Gewinn
Die Atmosphäre an dem See lud sich immer mehr auf, Anspannung, Erwartungen und auch Kampffreude. Die vier Shinobi musterten sich untereinander. Wogen die Schwächen und die Stärken ihrer Gegner ab, suchten sich das schwächste Glied und den Störenfried heraus. Naruto richtete sich langsam auf und dehnte sich, konzentrierte sich auf das Kyuubi. Er wusste, er würde es in diesem Kampf brauchen und wollte es unter Kontrolle halten. Dies war sein Moment, er wollte alles, einfach alles sehen, wissen und miterleben.
Endlich war er sich des Monsters in sich vollkommen sicher und konnte sich seinem Gegner zuwenden. Doch es war nicht Sasuke. Seinem alten Freund wollte er sich später widmen, zuerst musste Itachi sterben.
Aus den Augenwinkeln entdeckte er Sasuke neben sich. Auch er hatte sich gegen den Akatsuki gewandt. Heute war wirklich ein besonderer Tag, heute traf er auf die zwei Gegner, die sein Leben bestimmten. Und in dieser Sache war er sich mit Naruto einig, erst musste Itachi weichen, dann konnte sozusagen der Hauptkampf beginnen.
Der Akatsuki grinste seine zwei Gegner unter seinem Hut an. Soso, eigentlich wollten sie ja gegeneinander kämpfen, doch plötzlich vereinten sie sich gegen ihn. Nun gut, dann würde es umso spannender werden. Auch er war bereit für diesen Kampf und wusste um die Bedeutung.
Nun stellte sich nur noch eine Frage: Wer würde zuerst angreifen? Sie waren alle kampfbereit, doch keiner wollte sich die Blöße des ersten Angriffs geben. Man spürte die Luft schon förmlich knistern, sah, wie sich die Energien ansammelten, die Spannung war schon fast greifbar. Immer wieder taxierten die Gegner sich mit Blicken, schätzen sich gegenseitig ein.
Schließlich wurde es Naruto zuviel, wenn nicht bald etwas geschehen würde, dann würde er angreifen. Er wollte nicht mehr warten. Es war Zeit für den Kampf, seine Ungeduld stieg immer weiter an.
Aber der blonde Chaosninja kam nicht zum Zug, denn Lee, der sich die ganze Zeit schon fehl am Platz fühlte, griff an. Mit einem lauten Schrei warf er sich auf Sasuke. Dieser konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen, durch das Sharingan. Doch Itachi nutzte diesen Moment und startete seinen Angriff.
„Jutsu der Schattendoppelgänger!“, mit dieser Technik konnte Naruto die beiden anderen vor den Kunai des Akatsuki beschützen.
„Schaut ihm nicht in die Augen!“, warnte er dann noch.
Und kurz darauf war ein heißer Kampf entbrannt. Naruto gegen Itachi, Itachi gegen Sasuke, Lee gegen Sasuke und Sasuke gegen Lee und Itachi.
Schließlich wurde es dem Anhänger Orochimarus zu viel. Mit einem wütenden Schlag schaffte er es das grüne Biest von Konoha wegzuschleudern.
Der rasende Lee landete ziemlich genau neben Naruto, den er heftig anfuhr: „Warum hilfst du Sasuke? Er hat Sakura getötet!“
Doch der Chaosninja gab ihm keine Antwort. Er war viel zu sehr in seinen Kampf vertieft.
„Neji, siehst du etwas?“, fragte Tenten ihren Teamkollegen atemlos.
Die einzige Antwort des Hyuuga war ein Kopfschütteln und dann suchte er auch schon weiter. Auch Gai suchte die Gegen verbissen ab und murmelte dabei immer wieder vor sich hin: „Lee, mein Schüler, wo bist du nur?“
Die Kunoichi des Teams war mittlerweile ziemlich verzweifelt. Sie fragte sich, ob sie Lee überhaupt finden könnten. Und vor allem wo. Seit sie aufgebrochen waren, zermarterte sie sich ihren Kopf, wo ihr Freund stecken konnte. Doch sie konnte sich einfach nicht vorstellen, an welchem Ort er nach Sasuke suchen würde.
Es brachte nichts, sie mussten einfach weitersuchen, egal, wie lange sie dafür brauchen würden. Doch das war nicht die einzige Frage, die Tenten quälte. Was war mit Tsunade, wie würde ihre Bestrafung ausfallen, wenn sie nach Konoha zurückkehren würden? Hoffentlich würde die Hokage nicht zu hart urteilen…
Shikamaru musste immer wieder an Kakashis Worte denken: „Ihr werdet zu spät kommen, egal, wie sehr ihr euch beeilt.“
Woher wollte der Shinobi das wissen? Was wusste er, dass sie nicht wussten? Warum war er sich so sicher, dass Sasuke, Naruto und auch Lee an diesem See waren?
Doch er wusste auf keine dieser Fragen eine Antwort, wie nervig. Vielleicht würde sich alles klären, wenn sie an diesem mysteriösen See ankämen. Aber selbst wenn, was würde das bringen? Egal wie, Naruto würde ihnen für diese anstrengende Mission eine Entschuldigen geben müssen. Immerhin mussten sie seinetwegen so einen langen Weg auf sich nehmen. Und wegen Lee. Aber an allem war Sasuke schuld.
Warum musste er auch Sakura töten, sie hatte ihm doch nichts getan? Zwar gab es Gerüchte, aber…
„Shikamaru…“, kam Inos Stimme fragend.
Der Gruppenführer nickte ihr auf seine übliche entnervte Art und Weise zu.
Die blonde Kunoichi zögerte kurz: „Sollten wir Naruto und Lee nicht mehr Zeit lassen, damit sie sich rächen können?“
Verblüfft blieb Shikamaru stehen. Auch Chouji und Ino stoppten ein paar Meter vor ihm.
„Wieso sollten wir ihnen Zeit lassen?“, dieses Mal verlor der Shinobi seine Gelassenheit, „Wer weiß, was sie anstellen, wenn wir ihnen Zeit lassen…“
Ino sah in trotzig an: „Sakura ist tot und beide haben sie geliebt. Sie wollen sich an ihrem Mörder rächen… Und, sie, also Sakura… sie war auch meine Freundin.“
Traurig sah sie zu Boden und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. Doch Shikamaru verstand endlich, was seine Teamkollegin empfand.
„Also gut, wir machen hier eine kurze Pause. Ich brauche eh ein kleines Nickerchen“, brummte er barsch und legte sich dann auf den Boden.
Ino wischte sich erleichtert die Tränen weg und nickte dann glücklich.
„Das hört sich gut an.“
„Tsunade, aufwachen!“, versuchte es Shizune ein weiteres Mal und dieses Mal schien es endlich seine Wirkung zu zeigen.
Die Hokage öffnete mühsam das eine Auge, dann das andere.
„Shizune“, krächzte sie, „Es wird etwas Schreckliches geschehen.“
Doch ihre Freundin erwiderte nur trocken: „Ja, du wirst den Kater deines Lebens haben.“
Aber Tsunade richtete sich auf und sah die andere Kunoichi ernst an: „Nein. Etwas anderes wird geschehen.“
Shizune sah sie verwirrt an: „Was meinst du?“
„Ich hatte Glück!“
„Was meinst du damit?“
„Glück beim Spielen!“, erwiderte Tsunade unglücklich.
„Das ist nicht dein Ernst.“
„Doch, ich habe gewonnen, eine Million Yen.“
Nun musste Shizune sich kreidebleich hinsetzen.
„Nein, Naruto…“, flüsterte sie leise und Tsunade nickte nur leicht.
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Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen ^.^
Eure Chimiko