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kage

Kirito x Jun
von

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kage

kage
 

Kommentar: Meine zweite Pierrot Fanfic. Ich bin noch immer der Meinung, dass es zu wenige gibt.

Musik: Pierrot DVDs (Dictators Circus IV, Dictators Circus V)

kage - Schatten
 


 

In die tiefste Dunkelheit der Nacht gehüllt blickte er nach oben. Suchte verzweifelt nach dem Mond oder ein paar Sternen, die ihm den Weg erhellen sollten. Doch nichts. Dicke Wolken bedeckten alles. Gaben keinem Funkeln die Möglichkeit zu ihm hinabzugelangen.

Ein Blick zurück. In weiter Ferne konnte er die Lichter der Stadt sehen. Doch der Weg, der vor ihm lag wirkte nahezu schwarz.

Kurz spielte er mit dem Gedanken umzudrehen... doch dann würden die Anderen nur über ihn lachen und das ließ sein Stolz nicht zu.

Warum hatte er sich auch zu dieser Mutprobe überreden lassen?

Sie hatten sich alle darüber lustig gemacht, dass er in den Ferien nach einigen Gruselgeschichten nicht mehr ohne Licht schlafen wollte. Um zu beweisen, dass er doch Mut hatte, sollte er diesen Waldweg bis zum Tempel entlanglaufen. Und das allein.

Sie hatten sich am Stadtrand getroffen, wo Takeo, Aiji und sein jüngerer Bruder Kohta, dann losgegangen waren um am Tempel auf ihn zu warten. Er selbst sollte 20 Minuten später nachkommen. Es wunderte ihn nicht, dass sich Jun aus der ganzen Angelegenheit herausgehalten hatte. Ihm war das alles wahrscheinlich einfach zu kindisch.

Generell war Jun ein seltsamer Typ. Takeo hatte ihn einmal mit zu einem ihrer Treffen gebracht und obwohl Jun alles andere als begeistert von ihnen gewirkt hatte, war er von da an immer wieder mitgekommen. Ein wenig unverständlich, so fand Kirito, denn er schien nichteinmal den gleichen Humor zu haben wie sie. Zumindest konnte er sich nicht entsinnen Jun auch nur einmal Lachen gesehen zu haben.

Diese ablenkenden Gedanken brachten ihn dazu ein wenig weiterzulaufen, aber schon wenig später blieb er wieder stehen. Blickte sich ängstlich um. Was war es auch so dunkel? Andererseits wäre Mondlicht jetzt vielleicht noch unheimlicher. Allein wenn er an all die Schatten dachte, die es dann geben würde... da war es doch besser, dass er überhaupt nichts sah.

Das Knacken einiger Äste brachte ihn dazu zusammenzuzucken. Das konnte nicht er gewesen sein, schließlich hatte er sich keinen Millimeter bewegt. War da noch etwas? Oder jemand?

Am liebsten wäre er losgerannt, aber es war so schon schwer genug auf dem Weg zu bleiben - das würde er im Rennen nicht schaffen. Und das letzte, was er jetzt noch brauchte, war vom Weg abzukommen.

Zitternd horchte er nach weiteren Geräuschen. Bereute es sofort, denn nun meinte er von überall etwas zu hören.

„Alles Einbildung...“, flüsterte er sich selbst zu.

Wieder das Knacken von Ästen, aber diesmal näher. Da kam wirklich jemand. Oder etwas.

Vielleicht ein wildes Tier? Er trat etwas zurück. Stieß mit dem Rücken an einen der umstehenden Bäume. Erschrocken versuchte er seine Umgebung zu erkennen.

Sollte er wegrennen? Oder still stehen bleiben?

Rennen und sich verirren, oder stehen bleiben und gefressen werden?

Hin und her gerissen gab es nur eine Art, wie sein Körper reagierte - er fing an zu weinen.

Was hatte er sich auch darauf eingelassen? Er hätte wissen müssen das es eine blöde Idee war.

Darum ging es in den Gruselgeschichten doch auch immer. Idioten wie ihm, die ach so mutig durch den Wald gingen um zu beweisen das dort nichts ist. Und am Ende waren sie doch alle tot.

Die Geräusche kamen näher. Da war eindeutig etwas. Aber ob Mensch oder Tier konnte er nicht sagen. Die Augen fest zugekniffen unterdrückte er jegliches Schluchzen. Es war definitiv nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Als er ein leicht schnaufendes Atmen vernahm hielt er die Luft an.

Einen Moment war alles still. Die Hand auf den Mund gepresst öffnete er die Augen ein wenig. Drehte den Kopf gang langsam zur Seite. Ein dunkler Schatten. Etwas. Jemand?

Sein Herz pochte so laut, dass er meinte es würde ihn verraten.
 

„Kirito?“

Er hatte diese Stimme nicht allzu oft gehört, aber er erkannte sie dennoch. Jun.

All die Anspannung wich aus seinem Körper. Er konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken, als er sich ohne zu zögern in die Arme des Schattens warf, der tatsächlich Jun war.

Nur wenig später legten sich dessen Arme um ihn. Hielten ihn fest, bis er sich beruhigt hatte. Die Anspannung löste sich merklich und Kirito war sich sicher noch nie so froh gewesen zu sein, dass Jun bei ihm war.

„Was machst du hier?“

Kirito versuchte Juns Gesicht zu erkennen, aber wirklich viel konnte er nicht sehen.

„Du hast Angst im Dunkeln.“

Scheinbar schien Jun das für eine ausreichende Erklärung zu halten, denn mehr sagte er nicht. Kirito sah ihn an. Konnte langsam zumindest dessen Augen erkennen.

„Und deswegen bist du hier?“

„Alleine schaffst du den Weg bis zum Tempel nicht. Ich dachte ich begleite dich und verstecke mich kurz vor dem Ziel. Dann denken die Anderen du hättest keine Angst.“

Wäre es etwas heller, hätte Jun nun in ein völlig verwirrtes Gesicht geblickt. Nicht nur, das Kirito über seine Fürsorge überrascht war. Er hatte Jun auch noch nie so viel am Stück reden hören. Bei ihren Treffen sprach er nie von sich aus. Wenn man ihn etwas fragte antwortete er zu über 90 % mit nur einem einzigen Wort. Das längste, was Kirito je von ihm gehört hatte war „Mein Name ist Jun.“.

Nur mühsam brachte er, noch immer völlig irritiert, ein „Danke.“ heraus.

Er spürte wie Jun nach seiner Hand tastete, sie dann fest umschloss und weiter lief. Ein leichtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, denn die Finger des Anderen waren warm. Etwas rau vom Gitarre spielen, aber nicht unangenehm. Das Jun Gitarre spielte wusste er von Takeo. Generell schien er mit Takeo mehr zu reden als mit ihnen. Wohl weil sie in die selbe Klasse gingen und sich deshalb noch öfter sahen.
 

„Sag mal Jun...“, Kirito stoppte. War sich nicht sicher, wie er seine Frage formulieren sollte. Letztlich entschied er direkt zu sein.

„Warum kommst du eigentlich zu unseren Treffen? Ich habe nichts dagegen. Es ist nur... du scheinst nicht viel mit uns gemeinsam zu haben und ich habe nicht das Gefühl das du sehr viel Spaß mit uns hast.“

Jun schwieg und einen kurzen Moment dachte Kirito er hätte vielleicht doch nicht so direkt sein sollen. Die Hand, die eben noch seine eigene umschlossen hatte, ließ locker. Fuhr langsam seinen Arm hoch, seine Schulter entlang, über den Hals zu seiner Wange. Dort blieb sie und nur wenig später spürte er fremde Lippen auf den seinen. Die Berührung dauerte nur einen kurzen Moment.

„Ich mag dich.“, war Juns gewohnt kurze Antwort und wieder schien er überzeugt zu sein, dass diese kurze Antwort mehr als genug war.

Seine Hand wanderte zurück zu Kiritos, der so perplex war, dass er sich einfach mitziehen ließ, als Jun weiterging.
 

„Du... magst mich? Seit wann?“, kam es nach einer Weile.

Das war der Grund, warum Jun jedes Mal mit zu ihnen kam?

„Seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe.“

Noch nie hatte Kirito jemanden so etwas derart direkt sagen hören. Ohne Umschweife und vor allem scheinbar völlig ohne Angst. Er schien von den Dingen, die er sagte immer völlig überzeugt.

Sie liefen noch ein ganzes Stück weiter, ehe Kirito wieder das Wort ergriff.

„Ich... mag dich auch, Jun.“
 

Wie verabredet begleitete Jun ihn noch bis kurz vor den Tempel, ehe er sich hinter ein paar Bäumen versteckte und zusah, wie Kirito zu den Anderen gingen, die ihn überrascht und stolz empfingen. Als sie sich auf den Weg zurück in die Stadt machten folgte er ihnen mit einigem Abstand.
 

Es vergingen 12 Jahre, ehe sie diesen Weg mitten in der Nacht noch einmal gingen. In der Zwischenzeit hatte sich viel verändert. Sie hatten eine gemeinsame Band gegründet. Waren nach Tokyo gezogen und hatten nach anfänglichen Schwierigkeiten tatsächlich viel Erfolg. Unzählige Interviews, Konzerte und Fotoshootings ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Die wenige freie Zeit nutzten sie für ihre Familien und Freunde. Es war Takeo, der vorgeschlagen hatte in der bevorstehenden freien Woche gemeinsam in die Stadt zu fahren in der alles angefangen hatte. Zuhause, bei ihren Familien zu wohnen und die Zeit so zu verbringen wie früher. Sie saßen bis spät in der Nacht zusammen und spielten alte Games. Besuchten all die Plätze, an denen sie früher gespielt hatten. Während einem dieser Abende erinnerte sich Kohta an die Mutprobe, die Kirito vor so langer Zeit hatte machen müssen. Lachend erklärte Jun, wie es eigentlich abgelaufen war und sie entschieden gemeinsam noch einmal den Weg zum Tempel entlangzugehen.

Dick eingepackt, da der Winter bereits angefangen hatte, verließen sie die Stadt. Liefen den alten Pfad von damals entlang, der noch immer existierte.

Wie von selbst suchte Kiritos Hand nach der von Jun. Ignorierte die Fragen der Anderen, ob er auch alleine hier lang laufen würde. Die Antwort lag auf der Hand: Nein.

Er war älter geworden, aber die Angst vor der Dunkelheit hatte sich nie geändert. Im Gegensatz zu so ziemlich allem anderen. Seine Vorlaute Art war zwar nicht verschwunden, aber dennoch merklich abgeklungen. Der viele Stress hatte ihn ernster gemacht.
 

Sein Blick wanderte zum hell leuchtenden Mond und den vielen Sternen, ehe er zu Jun blickte. Er kam nicht umhin zu Lächeln.

Jun hatte sich ebenfalls sehr verändert. Man sah ihm seine Gefühle deutlicher an und vor allem sprach er jetzt mehr. Fast schon zu viel. Die Band hatte ihm wirklich gut getan.

Ein wenig Abstand kam zwischen die beiden und den Rest der Band, da Kiritos Schritte, so in Gedanken versunken, immer langsamer geworden waren.

„Wenn du mich die ganze Zeit ansiehst fällst du noch.“, neckte Jun ihn grinsend.

„Du wirst mich schon auffangen.“

Jun lachte. „Ich muss aufpassen, dass dich keine bösen Tiere fressen und nun soll ich dich auch noch auffangen?“

„Natürlich.“, Kirito nickte überzeugt, konnte das leichte Grinsen aber nicht unterdrücken, „Das ist der Preis dafür, dass ich dich mag.“

Für einen Moment wurde Juns Ausdruck ernst. „Dann sei dir sicher das ich dich auffangen werde.“

„Und was ist der Preis dafür das du mich auch magst?“

„Nur ein Kuss.“

Ohne zu zögern beugte sich Kirito vor, um seine Lippen auf die von Jun zu legen.

An ihren Gefühlen hatte sich in all der Zeit nichts geändert.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-02-23T22:58:23+00:00 23.02.2009 23:58
aww~
die idee ist richtig niedlich, leider ist die ff recht kurz gehalten
aber mehr hätte das gefühl der beiden, die auf den leser wirken, eher gestört
>3
alles in allem:
recht süße idee und tolle umsetzung <3

naosuke


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