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Jäger des Mondes

von

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Der Anfang vom Ende

Titel: Jäger des Mondes

Autor: Seth

Fandom: Beyblade

Disclaimer: Alles nur geborgt! Seien es die Figürchen aus Beyblade oder ein paar Vampir-Klischees bzw. bisschen was Mythologisches ^^ Kurzum: ich gedenke in keinsterweise das Copyright zu verletzen, dient alles lediglich dem privaten Vergnügen *gg*

Warnungen: AU, Shounen-Ai, bissi Action, Vampire, romantisch, dramatisch

Pairings: Brooklyn x Kai, Tala x Kai, Mystel x Brooklyn
 

Inhalt: Ein Vampirjäger den offensichtlich mehr mit demjenigen verbindet, den er so unerbittlich jagt. Eine Kreatur, die es längst nicht mehr geben dürfte und ein Junge mit übersinnlichen Fähigkeiten, der den Jäger auf seinen Streifzügen begleitet.
 

Kommentar meinerseits: Anstoß hierfür war eine wirklich fantastische Beyblade Vampir Fanfiktion die ich gelesen habe. Diese Autorin hat es meiner Meinung nach echt drauf was das schreiben betrifft! ^^
 

Legende:
 

„...“ – Gesprochenes

/.../ - Gedachtes

>“...“< - mentale Kommunikation

~“...“~ - Gesprochenes in der Erinnerung oder Gesprochenes als Halluzination
 

,,,...~~~***°°°***...,,, Prolog: Der Anfang vom Ende ,,,...~~~***°°°***...,,,
 

~...Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, es ist die Geschichte eines Vampirjägers, der seit er denken konnte nur ein Ziel vor Augen hatte. Doch lest selbst...~
 


 

Unruhig zerrte der kalte Nachtwind an seinem blütenweißen Mantel, kroch spielerisch darunter und brachte das noble Stück Stoff zum Flattern. Eine behandschuhte Hand strich einige widerspenstige rötlich schimmernde Haare aus der Stirn. Türkise Augen überblickten aufmerksam das Tal unter ihm. Von seiner Anhöhe, ein nur spärlich mit Gras bewucherter Felsen, aus hatte er die ideale Position für dieses Unterfangen.
 

Brooklyn, der sich selbst als ´der Jäger des Mondes` bezeichnete, war wieder auf der Jagd. Schon seit längerem war er hinter einer heißen Spur her, es handelte sich dabei um den entflohenen Prinzen des Vampirlords. Gerüchten zufolge war er mit der Vampirpolitik seines Großvaters und dessen Untergebenen nicht mehr zufrieden. Einerseits machte Brooklyn gerade dieser Umstand neugierig.
 

Was wohl so einen Blutsauger dazu veranlasste gegen seine eigene Linie zu rebellieren? Er wollte Antworten auf seine Fragen finden, denn Gerüchten hatte er noch nie vertraut. Aus diesem Grund hatte der Jäger sich auch an die Fersen des Abtrünnigen geheftet.
 

Brooklyn reiste ausschließlich bei Nacht, da so die Chance größer war, dass er unterwegs einigen dieser Bastarde über den Weg lief, um sie schließlich von ihrer jämmerlichen Existenz zu erlösen.
 

Er liebte es seinen Gegnern diese Überlegenheit zu demonstrieren, es bestätigte ihn in seinem Wesen diesen widerwärtigen Kreaturen – die sie in seinen Augen darstellten – Herr und Meister zu sein.
 

/ Wie viele habe ich bereits getötet? Doch es werden immer mehr! /

Seine Augen schlossen sich und kurz huschte ein bitterer Zug auf sein ebenmäßiges Gesicht.
 

Sein Körper hatte noch immer das Aussehen eines 17-jährigen, warum das so war konnte er sich nicht erklären. Ebenso wenig was er vor der Zeit war, ehe er Dämonenjäger geworden war. Es fehlte ihm ein ordentlicher Brocken aus der Vergangenheit. Auch war seine Haut extremst empfindlich gegenüber Sonnenlicht. Er durfte sich keine zwei Minuten der intensiven Strahlung aussetzen, ohne das seine Haut sich rötete und anfühlte, als würde sie in Flammen aufgehen wollen.
 

Jedoch gab es auch einige positive Elemente in seinem Dasein. Seine Augen funktionierten überdurchschnittlich gut. Besonders im Dunkeln verschaffte ihm dies so manch einen Vorteil, selbst dann sah er nämlich fast gestochen scharf. Ebenso hatte ihm seine verhältnismäßig niedrige Körpertemperatur schon erhebliche Male genutzt. Zwar musste er sich öfters selbst davon überzeugen ob sein Herz wohl noch schlug, denn manchmal kam es ihm so vor, als würde ihn nur noch ein schmaler Grad von den Wesen trennen, die er so inbrünstig hasste. Obwohl es nicht greifbar war. Er konnte sich den Grund seiner Abscheu nicht erklären, nur dieses Gefühl war allgegenwärtig wie die Schatten in seiner Seele, die bald drohten Überhand über ihn und seinen Verstand zu nehmen. In Nächten wie diesen hatte er oft das Gefühl, als würden sie Gestallt annehmen und ihn jagen, so wie er die Kreaturen der Finsternis jagte. Welch eine Ironie es doch war.
 

/ Was war das?! /

Aufmerksam überflogen seine Augen die Talsenke, fokussierten sich schließlich auf ein kaum auszumachendes Objekt. Sofort erkannte er es, schätzte die Situation sogleich richtig ein. Sein Griff festigte sich um das Schwert mit der geweihten silbernen Klinge, das er immer bei sich trug.
 

/ Habe ich dich also endlich gefunden! /

Brooklyn wusste nicht woher, doch er war sich 100%-ig sicher den Rebellen gefunden zu haben – obgleich sie sich noch nie zuvor begegnet waren. Lautlos und mit immenser Geschwindigkeit stürmte er auf das untote Wesen zu.
 

Dieses ließ urplötzlich von seinem Mitternachtssnack, einem ahnungslosen – nun beinahe toten – Wanderer, ab und hob witternd den Kopf. Sein empfindliches Gehör hatte etwas wahrgenommen.
 

Keine Sekunde zu früh wandte er sich von dem Mann ab und wich einer glänzenden Klinge aus, die nur knapp neben seinem Haupt ins Leere sauste.

Rubinrote Augen trafen auf Karibikfarbene und für einen Moment durchzuckte es beide wie ein Stromschlag. Eine Art Dejá-vú.
 

~.~ Ein Ballsaal, prunkvoll geschmückt, unzählige tanzende Wesen - allesamt unsterblich. Gelächter, Kristallgläser gefüllt mit...Blut. Viele kokettierten mit Menschen, die sie sich an Leinen – ähnlich wie Hunde – hielten. Vereinzelte schmähten die dargebotene Kost in den edlen Gläsern, ernährten sich stattdessen von den lebendigen Opfern.
 

Unter ihnen ein Vampir mit blutroten Augen. In ihnen spiegelte sich unausgesprochene Abscheu und noch etwas Anderes, Undefinierbares, wieder.
 

Dann türkise Augen, die die seinen kreuzten. Schmerz zeichnete sich deutlich in ihnen ab. Das blasse Antlitz war von Blutspritzern bedeckt.

„Hilf mir...“

Formten die rosig schimmernden Lippen tonlos, ehe ihnen ein schmerzhafter Schrei entwich. Einer der Vampire hatte seine Zähne in das zarte Fleisch des Halses gegraben.
 

Schwerfällig öffneten sich die blau-grünen Augen wieder und hielten die rubinroten des viel zu jungen Vampirs gefangen.

Solange bis sie langsam erloschen, da der Blutverlust überhand nahm. ~.~
 

Wie von der Tarantel gestochen fuhren sowohl Vampir als auch Jäger auseinander. In beider Augen stand der Schock geschrieben.
 

„Was-was war das?!“, keuchte Brooklyn und versuchte seinen hektischen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Dieser Schmerz, kombiniert mit dem Gefühl der Verzweiflung und der Hilflosigkeit strömten noch immer auf ihn ein. Auch konnte er sich von den roten Seelenspiegeln nicht lösen. Für den Hauch eines Atemzuges schimmerten auch sie unglücklich.
 

Auf einmal hörte er ein Surren und reagierte gerade noch rechtzeitig. Wie aus dem Nichts erschien eine abgewandelte und vor allem riesige Shuriken-Variante, welche mit enormer Geschwindigkeit an ihm vorbei zischte. Das Wurfgeschoss zerschnitt mühelos einige lose Ranken an den Felswänden, ehe es in die Hand seines Besitzers zurück kehrte. Dieser Besitzer spießte Brooklyn nun förmlich mit seinen Blicken auf.
 

Eine eisige Kälte spiegelte sich in dem Blau wieder und während er die Hand des deutlich zierlicheren Vampirs ergriff, brüllte er dem Jäger zu:

„Halt dich von Kai fern, unwürdiger Bastard!!“
 

Der Vampir schien sichtlich überrumpelt, als sein Wegbegleiter sich ruckartig umdrehte und ihn in einen mörderischen Sprint riss.
 

Brooklyn war nicht mal in der Lage zu reagieren, er konnte den Verschwindenden nur tatenlos hinterher starren. Noch einen letzten Blick erhaschte er auf die tiefgründigen Rubine, da der Grauschwarzhaarige seinen Kopf gewandt hatte und über die Schulter Richtung Häscher schaute.
 

/ Ich muss ihn wiederfinden! Nur er kann mir erklären, was da gerade passiert ist! /

Mit diesem Gedanken beseelt machte er sich erneut auf den Weg, um diesen Vampir zu jagen.
 

*~~*
 

„Halt endlich an, Tala verdammt noch mal!...Ich bin mir sicher, dass wir ihn abgehängt haben!!“, keifte Kai seinen Gefährten an. Dieser schien nur mäßig überzeugt, doch er stoppte sein irrsinniges Tempo. Sie waren schließlich weit über eine Stunde unentwegt gelaufen. Ihm selbst machte diese Strapaze wohl am wenigsten aus, lag mitunter daran, dass er anders als sein Begleiter im eigentlichen Sinne nicht existierte, zumindest nicht im Diesseits. Doch hatte er durch einen mächtigen Zauber Gestallt und Form angenommen.
 

„Nein, das haben wir nicht! Er hat deine Fährte bereits wieder aufgenommen und wird dich auch weiterhin unerbittlich jagen! Ist dir das denn nicht bewusst?! Und da heißt es immer ihr Blutsauger währt so clever!“

„Immer noch cleverer als so ein Dämonenwolf, der eigentlich in den hohen Norden verbannt gehört!!“, fauchte Kai den Rothaarigen an. Dieser packte ihn an den Oberarmen und funkelte wütend in die Augen des sichtlich Schmächtigeren, während sich ein fast schon knurrender Laut aus den Untiefen seines Rachens empor kämpfte.

„Ach wer hat mich denn geweckt mit seinem Gejammer und Geflenne?! Du klangst so erbärmlich! Nicht mal in Ruhe schlafen konnte man in diesem verdammten Eisblock! Ich wollte dich damals nur zum Schweigen bringen!“
 

„Wenn du mich so sehr hasst, warum hast du mich nicht getötet, wo du doch die Gelegenheit dazu hattest?! Ich WAR bereits am Ende meiner Kräfte, da selbst meine eigenen Leute skrupellos Jagd auf mich machten!!“, konterte Kai und fletschte unbewusst die Zähne. Sein Herz schmerzte furchtbar bei dieser grausamen Erinnerung.
 

~.~ Er war bis in den hohen Norden vor den Lakaien seines Großvaters geflohen. Plötzlich erhob sich vor ihm ein gewaltiges Bergmassiv, ebenso bedeckt von Eis und Schnee wie die komplette Umgebung.
 

Der Vampirprinz presste sich an den Felsen und blickte seinem unausweichlichem Schicksal entgegen. Dort, keine 15 Meter entfernt standen sie vor ihm, mit dem Auftrag ihn zurück zu dem mächtigen Anwesen des Herrschers zu bringen, ob lebendig oder tot. Das der Junge Letzteres schon eher war, sah man ihm nur zu deutlich an. Kai war tage- nächtelang in der tobenden Eishölle unterwegs. Getrunken hatte er schon viel zu lange nichts mehr. Deshalb war es nicht weiter verwunderlich, dass er schwer mit sich zu kämpfen hatte, nicht an Ort und Stelle zusammen zu brechen.
 

Er keuchte abgehackt und drängte sich noch mehr mit dem Rücken gegen das Eisgebilde.

/ Das ist mein Ende...! /

Der Reinblüter konnte bei aller Liebe nicht länger durchhalten. Innerlich flehte er um Hilfe, doch wusste, dass er diese niemals erhalten würde. Er kniff die Augen fest zusammen um die schwarzen Flecken zu verscheuchen, die immer mehr zunahmen.
 

Plötzlich hatte der Grauschwarzhaarige das Gefühl, das Eis unter seinen Händen würde nachgeben und er selbst nach hinten kippen. Das konnte doch gar nicht sein, immerhin war das doch stabiler Felsen!
 

Jedoch blieb ihm keine Sekunde um länger darüber nachzusinnen, denn das Splittern und das ohrenbetäubende Geheule, welches wie aus dem Nichts zu kommen schien, veranlassten ihn dazu ruckartig die Augen aufzureißen und ungläubig auf das Schauspiel vor sich zu starren.

Ein riesiger Wolf stürzte sich auf die Verfolger und zerfetzte sie regelrecht.
 

Kais Beine fühlten sich seltsam weich an, so als würden sie sein Gewicht nicht mehr lange tragen wollen.
 

Nach vollbrachter Tat ließ das dämonische Geschöpf von den zerfleischten Vampiren ab, die nach und nach zu Staub zerfielen, der vom Schneegestöber hinfort getragen wurde. Aufmerksam die Ohren spitzend kam der Wolf auf den zitternden Vampir, der nach diesem Massaker als Einziger übriggeblieben war, zu. Eisblau bohrte sich in Rubinrot. Er erkannte es, vor allem daran wie stark der zerbrechliche Untote schwankte.
 

>“Du wirst sterben.“<
 

„Ich weiß...“, hauchte Kai und instinktiv streckte er die Hand aus. Er wusste nicht wieso, aber er wollte zuvor noch durch dieses beinahe gänzlich schneeweiße Fell streichen.

Dieses Ungetüm vor ihm hatte ihm zwar das Leben gerettet, doch würde er es ihm gewiss bald schon nehmen.
 

Vor seinen Augen verschwamm alles und er kippte vorne über. Doch bevor sein Körper auf dem eisigen Boden aufschlagen konnte, hatte er das Gefühl aufgefangen zu werden.
 

...
 

Es kam Kai wie Äonen vor, als er die Augen wieder aufschlug. Ihm war seltsamerweise nicht kalt, wie es doch der Fall hätte sein müssen wenn er – und davon ging er schließlich aus – auf dem mit Schnee bedeckten Boden lag. Zuerst dachte er, er sei tot weil er sich fast schon schwerelos fühlte. Sacht versuchte er den Untergrund, beziehungsweise die Wand an der er lehnte, zu ertasten.

/ Was...? Warum ist sie so warm und...flauschig? /
 

Noch ehe er seinem zähem Gedankenfluss brauchbare Informationen abgewinnen konnte, drang eine tiefe Stimme an sein feines Gehör. Nein, sie hallte eher in seinem Kopf wieder.
 

>“Du hast sehr lange geschlafen. Ich dachte erst du wachst gar nicht mehr auf.“<
 

Kai blinzelte und versuchte endlich seine Umgebung zu analysieren, was ihm allerdings nicht so recht gelingen wollte. Sein Körper war wieder so schwer und er kämpfte gegen eine erneute Ohnmacht an. Noch wusste er nicht woher die eigenartige Wärme kam, die ihn schier ummantelte. Doch er nahm es so hin, was ihn jedoch nicht davon abhielt eine Frage, vielleicht die alles Entscheidende, zu stellen.

„Wer...wer bist du...?“
 

Ein dumpfes Knurren und kaum wahrnehmbar regte sich etwas unter Kais Kopf, ehe erneut die mentale Stimme erklang:
 

>“Ich bin ein Dämonenwolf, der als Fenrir bekannt ist. Doch hatte ich einst einen anderen Namen.“<
 

Der Vampir nickte nur und spürte wie ein Ruck durch dieses weiche Etwas, an dem er offensichtlich lehnte, ging.
 

>“Du musst von hier weg, dein Körper hält nicht mehr lange durch!“<
 

Täuschte er sich, oder klang die unwirkliche Stimme in seinem Kopf gerade eine Spur besorgt?

„Warum...hilfst du mir?“
 

>“Weil ich wissen will, warum ich geweckt wurde.“<
 

Kai war wieder dabei einfach wegzudämmern, bemerkte somit nur am Rande wie er bewegt und schließlich auf den Bauch gedreht wurde.
 

>“Halt dich gut fest!“<
 

Raunte es in seinem Geist und automatisch krallten sich seine schlanken Finger in das weiche...Fell? unter sich. Seine Wange schmiegte sich ebenfalls in diesen flauschigen warmen Untergrund, der sich nun zu bewegen begann. Die kalte Nachtluft registrierte er gar nicht, befand er sich doch bereits wieder in diesem trügerischen Schwebezustand.
 

Der Dämonenwolf preschte lautlos durch die Nacht, auf seinem Rücken die leichte Last wissend. Der Schneefall nahm zu, doch es behinderte ihn nicht großartig in seinem Weiterstreben. Überdies hinaus genoss er die wiedererlangte Freiheit, zu lange musste er in Gefangenschaft verbringen. Doch dieser relativ junge Vampir hatte es irgendwie geschafft ihn aus seinem komatösen Schlaf zu wecken. Und er wollte dem auf den Grund gehen, deswegen hatte er ihn nicht getötet wie die anderen Vampire zuvor.
 

Kai war damals nur sehr knapp mit dem Leben davon gekommen und seit diesem Tag an begleitete Fenrir ihn. Der Dämonenwolf hatte wenig später von einem mächtigen Hexer den Fluch – oder war es gar ein Segen? – auferlegt bekommen, nie wieder seine Wolfsgestallt annehmen zu können. Und das nur weil er sich den weisen alten Mann als Beute auserwählt hatte.
 

Das Ziel des zum Teil menschgewordenen Wolfes lag nun nicht mehr alleinig in dem Finden seiner Antwort, nein nun wollte er auch wieder seine ursprüngliche Gestallt annehmen können. Denn an diesen menschlichen Körper hatte er sich auch nach all den Jahrzehnten nicht gewöhnt. ~.~
 

Kai schüttelte den Kopf um die Ereignisse aus längst vergangenen Tagen zu verscheuchen.

„Vielleicht sollten sich ab hier unsere Wege wirklich trennen.“

Der Vampir hatte es seltsam ruhig ausgesprochen. Zu gleichgültig für Talas Geschmack. Aus diesem Grund brauste der Rotschopf auf, seine Blicke wollten seinen Gefährten beinahe erdolchen:

„Das kommt gar nicht in Frage!! Erst will ich wissen wie es dir möglich war mich zu erwecken!!“

Er hatte sie bislang, auch nach all den gemeinsamen Jahren aufs Kais Reisen, nicht gefunden. Seine so heiß ersehnte Antwort.
 

Ruhiger und einen Tick spöttisch – schrecklich, dieses menschliche Verhalten färbte langsam auf ihn ab – fuhr er fort:

„Außerdem würdest du halbe Portion doch keinen Tag ohne mich überleben können!“

„Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein! Ich kann sehr wohl auf mich selbst Acht geben!“, wetterte Kai zurück, der es gar nicht ab konnte, wenn man an seinem Stolz kratzte.
 

„Ja, DAS sah man vorhin bei diesem Vampirjäger nur zu deutlich!“

Der beißende Zynismus war offensichtlich aus dem Gesagten heraus zu hören.
 

„Du hättest dich nicht einmischen müssen! Ich hätte das auch alleine geklärt!!“, zischte der Grauschwarzhaarige und könnten Blicke töten, hätte sich Tala bereits in seine Molekühle aufgespalten.
 

*~~*
 

Weiter entfernt war der Vampirjäger auf eine kleine Gruppe Blutsauger gestoßen, die sich gerade einen Imbiss genehmigten.
 

„Bitte habt Erbarmen! Verschont wenigstens meinen Sohn!“

Eine ängstliche Frauenstimme erklang und große bersteinfarbene Augen fixierten die lachenden Vampire. Einer von ihnen ließ sich sogar zu einer Antwort herab, fuhr spielerisch durch ihr zerzaustes türkisblaues Haar.

„Warum sollten wir?“
 

„Ming Ming! Lass deine schmutzigen Pfoten von ihr du Bastard!!“

Ein weißhaariger Mann versuchte sich zu seiner Frau durchzukämpfen.
 

„Garlent!“, schrie diese als sie mit weitaufgerissenen Augen mit ansehen musste wie sich zwei der Vampire auf ihren Gatten stürzten. Sie stieß einen schrillen Schrei aus, als sich im selben Atemzug auch spitze Eckzähne in ihren Hals schlugen.
 

Etwas abseits hockte ein Junge von schätzungsweise 14, 15 Jahren. Fassungslos starrte er auf die bestialische Szene, die sich vor ihm abspielte.

„Mutter...Vater...!“, hauchte er und sah sich bald schon mit seinem Untergang, der in steten Schritten näher kam, konfrontiert.
 

Brooklyn war viel zu spät gekommen, er hatte weder für die Eheleute, noch für den Kutscher etwas tun können. Gerade schlug er dem letzten Vampir, der ihm den Rücken zukehrte, den Kopf ab, als er das hektische Atmen gewahr wurde. Und dann sah er ihn.
 

Der Staub, der als einziges von dem Untoten übrig geblieben war, schwebte gemächlich gen Boden und gab die Sicht auf einen unnatürlich blassen Jungen frei.
 

Brooklyns erster Gedanke bestand darin ihn so schnell wie möglich zu töten, um ihm somit das grausame Los eines Nachtschwärmers zu ersparen. Doch als ihn diese verklärten Aquamarine hilfesuchend ansahen, fühlte er sich plötzlich an seine Vision beim Zusammentreffen mit dem Vampirprinzen zurückerinnert. Sie sprachen dieselbe Sprache wie seine eigenen damals, wenn es denn wirklich er selbst gewesen war in dieser Illusion – was er noch immer stark bezweifelte.
 

Der Junge sah in unglaublich tiefe Türkise und nebenbei nahm er eine verschwommene schwarze Aura war, die den Rothaarigen wie wabernder Nebel umgab. Entsetzt weiteten sich plötzlich seine Iriden ob der furchtbaren Erkenntnis.

„Zeus!“, keuchte er. Wie zur Bestätigung seiner Vermutung blitzten für den Bruchteil einer Sekunde rotglühende Augen auf.
 

Der Teenager erinnerte sich an eine Geschichte seiner Großmutter. In dieser hieß es, dass einst gefährliche Biester hausten und unter sich die Welt aufgeteilt hatten. Sie waren so mächtig, dass sie schließlich von tapferen Hütern eingefangen und in die verschiedensten Gegenstände – oder dergleichen – gebannt worden waren.
 

Er hatte kaum welche behalten, die ihm seine Großmutter geschildert hatte, nur zwei blieben ihm im Gedächtnis. Die beiden, die jeweils Licht und Finsternis repräsentierten. Und eines davon war ein schwarzes pantherartiges Ungetüm, das Zeus genannt wurde. Und ausgerechnet dieses Wesen stand nun mehr oder weniger vor ihm.
 

„Wie hast du mich eben genannt?“

Brooklyn wirkte verblüfft, doch als anstelle der erwarteten Antwort nur ein Husten und Röcheln folgte, handelte er ohne erneut darüber nachzudenken.

„Wenn du leben willst, dann komm mit mir!“

Er meinte die Worte, die er eben aussprach in diesem Moment auch so, obwohl es gewiss gegen all seine Prinzipien verstieß.
 

Er hatte nur zwei Gebote.
 

Regel Nummer 1: Niemals einen Blutsauger, aus welchen Gründen auch immer, verschonen!

Regel Nummer 2: Alle Halbverwandelten an Ort und Stelle töten!
 

Sie waren einfach, doch soeben brach er mit der Letzten.
 

Der Blondschopf horchte auf, klar zu sehen fiel ihm von Mal zu Mal schwerer.
 

>“Du verweichlichst zusehends, Mondjäger! Das ist nicht gut!“<
 

>“Ich weiß.“<, gab der Rothaarige die Antwort auf eine Frage, die direkt seinem Bewusstsein entsprang.
 

Völlig unerwartet richtete der Junge das Wort an ihn.

„Er wird...wird dein Untergang sein...die Schatten beginnen bereits deinen-deinen Körper...zu verschlucken...!“

Ein Husten daraufhin und der Teenager merkte wie er dieser Welt stetig ein wenig mehr entglitt.
 

„Wer?“, hauchte Brooklyn und eine Ahnung keimte in ihm auf.

„Zeus...“, kam es schwach von dem Gebissenem.

„Das ist doch völliger Unsinn! Alte Ammenmärchen, nichts weiter!“, meinte der Vampirkiller unwirsch.
 

Doch sehr bald schon würde er merken, dass der Junge die Wahrheit sprach. Bis dahin nährte sich die dunkle Kreatur weiter, unentdeckt von seinem Wirt, von dessen Lebensenergie.
 

---...Fortsetzung folgt!...---



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-08-29T20:25:36+00:00 29.08.2008 22:25
ich muss sagen dass ist sau spannend O.o
bitte schreibt schnell weiter und sag bescheid wenn dass nächste kapitel on ist ^^
ich bin sau gespannt wie es weiter geht ^^
lg unico
Von:  Tonja
2008-07-25T19:59:29+00:00 25.07.2008 21:59
Hi,
die FF hört sich echt spannend an.
Irgentwie scheint Kai sich überhaupt nicht wehren zu können.
Bye Tonja


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