Zum Inhalt der Seite

Life of a Turk

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auftrag 2.1

„Sarah, brauchst du noch lange?“

Jins fragende Stimme schall durch das Appartement. Es war ein ziemlich kleines Zimmer, wo sie untergebracht waren. Die Hotelfassade hatte gestern Abend keinen schlechten Eindruck hinterlassen bei den Turks, doch der Schein trog. ShinRa sparte an allen Ecken und Enden, deshalb hatten auch die Mitarbeiter bei Außeneinsätzen darunter zu leiden.

„Ich bin ja schon da.“

Sarah war bis gerade eben noch im Bad. Was sie da solange trieb, wollte ihr Kollege lieber nicht wissen. Also trat er nur durch die geöffnete Tür hinaus auf den Gang. Sarah folgte ihm und sperrte ihr Zimmer zu. Sie verließen das Hotel durch den Haupteingang und wandten sich nach rechts zur Stadtmitte hin, wo ein Lastenaufzug sie in den oberen Bereich bringen würde. Der Weg war nicht sehr weit, deshalb erreichten sie zügig ihr Ziel. Oben angekommen führte Sarah ihren Begleiter zu einem Turk-Büro. Sie setzte sich an das Terminal und wählte Tsengs Nummer. Nach einem kurzen Bildschirmflackern öffnete sich die Leitung mit einem Piepsen und der Schwarzhaarige war in dem Video-Phone zu sehen.

„Da seid ihr ja endlich“, moserte Tseng und warf demonstrativ einen Blick auf seine Armbanduhr.

„Entschuldigung, Sir“, meinte Jin kleinlaut.

„Zu eurem Auftrag. Ihr wisst sicher über Junon-Dorf Bescheid?“

Allgemeines Nicken.

„Gut. Uns sind Berichte zugegangen, dass sich an der Stütze im Junon-Dorf neuerdings jemand zu schaffen macht. Infanteristen, die vor dem Aufzug ihrem Wachdienst nachgingen, sind bei einer Patrouille darauf aufmerksam geworden. Normalerweise läuft durch die Säule Hochspannungsstrom, das Knistern ist überall zu hören. Doch wenn sich jemand dort in der Nähe davon aufhält, müssen wir davon ausgehen, dass ein Schaltkreis oder ähnliches kaputt ist. Eure Aufgabe wird es sein, dieser Sache nachzugehen.“

„Verstanden, Sir.“

Sarah wollte das Video-Phone ausschalten doch Tseng hielt sie mit einer Geste zurück.

„Noch etwas wichtiges!“, meinte er, „Wenn ihr Anzeichen dafür findet, dass jemand an der Stütze herumgepfuscht hat, sagt mir bitte umgehend Bescheid. ShinRa wird dann ein Techniker-Team zu euch schicken, die sich den Schaden ansehen sollen. Ihr könnt beginnen.“

Das Video-Phone schaltete sich wieder ab und Sarah stand von dem Schreibtisch auf. Grüblerisch verharrte sie so, ehe ihr bewusst wurde, dass Jin sie musterte.

„Das sollten wir uns gleich mal genauer ansehen. Aber wieso sollte jemand etwas an der Stütze machen?“, überlegte Jin.

„Aktivisten? Denk an deine letzte große Mission. Solche Verrückten gibt es immer irgendwo. Na ja, vielleicht haben wir Glück, es ist alles nur falscher Alarm und wir können den übrigen Tag für was anderes verwenden."

Sarah und ihr Kollege verließen das Büro wieder. Auf dem Weg in den unteren Bereich von Junon-City kam ihnen niemand entgegen und deshalb fing Jin noch einmal ein Gespräch an:

„Was meinst du? Sind die Bewohner aus dem Dorf auch so abweisend wie die Slum-Bevölkerung in Midgar?

„Ich weiß nicht. Ich war vorher noch nie in Junon, kenne den Ort hier nur aus Büchern und davon, was mir andere erzählen. Ursprünglich war es ein Fischerdorf, doch seit der Mako-Reaktor im Meer steht und ShinRas Abwasser hineinfließen, gibt es kaum noch Flora und Fauna in der Junon-Region. Jin, ist dir das noch nie aufgefallen?“, fragte Sarah dann.

Jin musste eine Weile darüber nachdenken, was die Brünette ihm erklärt hatte. Gongaga, sein Heimatort stand in einem Dschungel. Selbst Abends, wenn alles schlief, war es nie wirklich still. Grillen zirpten in der Nacht, ab und zu kreischte ein Uhu durch die Stille. Im Frühsommer flogen sogar manchmal kleine Leuchtkäfer zu ihm ins Zimmer, wenn die Temperaturen es zuließen und Jin sein Fenster nachts offen lassen konnte.

„Hey, wir müssen hier rüber.“

Sarah riss ihn aus seinen Gedanken. Fast wäre er in die falsche Richtung gelaufen, hätte seine Kollegin ihn nicht angesprochen. Er lief zu ihr zurück und gemeinsam betraten sie den Aufzug, der sie wieder in den unteren Bereich von Junon-City brachte.

„Doch. Hier ist es wie in Midgar. Keine Tiere und keine Pflanzen. Irgendwie ist das schade“, befand er dann, „Midgar ist wie ein großes, schwerfälliges Monster, das alles verschlingt. Keine Natur, komisches Wetter. Hast du in Midgar schon mal die Sonne scheinen sehen?“

„Nein, bisher noch nicht!“, antwortete Sarah, „Dort ist es immer trübe und bewölkt. Ich frage mich, woran das wohl liegt?“

„Hm, wer weiß. Dafür ist das Wetter hier umso schöner. Man hat ständig das Gefühl, es ist Sonnenuntergang“, phantasierte er.

„Also, jetzt übertreibst du es!“, befand Sarah lachend.

Die Digitalanzeige des Aufzuges schaltete auf 0 und mit einem Piepsen öffneten sich die Türen. Sie stiegen aus und wandten sich Richtung Flughafen, dorthin, wo ein Aufzug nach Junon-Dorf führte. Jin war etwas mulmig zumute. Insgeheim befürchtete er eine mittlere Katastrophe bei dem Zusammentreffen mit den Bewohnern, doch ließ er sich nichts anmerken und folgte Sarah zum Luftwaffenstützpunkt.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kumagoro
2008-09-07T20:27:38+00:00 07.09.2008 22:27
Erneut tolle Beschreibungen und ich habe das Gefühl du wirst immer besser meow!^-^
Jin kleinlaut ist bestimmt ein total süßer Anblick!X3 Aber wer wäre das nicht gegenüber Tsengs? ;3
Tolle Story!^^ Auch das mit dem "Sonnenuntergangsfeeling" am Schluß kam putzig in dem Zusammenhang! Sehr schöne Arbeit!x3 Freu mich auf das was kommt!X3
L.G.vom Schattenplüschie


Zurück