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Like falling snow on my dark wounds

Yami and Setsuna
von

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Light shines down on me

"Meine Wünsche?

Mein Dilema?
 

Das spielt keine Rolle."
 

Es gibt Wichtigeres.
 

Kyoko

_________________________
 

Yami erwacht früh am Morgen.

Das Licht der Morgensonne hat dass Zimmer überflutet und sanft in hellen und freundlichen Glanz getaucht. Die Gräser draußen im Hof sind noch mit Tau benetzt und die ersten Vögel fangen an zu singen

Missmutig schließt Yami die Augen wieder.

Jedes neue Tageslicht bedeutet neue Qualen für sie .

Die Nacht ist ihre Zuflucht. Aber mit Anbruch des Tages schwindet die Dunkelheit und damit jegliches Gefühl von Schutz und Geborgenheit.

Dann kommt sie sich so entblößt vor, als würde sie nackt vor den Leuten stehen.

Jeder könnte alles an ihr sehen und jeder würde mit dem Finger auf sie deuten.
 

Eine aufgeregte Stimme dringt nun plötzlich von außen zu ihr und durchbricht den dunkelen Schleier in den Yami sich wieder einzuhüllen versuchte.

„Yami-chan! Meine Mama!“, ruft die fröhliche Stimme voller Elan aus.

Yami kennt diese Stimme.

Die Stimme gehört zu Chokola, wie Yami nur unschwer erkennen kann.

Chokola ist die einzige die Yami so nennen darf. Chokola ist eine Androide, eine Roboter sozusagen. Der König fand sie einst und nahm sie in die Schlossgemeindschaft auf, in der sie nun schon viele Jahre lang lebt. Sie ist nur um die 50 Zentimeter groß, hat blondes Haar und niedliche Katzenohren und Pfoten. Im großen und ganzen sieht sie aus wie eine kleine Katze, die auf zwei Beinen geht. Selbst möchte Chokola natürlich die Geliebte des Königs sein, denn nicht nur Yami weiß dass sie sich ernsthaft in den König verliebt hat.

Nun stürzt die Kleine voller Übermut und wie ein Wirbelwind ins Zimmer, im Gesicht ein freudestrahlendes Lacheln als sie ihre „Mutter“ erblickt.

Schon ist Chokola auf das breite Bett gesprungen und hat sich auf Yami gestürtzt, die sich ein albernes Kichern nicht verkneifen kann.

„Also hör mal wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst mich nicht Mama nennen,“ sagt Yami mit einem ironischen Augenzwinkern und versucht Chokola spielerisch von sich zu schubsen, „Was machst du überhaupt so früh am Morgen schon hier? Hast du etwa niemand anderen gefunden, den du um diese Uhrzeit auf die Nerven gehen kannst?“

„Sehr witzig“, gibt Chokola zurück, „Nein, nein, es ist ganz anders“. Und stolz fährt sie fort: „Ich habe einen Auftrag für dich, vom König höchstpersönlich.“ Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht lässt sich das Mädchen in die weichen Kissen plumpsen. Offenbar zufrieden über Yamis erstaunten Gesichtsausdruck.

„Ach ja wirklich? Es gibt wieder etwas zu tun im Schloss? Eine größeren Auftrag etwa?“

Yami ist froh das zu hören. Solch ein Auftrag wäre eine gute Gelegenheit, dem erdrückenden Alltagsleben im Schloss zu entgehen.

Chokola, die Yamis Anspannung noch etwas genießen möchte, sieht „ihre Mama“ erst eine Weile vielversprechend an.

„Nun mach des doch nicht so spannend“, drängt Yami die kleine Androide undgeduldig, „erzähl schon was der König dir aufgetragen hat.“

Chokola richtet sich auf, streckt den Hals nach vorne und räuspert sich zweimal gewissenhaft, als würde sie gleich ein große Rede halten.

Gerührt von diesem Anblick muss zunächst Yami schmunzeln bevor sie ihre Aufmerksamkeit ganz auf Chokolas Worte richten kann.
 

„Also hör zu“, beginnt diese, „In einem Dorf nahe der Schlosses soll sich ein riesiger Dämonenkirit herumtreiben und bei den Bewohnern Angst und Schrecken verbreiten. ( Anm. d. Autors:

Kirit= Kreuzung aus einem Menschen und einem anderen Lebewesen. z.B. Blume + Mensch = Blumenkirit. Im 30. Jahrhundert leben viele Clans, bestehend aus den einzelnen Kirits, unter der Herrschaft des Erdkönigs.)

Bei dieser Bemerkung zuckt Yami leicht zusammen, was Chocola aber nicht zu mitbekommt.

Stattdessen redet sie eifrig weiter: „Die Dorfbewohner leiden also, und der König voll Sorge um sein Volk fühlt sich verpflichtet die Menschen dort von dem Dämonenkirit zu befreinen.

Wie du aber weißt kann man diese bösartige und heimtückische Art von Kirit auch nur mit einer einzigen Waffe besiegen. Mit „Li Knight“, dem Schwert das du einst geschmiedet hast. Es ist nun im Besitzt des Verlobten der zweiten Prinzessin, Hizuki. Er würde auch alleine losziehen um den Dämon zu töten aber, der König ist der Meinung, dass der Dämon zu mächtig ist.

Nur mit deiner Hilfe und deinem Wissen über die Magie von „Li Knight“ könne es gelingen.

Daher wünscht der König dich auch jetzt gleich zu sehen und mit dir die Einzelheiten zu besprechen. In der großen Halle, Kyoko sei auch dort.“

Chokola ist fertig mit ihrer Rede und macht eine verbeugende Geste.
 

„Und geschieht alles dort so?, fragt Yami nach kurzem Schweigen, „In dem Dorf meine ich?“

„Der König sagte ich solle dir alles genauso erzählen“, meint Chokola achselzuckend.

Daher weiß sie also so gut Bescheid.

Yami starrt ins Leere.

Vor ihrem geistigen Auge spielen sich grässliche Szenarien ab. Brennende Dörfer, schreiende Frauen und Kinder.

Der König spielt also auf ihre Vergangenheit an.

Das ist das einzige Problem.

Sie muss den Dorfbewohner helfen das steht außer Frage, auch den Verlobten der zweiten Prinzessin würde sie niemals alleine ziehen lassen.

Ein mitfühlendes Herz.

Eine ihrer größten Schwächen, die ihre Mutter ihr in die Wiege gelegt hat. Sie sorgt sich zu sehr um andere, versteht die anderen Menschen, versucht deren Probleme zu lösen, ihnen zu helfen wenn es ihnen schlecht geht. Eine Gabe, die durchaus wünschenswert ist, aber dennoch auch ein Fluch sein kann. Wer sich zu sehr um andere bemüht, vernachlässigt dabei oft seine eigenen Bedürfnisse. Ist Aufopferungsbereitschaft wirklich der richtige Weg um glücklich zu werden? Aber wenn man nicht im Sinne der anderen handelt wird man dann ein besseres Leben führen? Wo ist

da die Gerechtigkeit? Ist es gerecht, dass egoistische Menschen wohl glücklicher leben? Fragen über Fragen. Yami will nicht darüber nachdenken. Jetzt noch ihre eigene Lebenseinstellung in Frage zu stellen wäre endgültig ihr Untergang. Sie muss sich auf etwas anderes konzentrieren. Zu ihrem Fall gibt es noch keine Antworten.

Zumal niemand ihren wahren Charakter wahrzunehmen scheint. Jeder kratzt nur an der Oberfläche. Sieht nicht das Eigentliche. So verblendet. Für die Meisten ist scheint sie unheimlich und bleiben ihr lieber fern, scheinen ihre Kraft zu fürchten. Doch das ist nicht was sie will.

Niemand kennt ihr wahres Gesicht. Niemand versteht sie. Niemand dankt ihr.

Natürlich es wäre ungerecht zu sagen wirklich „Niemand“.

Es gibt durchaus ein paar Personen auf die diese Anschuldigung das nicht zutrifft.

Aber auch auf ihn nicht?

Nein, keine Zweifel mehr, nur nicht zweifeln. Sie muss stark bleiben. Zumindest stark genug um anderen helfen zu können.
 

„Yami- chan was hast du? Ist etwas nicht in Ordnung?“

Die kindliche, leicht verunsicherte Stimme der kleinen Androide holt Yami in die Gegenwart zurück.

Ihr blick festigt sich langsam wieder.

Chokola sieht sie mit ihren großen runden Augen erwartungsvoll an.

„Nichts mein Kind“, erwidert sie lächelnd und fährt dem erstaunten Mädchen durch das blonde Haar.

Yami schämt sich. Sie hat hat vor ihrem Schützling Schwäche gezeigt. Sie sollte sich mehr zusammenreißen, schließlich darf Chokola nichts von ihrem Kummer merken. Yami will niemanden belasten, schon gar nicht ein solch unschuldiges Kind.

Mit einer eleganten Drehung ist Yami vom Bett heruntergegilten und stellt sich nun prüfend vor die große Spiegelwand auf der anderen Seite des Raumes.

Yami schlüpft behutsam in ein schwarzes Spitzenkleid , bevor sie sich weiter im Spiegel betrachtet.

Sie sieht sehr schön aus das muss sie selbst zugeben, auch wenn ihr der Schlaf noch in den Augen liegt. In ihren großen dunkelen Augen. Ihre Haut ist zart und wie weiß wie Schnee. Ihr Teint gleicht Porzellan und harmoniert perfekt mit ihren glatten, schwarzen Haaren, die ihr bis über die Hüfte reichen. Die anmutige große Gestalt ist wohl proportioniert. Yamis Blick bleibt an ihren Katzenohren hängen, die unter der Haarpracht hervor spitzen.

Da sie zum Neko Clan gehört und zur Hälfte ein Katzenkirit ist, besitzt sie diese Ohren.

Sie ist sehr stolz auf das Merkmal ihrer Herkunft.

Wenn sie so an ihren Clan zurückdenkt verspürt sie einen stechenden Schmerz in der Brust.

Der Clan der in der Nacht seine beste Freundin gefunden hat. Der Clan, der die Magie der Welt beherrscht.

Sie wäre gerne bei den Ihrigen, aber noch kann sie nicht dorthin zurück.

„Genug davon jetzt!“,rügt sie sich selbst und schüttelt den Kopf.

Sie dreht sich zu Chokola um, die mit den Staubkörnern auf der Samtdecke spielt, und nichts von alledem bemerkt zu haben scheint.

„Kommst du mit?“, fragt Yami sie.

„Ach ne, das ist doch langweilig“, antwortet Chokola, ganz in ihr, „Fang- ein- Staubkorn- Spiel“ vertieft.

In sich hineinlachend verlässt Yami den Raum.



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