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Was sind wir?

VladXDanny
von

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Kapitel 2 - Wissen

Zwei Monate waren vergangen, seitdem Danny bei Vlad eingezogen war. Gemeinsam betrieben sie eine rege Forschung über Halbgeister.

Dannys Familie hatte die Suche nahezu aufgegeben. Als sie Vlad gefragt hatten, ob dieser wisse, wo Danny sein könnte, sagte dieser nur, er habe ihn nicht gesehen. In Wirklichkeit hatte der Junge es sich mit einer Decke im Gartenschuppen gemütlich gemacht, bis die Luft rein gewesen war.
 

Nun saßen die ehemaligen Todfeinde bei einem warmen Earl Grey im Salon und unterhielten sich prächtig. Es war erstaunlich, welche Gemeinsamkeiten diese beiden so gegenteiligen Persönlichkeiten aufwiesen. An erster Stelle da natürlich ihr Halbgeist-Dasein.

Aber auch ein paar andere Ähnlichkeiten waren nicht zu vernachlässigen. Ihre gemeinsame Liebe zur Musik zum Beispiel. Vlad hatte ein Musikzimmer in seinem Schloss, wo sich einige Instrumente befanden. Er selbst spielte nur Klavier. Danny allerdings hatte mit 15 angefangen, Konzertgitarre zu spielen. Fast jeden Abend saßen die beiden im Musikzimmer, spielten gemeinsam und sangen dazu.

Vlad hatte Danny auch das Schachspielen beigebracht, im Gegenzug hatte der Junge den Älteren die Kunst des Videospielens gelehrt. Das gegenseitige Interesse in dieser Beziehung war nicht groß, aber groß genug, damit der eine dem anderen hin und wieder Gesellschaft beim Schach oder Videospiel leistete.

Doch ihre größte gemeinsame Leidenschaft hatten sie auch gemeinsam entdeckt:

Stunden- und Tagelang saßen sie sich nachdenklich gegenüber und starrten auf die immer wieder anders angeordneten Mah-Jongg-Steine. Es war erstaunlich, wie sie sich immer wieder gegenseitig besiegten, übten und lobten. Selten hatte man die beiden in solch einer Einheit gesehen.

Nur bei der Forschung war ihr Interesse noch größer. Die beiden schreckten vor nichts zurück, um mehr über Halbgeister herauszufinden. Sie bauten das Geisterportal auseinander, analysierten jedes einzelne Teil, bauten es wieder zusammen, schraubten daran herum und überprüften alles. Jedes Fitzelchen Ecto-DNA wurde mikroskopiert.

Und als die beiden sich einmal gegenseitig Gewebeproben entnahmen und sie analysierten kam der Durchbruch.
 

~*~*~*~*~
 

„Vlad!“, rief der Junge aufgeregt. „Komm her, das musst du dir ansehen!“ Der Ältere zog den Kopf aus den Innereien irgendeiner Geister-Maschinerie und lief zu Danny, der durch ein Elektronenmikroskop eine Gewebeprobe des Älteren betrachtete.

„Was denn, Daniel?“

„Schau mal da rein… siehst du das? Deine Zellkerne sind alle miteinander violett verfärbt!“

Vlad sah sich das Ganze an.

“Tatsächlich, du hast Recht. Wenn bei mir die Zellkerne violett sind, müssten sie bei dir theoretisch grün sein… überprüf das, Daniel.“

Der Junge nickte und tauschte die Proben aus. Und: Tatsache, die Kerne seiner Zellen waren intensiv ectogrün.

„Vlad, das bestätigt wohl deine Theorie. Durch einen Fehler im Geisterportal wurde bei uns beiden eine Genmanipulation durchgeführt.“

Der Ältere nickte.

„So ekelhaft es klingt: Wissenschaftlich gesehen sind wir beide nichts weiter als misslungene Genmutationen.“

Danny sah den Älteren ob dieser doch sehr bitteren Worte geschockt an.

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte Vlad seinen Satz fort.

„…aber psychologisch gesehen sind wir einzigartig, Daniel.“

Ein Lächeln stahl sich nun auch auf die Lippen des Jüngeren.

Dann jedoch wurde er wieder ernst und seine Gedanken kehrten zu den Forschungen zurück.

„Aber wie schafft es ein Gerät, das als bloße Verbindung zwischen den Welten gedacht ist, Wesen aus diesen beiden Welten miteinander zu verschmelzen? Das ist doch technisch völlig unmöglich!“

„Nicht ganz Daniel… Ich habe da eine Theorie, aber um die zu belegen, müssten wir mit denjenigen reden, die wir am meisten fürchten…“

„Darf ich dich daran erinnern, dass wir keinen GhostCatcher besitzen?“

„Ich weiß, Daniel…“ Vlad kaute nervös auf seiner Unterlippe.

„Es könnte ein recht schmerzhaftes Experiment werden, für uns beide.“

Danny verdrehte die Augen.

„Nun tu nicht so geheimniskrämerisch! Was hast du vor?“

„Einer von uns beiden müsste sich bereit erklären, sich vom Anderen überschatten zu lassen – das ist die einzige Möglichkeit, mit Phantom oder Plasmius zu kommunizieren.“

Bei der Erwähnung seiner Geisterhälfte zuckte der Jüngere merklich zusammen. Er hatte sich in letzter Zeit nur noch zu Forschungszwecken verwandelt und selbst dann nur, wenn es nicht anders ging. Phantom hatte an eigener Kraft gewonnen.

Der Junge hielt sich den Kopf, als seine zweite Hälfte ihn mal wieder schmerzhaft an ihre Existenz erinnerte.

„Sicher, dass es nicht anders geht?“, brummte er, obwohl er die Antwort schon kannte.

„Ich fürchte ja, Daniel… es wäre wohl am sichersten, wenn Plasmius deinen Körper übernimmt. Er ist stärker als Phantom und ich habe ihn besser unter Kontrolle.“

„Mir behagt dabei gar nicht… was, wenn… wenn irgendwas passiert?“

Vlad schaute den Jüngeren mit einem traurigen Lächeln an.

“Es wird nichts passieren. Allerdings… wenn du wirklich nicht möchtest, müssen wir das nicht tun. Denn wenn du dich gegen das Experiment sträubst, geht der Versuch sowieso den Bach runter.“

Danny schloss die Augen; und als er sie wieder öffnete, waren sie voller Kraft.

„Versuchen wir es, ehe ich das bisschen Mut, was ich habe, wieder verliere.“

Vlad nickte und nahm seine Geisterform an. Mit etwas Überwindung tat Danny es ihm nach.

Der Ältere schaute sein Gegenüber an.

„Bereit?“

Danny, beziehungsweise Phantom, nickte.

„Bereit.“

Plasmius’ Körper wurde durchsichtig und versank tief in Dannys Brust.
 

~*~*~*~*~
 

Ein gequälter, langgezogener Schrei entrang sich Dannys Kehle, als der Halbgeist in ihn eindrang. (*) Er ging in die Knie, fiel auf alle Viere und wand sich vor Schmerzen. Noch nie hatte er solchen Schmerz gefühlt, in seinem ganzen Leben nicht. Es fühlte sich an, als würde sein ganzer Körper mehrmals auseinander genommen und immer wieder falsch zusammengesetzt. Heftige Krämpfe schüttelten ihn, seine Muskeln verkrampften und entspannten sich wieder, seine Knochen schienen unter den raschen Bewegungen zu bersten, die den Schmerz durch seinen Körper jagten.

Dann war es plötzlich vorbei. Er verwandelte sich zurück, eine seltsame Welle der Gleichgültigkeit durchspülte ihn und er blieb auf dem Boden des Labors liegen. Er hörte Plasmius und Phantom in seinem Kopf miteinander reden, jedoch ihre Worte verstand er nicht. Minutenlang lag er so da, ohne jegliche Wahrnehmung, aber dennoch nicht bewusstlos.

Sein Atem ging flach, doch gleichmäßig; und immernoch erreichten die Stimmen in seinem Kopf zwar sein inneres Ohr, doch nicht sein Gehirn. Irgendwann, nach einer scheinbaren Ewigkeit, spürte er einen kalten Hauch über sein Gesicht wehen und nahm verschwommen wahr, wie Vlad ihn fragte, ob alles in Ordnung war. Der Junge wollte etwas antworten, doch seine Stimme schien verschwunden. Der Ältere verwandelte sich zurück, hob den leichten Körper vor seinen Füßen hoch und trug ihn nach oben in dessen Zimmer, wo er ihn aufs Bett legte und sich besorgt auf die Kante setzte.
 

~*~*~*~*~
 

Nach einer halben Stunde schien Dannys Bewusstsein wieder hergestellt. Er blinzelte, seine Augen waren nicht mehr glasig und mehr tot als lebendig wie zuvor, sondern wieder klar und blau wie der Himmel.

“Vlad…? Was… was ist passiert?“, fragte Danny verwirrt. Das Experiment… der Schmerz… dann versagte seine Erinnerung.

Die Stimme des Jungen riss Vlad aus seinen besorgten Gedanken.

„Daniel! Es geht dir gut!“

Aus einem Impuls heraus fiel der Ältere seinem Schützling erleichtert um den Hals, löste sich dann aber wieder, leicht erschrocken, dass er sich so hatte gehen lassen. Er räusperte sich.

„Nun… zwei Geister in deinem Körper waren wohl zuviel für dein Gehirn. Du warst in einer Art Trance, hast nichts mehr gesagt und dich nicht mehr bewegt, aber bewusstlos warst du auch nicht. Aber dein Opfer hat sich gelohnt, Daniel. Wir sind ein gutes Stück weiter in unserer Forschung.“ Er lächelte zufrieden.

Danny hatte sich mittlerweile etwas verdattert aufgesetzt.

„Was hast du herausgefunden?“, fragte er.

„Kannst du aufstehen? Dann erzähle ich dir das bei einer Tasse Tee.“
 

~*~*~*~*~
 

(*) Das war keine Absicht. SERIOUSLY. Ich hab kein anderes Wort gefunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-08-27T13:52:12+00:00 27.08.2008 15:52
Das Kapitel ist echt toll! :3
Ich bin schon richtig gespannt, wie es weitergeht~
Dass Daniel denn Druck von 2 Geistern nicht Stand halten konnte, kann ich mir nur zu gut vorstellen. o,o
Bin wirklich gespannt, was jetzt passiert. Und besonders wie Plasmius reagiert. Vielleicht hat Vlad ihn ja doch nicht so sehr unter Kontrolle, wie er immer meint? *neugierig*


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