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Vampire Knight - Behind the Shadows of the Night

Mein Leben als Vampir auf der Cross Academy...
von

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Biss, Verrat und Tränen...

Irgendwie schafften wir es unbemerkt in meine Suite. Ich schloss die Tür ab.

Wir standen etwas unschlüssig herum.

„Willst du dich erstmal setzten?“

„Ja, danke.“

Wir benahmen uns wie zwei Jugendliche bei ihrem ersten Date. Keiner von uns war so. Weder Zero und ich schon gar nicht. Aber ich konnte ihn ja schlecht gleich fragen, ob er mich beißen will.

„Wo… wollen wir es machen? Das Beißen, meine ich.“ Zero war leicht rot geworden. Empfindet er etwa was für mich?

„Da das Sofa rot ist, wäre hier doch gut, oder?“, fragte ich vorsichtig.

„Ja, du hast Recht.“

Diese ganze Situation war so angespannt. Ich beschloss mir erstmal einen Schluck Blut zu gönnen und ging zu diesem Zweck mit einem Glas in die Küche zum Kühlschrank.

Zero sah mich verwundert an, als ich mit dem Glas zurück in das Wohnzimmer kam. Als ihm der Geruch in die Nase stieg, verhärtete sich sein Blick.

„Was willst du damit?“, fragte er mich.

„Es trinken, natürlich.“

„Wozu?“

„Das müsstest du selbst schon gemerkt haben. Diese angespannte Stimmung, meine ich. Ich will mich bloß etwas lockerer machen.“

Ich trank das Glas in einem Zug leer. Ich fühlte mich augenblicklich beruhigter. Ich stellte das Glas ab und trat zu Zero.

„Dreh dich mal zur Seite, damit ich an deinen Rücken herankomme.“

„Was? Wieso…?“ Durch das Blut erhöht sich auch die Körperkraft. So konnte ich Zero einfach herumdrehen.

„Ich will dich etwas massieren, damit du dich entspannst und nicht so nervös bist.“ Ich begann seine Schultern zu massieren und unter meinen Händen entspannte er sich spürbar. Ich hatte mich auf die Seitenlehne des Sofas gehockt, weil Zero sich in die eine Ecke des Sofas gesetzt hatte.

„Ah, das tut echt gut… Woher kannst du das?“, fragte er. Auch Zeros Stimme war deutlich ruhiger.

„Keine Ahnung. Ich wusste auch nicht, dass ich das kann. Du bist der erste, an dem ich das ausprobiere. Fühlst du dich jetzt besser, Zero?“

„Ja…“

Er drehte sich unerwartet um und ich verlor das Gleichgewicht. Doch statt nach hinten zu fallen, fiel ich genau in Zeros Arme. Er schaute mir wie hypnotisiert in die Augen, die nun einen leichten Rotschimmer hatten. Er zog mich ganz zu sich heran. Sein Kopf wanderte langsam hinunter zu meinem Hals. Ich konnte förmlich hören, wie seine Eckzähne länger wurden. Zeros Arme waren zu meinem Rücken gewandert. Er drückte mich fest an sich. Ich verspürte lediglich ein leichtes Stechen, als er seine Zähne in meinem Hals versenkte. Das Blut machte auch schmerzunempfindlicher. Ich fühlte, wie Zero mein Blut trank. Es dauerte nicht lange, dann hörte er auf.

Doch er ließ mich nicht los. Zero hob seinen Kopf und sah mich mit seinem blutverschmierten Gesicht an. Ich wusste, dass es mein Blut war. Aber es roch so unglaublich gut. Ich konnte nicht anders als Zero zu küssen, um so an mein Blut zu kommen. Er sah mich nur verdutzt an, erwiderte dann aber den Kuss.

Es dauerte nur einen Moment.

„Dein Blut… ist wirklich fantastisch.“, sagte Zero.

„Ja. Ich habe noch nie mein eigenes Blut gekostet…“

„Hast du mich deswegen geküsst?“

„Ja und nein. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Der Blick in deinen Augen war unglaublich. Ich musste dich einfach küssen.“

„Empfindest du etwas für mich?“

„Ich… ich weiß nicht…“

„So was muss man doch wissen.“

„Ich weiß es aber nicht, okay?“ Ich war auf einmal wieder verschlossen und stand auf.

„Tut mir leid.“ Zero stand ebenfalls auf. „Wo ist das Bad? Ich will das restliche Blut abwaschen.“

Ich zeigte mit dem Finger auf die Badtür und Zero verschwand darin. Ich hörte das fließende Wasser und nach einer Minute war Zero auch schon wieder draußen.

„Wir sehen uns dann nächste Woche.“ Ohne ein Wort von mir ging er zur Tür, drehte den Schlüssel im Schloss und verließ meine Wohnung.

Schlagartig wurde mir bewusst, was ich eben getan hatte.

Ich hatte Shiki hintergangen.

Ich setzte mich unter ein Fenster und legte den Kopf auf meine Knie.

Ich fühlte mich so unendlich elend.

Die Tür wurde aufgerissen. Ich sah nicht auf, wusste aber, dass es Rima und Shiki waren.

„Er scheint schon gegangen zu sein.“, bemerkte Rima. Sie meinte Zero. Sie hatte ihn also gesehen.

„Vielleicht war er auch niemals da gewesen!“, fuhr Shiki Rima an.

Erst jetzt bemerkten sie mich und kamen auf mich zu.

„Sai, war Zero bei dir?“, fragte mich Shiki. Ich hatte den Kopf immer noch nicht erhoben, nickte aber unmissverständlich.

„Siehst du? Ich habe sie beide Hand in Hand auf unser Haus zugehen sehen.“

„Stimmt das auch?“ Shikis Stimme war kalt geworden.

„Ja…“, antwortete ich mit leiser Stimme.

„Sieh mal. Ihr Hals.“

Shiki griff unter mein Kinn und drehte somit meinen Kopf zur Seite. Die Bissspuren waren nicht zu übersehen. Sie hatten sich noch nicht wieder geschlossen.

„Das sind Zeros, oder?“

Ich nickte wieder.

„Wenn er sie gebissen hat, müssen sie sich nah gekommen sein. Schau mal, ihre Lippen sind ganz mit Blut verschmiert.“

Diese dumme Rima-Schlampe wollte Shiki gegen mich aufbringen. Aber das hätte ich auch ohne ihr Zutun irgendwann geschafft.

„Ihr habt euch geküsst, nicht wahr?“ Shiki ließ unsanft meinen Kopf los. Er sah mich mit einem gefühllosen Blick an. Dann sah er die einsame Träne meine Wange hinunterrollen.

„Sieht aus, als bereue sie es.“ Rima klang spöttisch.

Ich konnte nicht anders. Ich sprang an Shiki vorbei auf Rima zu und rammte ihr meine Fingernägel in ihren makellosen Hals.

„Du blöde Schlampe hältst dich wohl für ganz toll, he?“, schrie ich sie an. Ich hatte sie zu Boden gedrückt und saß auf ihr. Shiki sah das alles wie gelähmt mit an.

Ich begann, Rima mit meinen Fäusten ins Gesicht zu schlagen.

„Von mir aus kannst du verrecken!“

Ich holte zu einem erneuten Schlag aus, als Shiki meine Hand ergriff, um mich davon abzuhalten.

„Es reicht, Sai!“

Er sah die Tränen und die Wildheit in meinen Augen. Shiki zog mich von ihr herunter und stieß mich zurück an die Wand. Dann wandte er sich Rima zu und half ihr hoch. Gemeinsam mit der heulenden Rima verließ Shiki das Zimmer ohne ein Wort.



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