~*~*~*~*~*~
Immer wieder starrte er auf das Bild vor sich, immer wieder tropften einige Tränen auf dieses eine Bild, welches sein Innerstes unaufhörlich schmerzen liess. "Akira..", glitt es immer wieder leise über seine Lippen, während er mit den Fingerspitzen über das Bild hinweg strich. Noch immer konnte und wollte er einfach nicht glauben, dass der Größere ihn verlassen hatte - für immer. Erst vor wenigen Wochen hatte er selbst dem Bassisten seine Liebe gestanden, hatte ihm seine Gefühle offenbart und war vor Freude fast bis an die Decke gesprungen, als dieser seine Gefühle erwidert hatte. Und was war jetzt? Jetzt sass er alleine in seiner Wohnung, starrte auf das Bild und wünschte sich nichts mehr, als bei dem Bassisten zu sein.
"Lasst mich doch alle in Ruhe..", murmelte er wenig später, als zum widerholten Male sein Handy klingelte, wußte er doch, dass es die anderen waren, ohne dass er einen Blick darauf werfen musste. Eigentlich würde er jetzt um diese Uhrzeit im Studio sitzen, darauf warten, dass die anderen zu den Proben kamen, darauf warten, dass er kam, um ihn danach abzuholen. Erneut verließ ein Schluchzen seine Lippen, als er an ihre letzte Begegnung dachte.. an ihre letzte Begegnung gestern Morgen.
.. Wie fast jeden Morgen hatte er der Bassist als erster seine Augen geöffnet und den Kleineren verliebt lächelnd beobachtet, ihm schließlich einen sanften Kuss auf die Lippen gehaucht, um ihn so zu wecken. "Hey Babe..", wisperte er ihm leise ins Ohr, strich ihm währenddessen leicht über den Bauch hinweg und lächelte, als von seinem Schatz im ersten Augenblick nur ein Schnurren erklang. "Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich und dein Schnurren liebe?", fragte der Blonde wenig später leise nach, küsste ihn ein weiteres Mal auf die Lippen. "Hai.. ebenso wie sehr ich dich und deine Streicheleinheiten liebe..", entgegnete der Schwarzhaarige leise schnurrend, öffnete nun endlich seine Augen und sah den Bassisten an. Sofort glitt ein weiteres Lächeln über die Lippen des Bassisten, während er sich an den Kleineren heranschmiegte. Etliche Minuten lang lagen sie einfach nur aneinander gekuschelt im Bett des Schwarzhaarigen, ehe von diesem ein leises "Wir sollten langsam aufstehen, hm?", zu hören war - mussten sie doch eigentlich beide bereits in etwas mehr als einer Stunde bei der jeweiligen Bandprobe erscheinen. Kurz nickte der Bassist und küsste ihn ein weiteres Mal auf die Lippen, ehe er sich aufrichtete und sich selbst durch die Haare fuhr. Leicht lächelte er und schälte sich wenig später aus dem Bett, hielt dem Kleineren seine Hand hin und tapste mit diesem ins Badezimmer. Nach einer mehr oder weniger erfrischenden Dusche, schmissen sich beide in ihre Klamotten, ehe der Größere vorlief und in der Küche etwas Frühstück herrichtete. Obwohl sie erst seit wenigen Wochen richtig zusammen waren, kannte er sich in der Wohnung seines Schatzes doch bereits bestens aus, und wusste, was wo steht. Etwas in Gedanken versunken wartete er wenig später darauf, dass der Kaffee endlich durchlief, zuckte leicht zusammen, als sich die Arme des Kleineren um seine Hüften schlangen.
"An was denkst du?", wisperte dieser leise und strich ihm leicht über den Bauch hinweg, lächelte, als seitens des Größeren ein leises "An dich Babe.. weisst du doch..!", erklang und dieser sich langsam zu ihm umdrehte, um ihn ein weiteres Mal zärtlich auf die Lippen zu küssen.
"Frühstück?", wisperte er wenig später gegen die weichen Lippen des Kleineren, entlockte diesem so ein Nicken, ehe er sich von ihm löste und am Tisch auf seinem Stammplatz niederließ. Schmunzelnd beobachtete Reita den Kleineren einen Moment lang, widmete sich anschließend dem inzwischen durchgelaufenen Kaffee und goss sich und dem Schwarzhaarigen etwas ein, ehe er sich ihm gegenüber niederließ.
"Holst du mich nachher wieder ab?", fragte dieser wenig später nach, nachdem er sich eines der Brötchen aufgeschnitten und eine Häfte gegessen hatte.
"Natürlich.. wie jeden Abend..", entgegnete der Angesprochene sanft und streckte eine Hand aus, um dem Bassisten über den Tisch hinweg eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Erneut zuckte er wenig später zusammen, als es an der Tür klingelte. "Das wird er sein..", murmelte der Schwarzhaarige leise, kam ihr Sänger doch jeden Morgen vorbei um seinen Bandkollegen und besten Freund zu den Proben abzuholen. Langsam und eher widerwillig erhob er sich ebenso wie der andere Bassist und trottete auf die Tür zu, um seinen besten Freund reinzulassen, während Reita das angefangene Frühstück wieder wegräumte.
"Hey Rei..", begrüßte der junge Blonde ihn wenig später, lächelte ihn sanft an. Er wußte, wie lange der schwarzhaarige Bassist von dem Größeren geschwärmt hatte, und war nun umso froher darüber, dass dieser ebenso viele Gefühle für seinen besten Freund hegte, wie dieser für ihn. "Bist du fertig?", richtete er wenig später das Wort an eben diesen und lächelte erneut, als dieser sich an Reita heranschmiegte, ihn mit beiden Armen umschlang.
"Ja..", entgegnete er nur und küsste den Bassisten auf die Lippen, ehe er sich notgedrungen von dem Bassisten löste und in den Flur tapste, um sich seine Schuhe anzuziehen.
"Du tust ihm wirklich gut.. ich habe ihn lange nicht so fröhlich gesehen!", murmelte der Blonde leise, sah zu Reita auf, als von diesem ein "Er mir auch..", erklang und er dem Kleineren schließlich in den Flur folgte, um sich ebenso anzuziehen.
Etwa zehn Minuten später stand der Bassist unten an seinem Motorrad gelehnt, erneut engumschlungen mit dem kleinen Bassisten.
"Also holst du mich heute abend ab?", fragte der Schwarzhaarige erneut nach, hauchte Reita einen sanften Kuss auf den Hals und schmiegte sich kurz an ihn heran, ehe er nach einem Nicken und einem "Aishiteru..!", seitens des Blonden langsam auf das Auto des Kleineren zutapste.
"Aishiteru mo Akira..", entgegnete er leise und stieg schließlich ins Auto, beobachtete Reita dabei, als dieser sich den Helm aufsetzte und auf seine zweite Leidenschaft neben ihm selbst stieg, wenig später die Hand zum Gruss hob und davon fuhr...
Und genau dort hatte er ihn das letzte Mal zu Gesicht bekommen, hatte das letzte Mal die Lippen des Bassisten auf seinen gespürt und dessen Stimme vernommen, aufgrund welcher er jedesmal wieder eine Gänsehaut bekam. Bereits eine Stunde, nachdem sie sich voneinander verabschiedet hatten, hatte er einen Anruf von der Mutter des Bassisten erhalten, welcher ihm den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Schlagartig hatte er das Telefon fallen lassen, und war aus dem Probenraum gestürmt, hatte sich seitdem in seiner Wohnung verbarrikadiert - hallten doch noch immer die Worte der älteren Frau in seinem Kopf wieder..
"Akira.. hatte einen Unfall mit tödlichem Ausgang..."