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Untold

Was abseits der Handlung geschah...
von

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Erstes Treffen

"Ihr seid unfähige Idioten! Alle miteinander!!"

Zornig schlug Baal mit der Faust auf den Schreibtisch, so das die Papiere darauf erzitterten. Viele segelten dabei auch zu Boden. Im Moment hatte jedoch keiner der Anwesenden einen Blick dafür. Weder die drei Soldaten, die zusammen mit einer alten Krankenschwester in der Tür standen, noch der Regionalkommandant Baal. Dieser war so außer sich, das die übrigen vier vor Angst erstarrt kein Wort herrausbrachten.

"Ich habe euch den Auftrag gegeben, euch um sie zu kümmern! Sie war der Schlüssel für unsere Informationen! Und was macht ihr? Ihr lasst sie STERBEN! An einer verdammten Krankheit!"

"Kommandant...", begann die Krankenschwester zögernd "es gab keine Möglichkeit, die Krankheit aufzuhalten. Ihre Frau hatte den Kampf schon lange aufgegeben. Ich verstehe, das sie traurig sind, aber..."

"SIE verstehen GARNICHTS!" Pure Wut funkelte in Baals Augen. "Rea war unersetzlich! Kein Mensch der Welt kann ihren Platz einnehmen! Sie vier haben versagt!"

Der Offizier ließ sich in seinen Stuhl sinken und schloss die Augen. Das durfte einfach nicht wahr sein. Wie viel Glück hatte er gehabt, das er Rea getroffen hatte. Sie, die letzte ihres Volkes. Es wäre möglich gewesen. Mit ihrer Hilfe wäre die ideale Welt möglich gewesen. Und jetzt? Rea war tot. Die Arbeit der letzten sieben Jahre. Alles umsonst. Sein Traum, sein Ziel. Unerreichbar. Und das kurz vor seiner Beförderung! Das durfte doch alles nicht wahr sein!! So viel hatte er schon erreicht, aber wofür? Nach all den Opfern, die er gebracht hatte! Er hatte sein rechtes Auge dafür geopfert! Er hatte sein halbes Leben auf sein Ziel ausgerichtet! So viel war leichter geworden, seid er Rea gefunden hatte.

Er hätte ihre Hilfe noch weitaus länger gebraucht! Er wusste noch lange nicht alles, was er wissen musste! Und wie sollte er ohne ihre Fähigkeiten je weiterkommen?

Ob es Absicht von ihr gewesen war? Nur, um ihn zum verzweifeln zu bringen? Sie hatte sich von mal zu mal mehr geweigert, ihm zu helfen. Dieses dumme Gerede. Rea war stur gewesen. Sie hatte einfach das große Ziel nicht gesehen. Alles, wovon sie immer wieder geredet hatte, war ihr Land. Die Natur, die Welt um sie herum. Und jetzt war sie tot, ohne das er alles erfahren hatte. Nun gut. Dann blieb ihm nichts anderes übrig, als die Spuren zu beseitigen.

"Hebt ein Grab aus, in dem Wald, in dem ihre Hütte war. Dort werdet ihr sie begraben. Und bringt mir all ihre Sachen. Hört ihr? Ihr werdet nichts zurück lassen!"

Vielleicht konnte er ja doch noch ein paar Hinweise finden. Viel Hoffnung hatte er nicht. Aber er konnte auch nicht aufgeben. Vielleicht würde es ihm irgendwann gelingen, die Rätsel zu entschlüsseln.

"Wollen...sie sie nicht sehen?", fragte einer der Soldaten vorsichtig. Seid fast sieben Jahren war er dieser geheimen Operation zugeteilt. Dem Schutz von Rea, der Frau des Kommandanten. Das ganze wurde geheim gehalten, denn Rea war kein normaler Mensch gewesen. Sie war eine Humanoide. Außer den Personen hier im Raum wusste niemand, das der Kommandant überhaupt verheiratet war. Dieser hatte seine Frau in den Jahren nie besuchen können, aber er hatte sie hin und wieder heimlich hier in den Stützpunkt Garlyles geholt um sich mit ihr zu treffen. Und einen Tag später war sie in ein Haus zurückgekehrt, das gut verborgen im Wald lag. Rea war fremdartig gewesen, aber in gewisser Weise auch schön. Auch wenn sie immer sehr traurig gewirkt hatte. Sie vermisste ihren Mann, da war er sich sicher. Vielleicht war diese Trennung der Grund dafür, das sie aufgehört hatte, gegen ihre Krankheit zu kämpfen.

Und er war traurig über den Verlust. Wie musste es erst dem Mann gehen, der hier vor ihm saß, und seine Trauer hinter Wut verbarg? Ein Offizier zeigte selten Gefühle. Und er verstand auch, das sein Kommandant wütend war. Immerhin hatte er gerade seine Frau verloren.

Baal schüttelte auf die Frage, ob er Rea sehen wolle, nur den Kopf. "Wozu soll ich sie mir ansehen? Tut, was ich gesagt habe, und beerdigt sie in dem Wald, der ihr Zuhause war. Soll sie glücklich dort werden."

Die Vier nickten.

"Dann soll ich ihn jetzt herreinholen?"

"Wen?", antwortete Baal verwirrt auf die Frage der Alten.

"Ihren Sohn"

Sein Sohn. Den hatte er völlig vergessen. Aber es stimmte, Rea hatte ihm vor Jahren einen Sohn geboren. Interessiert hatte er sich nie wirklich dafür. Was sollte er denn auf einmal mit dem Kind? Er konnte ja schlecht in die Öffentlichkeit treten und sagen 'das ist mein Sohn', wenn er ja offiziell nie verheiratet war. Und Kinder machten nur Ärger. Er war doch bereits mit Reas Tod genug gestraft, und nun auch noch das Kind? Besten Dank!

"Ich kann mich nicht um ein Kind kümmern. Geben sie ihn in eine Pflegefamilie, oder etwas in der Richtung."

"Sir, er ist ihr Sohn!"

"Und Rea war meine Frau!!"

Baal hielt inne. Was, wenn man an dem Äußeren erkennen konnte, das dieser Junge nicht normal war? Fragen und Nachforschungen waren das Letzte, was er gebrauchen konnte.

"Holt ihn rein, ich will ihn mir ansehen"

Erleichtert verschwand einer der Soldaten, nur um kurz darauf in begleitung eines Kindes von fünf oder sechs Jahren wieder einzutreten.

"Das ist der Kommandant, kleiner. Dein Papa"

Baal musterte den blonden Jungen kritisch, welcher sich halb hinter dem Soldaten versteckte und ihn vorsichtig betrachtete. Was für ein Feigling. Für so einen hatte er wirklich keine Verwendung.

"Wir lassen sie einen Moment mit ihrem Jungen allein", sagte die Krankenschwester. Dann hockte sie sich zu dem Jungen hinunter, sagte etwas und strich ihm einmal über den Kopf. Anschließend verließ sie mit den Soldaten den Raum und schloss die Tür. Vater und Sohn sollten einen Moment allein miteinander verbringen. Immerhin war das das erste mal, das sie sich sahen.
 

Baal sah den Jungen an. Dieser sah zurück.

"Na wenigstens siehst du normal aus", meinte der Ältere nach einer Weile.

"Also pass auf..." Baal zögerte. Wie hieß er überhaupt?

"Pass auf, Junge! Falls du hoffst, das ich mich nach Reas Tod, um dich kümmern werde, irrst du dich."

Der Junge antwortete nicht, sondern sah Baal einfach nur weiter an. Also fuhr dieser fort.

"Mag sein, das die Hälfte deines Blutes von mir ist, aber ich kann hier kein Kind gebrauchen. Ich habe einen wichtigen Posten in der Armee. Du kommst in in irgendeine Familie, oder ein Weisenhaus. Irgendwer wird sich schon um dich kümmern."

Der Junge sagte immernoch nichts, und Baal begann sich langsam zu wundern, ob er überhaupt sprechen konnte.

"Hör zu! Deine Mutter ist Tod, und ich kann kein nerviges Gör gebrauchen! Ist ja nett, das wir uns mal getroffen haben, aber mehr wird auch nicht passieren! Und jetzt sieh zu, das du aus meinem Zimmer rauskommst, sonst werfe ich dich eigenhändig raus! Ich habe wichtigeres zu tun, als mich mit einem Schisser wie dir zu beschäftigen!"

Ächtzend lehnte Baal sich zurück und schloss die Augen. Das war geklärt. Jetzt musste er sich überlegen, wie er in Zukunft vorgehen wollte. War das überhaupt noch möglich?

Ein plötzliches Gewicht auf seinem Schoss ließ ihn überrascht die Augen öffnen. Der Junge! Er hatte sich einach auf seinen Schoss gesetzt!

"Ich hab dir doch gesagt...!"

Weiter kam er nicht. Denn der blonde Junge streckte seine kleinen Arme nach Baal aus und legte sie auf dessen Wangen.

"Ich weiß, das du traurig bist, weil du Mama verloren hast. Und darum bist du wütend. Und darum willst du mich auch nicht haben. Weil du denkst, das du in deiner Trauer allein bist. Weil Mama dir wichtig war. Weil du sie gebraucht hast."

Der Junge konnte also doch sprechen.

Was Baal jedoch verwirrte, waren die Worte, die er sagte. Das Kind meinte es bestimmt anders, als er selbst, aber trotzdem hatte er irgendwie recht. Nun war es Baal, der schwieg und einfach nur zuhörte.

"Mama hat gesagt, das sie dir nützlich war. Und jetzt ist sie fort, und kann es nicht mehr sein. Du musst aber nicht alleine traurig sein. Mich hast du noch. Und ich kann dir auch nützlich sein. Du musst mir nur sagen wie."

"Sprichst du die Sprache deiner Mutter?", fragte Baal aus seiner Verwirrung herraus.

"¡ɹɐ1ʞ ɐu", meinte der Junge lachend.

Baal hatte zwar nicht verstanden, was der Junge gesagt hatte, aber das war eindeutig jene Sprache gewesen. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Vielleicht war ja dieser Junge sein neuer Schlüssel.

"Du willst mir also...hm...nützlich sein, und mir helfen?"

"Ja, Kommandant. Ich bin doch dein Sohn."

Ein Lächeln stahl sich auf Baals Gesicht. Wenn er es richtig machte, wäre das die Chance...

"Gut, also dann...wie ist dein Name?"

"Mullen", antwortete der Junge sofort.

"Also, Mullen. Wie ich im Moment sagte: ich kann hier kein Kind gebrauchen. Aber wenn du eine Ausbildung zum Soldat machst, kannst du mir helfen, wenn du älter bist. Und bis es soweit ist, besuchst du mich manchmal. Und dann reden wir über deine Mutter, über dich, mich und...eben alles, was uns so einfällt. Du bist ja ein starker Junge, ich denke, das bekommst du auch hin. Was meinst du?"

"Ich glaube, das ich Soldat werden kann, Kommandant."

"Gut. Aber wenn keine Soldaten in der Nähe sind, brauchst du nicht Kommandant zu sagen. Sag dann einfach....Vater zu mir."

"Vater", wiederholte der Junge.

Ein komisches Gefühl, fand Baal. Nun gut, dann würde er eben jetzt ein Vater werden. Die Erziehung würden andere übernehmen, den Rest bekam er schon irgendwie hin. Und für die Öffentlichkeit würde er sich schon etwas einfallen lassen können, woher dieser Sohn plötzlich kam.

"Dann erzähl mir doch mal ein bisschen, Mullen. Wie war es denn bei deiner Mutter?"

"Schön. Sie war gut zu mir. Und sie hat mir immer Geschichten erzählt?"

"Aha? Und was für Geschichten waren das?"

"Viele. Über Geister und Ikarier"

"So so...denkst du, du kannst mir die Geschichten auch erzählen?"

Mullen bemerkte das Interesse seines Vaters. Und wenn ihn Geschichten von seiner Trauer um seine Mutter ablenken würden, dann würde er sie erzählen. Vielleicht halfen sie ihm selbst auch? Er hatte nicht um seine Mutter geweint, weil sie gesagt hatte, er solle stark sein, aber sie fehlte ihm. Aber nun war er bei seinem Vater. Der Junge freute sich, schon jetzt etwas tun zu können und holte tief Luft, um mit der ersten Geschichte anzufangen.
 


 


 


 


 

Anmerkungen:

Diese Geschichte basiert auf folgenden Fakten aus dem Game:

Mullens Mutter war eine Humanoide, von einem alten Volk und ist mittlerweile nicht mehr am Leben.

Der Name Rea wurde von mir erfunden.

Dieser Geschichte liegen eine Idee von mir aus einer anderen FanFiction und ein Bild der Animexxuserin Yae-chan zugrunde. Das Bild findet ihr hier:

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1145283&sort=zeichner&ordner=-1



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yae-chan
2008-07-03T19:52:44+00:00 03.07.2008 21:52
Wahhhh!! Das ist sooooooo süüüüüüüüüß Q__________Q
Aber Baal ist soein A********!! ÒÓ
Und da, wo Mullen sich einfach so auf seinem Schoß platziert ist einfach zum abknutschen XDDDDD Ist aber auch logisch, sonst würde es nicht mit dem Bild stimmen. Und danke, dass du es verlinkt hast XD
Mullen war echt frühreif für sein Alter o.o
Manche Erwachsene sind nichtmal so XDDD

Die Story ist jedenfalls super *-* Musst dazu mal einen 2. Teil machen XDD
Also mehr kleine Geschichten aus Mullens Kindheit ect. XD
Dann zeichne ich auch mehr Bilder dafür XD

Naja, mach jedenfalls weiterso! ^^

LG
Yae-chan (aka. Leen)


P.S.
(Weißt du noch, wo wir die Zeit zurückgespuhlt haben und Mullen und Leen sich schon getroffen haben? XD Da war Mullen 16 oder so und Leen wollte mit ihm spielen, obwohl er zutun hatte XD
Daraus könnte man auch eine Kurzgeschichte machen, oder? XDD)


Von: abgemeldet
2008-07-02T19:31:44+00:00 02.07.2008 21:31
wow *.* das ist echt mal super zu erfahren was vor all dem Geschehen passiert ist^^so kann man sich alles besser vorstellen^^
Mullen ist so süß *.* so richtige knuffiges benhemen aber ehrlichgesagt hat mich Baals einstellung ganz schön genervt zu mullen -.- ist schließlich sein Sohn XD aber naja wir wissen ja was passiert XD
Das gute ist: trotz das Baal nicht gerade freundlich ist scheint der junge Mullen ganz föhlich zu sein ^^
Wieso muss Baal ihn auch da ausnutzen ? >< Mullen kann doch gar nichts für die gesammte Situation (oder das sein vater herrschsüchtig istXD)
aber aufjedenfall ich finde es super und freu mich wenn es weiter geht^^

~Feena
Von: abgemeldet
2008-07-02T15:43:44+00:00 02.07.2008 17:43
Hehe, ich weis mehr als Susilein :b
(Kein Wunder, ich kenn ja auch die Andere Geschichte XDDDD)
ICH weis, warum der Junge so viel verständniss hat ^-^
MEIN Junge XD
Und Baal (also ich) ist super getroffen. Man merkt schon: außer Gaia hat er nichts im Kopf XD
So, mal sehen, worum es in dem nächsten geht ^^
Von:  Susilein
2008-07-02T15:41:14+00:00 02.07.2008 17:41
ERSTE ^O^

Also ich find den ersten OS wirklich Klasse ^o^
Ein 1A Schreibstiel, gut beschrieben und die gedanken hast du gut formolirt ;3

Oh man war Baal schon damals kalt, kaum zu fassen wie wenig ihm Reas Tod mitnimt O.O *baff sei*
ARSCHLOCH!! >.< *Baal verhau*
Aber dafür ist klein Mullen um so knuffiger <333 *Mullen knuddel*
Ich finde es interessant wieviel verständnis er schon hat, in seinen Alter ö.ö
Und Baal ist gemein das er es ausnutzen will <.<# *knurr*

bin mal gespannt wie der nässte OS ist, ich werde es auf jedenfall weiterlesen ^-^

weiterso

Susi


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