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Feuer um Mitternacht

Tarrian-Story :D
von

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[...] Feuerprobe, Sir.

Erdrückend war die Stille.

Seine Hand zitterte kaum merklich. Hielt den Pfeil auf der Sehne schon eine Viertelstunde lang in der exakt selben Position.

Sein rechtes Auge war geschlossen. Linksdominaz.

Stillschweigend und geduldig wartet er, dass sein Opfer sich vom Baum entfernt.
 

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„So, ihr Name lautet Tarrian?“ Eine einzelne Frage, die nicht viel wog.

„Ja, Sir.“ wurde diese beantwortet. Doch der fragende Ausdruck im Gesicht des Soldates blieb.

„Und wie lautet ihr richtiger Name?“ kam der erneute Aufruf zur Ehrlichkeit.

„Den werde ich ihnen nicht verraten, Sir.“ kam die schwerwiegende Antwort. Sie war schon fast frech, was der Person dann selber auffiel, also ergänzt er. „Nicht, bevor ich meine Feuerprobe bestanden habe, Sir.“

So beließ man es dann auch.
 

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Mit einer kleinen, unscheinbaren Bewegung nach außen, synchron mit dem ausspreitzen zweier Finger, saust der Pfeil, beinahe unsichtbar, durch die Luft.

Das Jaulen und all die anderen markerschütternden Geräusche, die das langsam sterbende Tier von sich gab, ließen ihn das Gesicht verziehen. Seine Augen schienen auch etwas glasiger zu sein als vorher.

Doch das wurde alles überdeckt, unterdrückt von den aufmunternden und gratulierenden Klopfen und Handschlägen auf seinen Schultern von seinen beiden Begleitern.

Auch sie waren, so wie wer, auf der ersten Jagd. Die Feuerprobe, wie sie die Königliche Garde immer betitelt.

„Wow Tarrian.“ Sagte der Rotschopf der Beiden. „Hätte ja nie gedacht, dass du so toll zielen kannst.“

Danke, dachte dieser sich. Es ist immer wieder schön unterschätzt zu werden.

Doch genau deswegen sagt er nicht seinen richtigen Namen. Zu viel Lobpreisung, Sonderbehandlung, Ehrfurcht oder Neid.

Er wird viel lieber wegen dem was er vollbringt gelobt, geschätzt, geneidet. Nicht wegen dem Haushalt, in dem er geboren wurde.

Als einer der Beiden ihm erneut auf die Schulter klopfen wollte, ging er einen Schritt nach vorne. Die Hand machte einen halben Bogen hinter ihm, nur die Fingerspitzen berührten seinen Rücken sanft.

Mit einer flüssigen Bewegung schaut er über seine Schulter zu seinen Begleitern nach hinten. Das blonde Haar fiel ihm in die Augen - im fahlem Schein orange schimmernd - als er versucht Blickkontakt zu erstellen – und zu halten. Seine, nun wieder klaren, grünen Augen fixieren seine Lobpreiser. „Das reicht. Genug Lob jetzt. Ihr müsst auch noch.“ Und mit einer nach außen schwingenden Bewegung rutscht ein Dolch aus seinem Ärmel in seine Hand.
 

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„Nun, Lorion, Ariana.. Tarrian.“ Der Blick des Ausbilders durchstach jedes einzelne Gesicht der Drei nacheinander.

Es dauerte eine ganze Weile bis er weiter sprach.

„Jeder von Euch wird heute im Wald des Königs einen Wolf erlegen.“ Eine kurze Pause, damit die drei jungen Jäger diese Aufgabe verarbeiten konnten. Erst nach der anhaltenden Stille sprach er weiter. „Als Beweis trennt ihr eine Pfote vom toten Körper.“ Die undefinierbaren Blicke auf den Gesichtern blieben, bis Tarrian den ersten Wolf entdeckte.
 

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Ein metallischer, schwingender Ton verhallt durch die Bäume des Waldes. Erst nach einer Weile legte Tarrian seine rechte Hand, mit dem blutenden Dolch zwischen den Fingern, auf den Boden, um auf zu stehen. Er drückt sich nach oben und lässt das kleine Messer zu Boden fallen. Dreimal springt es vom Boden ab, dann bleibt es liegen.

Seine Schultern hoben sich, als er Luft in seine Lunge zog, und sanken, als er, mit einem Seufzen auf den Lippen, ausatmet.

Mit geschlossenen Augen dreht er sich zu seinen Kameraden um, schreitet mit schweren Schritten auf sie zu.

Als er eines der Augen plötzlich öffnet, schleicht sich ein – aus diesem Blickpunkt – bösartiges Lächeln auf seine Lippen.

Er sagte nichts, doch die andern Beiden folgten ihm stumm, als er lautlos über das Unterholz schreitet, weiter in Richtung Herz des Waldes, das auszeichnende Fellbüschel, mit einem Karabinerhaken, an seinem Gürtel befestigt.



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