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Lost Child

von

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Mutare Arma

Godric blickte den Andere hinterher. Severus hatte sich recht früh entschuldigt, mit gutem Grund, denn Caen war kurz nach dem Essen auf dessen Schoß eingeschlafen. Das Training, vor allem die plötzliche Steigerung hier im Lager, forderte eben seinen Tribut.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, ihm wird nichts geschehen, er wird nicht mal in der Nähe der Kämpfe sein,“ sprach Salazar leise.
 

„Ich weiß,“ gab der Blonde zurück. „Aber wir müssen auch Severus bewachen lassen,“ gab er ruhig zurück. „Hast du es nicht gesehen?“
 

„Was gesehen?“
 

„Sie haben die Bindung beendet.“
 

„WAS?!“
 

„Sal, beruhige dich! Was hast du erwartet? Dass sie ewig warten würden? Caen ist ein Teenager! Tom hat in dem Alter auch schon...!“
 

„Aber... warum haben sie das getan?“, frage Salazar entsetzt. „Das erhöht die Gefahr doch nur noch mal! Caen würde nicht...!“
 

„Er hätte auch so nicht überlebt, wäre Severus gestorben. Du weißt, dass Caen anders ist und das war der Grund, warum ich nicht wollte, dass sie es erfahren, ich hätte die Beiden nicht vor in zwei Jahren auch nur zusammen gebracht. Du hast darauf bestanden, dass Caen es so früh erfährt.“
 

Salazar seufzte nur leise. „Und ich habe es nicht mal gemerkt... wann haben sie das denn gemacht?!“
 

„Am ersten oder zweiten Tag hier im Lager,“ gab Godric amüsiert zurück. Er hatte jeden Tag nach seinem Kind gesehen und es war ihm aufgefallen, dass der sich anders verhalten hatte. Da Severus hier auch nicht mehr seine Schulkleidung trug, hatte er schnell die letzten Beweise gefunden – das Bindungszeichen an dessen Hals.
 

„Wieso?!“
 

Godric musste lachen. „Du bist schlimmer, als ich,“ meinte er nur. „Ich dachte, du bist der Vampir. Es hat etwas mit dem Krieg zu tun...Caen wollte sicher sein, dass sie zusammen gehören, weil er wohl Angst hatte, ich vertraue Severus so weit, dass er sicher nichts getan hätte, wäre es nicht von Caen ausgegangen.“
 

Der Vampir lächelte schwach. „Ja, ich fürchte, ich bin einfach nur nervös, die Schlacht...“
 

„Wir schaffen das, das weißt du,“ gab Godric ruhig zurück. „Es geht schließlich darum, dass unsere Kinder endlich ein Leben ohne Angst und Sorgen führen können, ich habe es satt, ständig Angst haben zu müssen, dass man Caen wieder weh tut! Und Tom sollte sich auch endlich mal um andere Dinge als um eine Armee kümmern können!“
 

Salazar nickte nur. Auch er machte sich wirklich Sorgen, er wusste, Tom hatte durchaus seinen Spaß an Politik und Kampf, aber er wusste, dass das die Dinge waren, die Caen zutiefst hasste. Nicht zu Vergessen, dass Caen generell unter dieser Situation litt. Seit er wusste, dass Severus sein Gefährte war, hatten sie nur sehr wenig Zeit für sich gehabt und gerade jetzt, wo die Bindung offensichtlich bereits vollzogen worden war, war es eigentlich nicht gut, dass die Beiden ständig getrennt waren. Vor Allem, da bei Caen Verlustängste ohnehin ausgeprägter waren, als bei anderen Menschen oder Wesen. „Ich werde ein Auge auf Severus haben,“ meinte er nur.
 

Godric nickte. „Ich auch,“ gab er zurück. „Und Fenrir und einige Elfen halten Caen zwischen sich, er ist ohnehin ganz hinten.“
 

„Ja, wir werden tun, was wir können,“ nickte der Vampir. „Ich will den Alten endlich einfangen und ihn richtig bestraft wissen! Er soll leiden! Er hat Caen entführt, er hat ihn gequält, er hat mehrfach versucht, ihn zu töten!“
 

Godric nickte dunkel. „Oh ja,“ gab er nur zurück. „Er wird leiden, glaub mir.“ Doch dann lächelte er und küsste Salazar. „Was hältst do von etwas Entspannung...?“
 


 


 

Severus lächelte, während er über Caens Wange strich. Es war schon fast neun Uhr und weit über seine Aufstehzeit hinaus, aber heute hatte er ja mal etwas Zeit zum Atmen. Also war er, als er aufgewacht war, erst noch ein Mal etwas eingeschlafen, nun aber beobachtete er seit zwei Stunden Caens friedliches Gesicht.
 

Der Jüngere hatte sich im Laufe der Nacht wieder halb über ihn gelegt und seinen Brustkorb mit den Kissen verwechselt. Wie die meiste Zeit eben und dieses Mal musste er ihn nicht zur Seite legen und verschwinden. Er merkte, wie Caen langsam aufwachte. Er hatte es schon öfter beobachtet und er liebte dieses kleine Schauspiel. Wenn der Jüngere begann, seine Stirn zu runzeln und mit seinen Händen nachzutasten, ob er auch ja da war. War er da, entspannte sich die Stirn wieder und Caens Augen begannen, zu flattern. „Guten Morgen...“
 

Caen lächelte, als er die Vibrationen des Brustkorbes unter sich spürte und die Stimme des Anderen hörte. Sev war da, er war wirklich geblieben! Sie... hatten tatsächlich mal einen Tag für sich! Er sah den Anderen einfach nur an.
 

„Was?“, fragte Severus belustigt. „Was kuckst du denn so?“
 

„Das ist das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass du morgens nicht weg warst...“; er genoss die Arme um sich herum.
 

Severus seufzte nur leise und küsste den Jüngeren auf die Stirn. „Keine Sorge, ab übermorgen wird sich das ändern...“
 

„Hmhmmm,“ Caen lächelte etwas. Ja, das hoffte er, das hoffte er wirklich, aber er wusste nicht, ob das klappen würde. Kurz tastete er nach dem Band, erleichtert, als er es fühlte. Er auf jeden Fall würde Alles tun, um das zu ermöglichen. „Und dann... zeigst du mir, wo du lebst?“
 

„Das habe ich versprochen,“ gab der Tränkemeister nur zurück und küsste seinen Gefährten. „Du musst nicht zurück nach Hogwarts,“ fügte er hinzu. „Das ist es doch, was du wolltest, nicht wahr?“
 

Caen nickte. „Ich... kann auch wo anders den Schulstoff lernen, den die da fordern, das Meiste kann ich ohnehin schon...“ Das Wichtigste war ihm einfach, dass er den Gryffindors nicht mehr ausgesetzt war, ihnen und der Gemeinheit der Anderen. Er wusste, seine Eltern hatten ihm helfen wollen, indem sie ihn nach Hogwarts gebracht hatten, aber abgesehen von der Tatsache, dass er Sev dort kennen gelernt hatte, hatte er nicht wirklich etwas davon gehabt. Zwar waren die meisten Slytherins nett zu ihm, aber auch nur, weil Draco seine Augen überall hatte und den Blonden kannte er ja nun schon lange.
 

Severus lächelte und strich Caen durch die Haare. „Das kannst du,“ stimmte er nur zu. Tom war immerhin um einiges älter, als er sich auf dieses Abenteuer eingelassen hat. Für dich war es einfach zu früh,“ gab er zu. „Aber keine Sorge, das wird sich ändern.“
 

„Ich glaub nicht, dass ich das wiederholen will,“ gab Caen nur zurück. Vor Allen, da er keine Lust hatte, wieder elf zu sein und nicht zu Sev zu können. Der einzige Trank, der ihn wieder jung genug für die Schule machen würde, ließ sich nicht rückgängig machen und hielt vier Jahre. Nein, ganz sicher nicht!
 

„Vielleicht nicht als Schüler,“ grinste Severus nur. Er ahnte, was Caen dachte, aber das war ohnehin nicht schwer, der Jüngere trug seine Gefühle immer auf dem Gesicht. Er hatte nicht vor, Caen ewig von der Welt hier abzuschirmen, er musste trotzdem lernen, auch mit normalen Zauberern fertig zu werden, aber es hatte auf jeden Fall Zeit, Caen war noch so jung, bedachte man seine Lebenserwartung.
 

Der Vampir lächelte nur und kuschelte sich an den Älteren. „Wir werden sehen,“ meinte er nur vage. „Müssen wir heute aus dem Bett?“, fragte er dann. Er wollte sich nicht rühren oder aus dieser Umarmung heraus.
 

Der Ältere betrachtete Caen eine Weile, küsste ihn sanft. „Theoretisch nicht,“ gab er nur zurück.
 

„Praktisch?“
 

„Finde ich auch den Boden ganz bequem,“ grinste der Ältere, während seine Finger langsam über Caens Seiten glitten.
 

Das brachte Caen zum Kichern. „Hmmmm.... hört sich... interessant an,“ entschied er dann, richtete sich etwas auf und blickte in die dunkeln Augen, bevor er sich vor beugte, für den ersten richtigen Kuss des Tages.
 

„Ah, jetzt bist du wach?“, fragte Severus amüsiert, während seine Hände langsam über Caens Hintern glitten.
 

Caen schnurrte nur, während er merkte, wie sein Körper reagierte – zumindest so lange, bis auf Einmal Jemand sich bemerkbar machte. Denn dann war er zu sehr damit beschäftigt, rot zu werden.
 

„Mariba?“, fragte Severus ruhig, ohne auch nur eine Sekunde aufzuhören, mit dem, was er tat.
 

„Das Frühstück,“ gab die Elfe sichtlich amüsiert zurück, sie konnte sich lebhaft vorstellen, was sich da unter der Decke abspielte. Sie war schon vor zwei Stunden ein mal da gewesen, aber da hatten Beide noch geschlafen.
 

Severus nickte einfach nur, ohne sich ablenken zu lassen: „Wie wäre es, wenn du es einfach abstellst und verschwindest?“, fragte er ruhig, während er Caen küsste – heiß küsste.
 

Mariba lachte erneut nur leise und stellte ihre Last ab: „Vergiss nur nicht, dass dein kleines Gerippe mal was essen sollte, damit er wenigstens Muskeln ansetzen kann, um Muskelkater zu bekommen.“ Mit diesem nett gemeinten Rat verschwand sie dann auch schon.
 

„Das war gemein! Ich bin nicht dürr!“
 

Severus küsste Caen sanft. „Du bist genau richtig – denk dir nichts, Dasselbe sagt sie auch über mich... und jetzt... habe ich was Anderes vor...“
 


 


 

Tom starrte dumpf vor sich hin, er wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste, sie konnten diese Schlacht nicht wirklich gewinnen, wenn sein kleiner Bruder im Hinterland blieb, aber er konnte doch Caen nicht dieser Gefahr aussetzen! Sie würden doch wohl in der Lage sein, einen Irren zu bändigen, verdammt noch mal! Ohne auf ein Kind zurückgreifen zu müssen! Sein Bruder war kaum mehr, als ein frisch geschlüpftes Küken mit seinen nicht ganz sechzehn Jahren!
 

„Du grübelst schon wieder...“
 

„Sirius, ich weiß nicht, ob es richtig war, das zu verschweigen,“ gab Tom leise zu. „Was, wenn wir es nicht schaffen?“
 

„Was sollte der Kleine daran ändern?“, fragte Sirius dann logisch. „Du hast gute vierhundert Jahre Training, ich habe ihm immerhin zwanzig Jahre voraus. Was sollte er ändern? Sei realistisch! Wir haben das einzig Richtige getan, belaste Caen nicht auch noch da mit!“
 

„Ich weiß;“ gab Tom zurück. „Du hast ja Recht. Aber es macht mir trotzdem zu Schaffen...“
 

„Denk nicht darüber nach, der Tag morgen wird auch so anstrengend genug. Hast du die Kristalle für den Antiapparierkreis?“
 

„Ja,“ gab Tom zurück und deutete auf die kleine Kiste am Ende ihres Lagers.
 

„Nun, dann kann er wenigstens nicht entkommen.“
 

„Außer, wir verlieren.“
 

„Tom, denk so was nicht mal! Es hat noch nie ein so großes Heer magischer Wesen gegeben! Wenn wir verlieren – dann haben wir wirklich Scheiße gebaut!“
 

„Gut,“ gab Tom leise zurück. „Gut, hoffen wir das Beste, ich will, dass wir gewinnen. Denn sollten wir verlieren, hat Caen ein wirkliches Problem..“
 

„Hör auf, so zu denken!“, tadelte Sirius nur erneut. „Ich bin bei ihm, ihm wird schon nichts passieren! Pass du lieber auf dienen Hintern auf!“
 

„Ja....“
 


 


 

Lange betrachtete Severus Caens schlafendes Gesicht, dieses Mal mit dem Wissen, dass die Schlacht kurz bevor stand. Es war halb vier Uhr morgens und schon um halb Drei war er aufgewacht.
 

Der gestrige Tag erschien ihm nun fast wie ein Traum. Unwirklich und weit entfernt, aber auch wunderschön. Sie hatten es nicht aus dem Zelt geschafft, aber das hatte Severus auch nicht erwartet. Sie hatten diese Zeit Beide genossen und Caen hatte diese Nähe wirklich gebraucht, er hatte sich im Laufe dieses Tages wesentlich mehr entspannt, als in den letzten Wochen oder Monaten.
 

„Caen,“ murmelte er sanft. „Caen, wach auf.“
 

Nur widerwillig blinzelte der Jüngere. Er wollte nicht aufwachen. Er wusste nur zu gut, was nun geschehen würde, doch er wollte nicht, er wollte die Uhr zurück drehen, um den gestrigen Tag wieder zurück zu holen, aber er wusste, er musste sich stellen, das hatte er Firenze versprochen. Dafür war er geboren worden. Er musste es tun, für Alle. Vor Allem für Severus und sich selbst, er wusste nur zu gut, er würde keine Zukunft haben, wenn er heute Mist baute.
 

Severus lächelte, als die grünen Augen sichtbar wurden und küsste Caen sanft. „Es ist soweit,“ sprach er dann leise. „Wir müssen uns fertig machen, in einer halben Stunde treffen sich die einzelnen Einheiten.“
 

„Ist gut,“ gab Caen leise zurück und richtete sich unwillig aber entschlossen auf. Es war natürlich noch vollkommen dunkel, doch der Ältere hob eine Hand und schon wurde es heller. „Dann.. sollten wir uns fertig machen, nicht wahr?“
 

Severus nickte nur und begann, sich selbst anzuziehen. Spezielle Hosen, eine Tunika, sein Harnisch, Beinschienen über den Drachenlederstiefeln. Dann half er Caen, seinen extra angepassten und angefertigten Harnisch festzuzurren und ihm in die anderen Dinge zu helfen, die man nur schwer allein anziehen konnte, dazu brauchte es jahrelange Übung und Caen hatte die Sachen das erste Mal vor einer Woche getragen.
 

„Es ist soweit,“ stellte Severus dann leise fest, übergab Caen sein Schwert und seinen Bogen, den Köcher trug er schon auf dem Rücken. „Ich muss los, du musst auch gleich bei deiner Truppe sein.“
 

Schweren Herzens nickte Caen, er hatte Angst vor dem, was er tun musste, doch er würde nicht zögern. Er umarmte den Anderen fest, küsste ihn noch ein Mal. „Bitte,“ flüsterte er. „Bitte, pass auf dich auf!“
 

Severus lächelte nur beruhigend. „Ich werde auf mich achten,“ versprach er, küsste Caen ein letztes Mal sanft. „Bis heute Abend...“
 

Caen sah dem Anderen hinterher, strich über das schlanke Band an seinem Handgelenk. Sev war also weg, um seine Truppen zu organisieren. Das, was gerade auch seine Eltern und sein Bruder taten. Er selbst lief zu Fawkes, der inzwischen auch aufgewacht war. „Na du?“, fragte er leise. „Was meinst du? Hab ich eine Chance...?“
 

Der Phönix trillerte leise und irgendwie beruhigend.
 

„Also, dann... hoffentlich bis später,“ murmelte er leise. „Wenn... wenn ich nicht zurück komme... kümmerst du dich dann um Sev? Ich will nicht, dass er... was Dummes macht...“
 

Ohne dem Phönix Zeit zu einer Reaktion zu geben, lief auch Caen aus dem Zelt und zurück in die Dunkelheit, wo er sofort von seinen zwei Bodyguards flankiert wurde. Er sagte nichts, ging einfach weiter zu seinem Treffpunkt. Seine Truppe stand fast vollzählig da, ganz hinten im Camp, da sie nur die Seiten aus sicherer Entfernung abschirmen sollten. Unter ihnen Firenze und zu seiner Überraschung, Sirius, der ihm aufmunternd auf die Schulter klopfte. Sie wurden durchgezählt und aufgestellt, er ziemlich weit hinten. Wie unauffällig...
 

Erst gegen Fünf, als es langsam hell wurde, ging es los. Sie liefen, hinter den Anderen, auf das Schlachtfeld. Da Vorn war jetzt schon die Hölle los und er selbst konnte kaum etwas erkennen. Er machte fast mechanisch, was Firenze befahl. Spannen, zielen, schießen. Auf die Gegner.
 

Unbemerkt schlich er aus der Formation, nur begleitet von seinen Leibwächtern. So, dass er das Feld unter sich sehen konnte. Was nun nicht mehr schwer war, denn inzwischen war Alles in gleißendes Licht getaucht. Was ihn beunruhigte, war das bedeckte Gerät, dass da stand, auf der Seite ihrer Gegner, die sich nach Leibeskräften wehrten, aber die trotz ihrer Übermacht kaum eine Chance hatten.
 

Er wusste Dumbledore hätte nichts riskiert, wenn er nicht einen Plan in der Hinterhand gehabt hätte. Und dieser Plan war da unter dem Tuch, dass ihre Truppen gar nicht zu beachten schienen. Und dann geschah es – das Tuch verschwand. „Nein!“
 

„Caen, was..?!“
 

Ohne auf Sirius zu achten, riss er sein Band hoch, er musste schnell sein! Er hatte so etwas schon mal gesehen, er erinnerte sich gut. Ein Film, er hatte bis spät in die Nacht putzen müssen und Onkel Vernon hatte einen Film gesehen, er wusste, was da stand und was diese Waffe anrichten konnte, die Meisten würden keine Chance haben.
 

Caen spürte die Magie, die durch seinen Körper zuckte, als er nach Vorn gezerrt wurde. Kaum war er gelandet, sprach er hastig einen sonorus – Zauber. Er musste etwas tun, etwas, um den Alten abzulenken.
 

„Bis hierher und nicht weiter, alter Mann!“, rief er mit einer überraschend ruhigen Stimme. Gerade, als der Alte den Auslöser des Maschinengewehrs betätigen wollte. „Du kannst nicht gewinnen, denn ich bin nicht auf deiner Seite!“
 

„Du...! Bist nichts, als eine eklige, dreckige Anomalie!“
 

Caen lachte leise, überrascht über seine eigene Reaktion. Er merkte Bewegung hinter sich, seine Eltern vermutlich, doch er beschwor hastig einen Schild, lief seelenruhig weiter in die Reihen seiner verdatterten Gegner. „Ich habe jahrelang unter einem anderen Namen gelebt,“ gab Caen nur zurück. „Ich war Harry James Potter.“
 

Nun herrschte tödliche Stille, der Alte wurde unter dem inzwischen sonnenverbrannten Gesicht, schneeweiß.
 

„Das... das kann nicht sein! Potter ist tot! Hat sich von Einbrechern umbringen lassen, das dumme Blage!“
 

„Harry Potter hat es nie gegeben, ich war das Kind, dass Sie entführt haben,“ gab er nur zurück, während er seine Hand hastig bewegte, um seinen Zauber vorzubereiten. Eine Chance, er hatte diese eine Chance! „Was hat Ihre eigene, dumme Prophezeiung gesagt? Dass der dunkle Lord seinen Gegner zeichnen würde, das haben Sie getan, Sie haben mich bewusst einem Schicksal ausgesetzt, dass mich brechen sollte! Aber ich bin nicht gebrochen! Und wie war das mit dem zweiten Teil?! Nur einer kann leben? Nun, ich finde, Sie, alter Mann haben genug Leben zerstört! Ich habe vor, mich von Ihnen zu befreien! Mutare Arma!“
 

Im selben Moment drückte Albus ab – und stellte entsetzt fest, dass die Waffe nach Hinten los ging, in sein eigenes Heer, die Leute, die hinter ihm standen und einfach nur umkippten, ohne die Zeit, zu schreien. Einige Andere brüllten vor Schmerz, als Knochen von Kugeln durchschlagen wurden.
 

Mehrere Zauber zuckten an Caen vorbei und erleichtert merkte er, dass die Seinen Verstanden hatten. Die Zauber trafen die Muggelwaffe, die in sich zusammensackte, wie Eis in der Sonne.
 

Aber das half Caen nicht wirklich, denn in dem Moment ging der Alte mit mehreren Anderen auf ihn los.
 

„Ich bring dich um, du Ratte! Ich hätte dir schon in der Wiege deinen kleinen, dreckigen Hals umdrehen sollen! Du Luftverpestung! Du Freak! Ich habe diesem unfähigen Fettsack gesagt, er soll dich brechen! Nicht mal das hat er hinbekommen!“
 

Die ersten Zauber prallten an Caens Schilden ab, aber dann traf der Erste. Seine Schulter. Es tat weh, schrecklich weh, aber Caen beachtete es nicht im Geringsten. Stattdessen zog er sein Schwert und ging auf den alten Mann mit dem Bart los. Er stärkte seine Schilde, doch trotzdem spürte er, wie er getroffen wurde. Aber das war ihm egal. Jetzt hatte er die Gelegenheit, er musste handeln, denn sonst würden immer Alle leiden, unter seiner Feigheit, unter diesem Irren, der Alles ausrotten wollte, was anders war, als er selbst. Nein, das durfte er nicht!
 

Ohne zu zögern blockte er die Zauber mit der Klinge, stürzte immer weiter nach Vorn, auf den Alten zu. Er wollte es beenden, für seine Familie, für sich. Im Hintergrund hörte er Schreie, Befehle, vor ihm rafften die Zauberer sich endlich zusammen und begannen, anzugreifen. Doch darauf achtete er nicht. Er hatte nur ein einziges Ziel.
 

„Drecksbengel!,“ brüllte Albus aufgebracht. „Erst bringe ich dich um und dann den Rest deiner lächerlichen Familie! Ich werde sie qualvoll leiden lassen! Du wirst tot sein, noch bevor die Sonne untergegangen ist!“
 

Die Drohungen waren es, die Caen wütend machten. Unendlich wütend. Er spürte einen Kraftstoß in seinem Körper, der von den Haarspitzen bis zu seinen Zehen ging, er merkte am Rande, wie einige der Krieger auf Dumbles Seite aufschrieen, dass er schärfer roch und sah. Im Rennen riss er sich einen der Dolche aus dem Stiefelschaft er wusste, viel Zeit blieb ihm nicht mehr, dieser Kraftschub würde nicht ewig anhalten.
 

Er zielte und warf.
 

Der Schrei des Alten war Musik in seinen Ohren, er hatte getroffen! Niemand, Niemand bedrohte seine Familie! Niemand! In schneller Folge brüllte er mehrere Fessel und Beweungsunfähigkeitszauber, er merkte, wie der Alte einfach umkippte und einige der Wesen ihn in ihre Mitte zerrten. Albus Dumbledore war gefangen, die Schlacht eigentlich schon entschieden.
 

Caen blieb einfach stehen, wo er sich befand, er hatte auf ein Mal nicht mehr die Kraft, sich zu rühren. Er hatte die dumme Prophezeiung erfüllt, ein für alle Mal. Er hatte es geschafft. Er merkte nicht, wie seine bläulich schimmernde Haut wieder normal wurde und seine Augen von schwarz-rot auf weiß-grün wechselten. Er merkte nur, wie seine Beine langsam unter ihm nachgaben und Schwärze seine Sicht zu trüben begann. Doch er schlug nicht auf dem Boden



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  BloodyAugust
2008-11-12T22:21:50+00:00 12.11.2008 23:21
Da haben sich alle noch vor den kampf ihrer leidenschaft hingegeben, nur Tom und Sirius ne, wie frustrierend ^^

Ich denke das nächste Kapitel könnte wohl etwas dramatisch werden, so wie ich mir das ende hier ansehe.

ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Von:  ai-lila
2008-11-12T13:49:40+00:00 12.11.2008 14:49
Hi~~

Bin total schockiert! Der alte Drecksack greift zu unfairen Mitteln.
Das sich "normale" Menschen so bekriegen ist ja klar.
Aber die "Guten" Zauberer? Nee! Das geht doch gar nicht. *schnaub*

Oje~ was müssen Ceans Lieben wohl für einen Schock bekommen haben, als sie den Jungen ganz vorne bei dem Anführer der Irren gesehen haben.
Und das von einem Moment auf den anderen.
Armer Sirius. Gerade noch sprach er mit Cean und schon war der weg. ^^°
Aber mal ehrlich... sein Gesicht hätte ich doch schon ganz gerne gesehen. *g*

Ich fand es niedlich als Tom sich Vorwürfe machte, weil er seinen Eltern nix von der blöden Prophezeihung sagte.
Genauso schön fand ich das, was Siri darauf antwortete.
>> Wenn wir verlieren – dann haben wir wirklich Scheiße gebaut!“ <<
Eigentlich hatte Siri ja recht... aber mit ´ner Muggelwaffe rechnete er ja nicht.

Oh wie süß fand ich Sal... der sich doch ein klitze kleines bissel darüber aufregte, das Cean und Sev "schon" gebunden sind.
Ric war ein aufmerksamer und hat das Merkmal recht schnell bemerkt. ^^

Das war ein super Kapi. *_______*b
Total spannend.
Da freue ich mich schon auf das nächste, ist doch Sonnenklar. ^^

lg deine ai
Von:  Bessere_Haelfte
2008-11-11T22:32:57+00:00 11.11.2008 23:32
wow!
also das war mal heftig...
das ist mal wieder super geschrieben!!!
Von:  sky74
2008-11-11T20:44:18+00:00 11.11.2008 21:44
Hallo Da-chan,

schon das vorletzte Kapitel??? Schade... *seufz* Denn auch wenn ich die ganze Zeit schon dem Ende entgegenfiebere, wäre ich einer Fortsetzung nicht abgeneigt. *zwinker smile*

Hach, Sev und Caen sind ja sooo süß zusammen. Ich mag diese harmonischen Kuschelszenen. *ganz gerührt ist*

Die Idee mit der Muggelwaffe war super. Darauf bin ich nicht gekommen, als ich überlegt hab, was da wohl für "Geschütze" aufgefahren werden (auf beiden Seiten). Da war es doch tatsächlich Glück im Unglück, dass Caen sich mit Muggelkram entschieden besser auskennt, als offenbar die meisten magischen Geschöpfe, denen das Maschinengewehr mit Sicherheit zum Verhängnis geworden wäre. Puh, Gott sei Dank ... *Schweiß von Stirn wisch*

Rics Reaktion hat mit wirklich erstaunt. Du bist doch immer für eine Überraschung gut. Alle denken, Ric dreht total ab, wenn er die Bindung der Beiden "spitz kriegt" und dann ist er die Ruhe in Person und weiß es sogar vor Sal, den das doch etwas aus der Bahn wirft. *lach* Das kam gut. Jetzt wüsste ich nur zu gerne, was Schnuffel dazu wohl sagt... ;o)

Caen war wirklich tough und dass er so gefasst und stark seinen Vampir gestanden hat, toll. War ja klar, dass er einen Blutrausch bekommt, wenn der senile Mistk... *piep* seine Familie bedroht. *wütend schnaub*

Ich bin mir ja zu 100 % sicher, dass Sev seinen kleinen Vampir auffängt, am Schluss. Mal sehen, was sich Caen von seiner Familie/seinem Gefährten das nächste Mal anhören muss, wenn sie ihn nicht vor einer Strafpredigt so durchknuddeln, dass sie die Schimpfe gleich vergessen. *rofl*

Der Schluss war schon sehr spannend ... *flüster* auch wenn die liebe Da-chan einen Cliffi gemacht hat... *verzweifelt die Haare rauf*

Bin sehr gespannt auf den Schluss und das -da gehe ich einfach mal von aus- Happy-End für alle unsere Lieben.

*Da-chan schon mal für ihre Mühen eine große Schachtel Pralinen hinstell*

Freue mich auf das nächste (und wohl letzte *snüff*) Kapitel.

LG und bis dann ... *wink*

sky




Von:  miaga
2008-11-11T20:19:25+00:00 11.11.2008 21:19
klasse kapi.
Von:  Caratinu
2008-11-11T20:02:10+00:00 11.11.2008 21:02
tolles Kapitel
Von: abgemeldet
2008-11-11T18:05:10+00:00 11.11.2008 19:05
Hihi, Sal´s Reaktion find ich witzig. Hätte das auch eher Ric zugetraut^^
Jetzt nach der ganzen Spannung gibts doch ein schöööööönes Happy End, oder??*lieb schau*
Liebe Grüße
Von:  xuxu713
2008-11-11T17:15:06+00:00 11.11.2008 18:15
Verdammt. Wenn Dumbledore diese Waffe abgefeuert hätte, auf die magischen Wesen wäre alles vorbei gewesen. Zum Glück hatte Caen gewusst, wozu diese diente und konnte sie noch rechtzeitig umpolen. Uff!
Der Blutrausch am Ende war wirklich sehr hilfreich. Zu dumm aber auch dass Dumbledore Caen`s Familie bedroht hat. Ich hoffe übrigens, dass es Severus war der Caen rechtzeitig aufgefangen hat.
Dumbledore muss leiden um für die Taten die er begangen hat zu bezahlen.
Salazars Reaktion auf die Bindung von Severus und Caen war überraschend. So hätte ich eher Godric eingeschätzt.
Von:  sann
2008-11-11T17:08:30+00:00 11.11.2008 18:08
tolles kapi
ich hoffe caen ist nicht zu schwer verletzt
dumbi ist tot, dumbi ist tot^^
schreib schnell weiter
Von:  MiharuKoizumi
2008-11-11T16:48:45+00:00 11.11.2008 17:48
verdammt war das gut!!
mann hab ich mich gefreut als endlich mal kein adult-chap da war...
hätte die schon gern gelesen... =(
also dann mach weiter so!!
freu mich schon aufs final chap
vlg
Zink-chan


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