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Der letzte Erbe

- Das Ende einer Geschichte -
von

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- Die Entführung -

~Kapitel 17 ~

- Die Entführung -
 

Ein Blitz zog sich durch die dicken Wolken des Himmels. Es leuchtete hell auf und ein Grölen ertönte, als würde jemand auf Trommeln hauen.

Es verfuhr sich von Neuem. Der graue Himmel bot kein Aufatmen, sondern nur Frust.

Sie zog die Gardine zurück und seufzte. Sie waren nicht einmal eine Stunde unterwegs in der holprigen Kutsche, als es auch schon zu Gewittern begann. Der Regen stimmte sie noch trauriger, auch wenn es alles an ihre Heimat erinnerte. England.

Seras strich über ihren Bauch und schmunzelte. Seit einer geraumen Zeit schmerzte ihr Unterleib. Es zog schrecklich stark.

Die Vampirin schwieg darüber. Sie ignorierte es auch teilweise, weil sie niemanden beunruhigen wollte. Erschöpft lehnte sie sich zurück.

Sie sollte gehen. Er wollte es so, nur damit sie geschützt sei. Es schmerzte sie, denn sie wollte nicht von ihm getrennt sein. Dafür liebte sie ihn zu sehr.

Mit einem Lächeln erinnerte sie sich an sein Benehmen, als sie die ersten Wochen bei ihm war. Er war ein widerlicher Vampir, der sie nur demütigte und schikanierte. Er versuchte sie aus der Reserve zu locken, wie er später gestand. Er liebte es einfach, wenn sie sich aufbäumte und ihm die Stirn bot. Im Endeffekt glaubte sie ihm. Sie spürte es jedes Mal, wenn sie sich weiter auflehnte und ihn anmeckerte. Er war danach einfach nur scharf auf sie. Es nervte nach einer Zeit und so hielt sie sich wie früher einfach zurück. Man merkte schnell, dass es ihn auch frustrierte. Aber das war eben der Reiz an der Sache. Mit ihm spielen.

Sie fuhren wieder über einen Hügel. Die Vampirin schluckte auf und hielt ihren Bauch. Das tat nicht gut. Vorsichtig richtete sie sich nach vorne und klopfte an das Fenster. Der Kutscher öffnete diese.

„Fräulein?“, fragte er heiser. Seras lächelte lieblich.

„Würden sie etwas aufpassen? Die Schlaglöcher tun meinem Kind nicht gut.“ Der Mann musterte sie leicht und nickte dann. Vorsichtig schloss er das Fenster und die Fahrt ging etwas ruhiger weiter.

Erleichtert darüber lehnte sie sich wieder zurück.

Sie spürte nicht, wie ein dumpfes Geräusch ertönte. Seras sah etwas aus dem Fenster und erblickte dann den Kutscher, wie er fiel. Der Körper krachte die Klippe herab. Sie schrak auf.

„Was ist hier?“, fing sie an, aber da ging die Tür auf. Eine fremde Person saß nun in der Kutsche und schloss die Tür.

„An ihrer Stelle sollten sie ruhig bleiben.“ Seine tiefe Stimme machte ihr Angst. Seine Größe aber wirkte kindlich. Das weiße Haar und die seltenen Gesichtszüge. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Auf dem Ball!

Seras rückte zurück. Sie traute ihm nicht.

„Was habt ihr vor?“, knurrte sie wütend. Der Vampir lächelte selbstsicher.

„Sie entführen, wenn sie nichts dagegen haben.“ Es ruckelte und die Fahrt ging schneller voran. Die Vampirin musste sich festhalten, um nicht zur Seite zu kippen.

Entführen???

„Wer seit ihr?“ Er grinste wieder.

„Ich bin Nisson. Ich bin ihre Begleitung, damit sie nicht verängstigt sind. Die anderen, sind andere.. Das werden sie noch sehen.“ Sie rückte weiter zur Tür und rüttelte daran. Sie sprang auf. Seras wollte raus und fiel fast. Ihre Augen weiteten sich, denn sie waren nur knapp von der Klippe entfernt. Nisson schaltete und riss sie wieder rein. Er schloss die Tür und lächelte ihr zu.

„Wir waren damit nicht einverstanden, dass ihr Nachwuchs uns demnächst beherrschen soll, aus diesem Grund...“

„Ihr wollt mein Kind????“, schrie sie auf. Nisson lächelte breiter.

„Die Wehen haben schon eingesetzt, oder? Es wird bald soweit sein und da die Überlebenschancen minimal sind wird man sie nie wieder sehen, wie ihr Balg!“, belächelte er es lautstark. Seras sah ihn an. Sie zischte etwas. Was sollte sie nun tun?

„Denken sie nicht einmal daran. Sie werden uns nicht entkommen.“ Es schien, als würde er ihre Gedanken deutlich sehen. Seras biss sich auf ihre Lippe. Was sollte sie nur tun? Die Kutsche wurde immer schneller und ihre Panik stieg. Sie war in den Fängen von Vampiren.

Sekunden waren vergangen, als es auf dem Dach rumpelte. Nisson sah hoch und klopfte ans Fenster. Seras bemerkte es. Was war das?

Die Kutsche flog scharf um die Kurve. Es rumpelte weiter, bis dann was fiel.
 

Der Wind wehte, als sie das Wiehern der Pferde vernahm. Das Mädchen hatte bemerkt, dass eine kleine Gruppe von Untoten diese überfielen, den Kutscher abwarfen und selber weiter ritten.

Ihre roten Augen sahen mit an, wie ein loyaler Mann ihrer Familie blutig abgestochen wurde, man ihm das Herz raus riss und mit dem Leib, welches in der Sonne langsam brät, die Klippe runter fiel. Es war ein grausiger Anblick, aber sie konnte nichts mehr dagegen tun. Es war zu spät.

Die Kutsche fuhr unter der Führung der Fremden weiter. Sie folgte denen und erblickte, wie die Tür aufgerissen wurde. Ein blonder Schopf ragte raus und stoppte, bevor sie wieder reingezogen wurde. Da erkannte sie, wer der Insasse war. Sie knurrte und lief weiter.

Das Fahrzeug fuhr um die Kurve. Das war ihre Chance. Sie sprang auf die Kutsche und ließ sie leicht kippen. Das Mädchen wurde schnell bemerkt. Einer der zwei Personen stieg auf die Kutsche und griff sie an. Sie wich aus und packte ihn von hinten am Hals. Ihre Kraft drückte diesen herunter. Doch es half nur wenig. Im nächsten Moment wurde sie von hinten nieder geschlagen. Das Mädchen spürte nur noch, wie sie von dem Fahrzeug geworfen wurde. Unsanft landete sie auf den Boden.
 

Sie keuchte. Staub wirbelte auf, den sie wieder einatmete. Er fuhr in ihre Lunge und ließ sie aufhusten. Keuchend öffnete sie ihre Augen und stützte sich am Boden ab. Sie spürte, wie ihr Blut aus dem Mund kam. Schnell wischte das Mädchen es weg. Ein blick und sie sah auf. Keine Kutsche, keine Angreifer.

Verdammt! Sie schlug mit ihrer Faust auf den Boden und knurrte laut auf. Sie hatte versagt.

Schnell stand sie auf und drehte sich von dem Weg weg. Sie wusste, wer ihr helfen könnte. Ein Blick in die Wolken und ein nasser Tropfen auf ihrem Haupt. Es fing an zu regnen. Flink verschwand sie im Wald und lief zum Schloss. Sie pfiff. Es heulte jemand auf und die Vampirin war von Wölfen umrundet. Sie folgten ihr die Pfade in den Wald hinein. Geheime Wege, die an die Mauer des Schlosses führten.
 

„Alucard!“ Sie kam rein und sah ihn packen. Samanthas ging sofort zu ihm und strich ihm über den Rücken. „Herzlichen Glückwunsch.“, flüsterte sie sanft. Er ignorierte es. Der Vampir stopfte die Sachen in seine Tasche und knurrte. Er hatte es wohl eilig. „Alucard?“, fragte sie vorsichtig. Er ging an ihr vorbei und nahm die restlichen Dinge aus der Tasche. „Hey, ich rede mit dir!“, sprach sie nun lauter. Er blieb stehen und sah sie wütend an.

„Ich aber nicht mit dir.“ Seine Schwester runzelte ihre Stirn. Sie verstand nicht, was er hatte. Samantha wollte etwas entgegensetzen, als er die Tasche zumachte, als sie spürte, wie jemand an ihrem Ärmel zog. Ihre Augen glitten hinab und erblickten eine für sie bekannte Person.

„A..Alicen!“, stotterte sie geschockt. Ihre Tochter sah hoch und wirkte ernst und kalt. Dennoch beugte sich ihre Mutter hinab und umarmte sie stürmisch. „Du bist hier. Es geht dir gut!“, weinte sie erfreut. Ihre Tochter aber blieb unberührt stehen.

Samantha sah sie an und wirkte verwirrt. Sanft strich sie ihr über das Haar.

„Was hast du?“ Alicen sah zu Alucard.

„Wir müssen gehen, sofort!“, knurrte sie. Ihre Mutter richtete sich auf und sah beide an.

„Wohin? Was ist hier los?“ Alucard stoppte.

„Was los ist? Das müsstest du doch wissen! Schließlich bist du doch so dicke mit Sécar!“ Er schrie sie an. Sie wich verunsichert zurück.

„Wovon sprichst du? Ich habe nichts dergleichen!“, knurrte sie erbost. Alicen schritt zu ihrem Onkel und nahm die Tasche.

„Ich bringe sie solange bei Kain unter.“, nuschelte sie leise. Samantha sah auf.

„Das tust du nicht! Du lässt ihn in Ruhe!“

„Du hast mir nichts mehr zu sagen! Du bist doch nicht einmal ehrlich mir gegenüber!“ Sie entriss Alucard die Tasche und schritt raus. Ihre Mutter verstand die Welt nicht mehr.

„Sie weiß es.“, sprach er ruhig. Samantha sah ihn an.

„Wie?“ Er sah weg und ging an ihr vorbei.

„Sie weiß nun, wer ihr Vater ist.“ Er ging und ließ sie zurück.

„Alucard!“, rief sie. Doch er hörte nicht. Ohne zu wissen, was geschah, lief sie ihm hinter und griff seinen Arm. Betrübt, blickte sie ihn an. „Bruder.“, nuschelte sie. Er strafte sie nur mit einem kalten Blick. „Alucard.“, sprach sie von Neuem.

„Warum?“, fragte er. „Warum hast du es mir nicht gesagt, verdammt, warum??“ Samantha sah zur Seite und seufzte leise.

„Ich.. Ich..“

„Ich bin dein Bruder! Wieso hast du mir dies nicht gesagt??“ Sie sah ihn leicht an.

„Du warst eben nicht da!“, schluchzte sie. „Ich war alleine mit Radu, allein, weißt du wie schrecklich das war? Ich habe die Hellsing verflucht, dass sie mir dich entrissen! Ich war alleine und konnte nicht mehr. Und da war er eben erreichbarer. Er verstand mich schon immer. Und in einer Nacht, da geschah es...“, erzählte sie unter Tränen. Sie rannten ihr wehmütig über die Wange. „Radu hatte wieder einen Ausbruch und gab mir die Schuld. Ich konnte ihm nicht die Stirn bieten, ich war zu geschwächt. Er hatte mich hungern lassen und in dieser Nacht tobte er und schrie, er schlug mich und dann... ich spürte nur noch, wie mich jemand in mein Zimmer trug und die Wunden versorgt. Er gab mir Blut und ich hörte, wie jemand durch die Gegen drangsaliert wurde. Als ich erwachte, sah ich in seine Augen. Er lächelte und sagte, ich sollte mich ausruhen. Kalí würde sich um seine Strafe kümmern.“ Sie ließ ihn los und sah weg. „Es.. es geschah einfach. Er war einfach da.“ Alucard blickte zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. Er lächelte verständnisvoll.

„Ich sage nicht, dass es dich rechtfertigt, aber ich halte dir diesen Fehler nicht vor. Nur hättest du es ihr sagen sollen. Das wäre das Entscheidendste gewesen.“ Sie schloss ihre Augen und weinte. Als Beschützer nahm er sie in seine Arme und versuchte sie zu trösten. „Weiß es Kain?“ Sie schüttelte ihren Kopf. Er seufzte. „Kalí und Sécar wissen es, oder?“ Sie bejahte es. „Deswegen sind sie also so angespannt.“ Er ließ sie los, strich ihr über das Haar und lächelte sanft. „Wisch dir deine Tränen weg, sei stark und gehe hoch. Ich brauche dich hier. Wir brauchen unsere Verbündeten, denn unsere Feinde haben mir mein liebstes genommen.“ Seine Stimme wurde finster. „Ich will ihre Köpfe rollen sehen.“ Der Vampir wandte sich um und ging. Samantha sah ihm geschockt nach. Seras war entführt.

Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lief in die Richtung des einen Zimmers. Was sie nun bräuchten waren Verbündete.
 

Ihr blondes Haar fiel locker durch ihre Hand. Sie seufzte gefrustet auf und wechselte ihre Beinstellung. Sie sah zu einem Mann auf, der starr aus dem Fenster blickte. Er wirkte ernst und gefasst, aber sie wusste, dass er tief verletzt war. Seine einzigste Hoffnung war zerstört. Sie schwieg seit diesem Zeitpunkt. Er bräuchte Zeit.

Erneut sah sie sich im Raum um und bemerkte nur wage, wie jemand eintrat. Die Frau, die an allem ihrer Meinung schuld war. Sie hatte einen knappen Rock an, der sich perfekt an ihre Schenkel anpasste, dass man sie nur aufreißen wollte. Das Top war noch kürzer und verdeckte das wenigstes. Der lange, schwarze Mantel lag an ihrem Körper gerade herab und hatte einen aufgestockten Kragen. Die Blonde bemerkte, dass sie roten Lippenstift trug, der ihre Lippen noch einladender machte. Im allem, wirkte sie leicht zu haben, aber doch abweisend. Einfach nur Erotik pur.

Kalí schnaubte und versuchte Sécar deutlich zu machen, wer eingetreten war. Diese hatte es ebenfalls gespürt und musterte sie voller Verlangen. Sie hatte diesen Blick schon immer bei ihm gesehen, wenn sie in seiner Nähe war. Seit dem ersten Treffen, als sie in die große Welt der Vampir eingeführt wurde. Es war, als sei es gestern gewesen, als die blonde Vampirin Samantha zum ersten Mal traf. Sie konnte sie damals schon nicht leiden, was sich nicht besserte.

Es war zu einem herbstlichen Zeitpunkt des späten Mittelalter. Sie konnte ihr ansehen, dass sie gerade noch im jungen Menschenalter gewesen war. 13, das war das reifste Alter, was sie haben konnte. Sie war kleiner, naiver und doch gefasster. Die junge Damen besaß die Manieren des Hochadels, aber das Temperament eines Bauernkindes.

Keiner wusste, woher sie stammte, keiner kannte ihre edle Herkunft, selbst Kalí und Sécar nicht. Es war reiner Zufall, dass sie diese fanden. Sie streiften in den Wäldern umher. Kam einfach aus dem Nichts, als tölpelhafte Bauern meinten, sie sollten die Kutsche von Sécar überfallen. Kalí hasste die Menschen, aber durfte sie nicht angreifen. Es sollte wenigstens dieses Land nicht in ihrer Existenz bestätigt sein. So fügten sie sich und belächelte die Bauern, wie sie mit ihren läppischen Waffen sie bedrohen wollten. Sie hatten mit keiner Unterbrechung gerechnet. Erst als ein Pferd bedrohlich wieherte, sahen beide hinaus und entdeckten ein Geleit von Soldaten, die um eine junge Frauen standen. Die Bauern liefen davon. Kalí stieg interessiert mit ihren Begleiter aus und blickte in die Augen der Soldaten. Sie wirkten gefrustet und das Gesicht der Frau wirkte betrübt.

„Aus dem Weg, Fremde! Wir haben den Auftrag dieses Weib zu unseren neuen Fürsten zu geleiten!“, knurrte der Mensch. Die Blonde konnte nur darüber nur hochnäsig lachen. Doch dies machte sie wütend. Sie zogen ihre Schwerter. Sécar musterte sie zornig und stellte sich vor ihr.

„Bitte, bewahrt Ruhe, meine Herren. Wir werden euch sofort durchlassen.“, sprach er diplomatisch. Die Menschen beruhigten sich nur herzlich wenig.

„Im Namen des neuen Fürsten. Bewegt euch aus dem Weg!“, knurrten sie erneut gereizt. Kalí sah zu ihnen und musterte diese. Erst jetzt bemerkte sie den Blick der fremden Frau. Ihre Augen, die so fremd und vertraut wirkten. Sie schreckte leicht auf. Sie besaß stechende rote Augen. So rot, dass sie nur von Vampiren stammen konnten. Die Blonde zog an den Sachen von Sécar. Er sah zu ihr und blickte in dieselbe Richtung. Sie spürte, wie er stockte.

„Meine Herren, wieso seid ihr so gereizt. Ist denn die junge Dame so wichtig?“ Der Soldat schnaubte erbost auf.

„Sie ist die Zukünftig unseres Herren.“, schnaubte er auf. Sécar musterte die Dame erneut und sah ihr an, dass sie dies nicht wollte.

„Und die junge Dame ist?“

„Was geht dies euch an, Fremder?? Und nun macht Platz!“, knurrten sie. Sécar dachte nicht im Traum daran und blitze ihn förmlich bedrohlich an. Das war sein Fehler. Die Pferde bäumten sich auf und die Schwerter wurden gezogen.

„Ihr seid Monster, diese Monster, genauso wie das Weib. Tötet sie!“, schrie der Anführer auf. Kalí kicherte erbost und grinste teuflisch. Das junge Mädchen sah zu ihnen und seufzte. Gemütlich trabte sie an den Soldaten weiter und sah in Sécars Augen.

„Lasst uns vorbei. Meine Pflicht erwartet mich. Ich habe es meinen Vater versprochen zu gehorchen. Also lasst uns vorbei.“

„Wir werden euch Monster töten!“ Das junge Mädchen drehte ihren Kopf zu ihm und sah ihn schlichtend an.

„Das werdet ihr nicht. Sie sind keine Gefahr, schließlich haben sie euch noch nicht ihre Zähne in euren Hals gerammt, also beruhigt euch, Herr und lasst uns weiter ziehen. Der neue Fürst erwartet uns.“, sprach sie leicht enttäuscht. Man spürte, dass sie zu stolz war, als das sie ihren Unmut zugeben würde. Der Hauptmann blickte sie an und ließ seine Hand sinken. Ihre Augen umhüllten ihn komplett und schweigend nickte er. Das Schwert landete wieder in der Scheide. Gehorsam schritten sie ihr hinterher. Man spürte ihre Macht.

Sécar drehte sich zu ihnen um und lächelte beeindruckt. „Wieso tun sie das, my Lady?“, fragte er ruhig. Sie schritt weiter und sah ihn nicht an,

„Als geborenen Dracul ist es meine Pflicht gegenüber meinem Land und meinem Bruder dies zu tun.“ Damit war für sie das Gespräch beendet. Dennoch spürte Kalí, dass ihr nicht gut zumute war. Sie sah welche, wie sie. Vampire.

„Lasst uns weiter ziehen, Sécar.“, flüsterte die Blonde. Doch er schüttelte seinen Kopf. Man sah es ihm an, dass ihn dieses Kind faszinierte.

„Sie stammt von den Draculs ab, aber wie kann es sein, dass sie ein Vampir ist und dann so mächtig. Wie alt sie wohl schon ist, als sie gewandelt wurde?“

„Ich schätze sie auf 13 oder 14.“, sprach Kalí leicht genervt. Sécar lächelte sie lieblich an.

„Ich glaube, wir sollten der großen Feier einen Besuch abstatten.

Sie ahnten nicht, dass es dazu nicht mehr kam.

Unweit von dort, überfielen aufständische Bürger und Bauern das Geleit und entführten die junge Dame. Sie kam nie im Schloss an.

Dies war ihr erstes Treffen. Sie wusste, dass ihr guter Freund sofort verzaubert war. Und sie hasste es. Jahren vergingen, Jahre an denen sich die Stimmung in Sécars Familie verschlechterte, an denen sich seine Stimmung verschlechterte und an dem die Gesellschaft ins Schlechte überging.

Kalí war betrübt, als sie dies mitbekam. Sie wusste nicht, was sie dagegen tun konnte. Es wurde bald unerträglich schlimm.

Er rastete wegen jeder Kleinigkeit aus und tötete fast wahllos. Sie hatte Angst, sie würde ihn an die Raserei verlieren. Den Drang zu töten ohne wenn und aber.

Keiner wagte sich mehr in seine Nähe. Selbst Kalí bekam es mit der Angst. Sie hielt sich nur noch seltener bei ihm auf und horchte wenig hin, was er tat. Sie kümmerte sich nur noch um die Gesellschaft. Um den Prinzen, den ihr Clan stellte, um der Herrscher zu sein.

Vertieft in ihrer Arbeit, ertönte der frustrierte Schrei eines ihrer Untergebenen. Sie ging zu ihm. Doch der Anblick war grausam. Er war komplett entstellt. Schnittwunden über alles, das Gesicht von Wunden entstellt. Es wirkte, als hätte man ihn frisch gefoltert.

„Was ist geschehen?“ Er sah sie an und verbeugte sich.

„Ich war auf Durchreise in Rumänien. Die Menschen rasten langsam aus. Ihr geliebter Herrscher sei angeblich tot, aber doch meinten sie, er wäre bei ihnen. Kalí, ich habe ihn gesehen! Er ist einer von uns geworden! Er ist nicht wie die anderen allein gelassenen. Er wird unterwiesen von einer, ich muss sagen, wunderschönen Vampirin. Sie ist einfach fantastisch. Sie waren es auch, die mich so hingerichtet haben. Als Übungsobjekt, wie ich sie hörte. Er hatte seine neue Kraft an mir ausgetestet, sodass ich dachte ich würde von euch Oberhäupter auseinander genommen werden. Seine Macht ist beeindruckend und ich mag mir nicht vorstellen, wie sie ist.“ Kalí hörte ihm zu. Es machte ihr wirklich Sorgen, auch wenn nur ansatzweise. Dennoch war sie vorsichtig genug, um dem nachzugehen. Später würde sie sich dafür hassen.

Die Reise war beschwerlich und bedrohlich. Viele Menschen duldeten sie wenig und halfen ihnen kaum. Sie fuhren immer tiefer ins fremde Land und sahen immer weniger Menschen, auf öffentlichen Plätzen. Erst kurz vor einem Dorf sah sie wieder raus und fühlte diese betrübte Stimmung, diese Macht und diese Stärke. Die Kutsche hielt und ließ sie aussteigen. Auf einen Pfad gehen, tief in den Wald hinein. Nebel verdichtete sich bei ihr, aber dies störte der kleinen Schönheit wenig. Sie schritt weiter und sah sich um.

„Was will eine solche fremde Schönheit in dieser Gegend. Alleine.“ Diese tiefe Stimme brachte ihr eine Gänsehaut auf den Rücken. Sie war so fest und ernst. Ihre Augen suchten den gesamten Wald ab, aber sie fand ihn nicht.

„Ich suche jemanden.“, sprach sie ruhig und ihr kleiner Engelsklang durchflutete die Sträucher. Sie spürte nur einen Lufthauch, als jemand ihre Schulter berührte. So sanft und vorsichtig, wie es nur ging. Kalí wandte sich um und erblickte eine große, stattliche Gestalt. Die roten Augen strahlten sie grinsend an, so wie es sein Mund tat. Die scharfen Zähne blitzen nur, aber doch wirkte er weit weniger bedrohlich, als andere Vampir, die sie kannte. Sie spürte, dass er adliger Geburt war.

„Wer hat dich gewandelt?“, fragte sie stolz. Sein Grinsen verstummte und erst jetzt musterte er sie richtig.

„Ich.. wurde nicht, wie sie sagen, gewandelt und gewiss habe ich auch keinen Meister.“ Was sprach er da? Er wurde nicht gebissen? Aber wie kann es sein, dass er ein Vampir war. Ein Geborenen vielleicht?

„Wie lange bist du denn schon ein Lamia?“ Er grinste erneut und ging an ihr vorbei. Nur langsam verschwand seine Gestalt im aufkommenden Nebel.

„Drei Monate.“, ertönte seine Stimme. Kalí erschrak.

„Wie kann dies sein? Du wurdest nicht gebissen und bist dennoch ein Vampir seit drei Monaten? Das ist schier unmöglich!“, rief sie ihm nach.

„Es ist möglich, wenn man sich dafür entschieden hat, blutig entschieden hat, so wie ich.“ Ohne zu wissen wieso, lief sie ihm nach. Sie verstand seine Worte nicht wirklich. Sie spürte nur, wie er immer schneller wurde, förmlich flog. Dies tat sie ebenfalls. Ihre Schnelligkeit war weit besser ausgeprägt, wie die anderen Vampire. Sie war jung, aber doch mächtig.

Minuten vergingen, als der Nebel verschwand. Kalí blieb stehen und sah sich um. Sie spürte den Flügelschlag von einer Fledermaus und sein tiefes Lachen. Sie sah diese zu einem großen Haus fliegen aus dem ein kleines Licht strahlte. Ohne zu zögern, ging sie zu diesem Haus. Dies war nach näheren betrachten einfach ein Fehler. Kaum schlug sie die Tür zu, spürte sie den bekannten Lufthauch. Er stand hinter ihr und beugte sich herab.

„Willkommen, kleine Schönheit. Dies ist mein kleines Reich.“ Kalí blickte ihn an und knurrte etwas unverständliches.

„Ich bin nicht klein und halten sie sich von mir fern.“ Sie ging einige Schritt von ihm weg. Und musterte seine Statur. „Bist du alleine hier?“ Er grinste und schüttelte seinen Kopf.

„Sie ist nicht hier, aber wird bald wieder da sein.“

„Sie?“ Der Fremde ging an ihr vorbei in ein erhelltes Zimmer. Es war kuschelig warm und bot einen guten Schutz vor der Sonne. Die Fenster waren zugenagelt. Nur ein Feuer im Kamin brannte.

Er setzte sich und sah sie abschätzend an.

Bevor er oder sie nur etwas machen konnten, erklang eine helle, klare Stimme, die erfreut auf sang.
 

When all the lights go down

And when the final curtain falls

When there is nothing left to say
 

Die blonde Vampirin horchte auf, was sie sang. Doch es ertönte noch sein Gelächter.

„Wie es scheint, ist sie wieder zurück.“, sprach er vergnügt. Die Tür sprang auf und eine große, schlanke Frau in einem edlen Kleid trat ein.
 

Eternity eventually will linger

Through abandoned halls

And leave us dark in disarray
 

The time has come for us

To almost serve the new day

Go down on bended knees and pray:
 

Kalí sah sie an. Die Töne verstummten, als die Frau die kleine Frau erblickte. Alles schien still, bis einige junge Männer eintraten und zu ihr gingen. Sie wirkten hypnotisiert und bekamen nichts mit. Es war, als wären sie gefangen, als sie im Männerchor sangen.
 

Victoriam speramus

Cantate tibi itam!

Concordiam optamus

Iuvate liberatem!
 

Victoriam speramus

Negate sub versorem!

Concordiam optamus nunc.
 

Die Frau lächelte, als sie die tiefen Stimmen hörte. Schnell wandte sie sich um und ein lauter, heller Ton erklang. Wie eine Operndiva ertönte der einzelne Ton, der überall sich seinen Weg bahnte. Wie auf Befehl sackten die drei Männer zusammen und fielen in Ohnmacht. Ihr Ton verstummte und es war still. Kalí schüttelte leicht ihren Kopf. Sie spürte eine Sehnsucht in ihrer Nähe zu sein. Doch warum?

„Hast du uns wieder Gäste mitgebracht oder wie darf ich diese Ansammlung von Menschen verstehen?“ Der Mann stand auf und ging auf die junge Frau zu. Sie stand noch immer mit dem Rücken zu ihr und lächelte lieblich.

„Wie es scheint, hast du auch einen Gast.“ Erst jetzt wandte sie sich um und sah Kalí genau in die Augen. „Ein nicht fremder Gast für mich.“ Der Mann blickte fragend zu der Blonden.

„Du kennst die junge Schönheit?“, fragte er verblüfft. Die junge Frau ging geradewegs zu Kalí herüber und lächelte ihr zu. Das schwarze Haar wehte in dem leichten Wind und ließ sicher jedes Männerherz flattern. Es war kein wunder, dass sie diese Menschen in ihren Bann bringen konnte.

„Bist du alleine hier, oder begleitet dich wieder dieser neugierig Mann, Fräulein?“ Sie schwieg. „Es sind Jahre vergangen, nicht wahr?!“ Sie sah noch immer in ihre Augen und es war, als würde ein Blitz einschlagen.

Sie war es.

Das junge Mädchen gerade 13 oder 14, die nun vor ihr stand. Aber erwachsen. Wie kann dies sein?

Ohne zu wissen, schluckte die kleine Vampirin schwer. Es war ein deutlicher Schock. Es schien, als wüsste die Schwarzhaarige genau, was sie dachte.

„Vlad, was hast du ihre erzählt, sie wirkt, als würde sie ein Wunder erblicken?“, empörte sie sich. Der Mann grinste breit und schleifte die Männer zur Seite. Er wollte die Tür schließen.

„Sie hat mich gefragt, von wem ich gebissen wurde.“ Die Frau lachte.

„Dich würde niemand beißen, eher würde er sein Gebiss verlieren und gewiss würde ich dies auch nicht tun. Du warst nur mit dem Teufel im Bunde. So sagen es die Menschen.“

„Dennoch verehren sie mich, als wäre ich ihr Messias.“ Sie lachte laut auf und setzte sich auf das kleine Sofa. Ein Bein schlug über das andere, als sie wieder in die Augen von Kalí sah.

„Mein Name ist Samantha. Samantha Dracul. Und damit es keine weiteren Fragen gibt. Ich wurde ebenfalls nicht gebissen. Aber dies müsste dir bewusst sein, denn schließlich wachse ich.“, kicherte sie erfreut. Der Mann schritt an der Fremden vorbei und setzte sich neben seiner Begleiterin. Diese wich zurück.

„Du bist eine Geborene?“ Die Frau nickte. Kalí war überrascht. Schon, sie kannte viele Geborene. Besonders untere ihrer Herrschaft oder auch unter den Oberhäupter der Clans, aber sie selbst war keine. Sie wurde vom letzten Führer der Ventruen gebissen und behielt ihre Größe. Nur weil sie klug und beflissen erschien, wählte man sie zum Anführer. Doch nun stand sie vor einem Geborenen, weit weg von den Clans und unberührt. Wie kann dies sein? Von wem stammt sie ab?

„Wer ist dein Erzeuger?“ Ihr Ton war unhöflich und direkt, was den Beiden nicht gefiel. Der Mann knurrte auf, während die Frau fies grinste.

„Bitte, ein andere Ton. Selbst von euch.“ Kalí sah auf. Wusste sie etwas.

„Wie meinen, ich soll höflich zu euch Randgesindel sein? Ihr habt nicht mal einen Stand bei uns, ihr seid nur Außenseiter. Mehr nicht!“ Die Frau lachte auf. Es war ein herzhaftes Lachen.

„Ich kenne eure Gesellschaft. Man hat mir viel erzählt, ihr Vampirclans. Ich habe aber kein Belangen mich bei euch aufzuhalten. Ich bin frei und das ist alles, was ich brauche, nicht wahr, Vlad?“ Er nickte.

„Auch wenn ich gerne die Welt kenne lernen würde. Sie erscheint mir doch ziemlich nett, wenn auch unhöflich, aber was erwartet man von Führungspersönlichkeiten.“ Kalí lächelte zu dem Mann herüber. Vielleicht konnte sie ihn in ihren Clan führen. Er hatte was magisches, schon als Mensch war dies so. Und wenn es stimmte, was er sagte und er nur 3 Monate erst ein Vampir war, dann erschien es für sie erstaunlich, dass er so viel beherrschte.

„Du trainierst den Frischling?“, fragte sie die Frau. Vlad stand sofort erbost auf und knurrte wütend.

„Bitte nicht dieses Wort. Er ist schon längst kein Frischling, wenn er sich schon im Leben mit dieser Welt arrangierte. Er ist mein Bruder und bald sehr machtvoll. Aber ja, ich trainiere ihn.“

„Und wer brachte es dir bei? Dein Vater, deine Mutter?“ Samantha musterte sie erneut.

„Stellt doch erst euch vor.“ Die Blonde schnaubte leicht auf.

„Mein Name ist Kalí. Ich gehöre den Ventruen an und bin ihr Oberhaupt.“

„Und was verschlägt eine solche Persönlichkeit in unser Lande?“ Vlad hatte sich wieder gesetzt.

„Ich bin wegen euch hier.“, raunzte sie. „Mir kam von einen meiner Familienmitglieder zu Ohren, dass ihr ihn nicht gerade Pfleglich behandelt hattet.“ Der Mann schnaubte auf und sah seinw Schwester an.

„Ich sagte dir doch, es war ein Fehler. Wir hätten jemand anderen suchen müssen.“

„Nein, das hätte nicht denselben Zweck gehabt. Schließlich war es etwas wofür du einen Vampir benötigst und extra einen zu wandeln wäre zu viel Arbeit.“ Kalí fasste es nicht. Sie zeigten keine Reue.

„Ihr!“, knurrte sie. Samantha lächelte sie an.

„Entschuldige, wir wusste nicht, dass er zu euch gehört, aber er kam uns schon etwas herablassend entgegen und war willkommen für eine Technik, die mir wichtig erschien.

„Dies reicht mir nicht! Ihr müsst euch rechtfertigen und dies vor unserem Rat!“

„Gewiss nicht.“, lachte sie erfreut auf. Kalí wurde es zu dick.

„Wenn ihr...“, fing sie an zu drohen.

„Wir werden nichts dergleichen, du wirst es, und zwar verschwinden. Wir wollen weit weniger mit euch etwas zu tun haben.“ Sie schien es ernst zu meinen. „Aber grüße mir deinen Begleiter ich danke für die Verzögerung. So konnte man mich abpassen.“ Kalí verstand nicht, was sie meinte. Aber doch war der Wink eindeutig. Sie war unerwünscht. Aber diese Behandlung blieb nicht ungestraft. Selbst wenn sie mit einem Freund wieder reden müsste, der bald vor einer Raserei stand.

Sie reiste schnell zurück, wütend, aber doch ruhig gefasst. Bevor sie Heim kam, besuchte sie seit langem wieder Sécar. Sie erfuhr schnell, dass er mit niemanden mehr sprach. Er demolierte die Einrichte gewaltig. Jeder hatte Angst und wagte sich kaum mehr in seine Umgebung. Nur die Blonde nahm allen Mut zusammen. Sie stand direkt vor ihm, als eine Vase fiel. Er zitterte und seine Augen wurden nur noch Schlitze.

„Sécar, bitte beruhige dich.“ Sie ging zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter. „Was ist denn bitte mit dir los? Seit Jahren quälst du dich mit irgendetwas. Sprich mit mir!“ Er sah sie knurrend an und grunzte etwas. Schnell drehte er sich weg.

„Kalí.. ich.. ich .. Seit Jahren bekomme ich dieses Gesicht nicht aus meinem Kopf. Sie spuckt in meinen Gehirn herum und ich kann nichts dagegen tun!“ Kalí erschrak. Was war das? Wie kann das sein? Sollte das Schicksal sein?

„Dieses Mädchen?“, fragte sie leise. Er nickte und sackte auf den Boden.

„Verdammt!“ Die Blonde seufzte.

„Sie ist eine Geborene, Sécar.“ Er blickte sie an.

„Woher weißt du das?“ Die Frau blickte weg.

„Einer meiner Mitglieder wurde in Rumänien angegriffen und ich reiste dorthin. Ich wollte dies sühnen, da traf ich sie. Sie ist erwachsen. Keine junge Frau mehr und ihr Bruder war bei ihr. Ein Vampir, verdammt als Vampir nach dem Tod.“ Sécar sah sie an. Sofort ergriff er sie und blickte wie gewandelt in ihre Augen.

„Wo?“ War seine einzigste Frage. Seine Art machte ihr Angst.

„Ich kann sie her holen, wenn du es wünscht.“, flüsterte sie. Er lächelte. Ein Lächeln, was er seit langem nicht mehr sah. Sofort ließ er sie los und wandte sich um. Ein Summen erklang und verließ mit ihm den Raum. Was hatte sie nur getan? Ihm falsche Hoffnungen gegeben.
 

Samantha ging in den Raum rein und sah zu Sécar. Er lächelte lieblich und versuchte seinen Kummer nieder zu drücken.

„Sicher war sie hier.“, fing sie einfach an und lehnte sich an die Wand. Er seufzte und nickte. Die Vampirin achtete nicht auf Kalí die in einer anderen Welt fest hing.

„Es ist nicht, was ich wollte, aber...“

„wir hätten es ihr schon früher sagen müssen! Wir hätten nicht warten dürfen!“ Der Vampir sah sie an. Vielleicht hatte sie Recht.

„Und was dann?“ Sie wusste es nicht. Alicen hätte es nie verstanden. So sehr kannte sie ihre Tochter. „Du weißt, sie ist wie du!“ Samantha sah auf.

„Willst du nun auf deine rührende Worte hinaus, als ihr mich entführt hattet und zu euch schleppten?“, murrte diese. Er lächelte.

„Hätte ich geahnt, dass Kalí dies tut, hätte ich es verhindert. Die Frau sah zu dem Blondschopf, die noch immer schwieg.

„Hättest du nicht. Denn an alles, was du dachtest, war dein eigenes Wohl.“ Er sah weg und seufzte. Da hatte sie Recht.

Er war am Rande des Wahnsinns, als Kalí ihm dies beichtete, dass sie Samantha sah. Er hatte sie so sehr bedrängt, dass sie diese entführte und her brachte. Zu ihm. Das gefiel ihren Bruder nicht wirklich. Er folgte ihr und noch bevor er mit Samantha ein normales Wort wechseln konnte, stand er schon an ihrer Seite.

Sie ging mit ihm wieder in ihre Heimat, aber er wusste, dass sie ihn nie vergessen würde. So war es auch. Es vergingen Jahre, als sie wieder zu ihnen kamen. Etabliert in ein ordentliches Leben und neugierig auf diese Welt. Sie wollten sich ein Bild machen, was vor ihnen stand.

„Und was hast du nun vor, Liebes?“ Sie sah ihn an.

„Sie wurde entführt und Alicen hat es gesehen.“ Sécar schrak auf.

„Was hat sie vor?“ Samantha ging zu ihm und sah aus dem Fenster.

„Sie folgt mit meinen Bruder deren Spur und ich bin hier, um zu erfahren, was ihr nun gedenkt zu tun.“ Er schwieg. „Dir ist bewusst, wenn sie die Entführer finden, wird es zu einem Kampf kommen.“ Er schwieg weiter. Nun schweifte ihr Blick zu der Blonden. „Und du? Wusstest du es auch?“ Samantha war schon immer clever. Sie wusste, was in deren Köpfe vorging. Kalí schrak auf und sah sie verwirrt an.

„Wir können nichts tun, Samantha. Nicht jetzt. Wir bedauern es sehr und würden zu euch stehen, aber doch wäre es nicht klug. Viele haben aus Angst gewählt und nicht, weil sie es wollten. Schließlich ist die rage der Überbrückung und Erziehung nicht geklärt, also was hätten wir tun sollen?“

„Nicht das! Ich habe von euch alles erwartet, aber nicht Neutralität! Aber nun gut, dann weiß ich jetzt, dass wir wie immer alleine stehen. Mein Vater hatte Recht, ihr seid Feige und wollt nur an euren eigenes Wohl denken!“, gefrustet ging sie aus dem Raum. Was hatte er nur getan?

„Kalí?“ Sie sah auf. „Wir müssen mit den anderen sofort reden. Wir können dies doch nicht so lassen.“

„Doch, dass können wir. Sonst sind wir verloren.“ Er setzte sich und seufzte. Es lief wirklich nichts nach seinen Plan. Verstoßen von seiner Tochter und verhasst nun von seiner Geliebten. Und er durfte nichts dagegen tun.

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So ein neues Kapitel.. viel vergnügen

*krank*

ich werde dann mal wieder gehen biba



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