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Das Blut an meinem Schwert

von

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Zur selben Zeit, in der Provinz Kaga, an einer Nudelküche an der Straße zwischen Imazaki und Kanazawa, wo sich die Burg des Fürsten Niu befand
 

Hotaru-Chan!“, brüllte Onkel Kenta aus der Küche, einem Raum, der im hinteren Teil des Gebäudes gelegen war, „Die Gäste warten auf ihr Essen! Beweg deinen Hintern her!“

Hotaru kam in die kleine Küche geeilt und nahm ein Tablett mit mehreren Schüsseln Miso-Suppe entgegen.

„Tut mir leid, Onkel Kenta. Ich musste noch…“, doch der massige Mann mit dem kurzen grauen Haar schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab.

„Das ist mir egal! Und nun bedien die Gäste!“, fuhr er sie an.

Eilig verbeugte sich Hotaru und huschte hinaus in den Raum, in dem die Gäste saßen. Es war nur ein kleines Lokal, mit drei niedrigen Tischen, an die man sich knien konnte. Vor der Tür, in der ein kurzer blauer Vorhang hing, befand ich eine Veranda, auf der ebenfalls Gäste Platz nehmen konnten.

Hastig schaute Hotaru umher und suchte nach den Kunden, die drei Suppen bestellt haben könnten. In einer Ecke sitzend erblickte sie drei Männer mit kurzen schmutzigen Kimonos und kurz geschorenen Haaren. Hotaru verbeugte sich eilig und stellte das Tablett auf den kleinen Holztisch.

„Was soll das sein, Weib?“, schnauzte einer der Männer, „Wir hatten drei mal Ramen bestellt!“

„Verzeiht, meine Herren. Ich bringe euch sofort euer Mahl.“, entschuldigte sich Hotaru verlegen und sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Sie drehte sich gehetzt um, wobei sie prompt mit ihrem Kimono am Tisch hängen blieb und aus dem Gleichgewicht geriet. Sie fiel der Länge nach hin, das Tablett flog im hohen Bogen durch den Raum und die Schüsseln verteilten ihren Inhalt auf dem sandigen Boden, als sie beim Aufprall zersprangen.

„Hotaru-Chan?“, hallte die wütende Stimme Onkel Kentas aus der Küche, „Hast du wieder etwas fallen gelassen?“

Eilig sammelte sie die Scherben zusammen, legte sie auf das Tablett und brachte die Sachen nach hinten in die Küche.

„Es tut mir Leid, Onkel Kenta.“, sagte die leise und hielt den Kopf vor Scham gesenkt. Als sie keine Reaktion bekam, hob sie ihr Gesicht und fing sich eine schallende Ohrfeige ein.

Eine Hand auf die schmerzende Wange gedrückt, verbeugte sich kurz und nahm dann die Schalen mit Ramen auf, um diese nach vorn zu bringen.

„Das waren die 7., 8. und 9. Schüssel diesen Monat! Das wirst du von deinem Gehalt bezahlen.“, rief Onkel Kenta hinterher.

Als Hotaru den drei Männern ihre Schüsseln mit Ramen hinstellte, zitterte sie vor innerer Anspannung so sehr, dass sie etwas von dem Essen auf den Tisch kleckerte.

„Verzeiht, Herr“, flüsterte sie und zog sogleich einen Lappen auf ihrer Schärpe um den Fleck zu entfernen. Doch dazu kam sie nicht. Einer der Männer stand ruckartig auf und schubste Hotaru zur Seite.

„Du dummer kleiner Tollpatsch!“, schrie er sie an, „Das wirst du bereuen! Ich werde die ein paar Manieren beibringen!“

Er holte mit der Hand aus und wollte gerade auf Hotaru einschlagen, als eine Männerstimme ertönte.

„Man kann niemandem Manieren beibringen, wenn man selbst keine hat.“
 

Hideto erreichte eine kleine Nudelküche an der Straße nach Kanazawa, wo sich die Burg des Lehnsherren befand. Er setzte sich auf die Veranda und genoss die Ruhe und den Frieden als er plötzlich ein lautes Krachen aus dem Gebäude vernahm.

Neugierig geworden, begab er sich hinein und erblickte eine junge Kellnerin, die ihr Tablett fallen gelassen hatte und nun dabei war, die Scherben zusammenzusammeln. Kurz darauf verschwand sie in der Küche und Hideto nahm in einer Ecke des Lokals Platz. Kurze Zeit später kam das Mädchen mit neuem Essen zurück.

Hideto hätte das Mädchen gern als attraktiv bezeichnet, hätte ihre Wange nicht rot geleuchtet wie eine Mohnblüte. Sie hatte schwarzes Haar, dass sie sich am Hinterkopf hochgesteckt hatte. Ihr Pony war fransig und zur Seite gekämmt. Ihr Gesicht wurde von zwei langen Strähnen umrandet, die ihr bis auf die Schultern hingen. Sie trug einen rosa farbenden Kimono mit einem helleren Blumenmuster und eine dunkelbraune Schärpe.

Hideto konnte nicht verstehen, was sie zu den Männern sagte, denen sie ihr Essen brachte, doch plötzlich erhob sich einer von ihnen und stieß das Mädchen zu Boden.

„Du dummer kleiner Tollpatsch!“, schrie er sie an, „Das wirst du bereuen! Ich werde die ein paar Manieren beibringen!“

Zwar wollte sich Hideto nicht in die Angelegenheiten Fremder einmischen, doch wollte er auch nicht zusehen müssen, wie dieses arme Mädchen geschlagen wurde.

„Man kann niemandem Manieren beibringen, wenn man selbst keine hat.“, rief er durch das Lokal.

Der Mann blieb mitten in der Bewegung stehen und sah zu Hideto hinüber.

„Misch dich nicht ein, Rônin!“, blaffte er Hideto an.

„Wenn du sie schlägst, bekommst du es mit mir zu tun.“, drohte Hideto und erhob sich.

„Das werden wir vor der Tür regeln.“, sagte der Mann mit einem siegessicheren Grinsen auf dem Gesicht, „Kommt mit.“, befahl er seinen beiden Kumpanen.

Beim rausgehen sah Hideto das Mädchen noch einmal an. Sie blickte ihm dankbar entgegen und brachte ein gequältes Lächeln zustande.

Als Hideto durch den Vorhang auf die Straße schritt, warteten die drei Männer bereits auf ihn.

„Noch hast du die Wahl, Rônin!“, rief einer der Kerle, „Noch kannst du kneifen.“

Doch Hideto dachte nicht daran, „Mit euch werde ich noch leicht fertig.“, erwiderte er.

Langsam sammelte sich eine Menschenmenge – Schaulustige, die sich den Kampf ansehen wollten.

„Dann mal los, ich hab nicht de ganzen Tag Zeit.“, sagte Hideto herausfordernd und nahm seine Kampfposition für einen unbewaffneten Kampf ein.

Sein Gegner rannt wild schreiend auf ihn zu und zielte mit der Faust auf Hidetos Gesicht. Dieser wich knapp aus und bemerkte dabei etwas Funkelndes an der Hand des Angreifers. Geschickt duckte sich Hideto unter einem Tritt seines Widersachers hindurch und wich ein Stück zurück.

„Angst, Rônin?“, fragte der Mann grinsend.

„Nein, aber ich dachte, wir kämpfen unbewaffnet.“, entgegnete Hideto kühl.

Die Gesichtszüge des Mannes verzogen sich zu einer wütenden Fratze.

„Glaubt nicht, ich hätte euer Suntetsu nicht bemerkt.“, sagte Hideto. Ein Suntetsu ist ein kleiner, spitzer Metallstift, der mit einem Ring an einem Finger gefestigt werden kann. Eine Geheimwaffe, die der Gegner erst bemerkte, wenn er bereits getroffen war.

Der Mann schnaubte verächtlich und ging wieder zum Angriff über.

Geschickt ergriff Hideto das Handgelenk des Mannes mit der rechten Hand, drehte sich links herum und stand somit mit seinem Rücken vor der Brust des Gegners. Er stieß seinen linken Ellenbogen mit Wucht nach hinten und traf die Rippen des Mannes, der daraufhin nach Luft schnappend zu Boden ging.

„Und dieses Spielzeug ist nichts für einen Streithahn wie euch.“, sagte Hideto laut genug, dass ihn die Menge an Zuschauern hören konnte, und trat dem am Bogen kauernden Mann auf die rechte Hand, in der er sein Suntetsu versteckte.

Er schrie auf und öffnete die Finger, sodass jeder die Geheimwaffe sehen konnte. Hideto nahm sie dem Mann ab und steckte sie in seine Schärpe.

„Und nun will ich euch nicht wieder sehen. Macht, dass ihr wegkommt.“, sagte er triumphierend und machte sich auf den weg zurück in die Nudelküche.

Doch die beiden Begleiter des Mannes hatten andere Pläne. Der Eine zückte einen Dolch, der Andere ein Katar, eine Waffe die aus einem Griff mit einer breiten Klinge bestand, die häufig wegen ihrer Genauigkeit Flexibilität von Attentätern benutzt wurde, und stürmten auf Hideto zu.

Doch dieser machte drehte sich rechtzeitig um, zog sein Schwert und wehrte mit einem Hieb den Dolch ab und schnitt dem Mann mit dem Katar die Hand ab. Beide Angreifer fingen an zu schreien, sahen einander an und machten sich aus dem Staub.

Zwar hatte Hideto nicht vorgehabt, diese Männer so stark zu verletzen, doch er hatte keine andere Wahl gehabt, wenn er am Leben bleiben wollte. Hideto steckte sein Katana zurück in die Scheide und begab sich in das Esslokal, wo das Mädchen schon auf ihn wartete.
 

Einen Mann wie diesen hatte Hotaru noch nie gesehen. Natürlich waren schon viele Rônin hier gewesen, doch keiner hatte sie auch nur eines Blickes gewürdigt, geschweige denn, sich für sie eingesetzt.

Und dieser Mann war nicht einmal unattraktiv. Er hatte ein hübsches Gesicht und lange schwarze Haare, die er zu einem Zopf gebunden trug. Der Pony war nicht lang genug, um mit eingebunden zu werden und deshalb hing dieser fransig vor dem Gesicht des Mannes. Auf seinem Wappenrock trug er eine goldene Libelle, das Zeichen des Provinzfürsten, wie Hotaru wusste. War dieser Mann doch kein Rônin?

„Was darf ich euch bringen, Herr?“, fragte sie ihn schüchtern, „Es geht selbst verständlich auf Kosten des Hauses.“

Sie schenkte ihrem Helden ein freudiges Lächeln und vergaß dabei schon fast den ganzen Stress, den sie eben noch hatte.

„Eine Miso-Suppe, bitte.“, antwortete der Fremde und erwidert ihr Lächeln.

Überglücklich hopste Hotaru in die Küche um das Essen zu holen.

Doch als sie zurückkam, fiel ihr vor Schreck das Tablett zu Boden und die 10. Schüssel für diesen Monat zersprang in tausend Einzelteile.
 

Yoshimaru saß unter einem Baum gegenüber der Nudelküche, als plötzlich drei Männer laut lachend heraus auf die Straße traten. Ihnen folgte der Samurai mit der goldenen Libelle auf dem Wappenrock.

Während eines kurzen Wortwechsels, den er nicht verstehen konnte, sammelte sich eine Menschenmenge um die vier Personen. Auch Yoshimaru erhob sich und mischte sich unter die Leute um zu sehen, was dort vor sich ging. Als er erkannte, dass es sich um eine Schlägerei handelte, hatte der Kampf bereits begonnen.

Der Samurai mit der Libelle wich geschickt einem Faustschlag aus und duckte sich unter einem Tritt hinweg.

„Angst, Rônin?“, fragte der Angreifer und grinste seinen Gegner siegessicher an.

„Nein, aber ich dachte, wir kämpfen unbewaffnet.“, antwortete der Samurai, „Glaubt nicht, ich hätte euer Suntetsu nicht bemerkt.“

In diesem Moment fiel auch Yoshimaru der kleine, glänzende Stachel in der Hand des Mannes auf, der sofort wieder nach dem Samurai schlug. Doch der Kampf dauerte nicht lange. Der Samurai trickste seinen Gegner aus und schlug ihn mit seinem Ellenbogen KO. Als er sich auf den Weg zurück in das Lokal machte, griffen ihr noch zwei Männer an, die er mit einem gekonnten Schwerthieb in die Flucht schlug.

Trotz seines Hasses auf alle Krieger, die dieses Wappen trugen, kam Yoshimaru nicht umhin, Bewunderung für den Kampfstil dieses Mannes zu empfinden.

Der Samurai betrat das Gebäude und die Menge löste sich auf.

Nun war die passende Gelegenheit gekommen, diesen Mann herauszufordern. Yoshimaru betrat ebenfalls die Nudelküche.
 

Die niedliche Kellnerin bot Hideto an, die Zeche für seine Suppe zu übernehmen, als Dank dafür, dass er sie vor diesen Rüpeln beschützt hatte. Dankend nahm er dieses Angebot an, da er leider nicht mehr viel Geld in seinem Beutel hatte.

Das Mädchen machte sich lächelnd auf den Weg in die Küche, um Hidetos Miso-Suppe zu holen. Doch plötzlich bemerkte Hideto eine Person vor dem Eingang der Nudelküche. Ihr Kopf wurde von dem blauen Vorhang verdeckt, sowie der Körper in einen weiten Umhang gehüllt war. Etwas Bedrohliches ging von dieser Person aus. War dies sein unsichtbarer Verfolger oder gehörte er zu den Männern, die er soeben besiegt hatte.

„Seid ihr ein Freund dieser Raufbolde und wollt mich herausfordern? Oder haben sie euch bezahlt, mich zu töten?“, fragte Hideto gerade heraus.

„Weder noch.“, erwiderte der Mann, als er durch den kurzen Vorhang trat. Ein breiter Strohhut verdeckte immer noch sein Gesicht, so dass Hideto ihn nicht identifizieren konnte.

„Was ist dann euer Begehr?“, wollte Hideto wissen. Er versuchte vergeblich in der Finsternis unter dem Hut etwas zu erkennen.

„Nur das Blut derer, die mein Leben zerstört haben.“, antwortete der Fremd und senkte dabei seine Stimme zu einem bedrohlichen Flüstern. Und ohne weitere Worte zog er ein Katana unter seinem weiten Mantel hervor und attackierte Hideto.

Hideto sprang behände an die Seite und sah zu wie das Schwert des Fremden den Tisch spaltete, an dem er eben noch gesessen hatte. Nun zog auch Hideto seine Waffe und schlug nach seinem Angreifer, der den Hieb scheinbar mühelos passierte. Sie hielten die Schwerter gekreuzt und sahen sich gegenseitig in die Gesichter.

Plötzlich ertönte ein lautes Klirren und Hideto sah Richtung Küche, wo er die Kellnerin erblickte, die ihr Tablett fallen gelassen hatte und ihn fassungslos ansah.

Der Fremde ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und löste sich aus der festgefahrenen Kampfstellung. Er sprang mit einem Fuß an die Wand, stieß sich weit nach oben ab, vollführte einen eleganten Salto und hieb dabei nach Hidetos Kopf.

Dieser konnte sich gerade noch unter dem tödlichen Schlag hinwegducken, bevor er in die Knie ging und nach dem Ort schlug, an dem der Fremde landen würde. Doch dieser stieß hielt sich an einem Deckenbalken des alten Hauses fest und schwang sich auf die andere Seite des Raumes, wo er Hideto nun wieder gegenüberstand.

Hideto war erschöpft, sein Atem ging schwer. Schweiß lief ihm über die Stirn und die Stichwunde in seinem Oberarm schmerzte wieder. Lange würde er diesen Kampf nicht kämpfen können. Und gegen so einen guten Schwertkämpfer hatte er noch nie gefochten.

Wieder attackierte der Fremde mit dem Strohhut. Es fand ein wirrer Schlagabtausch zwischen den Beiden statt bei dem sie nach und nach das Lokal in Stücke zerlegten.

Der Koch war wütend aus der Küche gekommen und hatte Hotaru für den Lärm verantwortlich gemacht. Doch als er die beiden Kämpfenden sah, suchte er schnell das Weite.

Nur Hotaru stand noch mit weit aufgerissenem Mund am Rande des Raumes und sah den Beiden sprachlos zu.

„Wieso greifst du mich an?“, brachte Hideto stöhnend hervor, „Was habe ich mit deinem Leben zu tun?“

„Du erinnerst dich bestimmt an das Dorf in den Bergen?“, stieß der Fremde hervor und machte einen horizontalen Schlag quer durch den Raum.

„Nein, welches Dorf?“, fragte Hideto, als er sich unter diesem Hieb hinwegduckte.

„Das Dorf…“, antwortete der Mann mit dem Strohhut und schlug von Oben auf Hideto ein, „…das du und deine Leute vor sieben Tagen niedergebrannt habt!“

„Ich und…“, Hideto wich einem Hieb aus und parierte einen anderen, „meine Leute? Bist du etwa der Tsuchigiri, der so viele Samurai des Niu-Clans getötet hat?“

„Ein paar habe ich schon erledigt.“, keuchte er, offensichtlich auch erschöpft vom Kampf, „Und du bist der Nächste.“

Er schlug mit aller Kraft auf Hidetos Schwert. Greller Schmerz durchzockte dessen Schulter und er ließ den Griff seiner Waffe los, die daraufhin klirrend auf dem Boden landete. Der Fremde hielt Hideto die Spitze seines Schwertes an die Kehle.

„Irgendwelche letzten Worte?“, fragte er und sah Hideto mit hasserfüllten Augen an, „Zum Beispiel wer der Kommandant bei dem Überfall war?“

„Ich weiß von keinem Überfall auf ein Dorf.“, antwortete Hideto, Schweiß lief ihm über die schmutzige Stirn, „Ich bin selbst auf der Suche nach einem Mörder!“

„So? Und da legt ihr einfach ein ganzes Dorf in Schutt und Asche um ihn zu finden?“, keuchte der Mann mit dem Strohhut.

„Nein.“, entgegnete Hideto, als er spürte, wie der kalte Stahl des Katana seinen Hals berührte, „Ich suche nach dem Kommandant eines kleinen Heeres, das gestern unweit von hier die Kaserne, in der ich stationiert war, überfallen und niedergebrannt hat.“

Hideto bemerkte das Erstaunen in den Augen seines Gegners, dennoch ließ dieser nicht locker.

„Na und?“, fragte er wütend, „Die Männer die mein Dorf überfallen haben, trugen dieses Wappen.“, er griff mit der freien Hand in seinen Kimono und holte ein dreckiges Stück Stoff heraus. Als er diesen Fetzen ausbreitete, erkannte Hideto die goldene Libelle. Nun war auch er erstaunt.

„Die Männer, die die Kaserne überfallen haben, trugen ebenfalls das Wappen des Fürsten.“, erklärte Hideto atemlos.

„Wieso sollte ich dir das glauben?“, der Fremde zog sein Schwert ein Stück zurück und wollte gerade zustechen.

„HÖRT AUF!!!“, schrie die Kellnerin schrill, „Kannst du eigentlich keine fünf Minuten ohne dich zu duellieren?“

Verwirrt starrten Beide das Mädchen an. Doch Hideto ergriff die Gelegenheit beim Schopfe und zog sein Kurzschwert mit dem er die Klinge des Fremden von sich stieß.

„Nicht schlecht.“, bemerkte dieser und schob seinen Strohhut etwas nach oben, um mehr sehen zu können.

Plötzlich stieg Hideto der Geruch von Öl in die Nase. Auch sein Gegner schien es bemerkt zu haben, denn auch er schaute sich verwirrt um. Vor dem Eingang entdeckte Hideto den Mann, dem er den Suntetsu abgenommen hatte. Er hielt eine Öllampe in der Hand.

„Brennt!!!“, schrie er und seine Stimme überschlug sich. Er warf die Lampe zu Boden und im Nu stand das ganze Gebäude in Flammen.

„Diese Bastarde müssen Lampenöl um das ganze Haus gegossen haben!“, bemerkte der Fremde.

„Nichts wie raus hier!“, rief Hideto. Doch dann fiel ihm die Kellnerin ein. Er musste sie retten. Der Qualm war mittlerweile so dicht geworden, dass Hideto kaum mehr sehen konnte. Er steckte sein Katana weg und hielt sich eine Hand vor den Mund.

„Fräulein Kellnerin?“, rief er, doch er erhielt keine Antwort.

„Wo ist sie?“, hörte er den Fremden fragen.

„Was geht dich das an?“, hakte Hideto nach und trat nach seinem Gegner, der daraufhin in die Knie ging.

„Dir wird ich’s zeigen!“, stieß dieser hervor und griff nach Hidetos Beinen, der ebenfalls auf den Boden fiel. Die Beiden fingen an sich zu prügeln und verkeilten sich ineinander. Der Rauch wurde immer dichter und brennende Teile des Daches fielen auf sie herunter.

„Wenn wir nicht fliehen, gehen wir beide drauf!“, keuchte Hideto und verdrehte seinem Gegner die Hand.

„Dann nehme ich dich wenigstens mit in die Hölle!“, antwortete der Mann atemlos und versuchte Hideto zu würgen.

Mehr und mehr glühendes Stroh regnete auf sie herab, als sie plötzlich einen kalten Schwall Wasser abbekamen. Verwirrt sahen sie beide auf und entdeckten die Kellnerin, die in der Hintertür stand und einen Holzeimer in den Händen hielt.

„Wollt ihr jetzt hier raus oder was?“, fragte sie in anklagendem Ton.



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