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Life of a Turk

von

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Chaos

Jin starrte fassungslos nach Norden hin. Dort, wo der Mako-Reaktor stand, waren ausschließlich Rauchschwaden zu sehen. Der Turk befürchtete das schlimmste, drückte Hilda den Brief in die Hand und lief dann los. Im Laufen zückte er sein Handy und wählte Tseng’s Nummer. Endlose Sekunden lang tat sich überhaupt nichts, es läutete einfach nur fröhlich vor sich hin. Dann, ein kurzes Klick und der Second in Command meldete sich.

„Ja? Jin, was gibt es?“

„TSENG! Es ist furchtbar. Ich bin gerade in Gongaga.“

Jin hetzte durch das Dorf und kam an vielen Frauen und einigen Kindern vorbei, die ihre Häuser verlassen hatten. Einige wollten ihm Fragen stellen, aber er beachtete sie gar nicht und lief einfach weiter Rechung Reaktor. Tseng brüllte inzwischen ins Telefon.

„Hörst du mich denn nicht?!!“

„Tseng, hier ist die Hölle los. Der Mako-Reaktor in der Nähe scheint in die Luft geflogen zu sein.“

Stille. Jin glaubte, schon gar keinen Gesprächspartner mehr zu haben, als Tseng’s roboterhafte Stimme wieder ertönte.

„Ich werde das Nötige veranlassen“, sagte er und legte auf.

Das Nötige veranlassen. Was mochte das bei Tseng wohl heißen? ShinRa sollte schnellsten Rettungsteams herschicken, falls es Verletzte gab. Mit Sicherheit gab es die. Jin hatte das eine Dorfende erreicht und sah jetzt die Felder vor sich. Vereinzelt regneten Trümmer herab, die von der Explosion in die Luft geschleudert worden waren. Der Turk blickte zu dem Reaktor hinüber. Anfangs hatte er nur sehr viel Rauch gesehen, doch jetzt wurde Jin das ganze Ausmaß der Katastrophe erst richtig bewusst. Vor ihm schoben sich Feuerwände gen Himmel. Nein, alles im Umkreis zum Reaktor konnte diese Explosion nicht überlebt haben. Etwas Stechendes war in der Luft, der Geruch von brennender Mako-Energie. Zu viel davon einzuatmen war gefährlich, konnte sogar den Tod bedeuten.

Jin entschied sich dazu, die Bauern von den Feldern zu holen. Er blickte sich um und entdeckte seinen Vater, der scheinbar bewusstlos auf seinem Feld lag. Jin rannte entsetzt zu ihm hin und befühlte den Puls seines geliebten Vaters. Der Puls war schwach, aber zu spüren. Jin zog seinen Vater am Arm hoch und legte ihn sich dann vorsichtig über die Schulter. Eilig aber sicher lief der Turk zurück ins Dorf. Die Frauen und Kinder waren inzwischen ins Haus verschwunden, blickten aber verängstigt aus den Fenstern. Jin brachte seinen Vater ins Elternhaus, wo seine Mutter schon wartete.

„Junge, was ist passiert?“, rief sie entsetzt.

Ihr Sohn schwieg, bis er seinen Vater auf der Couch abgesetzt hatte. Dann sah er sie ernst an.

„Der Mako-Reaktor ist explodiert! Mama, bleib bitte in jedem Fall im Haus. Schließ die Fenster, so dass keine Luft von draußen hereinkommt. Die ist giftig.“

Jin lief in die Küche und sah sich um. Beim Spülbecken lag ein Tuch, das seine Mutter zum Abtrocknen benutzte. Er griff es sich und hielt es unter das laufende Wasser, bevor er es sich um Nase und Mund band. So würde er draußen die giftige Luft eine Zeit lang schadlos überstehen. Bevor Jin das Haus verließ, blickte er noch einmal auf seine Eltern. Seine Mutter stand traurig neben der Couch und sah ihn an. Wieso musste es nur soweit kommen?

Die Tür sachte öffnend verließ Jin das Haus. Auf dem Weg zurück zu den Feldern rief er den Müttern zu, die Fenster und Türen in jedem Falle zu schließen. Bei den Feldern angekommen, zeichnete sich ein schreckliches Bild vor ihm ab. Der Wind hatte gedreht und kam jetzt aus Nordwesten, weshalb die giftige Rauchwolke direkt auf Gongaga zu wabberte. Es regnete immer noch Trümmer herab, manche brannten sogar, weshalb Jin sich beeilte. Er lief auf das erste Feld und zog den Bauern wie vorhin seinen Vater davon herunter. Der Turk wusste nicht, ob der Mann noch lebte oder schon tot war. Doch das spielte im Augenblick keine Rolle. Jin schleppte den Mann zu seinem Wohnhaus und vorsichtig klopfte er an die Tür. Diese öffnete sich kurz darauf einen Spalt breit und ängstliche Augen blickten ihn an. Der Turk schob sich einfach nur durch die Tür, setzte den Mann im Gang ab und lief wieder nach draußen.

Immer und immer wieder holte er einen Mann von den Feldern und brachte ihn zu seiner Familie zurück. Die Atmosphäre in Gongaga wurde immer schlechter. Jin befürchtete das Schlimmste, sollte der Wind nicht drehen oder es zu regnen anfangen. Außerdem fragte er sich, wo ShinRa so lange blieb. Soweit er wusste, befand sich derzeit in Costa del Sol ein Helikopter der Company, doch warum er diesen nicht hörte, war ihm ein Rätsel. Minuten später ertönte eine neuerliche Explosion. Das war wohl der Energietank, dessen Bleiummantelung der Hitze nicht mehr stand gehalten hat. Ein Trümmerregen ging auf die Felder nieder und Jin musste seine Rettungsaktion abbrechen. Verzweifelt lief er zu dem Haus seiner Eltern. Die Hoffnung auf Rettung oder auch nur einen glücklichen Ausgang dieser Katastrophe hatte er längst aufgegeben.



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