze sprangen sie direkt durchs Fenster. Setsuna schrie und heilt sich die freie Hand vor Augen, als das Glas zerbrach. Sie landeten auf dem harten Boden und Setsuna hielt ihr Knie. „Au…“ „Setsuna jetzt reiß dich zusammen!“ forderte sie Jeanne auf, woraufhin Setsuna nicket und aufstand. „Du hast recht. Tut mir Leid.“ „Egal, komm jetzt“, meinte Jeanne und griff wieder nach ihrer Hand. Erneut zerbrach ein Glas und ein abgerissener Arm landete vor ihnen. Setsuna und Jeanne verhaarten kurz in ihrer Bewegung und rasten dann los. Jeanne holte ihr Handy raus, um etwas sehen zu können, denn es war stockfinster. Setsuna’s Hand fest umschlossen rannten sie weiter und irgendwann sahen sie ein Licht.
 

Sie waren fast da! Auf einmal hörten sie ein unheimliches Zischen, doch es kam nicht von hinten… Jeanne blieb stehen und sah etwas dunkles weiter vorne am Bahnsteig…Schnell drückte sie sich an die Wand wie auch Setsuna und wagten es kaum zu atmen. „Was ist das?“ „Keine Ahnung, aber es wäre besser, wenn es uns nicht sieht“, flüsterte Jeanne zurück. Setsuna schluckte hart, während Jeanne ihr Handy wegpackte. So leise wie möglich an der Wand gedrückt, liefen sie dann auf die nächste Haltestelle zu. Plötzlich raste die U-Bahn an ihnen vorbei und Blut spritzte Setsuna ins Gesicht. Jeanne hielt ihr den Mund zu, damit sie nicht schrie und deutete an, dass alles in Ordnung sei. Als Setsuna sich etwas beruhigt hatte, ließ sie sie los und liefen weiter. Schließlich waren sie angekommen und lugten vorsichtig auf den menschenleeren Bahnhof. „Anscheinend waren sie hier auch schon gewesen…“ Jeanne deutete auf die Treppe hin, die mit Blut besudelt war. „Was sollen wir jetzt tun?“ „Na hier rumstehen und gar nichts tun, bringts nicht. Wir gehen raus und prüfen die Lage“, antwortete Jeanne ganz selbstverständlich. „Aber sollten wir nicht vorher Ray anrufen und ihr bescheid sagen?“ „Nein, wenn sie grad in der gleichen Situation wie wir ist, dann wird sie das Klingeln des Handys noch verraten“, antwortete Jeanne und sah wieder um die Ecke. „Ich denke die Luft ist rein. Lass uns gehen.“ Setsuna nickte und sie stiegen langsam von den Schienen rauf, auf den Bahnhofssteg. Vorsichtig schlichen sie von einer Ecke zur anderen und horchten jedes Mal. Sie hatten keine Lust dem Ding von vorhin zu begegnen. Schließlich liefen sie langsam die Treppen hoch zum Ausgang und versuchten möglichst nicht auf das Blut zu treten, die sich nach oben hin zog.
 

Setsuna und Jeanne sahen wie mehrere Autos über die Kreuzung rasten und duckten sich zeitgleich. Erst jetzt fielen Jeanne die unzähligen Leichen um sie herum auf oder jedenfalls das, was von ihnen übrig geblieben ist. Da sie Ärztin werden wollte, machte ihr der Anblick nicht fiel aus, aber Setsuna sah nur geschockt auf die zerstreuten Körperteile. Sie hatten die fliehenden Menschen wortwörtlich auseinander gerissen…

„Jeanne… lass uns gehen“, meinte Setsuna und senkte den Blick. Sie ballte ihre Fäuste und zitterte leicht. „Setsuna…?“ fragte sie vorsichtig und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Diese blickte nun wütend auf und sah ihr direkt in die Augen. „Jeanne, ich werde denjenigen zur Rechenschaft ziehen, der dies getan hat!“ Jeanne sah sie verwundert an, als sie die Entschlossenheit in ihrer Stimme hörte, aber nickte dann. „Ja, das werden wir.“ Die Beiden richteten sich wieder auf und rannten dann von einem Auto zum anderen, um nicht entdeckt zu werden. Eine sicherte immer den Weg hinter ihnen ab, die andere achtete auf den Weg vor ihnen. Ab und zu sahen sie eins der Schattenwesen, doch bemerkte sie keins. Letztendlich sahen sie schon Kyoko’s Haus. Es befand sich mitten in einer Siedlung, doch auf der Straße und auch in den Häusern schien kein Mensch zu sein. War Kyoko etwa auch schon weg?
 

Seiko donnerte hinaus auf die Straßen und hob plötzlich das Motorrad an, das sie nur noch auf einem Rad fuhren. Ray krallte sich in Seiko’s Beine und musste ansehen, wie geradewegs auf ein Auto zuraste, was im Tunneleingang verlassen da stand. „ AAaaaaaa halt an!!!“ quietschte sie, aber stand zu bremsen beschleunigte er. „Woohuu!!!“ rief er erfreut aus und fuhr mit dem Motorrad aufs Auto und flogen dann quer durch die Luft. Ray verschlug es den Atem als sie wieder hart auf dem Asphalt landeten und er weiterfuhr. Seiko lachte und beschleunigte noch weiter. Ray hielt sich die Augen zu und bettete, dass er irgendwann mal anhielt. „Hey, Süße! Wo lang?!“ rief er dann und sie sah auf. Ein Schattenwesen raste ihnen genau entgegen. Sie schrie, als mit einem Mal ein Gesteinsbrocken es zur Seite schleuderte und sie auf eine Kreuzung zupreschten. Sie war noch etwas verwirrt, aber Seiko war froh, dass sie vorerst aufhörte zu schreien. „Wo lang!?“ fragte er noch mal und unterdrückte ein Grinsen, als sie zu ihm aufblickte. Die Kulleraugen hatte er bei ihr noch nie gesehen. „Geradeaus!“ schrie Ray dann gegen den Wind an und ihre Augen weiteten sich, als sie wieder nach vorne blickte. Unzählige Autos versperrten ihnen den Weg, die die Menschen zurückgelassen haben auf ihrer Flucht vor den Monstern. Er wollte doch nicht… „Nin, du Spinner halt an!“ forderte sie und ruderte mit den Armen. „Hör auf zu zappeln! So lebensmüde bin ich auch nun wieder nicht!“ wies er sie an und machte dann eine scharfe Rechtskurve im letzten Moment. Ray dachte schon, dass ihr Ende gekommen zu sein, doch stattdessen raste er über den Bürgersteig hinweg und bei jeder Laterne war sie kurz davor zu schreien, aber er wich immer aus. Schließlich sah sie Kyoko’s Straße und deutete auf das Schild hin. Seiko verstand und machte erneut so eine scharfe Kurve, dass die Maschine schon fast auf dem Boden lag dabei. Ray erkannte zwei Personen vor sich auf der Straße und stellte fest, dass es Jeanne und Setsuna waren. Er würde sie glatt umfahren!
 

Die Beiden drehten sich nun zu dem donnernden Geräusch zu und sahen ein Motorrad auf sich zu kommen. Die Mädchen schrien auf und schlossen die Augen, als das Geräusch verstummte. Seiko stieg grinsend ab und fing grad noch Ray auf, die KO war. Setsuna und Jeanne blickten auf und stellten fest, dass Seiko paar Millimeter vor ihnen erste gebremst hatte. Sie sahen zu Seiko. „Was soll das?!“ fauchten sie ihn an und bemerkten dann Ray in seinen Armen. „Hey, hey! Seit mal etwas freundlicher, sonst läge euer Freundin noch immer mitten auf der Straße“, sagte Seiko mürrisch und hob Ray auf die Arme. Jeanne sah besorgt zu ihr, als sie ihre vielen Wunden feststellte. „Ws ist mit ihr passiert?“ fragte sie besorgt. „Sie war von irgend soeinem Schattenwesen gejagt worden und statt wegzurennen, griff sie es dann auch noch an.“ „Was?!“ Setsuna sah Ray mitfühlend an und dann zu Kyoko’s Haus. „Lasst uns besser reingehen, bevor so ein Viech hier noch auftaucht“, meinte sie dann und sie begaben sich ins Haus. Als sie anklopften, war es irgendwie klar, dass ihnen niemand aufmacht. Seiko legte Ray kurz auf den Boden und brach dann die Tür auf. „Waaa spinnst du?! Wenn…“ meinte Jeanne und verstummte, als Seiko ihr einen fragwürdigen Blick zuwarf. „Also ich will hier draußen nicht unbedingt rumstehen und auf Kyoko warten.“ Jeanne nickte und sie betraten das verlassene Haus. Seiko stellte die Haustür wieder provisorisch hin und sie liefen rauf in Kyoko’s Zimmer.
 

Seiko schmiss Ray geradezu aufs bett statt sie hinzulegen, wobei ihm Jeanne einen bösen Blick zuwarf. „Was?“ „Ah nichts…Geh und hol was zu essen“, herrschte sie ihn an und Setsuna kehrte mit einem erste Hilfe-Kasten zurück ins Zimmer. „Gefunden!“ meinte sie grinsend und lief zu Ray rüber. Jeanne zog Ray die Jacke aus und atmete schwer aus. „Seiko, hab ich nicht gesagt, dass du etwas zu essen holen sollst?“ „Jaja, bin ja schon weg“, sagte er und verschwand aus dem Zimmer. „Spanner…“ meinte Setsuna und verschränkte die Arme vor der Brust. Jeanne nickte zustimmend und machte sich daran Heilsalbe auf die Verletzungen aufzutragen und verband manche Stellen, wo sie es für nötig hielt. Schließlich kam Seiko wieder mit all möglichem Zeugs und einer Chipstüte zwischen den Zähnen. „Reicht das?“ fragte er zähneknirschend und breitete die ganzen Sachen auf dem Schreibtisch aus. „Aber…das sind doch nur Süßigkeiten…“ stellte Setsuna fest und knallte sich die hand vor die Stirn. Sie gab es auf. Sie würde das einfach alleine machen. Setsuna verließ das Zimmer und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche, während ihr Seiko neugierig hinterher sah. Nach einer Weile hörte man einen schrillen Schrei und es war eindeutig Setsuna’s Stimme. Jeanne sprang auf, doch Seiko hielt sie zurück. „Bleib du lieber hier bei Ray“, meinte er ernst und schlich dann leise nach draußen die Treppen runter. Leise sah er um die Ecke in die Küche und erblickte ein menschengroßes Schattenwesen, was bedrohlich fauchte. Setsuna konnte er nicht sehen, aber das war auch nebensächlich. Er konzentrierte sich auf den Boden und im nächsten Moment wuchsen faustdicke Ranken aus dem Boden, die das Geschöpf umschlangen und es würgten. Nach ein paar Sekunden war noch ein erstickendes Röcheln zu hören und er war sich sicher, dass es tot war. Er betrat die Küche und erkannte nun Setsuna auf dem Boden bei den Küchenschränken. In der Ecke hatte sie praktisch keine Fluchtmöglichkeit gehabt. Na wenigstens schreien konnte sie wie jedes andere Mädchen. Er dachte vorhin an Ray und lief dann zu Setsuna, die sich aufrappelte. „Danke…“ sagte sie leise und errötete leicht. „Ah was…ist doch Kinderkram“, sagte Seiko und lehnte sich an den Kühlschrank. „Na los beeil dich.“ Setsuna plusterte sich etwas auf, sagte aber nichts. Schnell räumte sie die gefundenen Sachen in die Tüten und war in ein paar Minuten fertig. „Soll ich…“ wollte Seiko grad sagen, als Setsuna die Tüten mit Leichtigkeit anhob und an ihm vorbei schritt. „Mhh?“ fragend sah sie ihn an, während er sie mit großen Augen ansah. Andere Mädchen wären nicht mals in der Lage diese Tüten anzuheben und sie spazierte einfach so mit ihnen durch die Gegend.
 

„Was starrst du mich denn so an?“ fragte sie und sah ihn skeptisch an. „Hallooo?“ „Ähm…nein..nichts…hehe…“ antwortete Seiko und grinste leicht. „Na dann…“ Setsuna lief voraus und sie betraten zusammen wieder Kyoko’s Zimmer. „Was war los?“ fragte Jeanne direkt und sah zu ihnen. „Nur ein Schatten“, antwortete Seiko gelassen und setzte sich auf den Stuhl, während Setsuna die Tüten auspackte. „Setsuna! Du solltest doch nicht alles…“ Jeanne ließ den Kopf hängen. „Oh man…“

„Die ist aber auch nie zufrieden oder?“ stellte Seiko mehr fest, als er fragte und Setsuna kicherte leise. Jeanne wollte sich grade aufregen, als Ray sich aufsetzte. „Moin allerseits“, meinte sie und rieb sich den Kopf. Noch etwas benommen sah sie sich im Zimmer um und schließlich blieb ihr Blick an Seiko hängen. „Du…“ begann sie bedrohlich und Jeanne hatte sie grad noch so festhalten können. „Ich wäre wegen dir fast draufgegangen!!!“ Wild ruderte Ray mit den Armen und wollte sich von Jeanne losreißen. „Lass mich los! Ich bring ihn um!“ „Ganz ruhig, Ray! Das kannst du später auch noch tun! Vorerst solltest du dich noch einwenig ausruhen!“ meinte Jeanne und Ray hörte plötzlich auf zu zappeln. „Meinetwegen…“ sagte sie knapp und sah trotzig weg. Jeanne war etwas erleichtert und lief zum Fenster, um die Gardinen zu zuziehen. Es wär besser, wenn sie keins der Viecher sehen könnte. Sofort wurde es etwas dunkler im Zimmer, doch das störte niemanden. Kyoko’s Zimmer beinhaltete ein Bett, einen großen Schreibtisch und Schrank wie auch passende Kommode. Auch ein Fernseher war in der ecke zu finden und sie hatte ein extra Bad, was Jeanne besonders praktisch fand. „Was habt ihr denn nun?“ fragte Seiko plötzlich und alle Drei sahen ihn fragend an. „Naja ich mein euer Element…“ fügte er noch hinzu und wartete auf ihre Antworten. „Blitz“, meinte Ray dann und sah immer noch nicht zu ihm. „Ich hab Wasser“, sagte Jeanne und sah dann zu Setsuna. „Erde und was hast du, Seiko?“ Er grinste etwas und lehnte sich zurück. „Ich denke, dass du es in der Küche eigentlich gesehen hast. Erde.“ Ray blickte auf. Jetzt wusste sie wie er das vorhin mit dem großen Felsen das Schattenwesen wegschleudern konnte. „Na dann können wir doch sicherlich mal zusammen trainieren“, meinte plötzlich Setsuna und lächelte freundlich, aber Seiko war darauf jetzt echt nicht vorbereitet gewesen wie auch Ray und Jeanne, die sie etwas verdutzt ansahen. „Äh…ja, klar“, stammelte Seiko und stieß mit dem Kopf gegen Tisch, während Setsuna fröhlich hin und her sprang. Was hatte er da nur getan!? Ray und Jeanne sahen den Beiden zu und waren sich einig: Da haben sich Zwei gefunden…
 

Kyoko seufzte als sie schon 2h in eine Richtung liefen und immer noch alles gleich aussah. An das Gewicht der Flügel hatte sie sich mittlerweile mehr oder weniger gewöhnt auch wenn sie noch etwas schmerzten. „Sag mal Kyoko. Was ist dein Element nun?“ fragte sie dann Senji plötzlich, der voran lief. „Ähm…“ Kyoko überlegte und betrachtete ihre Flügel. „Wind denk ich…“ „Aber vorher war ganz deutlich Feuer zu sehen“, meldete sich auch Satori zu Wort und warf ebenfalls einen skeptischen Blick au ihre schwarzen Schwingen. „Mhh… Wir werden Herr Ishida dann halt fragen“, sagte Senji und sah zu ihr zurück, wobei er fast gegen einen Baum gelaufen wäre. Kyoko unterdrückte ein Lachen, während Satori sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Senji lief weiter als wäre nichts gewesen und für die nächste Zeit schwiegen sie. Tatsache war jedoch das Kyoko sich wie ein Eis am Stiel fühlte, denn im Top rumzulaufen in der Taiga war nicht grad sehr prickelnd. Senji schien es gar nichts auszumachen, aber das konnte auch daran liegen, dass er das Element Eis hat. Satori machte stattdessen einen auf Obercool und versteckte seine zitternden Hände in den Jeanstaschen.
 

Kyoko hoffte, dass sie bald ankommen würden schließlich sah es nicht so weit aus… Schließlich sahen sie plötzlich vor sich eine Lichtung, wo ein erloschenes Lagerfeuer noch etwas rauchte. Wie der Wind eilten sie da hin in der Hoffnung noch jemanden zu finden. „Seht mal!“ rief Kyoko und deutete auf Fußspuren im Schnee. „Sie scheinen noch nicht lange fort zu sein und sind 2 vielleicht auch 3 Personen“, vermutete Senji und besah sich die Spuren. „Sind die von einem Hund?“ fragte Kyoko dann und beugte sich runter, um sie besser betrachten zu können. „Vermutlich“, sagte Senji und sah um sich. „Sie sind Richtung Süden gegangen…“ Kyoko richtete sich wieder auf. „Na dann lasst uns gehen, sonst holen wir nicht ein! Außerdem hab ich keine Lust hier zu erfrieren…“ Eigensinnig lief sie den Spuren nach und achtete gar nicht darauf, ob sie ihr nun folgen oder nicht. Senji sah ihr hinterher und seufzte… Schnell liefen sie ihr dann hinterher und es vergingen einige Minuten als man etwas von weitem sah… Wie Senji richtig vermutet hat, waren dort 3 Personen und jeweils 2 Hunde an ihrer Seite…Noch hatten sie sie nicht gemerkt, als Senji sie zurück riss und hinter einen Baum zerrte wie auch Satori. „Kyoko, du bleibst hier“, sagte er bestimmt und sah zu Satori, während Kyoko nur Bahnhof verstand. „Warum soll ich denn…“ fing sie schon an, als sie Senji unterbrach: „Falls du die Gewehre nicht auf ihrem Rücken gesehen hast…Es könnten Wilderer sein. Was denkst du was die mit dir machen, wenn die dich sehen?“ Kyoko sah ihn skeptisch an. „Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt es…“ „Ich mein deine Flügel!“ regte sich Senji nun auf und hätte sie am liebsten erschlagen bei solcher Dummheit. Satori beruhigte ihn und sah zu Kyoko. „Stimmt, es wär zu gefährlich. Ich schlag vor, dass sie uns nur mit Abstand folgt…“ Senji nickte und beide warteten auf Kyoko’s Reaktion. „Ja“, murrte sie und verschränkte die Arme. Sie lugte hervor und stellte fest, dass man die Personen kaum mehr sah… „Ihr solltet euch beeilen“, sagte sie an den Blick immer noch auf die immerkleiner werdenden Punkte am Horizont. Die Jungs sahen sie kurz ernst an und stürmten los.
 

Senji war überzeugt, dass Kyoko das schaffen würde. Auch wenn sie nicht in ihrer Nähe waren und unauffällig jemanden folgen konnte sie sowieso… Jedenfalls erinnerte er sich nur zu gut, als sie und Setsuna ihm hinterher spioniert hatten und er sie zuletzt nur wegen Kitsune aufgeflogen waren, die sie angerufen hatte… Senji wurde plötzlich bewusst, dass Kyoko doch ein Handy hatte! Er sah zurück, aber Kyoko war schon nicht mehr da. Verdammt… „Satori!“ Verwundert blickte dieser zurück und stellte nun auch fest, dass sie verschwunden war. Nicht schlecht… „Hast du ein Handy?“ fragte Senji ihn nun und holte ihn ein. Satori blickte etwas verdutzt drein, aber dann weiteten sich seine Augen. „Oh scheiße…das hab ich ja ganz vergessen…“ Satori holte nun ein schwarzes kleines Etwas aus der Jeanshose. „Hast du Kyoko’s Nummer?“ Diesmal schüttelte Satori den Kopf. Hätte sie ihr altes Handy noch, aber so hatte er ihr nie ihre Nummer entlocken können. „Shit…“ Senji verstand und sah dann wieder zu den Personen, die sie entdeckt hatten und die bellenden Hunde zurückhielten. Einer richtete nun die Waffe auf sie… „Nein! Warten sie! Wir wollen ihnen nichts tun!“ rief er und blieb stehen. Er hielt Satori zurück und ihre Blicke trafen sich kurz. Sie sollten jetzt nichts falsch machen…Die Männer vor ihnen waren alle vermummt und bis auf die Augen konnte man nichts von ihrem Gesicht erkennen. Die Hunde knurrten bedrohlich und Senji schluckte. Sie konnten nur hoffen, dass sie ihnen helfen würden. Einer schritt nun auf sie zu mit der Waffe in der Hand. In seinen Augen war Verwunderung zu sehen, aber wann traf man auch mitten in der Schneelandschaft zwei Jungs im T-Shirt? „Kto we?“ sprach der Mann sie nun an und die zwei sahen sich irritiert an. „Was hat der gesagt?“ fragte Satori, aber Senji hatte auch kein Plan. Senji hob leicht die Arme, um anzudeuten, dass sie unbewaffnet waren. „We come from Germany. May i ask you, which Country that is?” fragte Senji nun In einem fließenden Englisch und wartete die Reaktion des Mannes ab. Satori hoffte einfach nur, dass sie sie verstanden. „Alesia, idi suda!“ rief nun der Mann den anderen zu, wovon sie kein Wort auch nur ansatzweise verstehen konnten. „Welche Sprache ist das?“ zischte Satori ihm zu, der kurz überlegte. „Ich denk russisch“, antwortete Senji dann leise und eine andere vermummte Person kam nun zu ihnen rüber. Sie besprach kurz etwas mit ihrem Partner und wand sich danach den Beiden zu. „How you come to Russia?“ fragte diese und die Jungs machten große Augen. „Äh…äh…thats a long Story and we have nothing to eat the last days…its also very cold. Please, help us. We will tell you all you want to know.” Satori runzelte die Stirn, als Senji diese Worte sprach. Das klang ja schon fast flehend…

Kyoko würde ihnen jetzt sicherlich weiterhelfen können. Schließlich stammt sie aus Russland und beherrschte auch diese Sprache… „Okey, follow us“, sagte die Person dann und drehte sich um. Der andere Typ warf ihnen jeweils ein paar Decken zu in denen sie sich einwickelten. Anscheinend war diese Person mit den Englischkenntnissen ihr Führer und der andere mit der Waffe ein Schütze. Der Letzte war die Nachhut mit den Hunden und deckte ihnen den Rücken. Senji musterte die Waffe des Anführers und hatte so ein Model noch nie gesehen, dennoch beschäftigte Beide eine andere Tatsache…Wie waren sie nach Russland gekommen? Senji und Satori folgten ihnen und sahen aber nie zurück, denn sie würden Kyoko damit noch verraten… Ist nur noch die Frage, ob sie Kyoko ihnen überhaupt zeigen sollten…?
 

Es verging eine Ewigkeit bis sie tatsächlich etwas zwischen den Bäumen sahen. Eine Hütte! Nein! Ein Dorf! Sie traten aus den Wäldern und sofort waren Gekläffe und Gebelle der Wachhunde zu hören. Paar Menschen sahen durch die Fenster, während wir zielstrebig durchs Dorf auf ein etwas größeres Gebilde zuliefen. Es hatte zwei Stockwerke und ein großes Schild, worauf eindeutig russische Buchstaben waren. Sie traten schließlich ein und wollige Wärme kam ihnen entgegen. Wie sie das vermisst hatten…Die Jungs sahen sich um und entdeckten eine Frau an der Rezeption, wie auch eine Empfangsecke beim Kamin. Rechts führte eine Treppe hoch zum zweiten Stock und ein paar verschlossene Türen wahrscheinlich noch zu anderen Räumlichkeiten… „Wait there“, sagte dann plötzlich der Anführer und deutete auf die Empfangsecke mit den schwarzen Ledersesseln. Die Jungs überlegten nicht lange und begaben sich zum Kamin. Erfreut über die Wärme hielten sie ihre Hände davor und tauten selbst etwas auf. In den Decken gekuschelt sahen sie zu den Personen, die sich mit der Frau an der Theke unterhielten, aber aus der Entfernung konnten sie nichts mitbekommen. Wahrscheinlich würden sie auch eh nichts verstehen, doch vorerst waren sie gerettet und würden nicht erfrieren. Sie würden sie sicherlich nach Hause zurück nach Deutschland schicken und dann… Satori zuckte plötzlich innerlich zusammen und sprang auf. Senji sah ihm verwirrt nach, als er zum Fenster hetzte. „Hey, Satori. Was ist denn?“ „Wir haben…“ begann Satori, als ihm die Leute anfielen. Sie durften nichts von Kyoko mitbekommen, aber selbst wenn würden sie sie verstehen? Taten sie vielleicht nur so, als könnten sie kein deutsch? „Ich betrachte nur die schöne Umgebung“, meinte Satori dann und konnte Kyoko draußen auch wirklich nirgends entdecken. Die Hunde waren ruhig, was soviel hieß, dass sie nicht mals in der Nähe war, oder? Hatte sie vielleicht ihre Spur verloren oder hatte sie die Kälte nicht mehr ausgehalten? Was ist wenn sie wieder zusammengebrochen ist und draußen hilflos in der Kälte lag? Ihr könnte auch etwas zugestoßen sein… Wer weiß, was hier für Tiere leben…Satori seufzte und setzte sich wieder zu Senji.
 

Er sollte sich nicht verrückt machen. „Kyoko geht’s gut. Sie hat in diesem Gebiet als die Beste abgeschnitten in unserer Klasse. Sie ist anpassungsfähig“, sagte Senji leise, wobei sein Blick auf dem Feuer im Kamin ruhte. „Aber sie ist auch nur ein Mensch…“ flüsterte Satori ernst zurück. „Vertrau ihr“, antwortete Senji dann knapp und sah ihm ebenfalls in die Augen. Er hatte recht…Sie mussten Kyoko einfach vertrauen. Sie hat schon vieles geschafft und ihre Fähigkeiten außergewöhnlich. Die Kälte würde sie nicht aufhalten solange sie an sie glauben würden. Sie schwiegen und betrachteten eine Weile das Feuer, als die Typen die Treppe hoch verschwanden. Der Anführer blieb jedoch und trat nun zu ihnen. Erst jetzt fiel Senji auf, das er grad mal so groß war wie er. Satori und Senji sahen sich verwundert an und dann zu dem Typen. Seine Augen funkelten in verschiedenen bronzefarben, als er in das Feuer sah. Danach setzte er sich ihnen gegenüber. „So…Your Names, Boys“, forderte sie und machte sich daran den Schal auszuziehen. „Satori Uchida.“ „Senji Renoir.“ –gaben die beiden zur Antwort und machten dann große Augen, als der Schal fiel und sein Gesicht enttarnte. „Ein Mädchen!“ stellte Satori lautstark fest und zeigte auf ihr Gesicht. Als sie ihre Kapuze und Mütze auszog und ihre langen lockigen Haare um die Schultern fielen, lagen beide Jungs fast auf dem Boden. „Wie kann das sein?! Ihre Stimme war doch eindeutig tief also…“ „Der Schal hatte ihre Stimme vielleicht gedämpft.“ „Aso…“ Das Mädchen grinste nun etwas, als sie die Verwunderung in deren Gesichtern sah. „My Name is Anna Darskia“, sagte sie in einem fröhlichen Ton und einem leichten Akzent. Satori und Senji sahen sich kurz an und dann zu ihr. „Do you live here?“ „No. I’m only to learn here“, antwortete sie und wirkte im nächsten Moment ernst. „How you came here, Satori and Senji?“

Satori warf ihm einen Blick zu und nickte. Senji fing an zu erklären was passiert sei und was sie vermuteten. Die Prüfung. Die Dunkelheit wodurch die geflogen sind. Das sie hier wieder auftauchten und wie sie überlebt haben. Kyoko erwähnte er, doch nur knapp und das sie hier nur vielleicht sein könnte wie Herr Ishida und Kimiko. Anna hörte ihnen aufmerksam zu und fragte ab und zu manche Dinge nach. Als Senji endete, waren sie gespannt auf ihre Reaktion. „Okey. We will inform the german government and then we try to find your other friends. You can be here so long”, sprach das Mädchen nachdenklich und tippte sich ans Kinn. Senji war etwas misstrauisch. Worüber dachte sie nach? „What means here?“ Anna lächelte leicht und beugte sich etwas vor, um ihre Ellbogen auf ihren Knien abzustützen. “That’s a Hotel.” Satori musterte Senji und wusste nicht so recht, worauf er hinaus wollte. „No, i mean this village…Where is it?“ „Oh…In Siberia of course.” Satori schluckte. Wie waren sie nur hierher gelangt? „Ah…ähm…How does your girlfriend and the other look?“ fragte Anna plötzlich und Satori kramte sein Handy raus, um ihr ein paar Bilder zu zeigen. Sie nickte und überlegte erneut, was die Jungs etwas verunsicherte. Das Mädchen war wahrscheinlich kaum älter als sie, aber überdachte jede Antwort und Frage präzise. „So you two don’t know anything about the situation in Germany?“ kam es dann nach einiger Zeit und die Jungs glubschten sie fragend an. „Was?“ Satori verstand nur Bahnhof. „What do you mean?“ Anna stand nun auf und sah sie prüfend an. „I will see you later, bye.“ Mit diesen Worten ließ sie die Jungs sitzen und verschwand aus dem Hotel…
 

Kyoko folgte ihnen immer mit sehr viel Abstand, dass sie sie noch grade so sehen konnte. Oft rannte sie von Baum zu Strauch und ließ sich oft auf den Bauch fallen, damit sie sie auch ja nicht bemerken. Sie war mittlerweile völlig durchgefroren, aber daran versuchte sie einfach nicht zu denken. Als die kleine Gruppe schließlich ein Dorf erreichte und sie sah wie sie in einem Hotel verschwanden, ist es ihr sofort aufgefallen. Die russischen Buchstaben und auch die Bewohner sprachen russisch. In Häusern liefen im Fernseher russische Kanäle und es ließ keinen Zweifel…Sie waren in Russland gelandet, aber wie war dies möglich? Es war für sie ein Rätsel, doch noch durfte sie sich nicht zeigen. Daher näherte sie sich dem Dorf nicht und behielt das Hotel im Auge. Nach Stunden entschloss sie das Dorf schließlich von allen Seiten mal sich anzusehen und streifte rund um das Dorf umher immer auf der Hut nicht entdeckt zu werden. Dies passierte auch nicht und so ging es auch die nächsten Stunden…Kyoko sah öfters zu den Hotelfenstern, doch nichts…gar nichts…War ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Waren diese Typen womöglich gefährlicher als gedacht? Kyoko konnte schließlich nicht mehr stillhalten… Sie musste etwas tun, sonst würde sie noch erfrieren, wenn sie weiter so untätig rum sitzt. Sie würde heute Nacht, wenn die Dunkelheit sie denkt zurück kommen…Vorerst jedoch wird sie trainieren. Kyoko lief zurück…Als sie dachte, dass sie weit genug vom Dorf entfernt war, breitete sie ihre Flügel aus. Sie waren groß, wenn nicht zu groß für sie…Sie schlug paar Mal mit ihnen, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Als sie Satori gerettet hatte, hat sie gar nicht dran gedacht wie sie es getan hat. Es war einfach als wär es normal für sie gewesen…Kyoko sah hoch zu einem Ast weiter vor ihr. Sie sollte es einfach versuchen…Wenn sie springt, würde sie ihn niemals erreichen…dazu war sie einfach zu klein…Schließlich nahm Kyoko Anlauf und flatterte aufgeregt mit den Flügeln, was jedoch mehr als schief ging. Sie kam wieder auf dem Boden auf und stolperte etwas nach vorn, wobei sie sich den Kopf gegen den nächsten Baum stieß. Sie fiel zurück und rieb sich den Kopf. „Aua…wird wohl doch nicht so einfach wie gedacht…“ Kyoko seufzte und stand wieder auf. Sie drehte sich zu dem Ast und sprintete erneut los.

Nach weiteren 7 Mal hatte sie zumindest ein Gefühl für ihre Flügel bekommen, aber fliegen hatte sie sich anders vorgestellt. Etwas außer Atem sah sie hoch zu den Ästen, als sie ein Zwitschern hörte. Ein kleiner Vogel saß da und blickte auf sie herab. Sie waren mit Flügeln geboren und konnten es sobald sie aus ihrem Nest sprangen. Kyoko lächelte in sich hinein und begann den Aufstieg. Langsam kletterte sie hoch und schaffte es schließlich auf einen höher gelegenen Zweig. Der kleine Vogel flog nun davon und sie sah ihm noch kurz nach, bevor sie ihre Position annahm. Von hier oben wirkte es viel tiefer, als von unten…Der Schnee würde zwar einen Fall abfedern, aber wenn sie falsch aufkommt, wird’s trotzdem reichlich wehtun. Egal! Sie musste es versuchen…und es schaffen bis zum Abend.
 

„Bald wird die Sonne untergehen“, meinte Seiko, als er das letzte Fenster mit Brettern verbarrikadierte. „Ja“, sagte Ray nur knapp und reichte ihm noch ein Brett. Über den Tag hinweg hatten sie die ganze Wohnung sicher gemacht indem sie Fenster und Türen mit Brettern zuschlugen und Möbel vorgeschoben haben. Der Strom war jedoch schon seit einigen Stunden ausgefallen und es war ungewiss, was draußen passierte. Menschen hatten sie keine mehr gesehen seit sie hier sind genauso wenig wie ein Schattenwesen. „Vielleicht sind diese Schattenwesen ja schon weg? Wir haben schließlich keins mehr seit heut Mittag gesehen…“ „Nein, Ray…Sie sind noch da“, antwortete Seiko und sie sah ihn argwöhnisch an. „Woher willst du denn das wissen?“ „Ganz einfach…Diese Wesen bestehen aus schwarzer Magie und wenn ich sie auch nur schwach spüre. Sie sind noch da“, erklärte er und selten sah man ihn so ernst. Setsuna kam nun aus der Küche spaziert und streckte sich. „So da wär dann alles verriegelt!“ „Du hast so lange nur für die Küche gebraucht?“ hackte Ray nach und besah sich ihr Werk. Sie hatten grad mal das ganze Wohnzimmer und den Flur geschafft. „Nein, ich hab noch das Bad und Gäste-WC und das Gästezimmer wie auch den Flur noch mal überprüft.“ Ray sah zweifelnd zu Seiko, der auch etwas fragwürdig zu Setsuna sah. „In Ordnung dann mach im oberen Geschoss weiter und helfe Jeanne“, sagte er und Setsuna war im nächsten Augenblick um die Ecke die Treppe rauf gehetzt. „Wie immer voller Elan und Tatdrang…“ murmelte Ray und senkte ihren Blick. Wie es wohl Kyoko, Rukia und Kitsune ergangen ist? Die Beiden hatten doch vorgeschlagen sich hier zu treffen und nun sind schon Stunden vergangen…Ist ihnen vielleicht etwas zugestoßen? Sie dachte an die Bestie vorhin. Sie war verwundbar, doch hatte ihr das letztendlich wenig gebracht. Sie würden es nicht schaffen und diese Monster sind draußen in Scharen… Ray sah auf und wurde wütend. „Musst du mich so anstarren?“ fragte sie spitz und wand sich von Seiko ab. „Was denn? Du machst dir Sorgen über die anderen, richtig?“ Ray murmelte etwas wie ein ja und verschwand in der Küche nebenan. Eine kleine Kerze brannte noch und erhellte den Raum. Setsuna hatte wirklich gute Arbeit geleistet. Ray fuhr sich durch die Haare und schüttete sich etwas Cola in ein Glas.
 

„Sag mal, Seiko. Was denkst du, woher diese Wesen kommen und wohin diese schwarzen Löcher führen?“ fragte sie dann und horchte auf eine Antwort. „Ich denke es sind Portale in andere Dimensionen. Man sagt das zwischen den verschiedenen Dimensionen jedoch eine Zwischenwelt existiert, die sozusagen alles zusammenhält bzw. verbindet. Normalerweise werden Portale nur selten und sehr kurz geöffnet, weswegen solche Wesen es nicht schaffen durchzukommen, doch ist es zum Beispiel mal in Japan passiert, dass eins entkam und 47 Menschen tötete“, kam es dann zurück und Ray ließ sich das alles durch den Kopf gehen. „Aber wie ist es dazu gekommen, dass an unserer Schule welche geöffnet wurden und vor allem von wem?“ flüsterte Ray mehr zu sich selbst, als Seiko in die Küche trat. „Nun die Lehrer bevorzugen eine andere Dimension bei der Freisetzung von Spirits, um es ungefährlicher für die Umgebung zu machen und falls so etwas wie vor 15 Jahren sich wiederholt, dieses Wesen in dieser Dimension eingesperrt werden kann. Eine Sicherheitsmaßnahme.“ Ray nippte an ihrem Glas und schien in Gedanken versunken. „Warum haben sie die Portale nicht einfach wieder geschlossen und wieso sind noch mehr aufgetaucht?“ „Ah…was fragst du mich denn? Bin ich ein wandelndes Lexikon oder was?“ Seiko seufzte und deutete auf das Bad. „Überprüf noch mal alles. Ich bin oben“, sagte er mürrisch und machte sich auf den Weg in den 2. Stock. Ray sah ihn missmutig hinterher. Er war zwar älter und wusste einiges mehr als sie, aber er benahm sich nicht wirklich älter. Außerdem ihr noch Befehle zu erteilen…das bekommt er zurück…

Seiko trat ins Kyoko’s Zimmer und erblickte Setsuna fleißig am Fenster hantieren. „Hey, Setsu…“ begann er und stolperte glatt über ein Brett. Er fluchte leise und sah dann wieder nach vorn. Schreiend hielt er inne, als er direkt in Setsuna’s Gesicht sah, die ihn musterte. „Alles okey?“ fragte sie dann grinsend und sah wieder zurück zum Fenster, was schon bis zur Hälfte verschlossen war. Seiko schluckte, denn ihr Gesicht war vielleicht grad mal ein Zentimeter von seinem entfernt gewesen. „Meine Fresse ist sie schnell…“ murmelte er und atmete erleichtert auf. Setsuna wand sich wieder ihm zu. „Mhh…was?“ „Ah nichts“, gab er zurück. „Naja ich bin hier gleich fertig. Machst du schon mal im Schlafzimmer weiter?“ fragte sie so freundlich, dass es schon wieder bestimmt klang. Er nickte und lief wieder zurück, als er schon wieder über das Brett stolperte und sich der Länge nach hinlegte. Jeanne hörte ein Krachen und sah runter aus dem Dachbodenloch. Seiko blickte auf, als er ihre gelben Haare sah und fuhr hoch vor Schreck. Dabei hatte er jedoch Setsuna nicht gemerkt, die hinter ihm stand und ihm aufhelfen wollte. Zusammen kullerten sie die Treppe runter und Ray kam aus dem Bad herbeigerast, als sie das dumpfe Poltern hörte. Sie blieb verwirrt vor den Beiden stehen, die KO am Ende der Treppe lagen und schaute die Treppe hoch, wo sie Jeanne erkannte. „Ist bei euch alles in Ordnung?“ fragte sie und Ray sah wieder zu den Beiden, die sich langsam aufrappelten. Seiko blinzelte und blickte geradewegs in die schwarzen Augen von Setsuna, die wie er rot anlief. Sein Blick wanderte runter, wobei er feststellte: Er lag auf ihr…und…seine Hand…Setsuna wurde wütend. „Waaaaaaa du Grabscher!!!!“ schrie sie und verpasste ihm einen Kinnhacken, dass Ray grad noch zur Seite springen konnte, um nicht von dem herbei fliegendem Seiko getroffen zu werden. Setsuna richtete sich auf und stampfte die Treppe hoch. Ray sah in die Küche, wo sich Seiko sich langsam aufsetzte und das Kinn rieb. Oh man…an seiner Stelle wäre ich jetzt nicht grad…
 

Schließlich hatten sie das Haus abgesichert und saßen im Wohnzimmer. Setsuna saß in der rechten Ecke des Sofas und schaute stur in eine andere Richtung, während Seiko in der linken Ecke des Sofas saß und mürrisch drein sah. Jeanne kam sich zwischen den Beiden etwas fehl am Platz vor und sah hilfesuchend zu Ray, die sich einen Sessel ergattert hatte. „Nun vorerst sollten wir drin bleiben, wie Seiko schon erklärt hat. Der Notfallplan steht fest und ich würde sagen wir sollten auch Wachen für die Nacht einteilen“, durchbrach Ray die Stille. „Ja, am besten immer 2er Paare, damit sie aufeinander aufpassen und nicht einschlafen“, stimmte Jeanne mit ein und sah dann zu Setsuna, die dazu anscheinend nichts zu sagen hatte. „Gut dann würd ich sagen 2er Teams, die sich immer nach 4h abwechseln“, entschied Ray und holte nun Stückchen Papier raus. Schnell schrieb sie von jedem den Namen auf eins der vier Papierfetzen. Danach zerknüllte sie diese und mischte. „So jeder zieht eins und derjenige ist sein Partner“, meinte sie und hielt ihnen die Zettel hin. Setsuna sah sie skeptisch an und zog einen. Schließlich hatten sie alle gezogen und falteten diese auf, woraufhin Jeanne erleichtert aufatmete. Ray warf Setsuna einen Blick zu, die die Augen schloss und den Zettel zur Seite warf. Seiko ließ den Kopf hängen und sie selbst hatte Jeanne gezogen. Na das kann ja heiter werden… „Wer übernimmt die erste Wache?“ fragte Ray und Setsuna hob den Arm. „Je schneller ich es hinter mir hab desto besser.“ Sie warf Seiko kurz einen Blick zu, der schon so gut wie alles sagte. Setsuna mochte Jungs, aber so etwas wie vorhin kann sie bis auf den Tod nicht ausstehen. Vor allem wenn sie erst mal einmal so eine Meinung von dem Typen hat, dann wird es schwer sie von dem Gegenteil zu überzeugen. Das Setsuna denn überhaupt mal zuschlägt, grenzt an ein Wunder. Meist ist sie friedlich und regelt alles mit Worten, was man vielleicht bei ihrer Stärke nicht vermutet. Ray seufzte und stand auf. „Ich geh dann mal schlafen schließlich heißt es um 2Uhr wieder aufstehen.“ Jeanne sah kurz zu Setsuna und folgte Ray dann schnell. „Gute Nacht ihr zwei“, meinte sie noch grinsend und lief mit Ray die Treppen hoch. Setsuna sah ihr hinterher und versuchte ruhig zu bleiben, sonst würde das Haus morgen nicht mehr stehen…Sie sah zum Fernseher und wünschte sich jetzt ihren kleinen Lcd-Fernseher herbei, der auf Batterien lief. Ihr Blick wanderte zu Seiko, der schlief… „Seiko!“ knurrte Setsuna bedrohlich, als er müde die Augen öffnete. „Hmm? Was willst du, Süße?“ murmelte er verschlafen und konnte sich grad noch so vor einem Fausthieb retten, doch die Couch kippte nach hinten um. Verwundert lag er erst eine Weile, woraufhin er schnell zur Seiet rollte, um nicht einen Tritt zu kassieren. Setsuna jagte ihn förmlich durchs ganze Haus bis sie wieder im Wohnzimmer waren. „Hey, hey! Beruhig dich, Mädchen! Ich hab doch nichts getan!“ meinte er und bei Setsuna brannten die Sicherungen durch. Zornig ging sie auf ihn los und Seiko geriet ins Schwitzen. „Verdammt noch mal“ Du dummes Weib!“ Mit einer geübten Bewegung umfasste er ihre Handgelenke und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Dafür haute ihm Setsuna mit voller Wucht den Ellbogen in die Rippen und riss sich los. Sie machte eine Halbdrehung und hole mit dem Knie aus zu einem Tritt in die Magenhöhle, als er ihr Bein festhielt. Setsuna war etwas verwirrt, woraufhin er sie zurückwarf und sie ins stolpern geriet. Seiko nutzte die Gelegenheit und warf sie zu Boden, wobei er einen direkten Fausthieb ins Gesicht bekam. Das machte ihm jedoch nichts, da er nicht aus voller Kraft gewesen war. Er drückte ihre Hände an den Boden und wartete einfach ab bis sie aufhörte zu zappeln und rumzuschreien. „Geh runter von mir!“ fauchte sie und war etwas außer Atem, dass Seiko sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Zu dumm, Kleine. Du hast dir wohl oder übel den Falschen ausgesucht. Ich hab keine Angst davor Mädchen zu schlagen“, meinte er etwas bedrohlich und sein Lächeln wurde fies… „Dann tu’s doch!“ entgegnete Setsuna spitz und sträubte sich. Man konnte ihr Unbehagen ihr jedoch ansehen und ihre Position grad war ihr mehr als unangenehm. „Schade…Ich würd ja gern…nur zu meinem Bedauern mag ich dich.“ Setsuna sah ihn fragend an. Hatte sie sich jetzt verhört? Er findet es schade, dass er keine Mädchen schlagen darf. Setsuna musste aus irgendeinem Grund anfangen zu Lachen, was Seiko leicht erstaunte.
 

„Was ist so lustig?“ fragte er und machte ein Gesicht wie ein Esel. „Na das du mir mit dem Angst einjagen wolltest…lol…ich hab schon einiges erlebt, aber mir anzudrohen mich zu schlagen. Auch mal was neues“, antwortete Setsuna fasste sich allmählich wieder. So was hat ihr wirklich noch niemand angedroht geschweige es sich denn je getraut. Setsuna war nur einmal bis jetzt in ihrem ganzen Leben ausgeflippt und das war wegen ihrem Ex, der ihr fremdgegangen ist und das hatte gereicht, um alle Jungs aus ihrer Stufe abzuschrecken. Und jetzt droht er ihr damit, womit sie schon immer mal gehofft hatte. Setsuna wollte grad etwas sagen, als sie plötzlich seine Lippen auf ihren spürte. Sie riss die Augen auf und zappelte etwas hilflos vor Schreck. Seiko löste den Kuss und sah ihr tief in die Augen. Smaragd traf Onyx. Setsuna spürte wie ihre Wangen brannten und ihr Herz grad einen Rennspurt machte. „Ähm…äh…Seiko…“ stotterte sie und war immer noch völlig neben sich. Innerlich machet sie grad Party, denn endlich mal hatte ein Junge keine Angst vor ihr andererseits war ihr die Situation grad tot peinlich und vor allem wusste sie nicht, was sei tun sollte. Seiko sah ihr einfach nur in die Augen und tat gar nichts, was sie umso mehr verunsicherte. Wollte er sie hypnotisieren? Langsam strich er ihr dann über die Lippen und küsste sie dann innig. Setsuna schloss die Augen und ließ ihn gewähren. Sanft strich er ihr über die Wange, den Hals runter zur Schulter…Fast schon zu schön um wahr zu sein…Plötzlich hörte man ein dumpfes Poltern an der Tür und sie schreckten auf. Schnell richtete sich Seiko auf und half Setsuna auf. Vorsichtig sahen sie in den dunklen Flur, als eins der Bretter an der Tür knackte. Erneut rannte etwas gegen die Tür und eins der Bretter flog ab. Die Möbel wurden etwas zurück geschoben. Irgendetwas wollte rein…Setsuna schluckte und stellte sich das Wesen vor, was solche eine Stärke besaß. Seiko stupste sie an und wies sie zum Schalter. „Warn du die anderen…ich werde sie Schaltvorrichtung aktivieren.“ Setsuna nickte und rannte ins Gästezimmer. Seiko raste in die Küche und machte eine kleine Klappe hoch, um einen Blick nach draußen zu werfen. Nichts. Jetzt erst fiel ihm auf, dass auch das Poltern aufgehört hatte. „So ein Mist…“ Wie der Wind befestigte er die Kabel an der großen Batterie, die er aus dem Laptop geschraubt hatte. Ein Stofftier lief nun über die Straße.
 

Es war ein Vogel und zwitscherte lauthals und im ersten Moment geschah nichts. Er blinzelte und sah dann plötzlich unzählige Schatten von allen Seiten darauf zukommen, die es in Sekunden auseinander rissen. Seiko schloss die Klappe und rannte zurück in den Flur. Noch ein Brett an der Tür prallte ab und Seiko erschrak, als er Setsuna nicht vor der Kellertür sah. Schnell hetzte er zum Gästezimmer und stellte erleichtert fest, dass es ihr gut ging. „Was tust du denn da noch?“ „Ich hab ausversehen Rays Nummer gelöscht!“ antwortete sie und tippte verzweifelt all mögliche Nummern ein. Seiko schlug sich gegen die Stirn und schmiss ihr sein Handy zu. „Schau mal nach. Vielleicht hab ich sie noch.“ „Noch?“ „Ja, ich war früher mit Ray befreundet“, erklärte er knapp und Setsuna sah ihn etwas skeptisch an, als sie die Nummer tatsächlich fand. Schnell wählte sie und hoffte, dass Rays Handy auch an war. Tatsächlich ging Ray dran auch wenn das „Hallo“ total verschlafen klang. Setsuna erklärte hastig, was abging und Ray war im nächsten Moment hellwach. „Geht klar“, antwortete sie und legte auf. Mit einem Tritt weckte sie Jeanne auf, die fast aus dem Bett flog. „Hey, was soll das, Ray?!“ beschwerte sie sich, als plötzlich mit voller Wucht gegen das Fenster raste. Erschrocken wich Ray zurück und sah zu Jeanne. „Weg hier…“ Jeanne nickte, woraufhin beide auf den Flur rasten und dann auf den Dachboden. Schnell schloss Ray noch die Dachbodenklappe und liefen dann zu den Fenstern, die sie extra nicht so stark mit Brettern zugenagelt haben. Jeanne holte eine Stange und fing an die Bretter abzureißen. Von unten hörte man ein Krachen und die Mädchen hielten kurz inne. Sie waren durch die Tür gekommen… „Beeil dich“, meinte dann Ray und holte ebenfalls einen Besen, um mitzuhelfen.
 

Setsuna und Seiko schoben schnell einen Schrank vor die Tür und rasten durch den Keller. Bei einer Tür blieben sie schließlich stehen und Setsuna stockte der Atem, als sie hineingingen. „Das ist ja eine ganze Schießhalle!“ „Ja, aber keine Zeit zum üben, Setsuna. Hier!“ Setsuna fing einen Rucksack auf und zog ihn sogleich an. An der Seite bemerkte sie sofort die Dolche und machte große Augen als er ihr ein Maschinengewehr gab. „Aber ich kann…“ „Besser als unbewaffnet zu sein“, meinte Seiko nur und zog sich ebenfalls einen Rucksack an. Setsuna wusste zwar, dass hier unten Waffen gibt und das hier paar Zielscheiben standen zum üben, aber sie selbst war hier vorher noch nicht und hatte es nur von den anderen bei der Planung erzählt bekommen. Das jedoch ähnelte eher wie bei der Polizei…Seiko zog sie plötzlich mit sich und sie rannten weiter zur letzten Tür am Ende des Ganges. „Was wohl noch in den anderen Räumen ist?“ „Kyoko’s Mutter ist eine Wissenschaftlerin. Dort sind all möglichen Laborvorrichtungen und ihr Vater ist ein hohes Tier beim Militär sobald ich weiß“, antwortete Seiko noch beim rennen und Setsuna stellte fest, dass sie mal wieder laut gedacht hatte. Jedoch erklärte dies einiges, warum zum Beispiel Kyoko auch so unter Druck ist in der Schule und nie über ihre Eltern sprach. Seiko öffnete nun vorsichtig die Tür und eine kühle Brise kam ihnen entgegen als sie nach draußen traten. Seiko stellte nun eine Leiter ans Dach und ein paar Sekunden vergingen, als auch schon Ray und Jeanne dort auftauchten. Setsuna passte auf, dass sie beim klettern nicht überrascht wurden, während Seiko auf die Straße achtete. Bis jetzt war nicht viel zu sehen und ohne das Licht der Laternen war es unheimlich dunkel. Schließlich waren Beide unten und sie schlichen vorsichtig zum Nachbarhaus. Es war still. Zu still…Es war normal, dass es hier ruhig war in der Siedlung, doch das…Setsuna war hinten und gab Rückendeckung, während Seiko voran lief. Jeanne und Ray achteten auf die Seiten und besaßen Scharfschützengewehre, die ein Nachtsichtgerät hatten. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie auch so was hatte und klappte die kleine Linse aus. Oh man war sie doof! Schließlich waren sie bei der Hauptstraße angekommen von wo sei vorhin gekommen sind. Erstaunt stellten sie fest, dass die Leichen nun völlig verschwunden waren. Was ging hier nur vor sich? Nachdem sie zwischen den Autos hindurch gehuscht waren, kamen sie bei der Metro an.
 

„Mädels…Gehen wir vielleicht besser durch die Metro? Hier draußen sind sicherlich mehr von diesen Biestern“, zischte Seiko leise, aber Jeanne schüttelte den Kopf. „Da unten sind auch welche…von da sind wir vorhin gekommen…“ Setsuna nickte eifrig, um ihr zuzustimmen, behielt jedoch die Umgebung im Auge. „Dann gehen wir also auf direktem Weg dorthin?“ fragte Seiko noch mal nach und sah nach vorn. Das ist zwar der kürzeste Weg, aber auch der auffälligste. Breite Straße ist zwar von Autos zugestopft, dennoch wird es ein Einfaches sie von den Dächern aus zu entdecken. Aber hatten sie eine Wahl? Langsam liefen sie weiter durch die engen Gassen und lugten um jede Ecke, bevor sie weitergingen. Es war extrem still, was sie in ihrem Leben noch nie erlebt haben. Schließlich war es die meist befahrene Straße der Stadt und jetzt kam es einem so vor, als stünde die Zeit still. Nichts regte sich…Die Stadt war quasi ausgestorben…Waren wirklich alle…Setsuna schüttelte den Gedanken ab. Nein. Sie musste sich auf ihre Umgebung konzentrieren, redete sie sich ein und folgte langsam den anderen. Duckend schlichen sie zwischen den Autos durch, als sie plötzlich etwas hörte. Ruckartig fuhr sie herum und schaute aufgeregt hin und her. Dort war nichts. „Alles okay, Setsuna?“ flüsterte Jeanne nun und sah sie besorgt an. Setsuna war etwas erleichtert und winkte lächelnd ab. „Jaja, ich dachte…“ Plötzlich hörte man einen Knall, dass das Auto schwankte und sie spürte einen warmen Atem in ihrem Nacken. Tief gruben sich die Krallen in das Metall der Motorhaube und Jeanne ließ einen kurzen spitzen Schrei los. Seiko fuhr herum und als er das Geschöpf hinter ihr erblickte, verschlug es ihm vorerst den Atem, als plötzlich ein Schuss fiel und eine Kugel sich in die Schulter des Monsters bohrte. Wütend bäumte es sich auf und Ray setzte zum nächsten Schuss an, woraufhin Setsuna von dem Rumgefuchtel des Monsters erwischt wurde und über mehrere Autos hinweg flog. „Setsuna!“ schrie Jeanne und rannte los zu ihr, wobei sie galant auf ein Auto sprang und dann weiter raste. „Jeanne komm zurück!“ rief Ray, doch sie hörte sie nicht mehr. Das Monster hatte sich mittlerweile wieder gefasst und fixierte Ray, bevor es sich dann den anderen Beiden zu wand. Es schlug mit den Flügeln und hob ab. Geschockt hetzte Ray zu ihren Freundinnen, während das Wesen im Nachthimmel verschwand. Wir müssen weg hier, hämmerte es nur in ihrem Kopf immer wieder und so lief so schnell ihre Füße sie trugen. Sie sah Jeanne hinter einem Auto knien und ihre Hände leuchtenden bläulich, während sie sie auf Setsuna’s Schulter gelegt hatte. Diese war anscheinend bewusstlos… Ray bewunderte immer wieder Jeanne’s Fähigkeiten. Heilgrundlagen lernte man schon viel früher, als mit seinem Element umzugehen, aber Jeanne hatte einfach ein Talent dafür. Ray selbst hatte diesen Kurs nicht belegt, da sie es einfach nicht konnte und ihr nur schlechte Noten einbrachte. Jeanne war die einzige unter ihnen, die es geschafft hatte solch eine Konzentration aufzubringen. Ray wollte sie nicht unterbrechen und fragte deswegen nicht wie es Setsuna ging.
 

Im nächsten Moment hörte sie ein eigenartiges Rauschen und sah nach oben zum dunklen Himmel…Etwas Großes zeichnete sich deutlich von dem dunkelblau ab…Es bewegte sich jedoch komisch…Rays Augen wurden größer und sie sah hastig zu Jeanne, die immer noch konzentriert da saß. Das Flügelschlagen der unzähligen dunklen Wesen hallte durch die Nacht und erneut vielen Schüsse…Ray zielte erneut, aber in dem Gewirr und der Dunkelheit konnte sie nichts wirklich erkennen. Sie schoss einfach, aber der Schwarm kam wie eine schwarze Wolke immer näher. Rays Herz hämmerte wie wild, aber zum wegrennen war es zu spät. „Jeanne beeil dich!“ Mit einem Satz war sie bei ihr und half ihr mit Setsuna auf, die benommen blinzelte. Ray blickte zurück und konnte schon die spitzen Zähen und Klauen erkennen. Sie würden es nicht schaffen…Ray schloss die Augen und konnte sich die Szene vor ihrem inneren Augen sehen, als die Erde unter ihnen bebte und sie fielen. Wände erhoben sich aus der Erde und dann war es dunkel…
 

Jeanne hörte ihren Atem und sah sich um. Es war stockfinster. Sie spürte Setsuna nicht mehr neben sich. „Ray…Setsuna…?“ flüsterte sie heiser und richtete sich langsam auf. Vorsicht tastete sie sich vorwärts und Angst erfüllte ihr Herz. Wo war sie? Was war passiert? „Ray…?“ fragte sie erneut leise und erspürte nun endlich rauen Fels vor sich. Eine Wand…Sie war nicht tot…Da war sie sich sicher…Plötzlich hörte Jeanne ein Klackern und wich wimmernd zurück. Es kam von weiter hinten…Eins der Monster? Jeanne drückte sich an die Wand und lief langsam an ihr entlang. Immer in die Dunkelheit spähend und bedacht darauf kein Geräusch zu machen. Ihr Herz hämmerte so laut in ihren Ohren, dass es möglich wäre, es würde jemand anderes hören. Sie betete innerlich, dass dort in der Finsternis nicht das lauert, was sie grad glaubte und hob langsam ihre Hand. Sie konnte sie nicht sehen selbst wenn sie sie vor ihr Gesicht hielt. Jeanne zitterte wie Espenlaub und konzentrierte vorsichtig etwas spirituelle Energie in ihrem Finger, der blau aufleuchtete. Jeanne blickte geradewegs in ein riesiges Maul voller spitzer Zähne und schrie auf. Das Licht erlosch und sie hörte ein dumpfes Geräusch, aber es passierte nichts weiter. Jeanne’s Atem ging schwer, während sie runter sank auf den Boden und sich in den rauen Asphalt krallte. Was ging hier vor sich? Wo war sie?! Auf einmal hörte sie Schritte, die sich ihr näherten. Jeanne kauerte sich vor Angst auf dem Boden zusammen und kniff die Augen zusammen. Würde sie etwa sterben?! Nein, bitte nicht… Setsuna….Ray… „Jeanne?“ fragte plötzlich eine ihr bekannte Stimme aus der Dunkelheit und sie sah auf. „Seiko?“ Ein Licht ging an und schien ihr mitten ins Gesicht. Mit einer Taschenlampe kam er ihr näher und beugte sich zu der völlig verängstigten Jeanne runter. „Alles okey? Bist du verletzt?“ fragte er und Jeanne sah ihn nur mit großen Augen an. Er seufzte und richtete sich auf. „Keine Sorge, hier bist du in Sicherheit.“ Er reichte ihr die Hand, um ihr beim aufstehen zu helfen. Jeanne nickte und stand auf, aber ihre zittrigen Hände verrieten sie. „Wo sind…wir hier?“ fragte sie dann leise und Seiko suchte anscheinend etwas mit der Taschenlampe. „Ich habe einen Erdwall um uns herum gebaut. Hier sind wir vorerst sicher…“ „Wo sind die anderen?“ hackte Jeanne besorgt nach und war innerlich doch etwas erleichtert. „Ich such sie grad. Sie müssen hier irgendwo…“ Plötzlich spürte Seiko die kühle Waffe an seiner Schläfe und drehte sich langsam, aber dennoch wissend um. „Also Ray haben wir schon mal“, meinte er belustigt, woraufhin sie das Scharfschützengewehr runter nahm und ins Licht trat. „Was sollte das? Du hättest uns fast umgebracht?!“ fauchte Ray ihn an und sah ihn ernst an. „Naja ich hatte keine Wahl oder willst du mir erzählen, dass ihr es geschafft hättet wegzurennen?“ Ray sah missmutig zur Seite und Seiko setzte seine Suche fort nach Setsuna. „Wie ist das Ding von vorhin eigentlich hier rein gelangt?“ fragte dann Jeanne und Seiko hielt inne. „ich habs nicht geschafft rechtzeitig die Wände hochzuziehen, dass es noch reinschaffte. Es war aber auch das einzige…“ meinte er nur und seine Hand verhaarte dann auf etwas.
 

Die Mädchen sahen in die Richtung und hörten ein erschöpftes Keuchen, als Seiko auch schon hinraste. Setsuna sah auf als sie ein Licht wahrnahm und kniff die Augen zusammen, da es blendete. „Setsuna?!“ hörte sie jemanden rufen und konnte dann Seiko’s Gesicht identifizieren. Noch auf dem Boden sitzend sah sie zu Ray und Jeanne auf, die grade zu ihnen stießen. Dann fiel ihr auch wieder ein, was passiert ist und irritiert sah sie sich um. „Das ist doch ein Erdwall…“ murmelte sie und blickte dann zu Seiko. „Hast du das gemacht?“ Er nickte und erwartete jetzt einen Fausthieb oder ähnliches, als diese begeistert aufquietschte. „Wow, das musst du mir beibringen!“ Jeanne ließ den Kopf hängen und konnte es nicht glauben. „Du warst in Lebensgefahr! Hörst du?! Du wärst fast gestorben!“ meinet sie wütend und schüttelte Setsuna. Ray stieß sich mit der Hand gegen die Stirn und sah zu Seiko, der auch leicht verwundert wirkte. „Und was jetzt?“ meinte sie ruhig, woraufhin Jeanne innehielt. Seiko grinste leicht und erhob sich. „Nun wir gehen weiter!“ meinte er mit dem Gesichtsausdruck eines rosa Wattepuschels. Ray ballte die Faust und knallte ihm eine. „Das ist nicht lustig!“ Beleidigt saß Seiko in einer Ecke und rieb sich den schmerzenden Kopf. Setsuna stand nun auf und klopfte sich den Dreck von den Sachen. „Nun wir sollten erst mal unsere Sachen überprüfen. Habt ich noch all eure Waffen?“ Ray nickte und deutete auf das, was um ihre Schulter hand. Seiko hatte ebenfalls eins und Setsuna besaß immerhin noch eine kleine Pistole. Jeanne seufzte und schüttelte den Kopf. „Als ich zu dir gerannt bin, hab ich meine fallen gelassen…“ „Naja Seiko hast du einen Plan?“ fragte Setsuna dann, der sich nachdenklich das Kinn hielt. „Ich hab noch nicht drüber nachgedacht. Es war vorrangig euch erst mal zu retten…aber einfach so den Wall öffnen, wäre Selbstmord.“ „Vielleicht sollten wir bis zum Morgengrauen warten?“ meinte Jeanne, der man ansah, dass sie keineswegs nach draußen wollte. „Nein, das würde zu lange dauern. Diese Wesen könnten vielleicht noch durch den Wall kommen und dann säßen wir in der Falle. Außerdem wissen wir nicht, ob diese Wesen verschwinden wenn die Sonne aufgeht“, meldete sich nun auch Ray zu Wort und Stille kehrte wieder ein. Nach einer Weile wand sich dann Setsuna zu Seiko. „Wie wärs mit einem Tunnel?“ fragte sie und sah zu den anderen. „Wenn wir schon nicht direkt rauskommen, dann könnten wir doch einen Tunnel graben, wo wir etwas außerhalb dann rauskommen können?“ Ray nickte und sie musste zugeben, dass war bis jetzt eine der schlausten Dinge, die Setsuna von sich gegeben hatte, aber Erde war ja auch nicht umsonst ihr Element. Die Mädchen blickten wieder zu Seiko, der nachdenklich schien. „Was ist los?“ fragte Setsuna und musterte ihn. „Der Plan ist gut, aber solch eine Technik im Fach Erde ist sehr fortgeschritten und wir haben sie grad erst angefangen zu üben…“ „Du meinst du kannst das nicht?“ hackte Setsuna nach, aber er schüttelte den Kopf. „Mehr oder weniger…ich weiß nicht wie lange ich die Erdmassen halten kann…also bis der Tunnel zusammenfällt…“ Setsuna seufzte und lief zu ihm. Aufmunternd legte sie ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte leicht, woraufhin Seiko erstaunt aufsah. „Du schaffst das schon und wir haben irgendwie sowieso keine Wahl.“ Seiko wusste gar nicht, was er sagen sollte und nickte einfach nur. Setsuna wand sich ab und richtete sich wieder an Jeanne und Ray, die immer noch große Augen machten, wegen dem was sie da grad getan hatte. Vor ein paar Stunden war sie noch bereit ihn zu töten? Ray lief rot an, als sie sich dabei ertappte wie sie an Satori dachte bei der Szene. „Was ist los, Ray?“ fragt Jeanne dann und Ray schreckte auf. „Ich hab nicht…!“ Sie heilt inne und sah zu Setsuna und Seiko und zu Jeanne. „Äh…“ Sie hüstelte leicht und sträubte sich. „Wir sollten überlegen, wo wir den Tunnelausgang machen sollten.“
 

Jeanne sprang nun auf und schien eine Idee zu haben. „In die Metro! Von dort aus sind es dann nur noch wenige Meter bis zur Schule!“ meinte sie und Ray sah sie fragend an. „Wenige?“ Es waren mehr als 500m dahin und selbst wenn sie rennen würden, die Monster würden sie auf dieser Strecke noch einholen. „Was ist mit dem Museum“, fragte nun Seiko und erst jetzt fiel Ray ein, dass Gebäude ein, was an den Schulhof angrenzte. „Dies könnte klappen, doch auf dem freien Schulgelände könnten wir auch leicht entdeckt werden…“ „Ja, aber es ist noch lange nicht so weit und die Chancen auf der Straße oder auf dem Schulhof entdeckt zu werden stehen gleich. Außerdem muss ich bis zur Metro einen längeren Tunnel machen. Das Museum ist näher“, erklärte Seiko und die anderen stimmten zu. Ray sah ernst zu ihm und gab dann klein bei. „Ja, anders geht’s wohl nicht…“ Ray wand sich ab und setzte sich an die Wandgelehnt hin. „Du solltest dich aber vorerst ausruhen. Einen solchen Erdwall zu errichten, ist nicht gerade wenig an Energieverbrauch“, meinte sie und die grauen Augen von Ray wirkten wie immer kalt. Setsuna schätzte sie trotzdem…vor allem wegen ihres Mutes. Vorhin hatte sie alles versucht, um sie zu retten und ist nicht feige davongerannt auch wenn sie wusste, dass sie gegen diese Monster keine Chance hatte. Setsuna setzte sich zu Jeanne, die sich noch mal ihre Schulter ansah, während Seiko etwas außerhalb sich etwas zur Ruhe legte. Schlafen ist wohl das Beste, was er jetzt tun konnte, um sich zu erholen…
 

Kyoko landete ein weiteres Mal hart im Schnee und schlug wütend mit der Faust auf den Schnee ein. „So ein Mist!“ Sie konnte es immer noch nicht! Wie hatte sie es nur vorhin geschafft? Sie ist einfach geflogen ohne drüber nachzudenken und nun versuchte sie es schon seit Stunden und schaffte es grad mal ein paar Meter zu gleiten. Bis zum Haus eines Daches waren es jedoch mehr als paar Meter und wenn sie da gegen die Hauswand dreschte, würde sie sofort enttarnt werden. Außerdem konnte sie mit den Flügeln nicht schnell rennen und was Tarnung betraf…schwarze Flügel? Sie seufzte und stand auf. Etwas müde kletterte sie wieder den Baum hoch und schwang sich einen Ast hoch. Es erforderte jetzt viel Kraft mit solchem Gewicht auf dem Rücken, aber sei redete sich immer ein, dass es nur das Gewicht ihrer Schultasche sei und dies doch gar nichts war. Sie konnte viel mehr tragen! Kyoko hockte auf dem Ast und sah runter. Was Höhenangst betraf, ist sie nicht sonderlich anfällig darauf und mittlerweile machte es ihr auch nichts. Sie hatte mittlerweile auch gelernt wie man richtig fällt. Kyoko streckte ihre Flügel und schlug paar Mal damit. Sie musste zugeben, dass sie schön waren, aber…für wie lange hatte sie nun diese?

E ging die Sonne unter und der Himmel wurde in oranges Licht getaucht, was der Schnee reflektierte. Kyoko hatte dennoch keine Zeit sich auszuruhen und diesen Anblick zu genießen. Sie wusste nicht ob sie es schaffen würde zum Hotel zu fliegen, aber sie musste es einfach versuchen. Vielleicht würde sie ihr Instinkt retten? Wie sie auch Satori gerettet hatte…Kyoko beobachtete das Treiben im Dorf und blieb im Schatten eines Baumes verborgen. Die Dorfbewohner kehrten Heim, als ein Mann seinen Mantel auf dem Hundeschlitten ließ. Er war groß und weit…Vielleicht würde er auch ihre Flügel verdecken? Soweit war es auch gar nicht und sie könnte schnell hinrennen und ihn holen…Kyoko überlegte, während sich die Sonne immer tiefer neigte und der tag der Nacht wich. Sie entschloss sich schließlich ihn zu holen und kam aus ihrer Deckung raus. Mit raschen Schritten war sie beim Schlitten angekommen und nahm den Mantel an sich, woraufhin sie etwas hinter sich hörte. Ein Bellen kam aus der Richtung aus der sie gekommen war und jemand schien gleich aus dem Wald zu kommen. Sie konnte nun weder zurück noch konnte sie durchs ganze Dorf rennen. Sie spreizte ihre Flügel und hob ab. Verwundert darüber, dass es geklappt hatte, landete sie auf einem Hausdach und legte sich flach, damit sei auch niemand bemerkte. Paar Männer kamen lachend aus dem Wald geschritten mit ein paar Hunden an ihrer Seite. Sie liefen an ihr vorbei auf ein Haus zu und angespannt haarte Kyoko aus. Sie hoffte einfach nur, dass die Hunde sie jetzt nicht wittern… Letztendlich verschwanden die Männer im Haus, dass sie etwas erleichtert aufatmen konnte. Die letzten Sonnenstrahlen verschwanden…Sie spähte unruhig in die Umgebung und lauschte, doch da war niemand. Sie setzte sich auf und rutschte fast runter, denn das dach war vollkommen vereist. „Na ist ja noch besser…“ Kyoko schaffte es mit Mühe in die Hocke zu gehen und sah zum nächstgelegenen Dach. Auch wenn sie nur zu gern gesprungen wäre, dann wäre sie mitten im Schnee gelandet. Sie musste fliegen…



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