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Life of a Turk

von

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Auftrag 3.1

Ein Rucken ging durch den Automaten, dann ein Pieps-Ton und im Display erschien das Wort ‚Error’. Die Kaffeemaschine war schon wieder kaputt. Rosalinde seufzte. Und das passierte an dem Tag, an dem sie verschlafen hatte und hundemüde war. Gähnend schlenderte sie zum Kühlschrank hinüber und schaute hinein. Nur noch normale Cola, aber was machte das schon? Rosalinde hatte vor einigen Wochen aufgehört, auf ihre Linie zu achten. Sie nahm sich eine Flasche und ein Glas und ging dann wieder ins Büro zurück. Auf dem Gang kam ihr der schwarzhaarige Wutainese entgegen, der neben Verdot ihr Chef war.

„Rosalinde, auch schon da?“, fragte er.

„Guten Morgen, Sir“, antwortete sie lahm, „Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, mir ging es heute nicht so gut.“

Tseng zog eine Augenbraue. Rosalinde ging es schlecht? So etwas kannte er nur von Reno, der sich mit erfundenen Krankheiten gerne Freizeit herausschlagen wollte. Aber diese Masche funktionierte bei Tseng nie. Doch die Junior-Turk hatte eindeutig schwarze Ringe unter den Augen.

„Vielleicht solltest du abends nicht so lange arbeiten“, meinte er nur und ging weiter in den Aufenthaltsraum auf der Turk-Etage.

Was wusste er auch schon, dachte sich Rosalinde. Seit gut einer Woche schrieb sie jetzt Missionsberichte für Reno. Zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit, die sich leider nicht in Luft auflöste. Doch lange würde die junge Frau das nicht mehr mitmachen. Sie musste schließlich auch an sich selber denken und diese ständige Dauerbelastung konnte irgendwann ihre Gesundheit gefährden.

Rosalinde ging wieder zu den Büros. Reno war natürlich nicht da, doch Rude arbeitete momentan an seinem Terminal. Sie ging zu ihrem Schreibtisch, stellte Flasche und Glas ab und schnappte sich dann die restlichen Akten des Rotschopfs. Pfeifend trabte sie damit dann hinüber zu dessen Schreibtisch gegenüber Rude’s und ließ die Akten auf den Sessel plumpsen. Sollte Reno doch selbst zusehen, wie er damit klarkam. Der Glatzkopf grinste nur in seinen Bildschirm hinein, sagte aber nichts. Das Telefon läutete. Rose blieb heute auch überhaupt keine Zeit, irgendetwas anzufangen. Sie griff nach dem Hörer und meldete sich nur mit einem ‚Ja’.

„Kannst du bitte mal in mein Büro kommen?“, ertönte Tseng’s emotionslose Stimme, „Ich hab einen neuen Auftrag für dich.“

Klick. Die Leitung war tot. Rosalinde nahm sich aber noch die Zeit, einen Schluck Cola zu trinken. Wieder raus aus den Büros der einfachen Turks, dann nach rechts und schon stand sie vor der Tür des Second in Command. Sachte klopfte sie und trat dann ein. Tseng saß hinter seinem übergroßen Schreibtisch und blätterte gerade in einer Mappe, die offensichtlich ihren nächsten Auftrag betraf.

„Die nächste Aufgabe sollte eigentlich keine Herausforderung für dich sein. Trotzdem ist sie sehr anspruchsvoll“, begann Tseng.

Er legte ein Foto in die Mappe und setzte sich dann. Rosalinde tat es ihm gleich und schaute Tseng gespannt an.

„Hast du schon einmal etwas vom Sohn des Präsidenten gehört?“, fragte er dann.

Rosalinde stutze. Was hatte das mit ihrer neuen Mission zu tun? Fieberhaft überlegte sie. Der Sohn des Präsidenten hieß Rufus, soweit sie wusste. Er war der einzige legitime Sohn des Präsidenten und vermutlich würde das ShinRa-Imperium an ihn übergehen, wenn sein Vater starb. Tseng reichte Rosalinde die geöffnete Mappe, als sie nicht antwortete. Das Gesicht auf dem Bild, das oben auf lag, kannte sie nur allzu gut. Es war der Junge, den sie vor einigen Wochen in Begleitung von Verdot und einer Frau im Aufzug getroffen hatte. Das war also der Sohn des Präsidenten.

„Bisher hat Rufus Shinra mit seinem Kindermädchen hier in Midgar gelebt. Doch der Präsident will ihn nicht in seiner Nähe haben. Deshalb wirst du den Sohn des Präsidenten zusammen mit dem Kindermädchen und einer kleinen Kampfeinheit Soldaten nach Mideel begleiten. Der Präsident besitzt dort in der Nähe eine Urlaubsvilla, in der sich Rufus die nächsten Wochen aufhalten soll. Rosalinde, das ist kein Spaziergang. Der Sohn des Präsidenten ist zwar noch jung, doch gerade deshalb ist erhöhte Alarmbereitschaft geboten. Die ShinRa-Soldaten sind deinem Befehl unterstellt und zusammen seid ihr für die Sicherheit von Rufus verantwortlich. Sollte ihm irgendetwas zustoßen, kann ich nicht für dich garantieren“, erklärte Tseng.

Rosalinde staunte nicht schlecht. Dass man ihr alleine, einer Junior-Turk zutraute, den Sohn des Präsidenten zu bewachen. Tseng und Verdot schienen wohl sehr viel von ihr zu halten. Der Frau stand die Verblüffung deutlich ins Gesicht geschrieben, denn Tseng verzog leicht die Mundwinkel zu einem Lächeln, bevor er wieder ernst wurde.

„Sei bitte pünktlich in einer halben Stunde in der Lobby. Rufus Shinra ist zwar nur der Sohn, aber wie sein Vater sehr anspruchsvoll. Du kannst dir sicher sein, dass jeder Fehler sofort beim Präsidenten landet, also pass auf. Du kannst wegtreten.“

„Jawohl, vielen Dank für Ihr Vertrauen, Sir.“

Rosalinde flüchtete förmlich aus Tseng’s Büro. Eine halbe Stunde, das war sehr knapp bemessen, um das wichtigste zusammenzupacken. Eilig stürmte sie zu ihrem Arbeitsplatz hinüber, griff sich die Aktentasche und warf das Notwendigste hinein. Reno war inzwischen angekommen und wollte sie in ein Gespräch verwickeln, doch Rosalinde ließ sich nicht aufhalten. Sie zog die Schubladen ihres Schreibtisches auf und förderte ihren Revolver zu Tage. Eine kurze Überprüfung reichte aus, um die Verlässlichkeit der Waffe festzustellen. Sie steckte ihren Revolver ins Hohlster, ergriff die Aktentasche und hetzte mit einem ‚Bis irgendwann!’ aus dem Büro.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kumagoro
2008-09-08T20:15:57+00:00 08.09.2008 22:15
Hm..Rosalindelastig.^^ Mal sehen wie sich die Story entwickeln wird hm? ;3 Mew. Die Spannung baust du wirklich klasse auf!^^

L.G. von der Düstermiez!^^


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