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Amy Benson

Tu m`a dit
von

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Amy Benson – Tu m`a dit
 

Vorwort: Jahahaha… wer wusste noch, wer Amy Benson ist? XD
 

Prolog
 

Fröhliches Gelächter war im Nebenzimmer zu hören. Es waren drei oder vier Kinderstimmen. Doch sie wusste, es mussten noch zwei weitere Kinder nebenan sein. Dennis und Tom. Waisen, genau wie sie. Sie stellte sich vor, wie sie sich gegenseitig anstarrten. Dennis, dessen Stimmung man ihm immer ansehen konnte, mit wutverzerrtem, eifersüchtigem Gesicht, schon etwas rot vor Ärger. Er hatte hellbraune Haare, eine Stupsnase und sah insgesamt eigentlich ganz nett aus – wenn er nicht damit beschäftigt war, seinen Rivalen mit seinen unangenehmen Blicken zu traktieren. Diesem schien das jedoch kein bisschen etwas auszumachen. Wohingegen die anderen Kinder im Waisenhaus immer einen großen Bogen um Dennis machten, wenn er so schaute, obwohl er wirklich nett war.

Tom, mit kühler Miene, unbeteiligt schauend, doch mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen, welche im Licht manchmal rötlich blitzten, starrte ihm entgegen. Seine Haare waren dunkel, er konnte unheimlich wirken. Und er war ungewöhnlich blass. Unmenschlich. Ganz anders, als alle anderen. Einzigartig.

Immer wenn sie in seiner Nähe war, schien die Luft um sie herum ein paar Grad kälter zu sein. Über ihren Rücken liefen in regelmäßigen Abständen einige Schauer, mal eiskalt, mal angenehm warm. Fast so, als könnte man sich nicht entscheiden. Als wäre man hin und her gerissen. Es war seltsam. Einfach nicht normal. Aber vielleicht lag es auch einfach an ihr selbst.

Sie beschäftigte sich oft damit. Mit diesem undefinierbaren Gefühl. Mit Tom Riddle.
 

Riddle, ja, das passte. Er war das personifizierte Rätsel. Ihn zu durchschauen war nahezu unmöglich. Niemand schien etwas über ihn zu wissen. Schon lange hatte keiner mehr versucht etwas aus ihm herauszubekommen. Auch wenn es keiner zugab, sie alle fürchteten sich vor ihm. Woher das kam, wussten die Meisten nicht einmal. Oder sie erzählten es einfach nie. Amy hatte Tom jedenfalls noch nie etwas Verbotenes tun sehen. Und sie bildete auch die einzige andere Ausnahme, was Tom anging.

Sie fürchtete sich nicht vor ihm.

Er verwirrte sie bloß.

Von selbst erzählte er nie etwas von sich. Und sie traute sich nicht, Miss Cole zu fragen. Womöglich erzählte ihre Erzieherin Tom etwas von ihrer Fragerei. Nein, das durfte nicht passieren. Auch wenn es unwahrscheinlich war, dass Miss Cole gegenüber Tom etwas erwähnte. Das Verhältnis zwischen Tom und der Erzieherin war nämlich nicht das Beste. Obwohl Miss Cole oft versuchte es herunterzuspielen. Amy wusste es. Sie konnte es förmlich spüren. Und Tom wusste es bestimmt auch. Doch sie wollte das Risiko, dass er sauer auf sie wäre, einfach nicht eingehen.

Sie musste es wohl oder übel selbst herausfinden. Was mit ihm los war. Warum er anders war als alle, die sie kannte. Woher er kam. Was mit seiner restlichen Familie war. Und vielleicht auch, ob er sie…ein klitzekleines bisschen nur…mochte?

Rot wie eine überreife Tomate schüttelte sich hastig den Kopf, versuchte den Gedanken, der sich unaufhaltsam manifestiert hatte, wieder zurückzunehmen. Oder ihn wenigstens zu ignorieren. Denn wie kam sie auf solch einen Unsinn? Selbst wenn sie keine Angst hatte, es musste einfach einen Grund geben, warum die anderen sich vor ihm fürchteten.

Und hatte Tom jemals auch nur eine einzige echte Gefühlsregung gezeigt? Na also.

Sie würde sich nicht weiter damit beschäftigen. Mit dem Rätsel, das noch niemand gelöst hatte. Mit Tom Riddle.

Sie erklärte es für eine zufällige Verknüpfung einiger Synapsen in ihrem Kopf. Völlig zufällig. Vollkommen unbedeutend.
 

Jetzt konzentrierte sie sich wieder auf die Geräusche im Nebenzimmer. Zuerst hatte sie noch einen lauten Jubelschrei gehört, darauf wieder ausgelassenes Lachen. Doch danach waren die Geräusche verklungen. Sie drückte ihr linkes Ohr vorsichtig gegen die Wand – sie war zum Glück nicht sonderlich dick, sodass man sogar Gespräche genau hören konnte, wenn alles andere ruhig war – und lauschte. Für einen Moment war alles still. Doch dann ruckelten Stühle - sie wusste es, weil die Stuhlbeine laut über den hölzernen, alten Boden kratzten.

Die Tür ging auf – das Quietschen machte ihr wie immer eine leichte Gänsehaut auf den Armen – dann wieder zu. Hatten alle das Zimmer verlassen? Oder waren noch welche darin? Womöglich sogar…Dennis und Tom?!

Würde das gut gehen? Schon eine ganze Weile hatten sie Streit gehabt, und der war immer heftiger geworden. Sollten beide gleichzeitig in einem Raum sein, man konnte die Luft vor Spannung knistern hören.

Doch bisher war nichts passiert. Sie hatten sich weder angeschrieen noch sich geprügelt. Lediglich ihre immer fieser, immer unsinniger und unkontrollierter werdenden, spitzen Bemerkungen wiesen darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung war.

Doch das konnte sich ändern. Wie sie Dennis kannte könnte er jeden Moment die Beherrschung verlieren. Zudem konnte sie Tom kein bisschen einschätzen. Obwohl er selbst immer sehr berechnend schien.
 

Sie ging zur Tür, trat hindurch und versuchte möglichst gelassen zu wirken. Auch um sich selbst zu beruhigen. Warum war sie bloß so nervös? Was sollte schon Schlimmes geschehen? Im Gang war es still. Das war nicht weiter verwunderlich, um diese Zeit wurden normalerweise alle ins Bett geschickt. Die Tür zum Raum, in dem sie vermutlich noch zwei ihrer Kameraden befanden, war noch einen kleinen Spalt geöffnet, Licht schien keines mehr zu brennen. Nur noch wenige Schritte, dann konnte sie die Türklinke ergreifen. Sie würde die Tür vorsichtig aufziehen und den beiden sagen, dass Miss Cole sie geschickt hatte, um ihnen auszurichten, dass jetzt Schlafenszeit war. Ja, ein guter Plan. Eigentlich konnte sie mit sich zufrieden sein. Trotz des Wirrwarrs in ihrem Kopf, ihre Ausreden waren meistens ziemlich plausibel. Das Wenigste konnte sie aus dem Konzept bringen.

Noch sieben Schritte.

Noch fünf.

Noch drei.

Sie erhob die Hand um nach der Klinke zu greifen und die Tür ganz aufzuziehen.
 

Wird fortgesetzt...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-01-03T18:33:30+00:00 03.01.2009 19:33
Sehr interessante Idee...
Den zufkünftigen Lord aus einer anderen Perspektive und in einer Zeit, als er noch ein Kind war. Egal (sonst schreib ich noch einen ausgedehnten Aufsatz über Vermutungen und Ideen ^^°)

Zum Schreibstil: Sehr gut, finde ich. Ich kann mir die Szene, die Gefühle gut verstellen. Aber einen kleinen Kritikpunkt habe ich:

>Von selbst erzählte er nie etwas von sich. Und sie traute sich nicht, Miss Cole zu fragen.<

Es tut nicht weh auch so zu schreiben:

>Von sich selbst erzählte er nie etwas von sich und sie traute sich nicht Miss Cole zu fragen.<

Ist jetzt nur ein beispiel...und wenn es dein Schreibstil ist (kurz und mit nicht viel Bindewörter) versteh ich es auch.
Ich wollte nur darauf hinweisen ^^°

lg
death_angel666


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