Zum Inhalt der Seite

Cotton Candy

weil du da bist.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kirschbluetenfest

Ich liebe Hanami.

Die Kirschbaeume bluehen in ihren praechtigsten Rosatoenen.

Die Luft riecht nach heissen Kastanien und die Menschen lieben sich.

Manchmal gibt es nachts ein Feuerwerk zu Ehren der Kirschbluete und es werden Feste gefeiert.

Doch das alles bedeutet mir nicht so viel.

Viel wichtiger ist mir, dass du dabei bist, dass du mit mir an deiner Seite durch die Strassen schlenderst und mir jedes Jahr

aufs neue erklaerst, dass ich mir die Zuckerwatte, die ich zu dieser Zeit fast jeden Tag esse, auch Zuhause ganz einfach

selber machen kann. Ich muss dich immer wieder dran erinnern, dass ich das mittlerweile auch weiss, doch die Zuckerwatte von dem alten Mann

der Fest-Bude schmeckt nunmal einfach am besten.

Als wir noch ganz klein waren hatte ich fuerchterliche Angst vor dem Feuerwerk, das hier zu Beginn der Kirschbluete stattfindet und du musstest schon vorher

stundenlang auf mich einreden, dass ich doch noch mitkomme. Und letzendlich kam ich doch jedes Jahr mit dir hier her.

Mittlerweile mag ich das Feuerwerk zwar, aber wirklich ruhig werde ich nur, wenn du dabei neben mir stehst, meine Hand haelst und mir wie jedes Jahr eine frische Zuckerwatte in die Hand drueckst mit den Worten "Du schaffst das schon,Bruderherz...!".

Weisst du, Hikaru, ich vermisse diese Zeit.

Die Hanami war die einzige Zeit, in der ich dich fuer mich allein hatte. Selbst den Rest des Host Clubs weihten wir nicht ein.

Es war allein unser Event.

Jedes Jahr, zur gleichen Zeit, am gleichen Ort.

Doch dieses Jahr hast du unsere Tradition gebrochen.

Du hast Sie mit hierher gebracht. Ohne mich zu fragen hast du sie einfach eingeladen.

Nicht mal Tamaki oder Kyouya wussten von unseren Unternehmungen hierher.

Kurz bevor das Feuerwerk beginnt laufe ich zu meiner Stammbude und bitte den Herren um eine Portion Zuckerwatte.

"Ach, heute ganz alleine hier?", laechelt er mich freundlich an waehrend er die Maschine anschmeist.

Gebannt schaue ich auf den Zucker wie er sich in wenigen Sekunden zu einem dichten rosa Geflocht entwickelt.

"Ich...ja, ich bin heute alleine hier."

Seine Hand greift nach einem Holzstielchen und gemaechlich dreht er ihn in der suessen Menge bis sich langsam eine richtige, kleine Wolke um den Stab wickelt.

"Das ist selten. Normalerweise kauft doch dein Bruder immer die Zuckerwatte, nicht?" Er drueckt mir die Zuckerwatte in die Hand und stellt die Maschine ab.

"Ja, das ist wahr...Aber dieses Jahr nicht."

"Soso" Skeptisch blickt er mich an und ich glaube in seinem Blick ein Funken Mitleid zu sehen.

"Behalt dein Geld. Die geht aufs Haus!" Grinsend weist er meine Muenzen ab und ich bedanke mich.

Ein bisschen Zeit bleibt noch, also schlendere ich etwas ueber den Platz und betrachte einige Staende.

An manche kann ich mich noch erinnern, die schon seit eh und jeh jedes Jahr hier sind.

Manchmal kommen Erinnerungen hoch, die ich mit dir teile.

Weist du noch, die Schiesbude?

Ich wollte unbedingt diese Doraemon-Figur haben und du verkuendetest mir, dass du sie auf jeden Fall fuer mich gewinnen wolltest.

Doch der Schiesbudenherr lies dich nicht spielen, wir waren ja erst knapp 8 Jahre alt. Daraufhin konnte ich dich in deiner Wut und Eingeschnapptheit fast nicht mehr stoppen. Du warst wirklich sauer. Ein Lachen kann ich mir jetzt auch nicht unterdruecken. Frueher warst du wirklich ein Wildfang. Okay, das bist du heute auch noch...

Ah, oder da, das Karusell. Selbst davor hatte ich damals Angst und obwohl man es nicht durfte, hast du dich zu mir aufs Pferd gesetzt. Du hast mich ganz fest gehalten, dass ich auch ja nicht auf die Idee kommen konnte, runterzufallen.

Wir waren schon zwei...

Hmm...

Die Zuckerwatte schmeckt heute seltsam ungewoehnlich. Nach zwei Happen schenke ich sie schlieslich einem Kind, das sie sowieso schon die ganze Zeit

so gierig angestarrt hat.

Der Himmel verdunkelt sich immer weiter und ich mache mich auf den Weg zur Wiese, nur wenige Meter entfernt von der Fest-Strasse.

Hierher kommen die ganzen Paare und Cliquen. Manche setzen sich auf Decken, manche bleiben auch stehen.

Ich Stelle mich etwas seitlich der Szene und lehne mich an einen Baum.

Mein Kimono gibt ein kratzendes Geraeusch von sich und ich merke, dass mir hinten eine Naht aufgegangen ist.

Super...

Seufzend starre ich zum Himmel als die erste Rakete in Richtung Sterne fliegt.

Mit einem lauten Bang! zerspringt sie in hunderte rote Lichter.

Noch heute mag ich dieses knallende Geraeusch nicht, aber ich weiss, ich halte das durch. Auch wenn du dieses Jahr nicht hier bist.

Ich liebe die Lichter am Himmel, wie sie tanzen und vergluehen.

"Es geht doch darum, das Licht in der Dunkelheit zu finden, das stets Unsichtbare, nicht wahr?"

Frueher hast du mir immer alles moegliche waehrend des Feuerwerkes erzaehlt, um mich etwas von den Geraeuschen abzulenken.

Es fehlt mir.

DU fehlst mir so unheimlich gerade.

Beim naechsten Knall zucke ich ploetzlich zusammen, denn jemand hat die Hand auf meine Schulter gelegt.

Verschreckt blicke ich mich um und zucke gleich nochmal zusammen, als ich einen riesen rosa Wattebausch vor meiner Nase bemerke.

"Zuckerwatte fuer meinen verweichlichten Bruder?" Lachend ueberreicht er mir die Zuckerwatte und unsicher schauend lege ich den Kopf schief.

"Was tust du hier...? Wo ist Haruhi?" Will ich wissen und deine Miene verfinstert sich kurz, wird aber sofort wieder so weich, wie ich sie kenne.

"Die ist bei den Anderen..."

"Die Anderen sind hier?" frage ich unglaeubig und nehme mir ein Stueck des suessen Naschwerks.

"Japp. Hab' Tamaki vorhin angerufen dass wir auf dem Fest sind und Haruhi auch da ist. So schnell wie der mit den anderen im Schlepptau da war konnte man

garnicht kucken!"

Ich hoere wie eine weitere Rakete in die Luft saust und mein Bruder klaut sich ein Stueck meiner Zuckerwatte, waehrend ich verschreckt wegen des Knalls zusammenzucke.

Er legt einen Arm um mich und sagt "Du schaffst das schon, Bruderherz..!"

Ja, ich schaffe das schon. Schlieslich bist du ja jetzt wieder bei mir und ich brauche mir um nichts mehr Gedanken zu machen.
 

Weisst du, Hikaru, Zuckerwatte mochte ich schon immer gern.

Und dich mochte ich am Liebsten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-02-05T17:53:56+00:00 05.02.2009 18:53
ch finde du hast die ganze Sache wirklich toll geschrieben. Mir efällt dein Schreibstil wie du dich in die Person hineinversetzt und aus deren sich eine ff schreibst und die Gedanken damit Einbeziehst.
In diesem Fall hat mir auch gut gefallen, dass du die Story so geschrieben hast, als ob Kaoru sie Hikaru erzählen wollte.
Die Geschichte ist angenehm zu lesen, und es macht auch Spaß dies zu tun^^


Zurück