Zum Inhalt der Seite

Wenn die Nacht dich umarmt

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wie man eine Frau zurückgewinnt
 

Hinter der Küchentür konnte ich Molly´ s Stimme hören, die leise vor sich hin summte.

Laut genug, damit sie mich auch hören konnte, öffnete ich die Türe und trat ein.

Freudig drehte sie sich sofort zu mir um und umarmte mich.

„Ah Damien, ich dachte schon hier wäre gar niemand, als ich eben wieder her kam.“

Bei diesen Worten zuckte ich zusammen, denn sie verdeutlichten mir ja nur, was ich selbst wusste.

Nicht dran denken, ermahnte ich mich.

„Ist alles in Ordnung Damien? Du wirkst so… angespannt.“

„Nein Molly, es ist nichts in Ordnung, jedenfalls noch nicht. Aber damit das so wird, brauche ich deine Hilfe.“

Sie trat einen Schritt zurück und sah mir ins Gesicht.

Dann nickte sie und trat zum Tisch, setzte sich und bedeutete mir, es ihr gleich zu tun.

Ich kam dieser Aufforderung nach und ließ mich auf dem Stuhl nieder.

Dann sah ich meiner langjährigen Freundin fest in die Augen.

Sie war die erste, die zu sprechen begann.

„Also was ist los? Und vor allem: wo ist Elena? Ich hatte gehofft, ihr wäret euch näher gekommen und würdet mich jetzt gemeinsam begrüßen?“

Ich musste einfach die Augen schließen, zu weh tat mir das Gesagte.

Und wieder erschien Elenas Abbild vor meinem geistigen Auge…

Mühsam konzentrierte ich mich wieder auf mein Gespräch mit Molly.

„Wir sind uns… nahe gekommen Molly, das ist nicht das Problem.“

„Sondern? Nun lass mich doch nicht raten. Hast du ihr die Wahrheit erzählt?“

„Ja.“

„Wie hat sie es aufgenommen?“

„Ganz gut… denke ich.“

Ihre Augenbraue zuckte langsam, mir wurde dabei früher schon angst und bange, denn eine wütende Frau, konnte mitunter gefährlicher werden als ein Vampir…

Schnell erzählte ich ihr daraufhin, was in ihrer Abwesenheit so alles passiert war.

Wie Elena auf Calum getroffen war, dass er mich dadurch verraten hatte, wie sie mich gesucht und gefunden hatte; auch die Szene vor dem Kamin ließ ich nicht aus.

Betroffenheit, Wut, Traurigkeit und Freude wechselten sich auf ihren Zügen ab.

Aber als ich ihr das Ende des Clankrieges erzählte, seufzte sie erleichtert auf.

„Gott sei gedankt, es hat endlich ein Ende… Aber dann müsste doch jetzt alles gut sein. Ihr beide müsstet doch jetzt in purem Glück leben können!“

„Ja, doch leider hat der Meister noch einen Trumpf ausgespielt.“

Verwirrt sah sie mich an und ich sagte ihr, was Aimil in seinem Auftrag getan hatte.

Molly weinte lange und nicht zum ersten Mal wünschte ich mir an diesem Tag, dass ich es auch könnte.

Tröstend schloss ich sie in die Arme und zusammen gaben wir uns für einen Moment unserem Schmerz hin.

Denn Molly hatte Elena genauso gern wie ich, jedoch auf eine andere Art und Weise.

Schließlich löste sie sich von mir, wischte sich die Tränen ab und griff dann zu einem Tuch, um sich zu schnäuzen.

Dann atmete sie tief ein, stieß die Luft wieder aus und sprang auf, sodass ich kurz zusammen zuckte.

„Wir beide werden dafür sorgen, dass Elena sich wieder an dich erinnert! ICH werde persönlich für ein Happy – End sorgen!“

Dieser Kampfgeist gab auch mir wieder neuen Mut.

Es war richtig gewesen, mich meiner Freundin anzuvertrauen.

„Ich bin dabei, keine Frage. Allerdings – wie sollen wir das anstellen?“

Und schon steckten wir mitten in den Überlegungen, wie ich meine Seelengefährtin noch einmal erobern konnte.
 

Drei Stunden später hatte ich bereits mit dem Flughafen telefoniert und mich informiert, wann der nächste Flieger zu meiner Liebsten gehen würde.

Sofort buchte ich für zwei Personen und hatte noch genügend Zeit, meine Sachen zu packen. Molly würde mich begleiten, denn ob ich auch wirklich alleine alles schaffen würde, bezweifelte ich stark.

Nach einigem Hin und Her hatte sie dann – dem Himmel sei Dank – endlich zugestimmt.

Während Molly also ebenfalls ihre Sachen packte, bereitete ich das Schloss auf unsere Abwesenheit vor.

Als Vampir bekam man die schließlich den einen oder anderen Trick mit, wie man unliebsame Besucher fernhalten konnte.

Sturgis wusste Bescheid und würde während unserer Abwesenheit noch ein bisschen bei seiner Familie bleiben.
 

Pünktlich machten wir uns auf den Weg zum Flughafen.

Während der Fahrt machte ich mir Gedanken über das Wiedersehen mit Elena.

Würde ich es schaffen, sie zu umwerben und zu mir zurück zu holen?

Würde ich in der Lage sein, auch wirklich meine Menschenscheuheit zu überwinden, damit ich überhaupt erst einmal in den Flughafen gehen konnte?

Oder würde ich Reißaus nehmen, wenn ich die ganzen Menschen dort sah?

Ich wusste es nicht.

Aber da mir diese Frau so wichtig war, würde ich eher freiwillig zur Hölle fahren, als sie aufzugeben!

Die ganze Welt konnte meinetwegen erfahren, wie sehr ich Elena liebte.

Dieser Gedanke zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht und ich sah Mollys verzückten Gesichtsausdruck.

„Was hast du?“

„Nichts, aber es macht mich glücklich, wenn du lächelst.“

„Vielleicht siehst du das in Zukunft öfter.“

Dann fuhren wir auf den Parkplatz des Flughafens, stellten das Auto dort ab und ich nahm unsere Koffer.

Nervös ging ich mit Molly zusammen auf das große Gebäude aus Chrom und Glas zu.

Verdammt.

Beinahe wäre ich wieder umgedreht.

Doch dann hörte ich wieder Elenas Stimme in meinen Gedanken und das gab mir den Mut, weiter zu gehen.

Den Rest jedoch überließ ich meiner Haushälterin und langjährigen Freundin.

Ein wenig erleichterter ließ ich mich auf meinen Platz im Flugzeug sinken.

Neben mir saß eine freudig – aufgeregte Molly, die es kaum erwarten konnte, mit der Aktion „Wie gewinne ich eine Frau“ zu beginnen.

Der Flieger rollte über die Bahn und schon waren wir in der Luft.

Und als ich aus dem Fenster sah, tauchte in einer Wolkenbank das wohl schönste Gesicht der Welt auf.

Ich tat das Richtige, davon war ich fest überzeugt.

Molly tätschelte meine Hand und lächelte mich an.

Ich war nicht allein und dafür dankte ich dem Schicksal schon wieder ein wenig.
 

Wieder stand ich auf einem Flughafen und die Aufregung erfüllte mich wieder stärker.

Ich war Elena so nahe.

Schmunzelnd überlegte ich, ob ich mich nicht kindischer anstellte, als nötig.

Aber den Gedanken verwarf ich wieder.

Schließlich war ich im Begriff, die Liebe meines Lebens zurück zu holen!

Unweit ihrer Wohnung hatten wir ein gutes Hotel gefunden, in dem wir eine Suite gebucht hatten.

Ich spürte sie, so deutlich, als stände sie endlich wieder neben mir.

Meine Haut brannte; sie sehnte sich genauso wie ich nach der Wärme, die ihre Berührungen mir schenkten.

Und wieder kehrte die Traurigkeit zurück, bis Molly mir einen sanften Klaps auf den Arm gab.

Weg mit diesem Quatsch!

Ich war so nahe dran, da würde ich doch jetzt nicht aufgeben.

Ein Grinsen erschien auf meinem Gesicht.

Mit einem schnellen Griff zum Telefon war der Anfang unseres Plans schnell angelaufen. Zufrieden lehnte ich mich zurück.

Phase eins konnte losgehen…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-09-10T18:55:02+00:00 10.09.2008 20:55
ui toll^^
na dann mal los^^
tolles kapitel^^
genau wie das davor
aber *heul*
jetzt kommt der epilog?
das is scheiße
-.-


Zurück