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All you need is love

All you get is trouble (ZoTa) *Kapitel 20*
von

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Execution Preperations

Schezäääääääääm!
 

Abi ist doch ein bisschen mehr Stress, als erwartet. Noch komplizierter wird es allerdings, wenn man keine Ahnung hat, wie man weiterschreiben kann.

Aber gestern kam die Muse zurück und - tadaaaaa - das nächste Kapitel ist fertig.

Bald hab ich wieder mehr Zeit - versprochen!

Vergebt mir!
 

Für Gini - schon wieder.

Süße, lass dich nicht runterziehen. Nächstes Mal kommste einfach zu mir, wir machen uns dann schon ein schönes Wochenende. Hat an Karneval schließlich auch geklappt ^.~
 

Und: für Yinchan.

Für dich gilt haargenau dasselbe. Mach dir keinen Stress!

Ich hab euch lieb!
 

Chapter 11: Execution Preperations
 

Es gab nur eine einzige Sache, die noch schlimmer war, als ein liebeskranker Koch als Crewmitglied. Nämlich ein liebeskranker Koch als Crewmitglied, der als seine innere Stimme fungierte, nie die Klappe hielt und den man nicht einmal mit Gewalt zum Schweigen bringen konnte.
 

Um genau zu sein konnte man ihn eigentlich nie zum Schweigen bringen, und genau darin bestand Zorros neuestes Problem: Sanji hielt ums verrecken nicht die Klappe und langsam aber sicher hatte er das Gefühl, dass ihm bald beide Ohren abfallen würden.
 

…oh, Göttin aller Frauen dieser herrlichen Erde, beglücke mich mit deinem Anblick! Ich bin dein treuer, ergebener Diener auf Lebenszeit, ich würde mein Leben ohne zu zögern für dich geben, wenn es das ist, was du wirklich willst. Erhöre mich, und ich werde dir zu Füßen liegen, doch auch, wenn du mich ignorierst, wirst du auf immer der Traum meiner schlaflosen Nächte sein!...
 

Genervt fuhr sich Zorro mit der unverletzten Hand über die Schläfen und hatte zunehmend Schwierigkeiten damit, Namis gezischtem Gekeife die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.

Sein Handgelenk pochte immer noch dumpf vor sich hin und erinnerte ihn daran, was für ein Dummkopf er doch eigentlich war. Gleichzeitig schwirrten aber auch noch viel zu viele Gedanken in seinem Kopf herum, die da eindeutig nichts zu suchen hatten.
 

Am liebsten hätte er diesen dämlichen Marinefuzzi in die ewigen Jagdgründe geschickt, denn einen unpassenderen Augenblick hätte der sich ja wohl kaum aussuchen können, um sie zu stören. Wobei ihm immer noch nicht ganz klar war, wobei eigentlich.

Andererseits sollte er wohl auch ganz froh darum sein, dass ihr Gespräch an dieser Stelle unterbrochen worden war, denn Nami hatte ihm ja offensichtlich aufgelauert. Und es wäre nicht gerade billig geworden, sie zum Schweigen zu bringen, da war er sich ziemlich sicher.
 

Halt deine Schnauze, stürz’ dich endlich in deinen lang ersehnten Tod aus Liebe und lass mich in Ruhe, Kartoffelschäler!, fuhr er den Blonden gedanklich an. Doch anscheinend war dieser gerade in seiner ganz eigenen Welt versunken und hörte ihm überhaupt nicht zu.

Zorro wünschte sich, er könnte den Kerl genauso einfach ausblenden, wie der ihn.
 

„Hörst du mir eigentlich zu?!“, schnauzte die Navi-Zicke in diesem Moment los und der Grünhaarige fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht. Zuzugeben, dass er die letzten fünf Minuten kein Wort von dem verstanden hatte, was sie gesagt hatte, wäre nicht nur leichtsinnig, sondern auch lebensmüde gewesen, also beschränkte er sich darauf, vage mit den Schultern zu zucken und sein Geheimnis für sich zu behalten.
 

Nami verdrehte die Augen. „Na super. Das kann ja was werden“, murmelte sie und eilte weiter voraus, vorbei an irgendwelchen Hinterhöfen, wo ihnen niemand entgegenkam.

Eine Hand an die Schwerter gelegt hastete Zorro hinter seiner Freundin her und beschloss, dass es sicherer war, gar nichts mehr zu sagen, denn ansonsten würde die Orangehaarige ihre Meinung bezüglich seiner Nützlichkeit an Bord ändern und ihn im Meer ersaufen.

Darauf wollte er es lieber nicht anlegen, besonders, weil sie Ace ja noch irgendwie retten mussten und er der festen Überzeugung war, dass seine Hilfe von Vorteil sein könnte.
 

Er war schon längst an Nami vorbeigetrottet, bis ihm auffiel, dass diese stehen geblieben war, die Hände in die Hüften gestemmt und mit einem vernichtenden Blick, der ihn zu durchbohren schien.

„Wird dass ein Problem sein?“, verlangte sie dann brüsk zu wissen und Zorro hatte keinen blassen Schimmer, was sie meinte.
 

„Wird was ein Problem sein?“, hakte er skeptisch nach und zog eine Augenbraue in die Höhe.

Nami verdrehte erneut die Augen, als läge das Thema ihres Gesprächs doch auf der Hand und der Schwertkämpfer fühlte sich beinahe schuldig, dass er Frauen einfach nicht verstand. Das würde wahrscheinlich viele Dinge sehr viel einfacher machen, aber so hatte er keinen blassen Schimmer, worauf sie hinaus wollte.
 

„Werden uns deine Liebschaften daran hindern, Ace zu befreien oder nicht?!“

„Was denn für Liebschaften?! Ich hab doch nur—“

„Ich betrachte dass als ein nein“, schnitt die Navigatorin ihm das Wort ab und zog wieder an ihm vorbei.

Zorro rang mit den Händen in der Luft, knirschte mit den Zähnen und kapitulierte dann. Vermutlich würde er gerade aus dieser Frau niemals schlau werden.
 

= = =
 

Lysop stützte sich mit den Ellbogen auf die Reling der Flying Lamb und knabberte an seiner Unterlippe herum. Auch wenn er prinzipiell ganz froh darum war, sich nicht in den Kampf mit der Marine, der höchstwahrscheinlich auf Ace’s Befreiung hin ausarten würde, einmischen zu müssen, trotzdem fühlte er sich hier an Bord irgendwie Recht nutzlos.
 

Gut, vermutlich war es sogar ziemlich sinnvoll, dass er und Chopper zurückblieben, um das Schiff zu bewachen. Falls die anderen in der Stadt entdeckt werden sollten, würde die Marine sich wahrscheinlich sofort auf die Suche nach seiner heiß geliebten Karavelle machen, um sie zu beschlagnahmen, und er wollte sich sein Schätzchen gar nicht in den Händen der Marine vorstellen.

Die würden das arme Schiff vollkommen auseinander nehmen, und er für seinen Teil würde sein Leben für dieses Schiff geben. Allerdings war er sich nicht so sicher, ob das auch sehr viel nützen würde.

Er war nun mal nicht der große Kämpfer, das hatte er mittlerweile schon herausgefunden und bis er sein Ziel erreichte, der größte Kämpfer der Weltmeere zu werden, war es noch ein weiter Weg. Bei seinen bisherigen Erfolgen hatte er eigentlich immer bloß mehr Glück als Verstand gehabt.
 

Ihm blieb nur zu hoffen, dass das Glück ihnen hold blieb.
 

Neben ihm saß Chopper auf der Reling und baumelte mit den kurzen Beinen in der Luft herum. Der kleine Elch seufzte leise und blickte besorgt in Richtung der kleinen Stadt, deren Umrisse sie von der Bucht, in der sie geankert hatten, sehen konnten.

Er legte den Kopf leicht schief und schnupperte mit der blauen Nase in der Luft herum. Auch wenn es ihm widerstrebte, es sich einzugestehen, er machte sich Sorgen um seine Freunde, die vermutlich über die ganze Insel verstreut herumliefen und ihr Leben aufs Spiel setzten.

Sein einziger Lichtblick war es, dass zumindest bis jetzt noch kein Geruch von Schießpulver in der Luft lag, und das konnte nur bedeuten, dass sie bisher noch nicht entdeckt worden waren.

Trotzdem.
 

Der Kanonier musterte seinen kleinen Freund aus den Augenwinkeln heraus vorsichtig und konnte nicht umhin zu merken, wie froh er war, den Knirps bei sich zu haben. Ganz alleine an Bord wäre er sich völlig feige und einsam vorgekommen.

So war er zumindest nicht alleine, falls irgendetwas schief gehen sollte, und eine bessere Gesellschaft hätte er sich kaum wünschen können.

„Sie schaffen das schon, Chopper“, meinte er schließlich beruhigend und klopfte dem Schiffsarzt auf die Schulter. „Auch, wenn sie mich nicht dabei haben“, fügte er mit einem leichten Schmunzeln hinzu.
 

Aus großen Kulleraugen, die ihn immer irgendwie an die Augen eines kleinen Welpen erinnerten, blickte der Elch zu ihm auf. „Ja, ich weiß“, gab er dann kleinlaut zurück.

„Ich mache mir trotzdem Sorgen. Zorro ist noch verletzt und Ruffy…“
 

Tja, Ruffy.

Genau das war das Problem. Der Strohhut war nicht unbedingt dafür bekannt, dass er unauffällig vorging. Ganz im Gegenteil.

Seine Auftritte waren spektakulär und in den meisten Fällen weder zu überhören noch zu übersehen. Und sie zogen eine Zerstörungskraft mit sich, an die keine Naturkatastrophe der Welt auch nur annähernd herankam.
 

Die beiden Zurückgebliebenen seufzten zeitgleich.

„Sie schaffen das schon“, wiederholte Lysop schließlich stur. Bisher hatten sie immerhin auch noch alles geschafft, und er wollte sich nicht ausmalen, was es für Folgen nach sich ziehen würde, falls es diesmal nicht so sein sollte.
 

= = =
 

Er war von Idioten umgeben.
 

Smoker war kurz davor, beide Zigarren gleichzeitig zu zerkauen.

Die Beine hatte er auf dem Tisch übereinander geschlagen und es interessierte ihn einen feuchten Fliegenschiss, ob das dem hiesigen Offizier in den Kram passte oder nicht. Er war hierher kommandiert worden, um die Exekution von Puma D. Ace zu überwachen und er würde diese Aufgabe auf seine ganz eigene Art und Weise erledigen, genau so, wie er es immer tat.
 

Knurrend blätterte er sich durch die Papiere, die er heute früh schon hatte durchsehen sollen, und er war sich durchaus darüber bewusst, dass die drei Soldaten, die in einer klaren Linie vor seinem Schreibtisch standen und schluckend auf seine Befehle warteten, eine Heidenangst vor ihm hatten. Und es gefiel ihm, irgendwie jedenfalls.

Respekt war heutzutage Mangelware, und war einer der wenigen, die keine Angst davor hatten, sich diesen auf jede erdenkliche Weise zu verschaffen.
 

Der weiße Jäger zerknüllte die Blätter und warf sich rücksichtslos aus dem geöffneten Fenster hinter sich.
 

„Aber…Käptain…!!“, entfuhr es einem der Idioten unwillkürlich, bevor Smokers durchstechender Blick ihn erwischte und er sofort verstummte.
 

„Bullshit“, urteilte Smoker trocken, verschränkte die Arme im Nacken und kippelte mit dem Stuhl vor und zurück, während er nachdachte. Es war unverantwortlich, ihm bloß zehn Bataillone zur Verfügung zu stellen – was sollte er mit dieser lächerlichen Zahl von Soldaten anstellen? Die würden nicht einmal reichen, um sicher zu stellen, dass diese dämliche Feuerfaust sterben würde, geschweige denn um nachzuprüfen, ob die Strohhüte hier irgendwo herumgeisterten.

Oder um sie zu fassen.
 

Kühl musterte er die drei Männer vor sich und legte schließlich den Kopf leicht schief.

„Wie viele Soldaten sind momentan auf Shadow Eleven stationiert?“, verlangte er schroff zu wissen.
 

„Etwas mehr als viertausend.“
 

„Und wieso bekomme ich dann lediglich zehn Bataillone mit jeweils dreihundert Mann? Die Zahl wird umgehend aufgestockt. Ein Bataillon sichert das Hauptquartier, drei die Gegend um das Schafott. Vier werden die gesamte Küste nach anderen Piratenschiffen absuchen. Der Strohhut ist irgendwo da draußen, darauf würde ich meinen Arsch verwetten, und wenn er uns in die Quere kommt, ist die Apokalypse ein Zuckerschlecken gegen den Ärger, den ich euch Lachnummern machen werde.

Ich will vier Bataillone, die sämtliche Seitengassen überwachen. Das letzte Bataillon steht auf Abruf bereit und hält trotzdem Ausschau nach den Strohhüten. Sie sollen Kneipen durchsuchen, die Dächer, jeden verfluchten Haushalt auf dieser Insel. Und zwar schnellstens. Hab ich mich klar genug ausgedrückt?“

Smoker warf die abgebrannten Zigaretten ebenfalls aus dem Fenster. Dreizehn Bataillone waren immerhin besser als zehn, damit konnte er wenigstens die Küstenlandschaft abgrasen.

Trotzdem war es immer noch viel zu wenig. Die Feuerfaust war vielleicht dank der Seesteinhandschellen außer Gefecht gesetzt und keine unmittelbare Gefahr mehr, aber er wusste, falls die Strohhüte irgendwo da draußen waren, dann würde die Sache trotzdem unangenehm werden. Für alle Beteiligten.
 

„Aber…Käptain…“, warf einer der Soldaten ein, als er hastig nachgerechnet hatte und zu dem Schluss gekommen war, dass der weiße Jäger vorhatte, sämtliche Kräfte einzusetzen, die auf der Insel lebten. „Einige der Soldaten befinden sich momentan im Urlaub oder haben ihre freien Tage und…“ Er verstummte, als er Smokers Blick begegnete.
 

„Ist mir scheiß egal. Es wird so gemacht, wie ich es sage. Und zwar sofort. Abflug!“
 

Niemand wagte es, noch einmal zu widersprechen.
 

= = =
 

„Sanji??“

„Hm?“

„Ich hab Hunger…“
 

Der blonde Smutje seufzte entnervt auf, aber anstatt sich zu beschweren rieb er sich bloß energisch über die Nasenwurzel, nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette und wünschte sich inständig, er hätte damals auf einem anderen Schiff angeheuert.

Er hatte es sich selbst zuzuschreiben. Er hatte sich auch unbedingt einen Käptain aussuchen müssen, der selbst am angesetzten Todestag seines großen Bruders nur an Essen denken konnte.
 

Resignierend kramte er in der Tasche seines Jacketts nach einer kleinen Packung Gummibärchen herum, die er für den akuten Notfall immer bei sich trug.

Anscheinend zahlte sich seine weise Voraussicht aus, denn Ruffy riss umgehend die knisternde Verpackung auf und schmatzte glücklich vor sich hin.
 

Bisher hatten sie Glück gehabt.

Noch waren sie keinem Marinesoldaten in die Arme gelaufen, keiner der vielen Passanten, die sich neugierig wie die Geier auf dem Marktplatz vor dem Schafott zusammenfanden, hatte sie erkannt und auch sonst lief eigentlich alles nach Plan.

(Wenn man das, was sie hatten, denn überhaupt als Plan bezeichnen konnte.)
 

Prüfend ließ er seinen Blick durch die Gegend schweifen.

Sie hatten sich auf einem der höchsten Gebäude am Rande des Marktplatzes platziert, auf dem Dach eines billigen Motels, auf dass sie dank Ruffys Teufelskräfte gelangt waren. Seit etwas mehr als drei Stunden warteten sie nun schon darauf, dass irgendetwas passierte, und eigentlich war der Koch sogar ziemlich stolz auf den Strohhut. Bis jetzt hatte er sich noch kein einziges Mal über Langeweile beklagt, und das war mehr, als er hätte erwarten können.
 

Das ganze Unternehmen gab ihm allerdings zu denken. Ihm gefiel der Gedanke, dass Nami und Robin alleine unterwegs waren, ganz und gar nicht. Noch weniger gefiel ihm allerdings, dass der blöde Schwertkämpfer die Aufgabe übernommen hatte, die Marinebasis auszukundschaften. Bei dem nicht existenten Orientierungssinn konnte das ja nur ein absoluter Reinfall werden.

Wahrscheinlich irrte die Kugelalge schon lange mitten im Nirgendwo herum.
 

Allerdings musste er sich auch eingestehen, dass selbst der grünhaarige Säbelrassler ab und an über sich selbst hinauswuchs. Vielleicht überraschte er sie alle ja doch irgendwie, wer wusste das schon so genau?

Seufzend stützte er den Ellbogen auf die Brüstung, legte sein Kinn auf die Handfläche und pustete sich eine nervtötende Haarsträhne aus dem Sichtfeld, während er mit der freien Hand die Zigarette hinunter schnippte.
 

Die letzten Tage an Bord der Flying Lamb waren merkwürdig gewesen – jedenfalls noch merkwürdiger, als es sowieso jeden Tag schon war. Zwar war ihnen alle die Sorge um Ruffys großen Bruder ins Gesicht geschrieben gewesen, aber darüber geredet hatte keiner. Es war beschlossene Sache, dass sie die Feuerfaust retten würden.

Und wenn nicht, würden sie eben alle dabei drauf gehen. Das hatte nie in Frage gestanden, so war es bisher immer gewesen und daran würde sich vermutlich auch nie etwas ändern. Trotzdem würde er froh sein, wenn alles wieder seinen geregelten Lauf nahm – selbst, wenn er dann zwei von Ruffys Sorte durchfüttern musste, was an sich schon eine unlösbare Aufgabe war.

Das Schmatzen verstummte.
 

„Sanji??“

„Hm?“

„Ich hab immer noch Hunger…“

„…ach, halt doch die Klappe.“
 

= = =

Robin rückte ihren Stuhl zurecht und schlug die Beine übereinander, bevor sie die Akte auf den Knien abstützte und sich in einige alte Berichte vertiefte.
 

Sie war ziemlich zuversichtlich, dass sie niemand dabei stören würde, und das, obwohl sie sich im ersten Stockwerk von Shadow Eleven im Büro eines hochrangigen Offiziers befand.

Niemand hatte sie hereinkommen sehen, und niemand würde sie herauskommen sehen. Und falls doch, dann würde sie das auf ihre ganz eigene Art und Weise lösen.
 

Bei ihrer Ankunft hatte sie sogar noch die Unverfrorenheit besessen, sich einen Kaffee zu kaufen, in einem kleinen Café unmittelbar neben der Marinebasis, das sich an den Koffeinjunkies unter den Soldaten wahrscheinlich dumm und dusselig verdiente.

Ihr war durchaus aufgefallen, dass die gesamte Belegschaft in Aufruhr war. Die Hinrichtung von Puma D. Ace war anscheinend eines der größeren Ereignisse auf Black Shadow zu sein und die Marine konnte sich bezüglich der Freibeuterei auf den Weltmeeren keinen Fehltritt mehr leisten.

Es war bereits schwer genug gewesen, Crocodiles miese Machenschaften in Alabasta zu vertuschen, ganz zu schweigen von dem Booster Call vor mehr als einem Jahrzehnt, der eine ganze Insel dem Erdboden gleich gemacht hatte.
 

Sie schob diesen Gedanken schnell wieder bei Seite.

Hier ging es nicht um die illegalen Machenschaften der Marine; sie hatte eine andere Aufgabe zu erledigen, und sie hatte nicht vor, ihre Mannschaft zu enttäuschen.
 

Ohne Hinzusehen griff sie nach dem Pappbecher auf dem Schreibtisch vor sich und nahm einen Schluck des lauwarmen Kaffees, bevor sie sich wieder den Grundrissen der Marinestation widmete und sich so viele Einzelheiten wie möglich einprägte.
 

Während sie das Erdgeschoss genauer unter die Lupe nahm, in der sich hauptsächlich Konferenzräume, Putzkammern und die Mensa befanden, musste sie schmunzeln.

Der Herr Schwertkämpfer hatte sie nicht einmal bemerkt, und das, obwohl sie keine zwanzig Meter von ihm entfernt in einem der vielen Seitengänge gestanden und jedes Wort seiner Diskussion mit dem Marineleutnant mitbekommen hatte.
 

Kurz fragte sie sich, ob von Tashigi eine Gefahr ausging, aber dann entschied sie sich dagegen. Offensichtlich hatte sie einen Narren an dem Grünhaarigen gefressen (und anders rum); ihre Konsequenzenanalyse fiel jedenfalls Recht positiv aus.

Unter Umständen würde sie später sogar auf Tashigi zurückgreifen müssen…
 

= = =
 

Nachdenklich und nervös taperte Tashigi, beide Hände in den Jackentaschen vergraben, vor dem Durchgang zu den Isolierzellen hin und her. Die Gesamtsituation missfiel ihr, in jeder Einzelheit, und auch, wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, gewissermaßen steckte sie in dem größten moralischen Dilemma ihres gesamten Lebens.

Oder zumindest ihrer gesamten Karriere.
 

Ihre Aufgabe war es, sicherzustellen, dass Puma D. Ace seine gerechte Strafe bekam und in kaum weniger als einer Stunde seinen Tod durch Anordnung der Weltregierung fand.

Ihr Vorhaben war ein ganz anderes. Und eigentlich wusste sie nicht, wie sie das rechtfertigen sollte, nicht einmal vor sich selbst.
 

Es war mehr ein unbestimmtes Bauchgefühl, dass der schwarzhaarige Pirat gar kein so schlimmer Kerl war, wie die Nachrichten es immer behaupteten. Seit sie ihn kannte, war er immer recht freundlich zu ihr gewesen.

Vorlaut, unerschütterlich und dreist sondergleichen, aber freundlich.
 

Sie zweifelte nicht daran, dass er auch anders sein konnte – aber wer konnte das nicht?

Smoker war immerhin auch ein alter Stinkstiefel, und trotzdem mochte sie ihn. Auch wenn sie seine Methoden nicht immer gut hieß.

Ihr Gefühl sagte ihr jedenfalls, dass die Feuerfaust schon seine Gründe gehabt hatte, um all die abscheulichen Dinge zu tun, die ihm laut Protokoll vorgeworfen wurden.
 

Seufzend fuhr sich der junge Marineleutnant durch das Gesicht und fasste sich dann ein Herz.

Sie würde auf ihr Bauchgefühl hören, auf etwas anderes konnte sie sich ansonsten ohnehin nicht verlassen. Außerdem bestand ihr einziges Vergehen darin, dass sie keinen Alarm bezüglich der Strohhüte geschlagen hatte, und mit etwas Glück würde das auch niemand herausfinden.
 

Ihr blieb nur noch zu hoffen, dass die Piratencrew auch wusste, was sie da tat.

Aber – und bei diesem Gedanken musste sie beinahe lächeln – die Strohhüte hatten anscheinend sowieso alle gewaltig einen an der Waffel. Allein die Tatsache, dass sie sich hierher gewagt hatten, zeugte von einem ungesunden Selbstzerstörungstrieb.

Allen voran der grünhaarige Schwertkämpfer, der sie regelmäßig dermaßen verwirrte, dass sie selber nicht mehr wusste, wo ihr der Kopf stand.
 

Ein wenig bereute sie es schon, dass sie ihn einfach hatte zurücklassen müssen. Allerdings musste sie sich auch eingestehen, dass ihr Vorhaben ohnehin vollkommen kopflos und überstürzt gewesen war. Das wäre niemals gut gegangen.
 

Tief durchatmend setzte sie sich schließlich in Bewegung, und sie hielt erst inne, als sie vor der Zelle der Feuerfaust stand.
 

Er lehnte rücklings an der Wand, im Schneidersitz, die Hände in Seesteinhandschellen gelegt, den orangefarbenen Cowboyhut tief ins Gesicht gezogen, sodass sie seine Augen nur erahnen konnte.
 

„Puma D. Ace.“
 

Er blickte auf, ein verschmitztes Grinsen auf dem Gesicht. „Süße?“
 

Tashigi schüttelte gedanklich den Kopf, ein schiefes Lächeln huschte über ihr Gesicht.

Dieser Kerl war doch einfach nur unmöglich.
 

= = =
 

Das sechste Bataillon war milde erstaunt, als sie nach umständlicher Suche tatsächlich fündig wurden.
 

In einer halbwegs von Bäumen und Sträuchern versteckten Bucht lag eine Karavelle vor Anker und das Zeichen auf den Segeln ließ keinerlei Zweifel daran, wem es gehörte.

Dass es bewacht war, überraschte hingegen keinen von ihnen.
 

Durch Handzeichen verständigten sie sich darauf, sich in der Gegend zu verstreuen, bis sie das Schiff schließlich von allen möglichen Seiten umzingelt hatten.

Dann luden sie einvernehmlich ihre Waffen und machten sich zum Angriff bereit.
 

= = =
 

Als Sanji Schritte hinter sich hörte, ahnte er bereits das Schlimmste. Aber spätestens das klickende Geräusch, unverkennbar das Laden einer Handfeuerwaffe, machte ihm endgültig klar, dass sie in der Scheiße saßen.

Bis zum Hals.
 

Schön, Ruffy machten Kugeln nicht sonderlich viel aus, aber er selbst mochte es nicht unbedingt, wenn man ihn anschoss. Er hatte da schon so einige leidgeprüfte Erfahrungen mit gemacht und es brachte ihn immer wieder auf die Palme, wenn jemand auf ihn schoss.

Musste das denn sein?
 

„Monkey D. Ruffy.“
 

Der Strohhut neben ihm blickte mäßig interessiert über die Schulter. „Ja?“

Sanji seufzte resignierend, drehte sich ebenfalls herum und verschränkte genervt die Arme vor der Brust. Immer drehte sich alles nur um den dämlichen Kautschukkasper. Wann würde sich die Marine endlich einmal seinen Namen merken?
 

Vor ihnen hatte sich ein ganzer Trupp von Marinesoldaten aufgebaut, allesamt bis an die Zähne bewaffnet, allesamt viel zu unerfahren, als dass sie ihnen einzeln tatsächlich etwas anhaben könnte. Aber die schiere Masse von ihnen stellte ein potenzielles Problem dar.
 

„Sie sind im Namen der Weltregierung verhaftet. Heben Sie die Arme und ergeben Sie sich!“
 

Ruffy legte den Kopf leicht schief. Es sah ganz so aus, als würde er ernsthaft über die Worte der Marine nachdenken, bevor er schließlich mit den Schultern zuckte. „Nö. Ich hab noch was vor“, erklärte er schließlich leichthin und ein Grinsen huschte über sein Gesicht.
 

Gedanklich verdrehte Sanji die Augen.

Zumindest das Problem mit der Langeweile hatte sich erledigt.
 

= = =
 

„Du dämlicher, blöder, inkompetenter Vollidiot“, stieß Nami zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus und baute in aller Hektik ihren Klimataktstock zusammen.
 

Sie stand Rücken an Rücken mit dem grünhaarigen Schwertkämpfer, der bei ihren Worten lediglich leicht genervt die Augen verdrehte und den Griff um sein Wado-Ichi-Monji verfestigte.

Was konnte er denn dafür, dass sie aufgeflogen waren?
 

Spätestens auf dem Marktplatz wären sie ohnehin aufgeflogen und hätten sich einem Kampf stellen müssen. Jetzt hatte sich das Unvermeidliche eben etwas früher eingestellt, na und? Das passte ihm eigentlich sogar recht gut in den Kram, so konnte er sich ein wenig aufwärmen, bevor es richtig zur Sache ging.

Und er zweifelte nicht daran, dass es bald wirklich zur Sache gehen würde.
 

„Stell dich nicht so an“, erwiderte er also bloß patzig.

In seinem Hinterstübchen polterte Sanjis Stimme wutentbrannt los, er solle bloß aufpassen, dass seinem Nami-Schätzchen kein Haar gekrümmt würde. Als ob er das tatsächlich zulassen würde.
 

Stell dich nicht so an?!“, wiederholte die Navigatorin gereizt und verpasste ihrem Crewmitglied einen gezielten Stoß mit dem Ellbogen in die gerade erst verheilten Rippen.

„Falls du’s noch nicht bemerkt hast, wir sind umzingelt!!“
 

„Na und? Ist doch nicht das erste Mal“, fauchte Zorro zurück und ließ keinen einzelnen der Soldaten aus den Augen. Noch hatte niemand auf sie geschossen – wahrscheinlich waren sie alle viel zu überrascht, dass sie nichts besseres zu tun hatten, als sich im Angesicht des Feindes miteinander zu streiten.
 

„Darum geht’s ja grade!!“, knurrte die Orangehaarige gereizt und wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Manchmal – nein, sogar ziemlich oft – hatte sie das dringende Bedürfnis, dem ehemaligen Kopfgeldjäger den Schädel einzuschlagen.
 

„Ergeben Sie sich!!“, verlangte einer der Soldaten nun schon zum dritten Mal, auch wenn es nicht danach aussah, als hätten die Piraten vor, ihrer Aufforderung nachzukommen.
 

Du hältst dich da mal raus, klar soweit?“, blaffte Nami ihn an und zog ihm mit dem Klimataktstock eins über die Rübe. Einen Moment lang spiegelte sich in mehr als zweihundert Augenpaaren die pure Überraschung wieder, bevor Blut aus der Platzwunde des Mannes sprudelte und er ohnmächtig zu Boden ging.
 

Erst dann kam Bewegung in das Bataillon.
 

„Verrat mir bei nächster Gelegenheit doch mal bitte, was du damit bezwecken wolltest!!“, fauchte Zorro.

„Dass er die Klappe hält!“, keifte Nami zurück.
 

= = =
 

„Käptain Smoker!!!“
 

Die Tür zu seinem Büro schwang auf, ohne, dass er seine Erlaubnis dazu gegeben hatte. Der weiße Jäger atmete tief durch und versuchte, die Ruhe zu bewahren, aber das Vorhaben misslang gründlich.

„Was ist denn jetzt schon wieder, verdammt noch Mal?!!“
 

Der Kadett kam kurz vor seinem Schreibtisch abrupt zum Stillstand, stützte schwer atmend die Arme auf der Oberfläche ab und rang hektisch nach Luft, während er gleichzeitig versuchte, seinem Vorgesetzten die guten Neuigkeiten zu überbringen.

„Puma D. Ace ist auf dem Weg zum Schafott, ganz, wie Sie es wollten!“
 

„Toll. Kriegst’n Keks“, raunzte Smoker genervt zurück.
 

„Außerdem haben wir Meldung von Bataillon drei, fünf und sechs erhalten! Das Schiff der Strohhüte ist am westlichen Ende der Insel in einer versteckten Bucht entdeckt worden. Der Strohhut selbst ist nahe am Marktplatz gesichtet worden und umstellt. Piratenjäger Zorro ebenfalls, nicht weit von hier. Verstärkung ist bereits im Anmarsch!“, rasselte der junge Mann eilends herunter, als er die schlechte seines Chefs weiter sinken sah.
 

Smoker schwieg überrascht. Das waren eindeutig Erfolge, die sie erzielt hatten.

Aber dass man die Crew gefunden hatte, hieß noch lange nicht, dass sie auch bald hinter Schloss und Riegel waren – und das wollte er um jeden Preis sicherstellen.

Kurz ließ er sich durch den Kopf gehen, was ihn an diesem Bericht so immens störte. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
 

„Was ist mit Nico Robin?“, verlangte er kühl zu wissen.

Die Frau war eine echte Plage und eine unberechenbare Bedrohung für die Weltregierung – und sie war so dermaßen unauffällig, dass er sie beinahe vergessen hätte.
 

„Die…ist nicht gesehen worden.“

„Durchsucht das Hauptquartier! Aber dalli!“

„Dazu wollte ich ja grade kommen! Das erste Bataillon meldet sich nicht und-“
 

Mit einer knappen Handbewegung brachte Smoker ihn zum schweigen.

Er wusste, was das bedeutete: jede Menge Ärger.
 

= = =
 

Ein paar Akten unter den Arm geklemmt huschte Nico Robin in einer der Seitengassen, die in Richtung Stadt führten.
 

Ihre Recherche war erfolgreich gewesen – zumindest hatte sie genügend Informationen gesammelt, damit eine Flucht von der Insel erfolgreich verlaufen könnte.

Das einzige, was sie störte, war die Tatsache, dass sie schließlich doch noch entdeckt worden war. Aber sie hatte das Problem gelöst.

Auf ihre Weise.
 

___TBC___



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  nekrep
2010-06-13T21:13:36+00:00 13.06.2010 23:13
Hey!
Bin heute durch Zufall auf deine FF gestoßen und find sie bis jetzt echt super!! Ich mag deinen Schreibstil, dj kannst Gefühle echt gut beschreiben, auch mag ich das Pairing sehr^^
Ich hoffe du schreibst bald weiter!!
Lg nanashi12
Von:  einfach_Antonia
2010-03-21T19:49:48+00:00 21.03.2010 20:49
Guten Abend :D
Hab deine Fanfic gestern Abend beim durchstöbern der Schlagwörter entdeckt und hab sie jetzt mal in einem Rutsch durchgelsen und ich muss sagen: Ich bin begeistert.
Es gibt sowieso zu wenige Ffs über Tashigi und Zorro und ich finde gut, dass du eine geschrieben hast.
Auch gut finde ich, Tashigis Zwiespalt... Auf der einen Seite die Pflichten als Marineleutnant und auf der andern Seite die Pflichten ihres Herzens.
Mach auf jeden Fall weiter so.
Ich werde mit Sicherheit an der Ff dranbleiben und fleißig Kommis schreiben.
LG
Moni
Von:  Tsumikara
2010-03-10T14:48:07+00:00 10.03.2010 15:48
Juchu!!!!
Ein neues Kappi!!!!^^ Und das Kappi war auch wiedermal sau geil. Nami und Zorro könnens auch nicht lassen zu streiten, selbst wenn sie umzingelt sind xD
Und Ruffy denkt auch nur ans Futtern. Was wollte eigentlich Tashi bei Ace..? Ich denke mal nicht das sie ihn abgeholt ht um ihn zum Hinrichtungsplatz zu bringen, oder? Aber am besten war ja Robin...in einer solchen Situation so ruhig zu bleiben, schafft auch nur sie^^
Ich freu mich jetzt schon auf das nächste Kapitel
LG Alwena
Von:  pbxa_539
2010-03-09T12:39:59+00:00 09.03.2010 13:39
So, nu meld ich mich auch mal zu Wort.
Nachdem ich, aufgrund langer Wartezeit, die ganze Story nochmal komplett durchlesen durfte...^^

Sanji als noch immer nervende Stimme in Zoros Hinterstübchen *giggel*
Einfach nur genial...xD
Und wo sich Nami und Zoro zwischen den ganzen Marine-Heinis fetzen...Herrlich ^^
Mach weiter so, bis zum nächsten Kappi.

und thx für die ENS... LG

Von: abgemeldet
2010-03-08T18:48:46+00:00 08.03.2010 19:48
Huhu^^jetzt bekommst du mal wieder nen Kommi^^
Insgesamt echt schön geworden das Kapi ^_______^
Was mich bissel gestört hat war Sanjis Art über Ruffy nachzudenken, das klang so derart negativ, dass ich mich gefragt hab, warum er dann überhaupt noch bei Ruffy und der Crew ist, aber ich hoffe das gibt sich wieder^^ der Cäptn kann aber manchmal auch nerven ^^
Joa sonst fand ich die Szene zwischen Nami und ZOrro am Schluss einfach zu geil xDD und Robins AKtion is einfach nur typisch, hockt seelenruhig mitten unten den FEinden und liest...genial ^_______^
Weiter so!
und danke für die ENS
lg Ryoko
Von:  LadyTashigi
2010-03-08T18:23:47+00:00 08.03.2010 19:23
Yeah, Baby! Von dir bin ich schon nichts mehr anderes gewohnt.
Aber immer, wenn ich denke, geiler kann's nicht kommen, setzte nochmal einen drauf!
Und langsam fühle ich mich echt schlecht, dass ich dir nicht so viele schöne Sachen widme ó____ò *seufz*
Bist einfach Zucker! *kissu*


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