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Pardon him

Aoi x Uruha
von

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44. Kapitel

Emiko

Keine Ahnung, was los war, aber der Verkehr in der Innenstadt war heute besonders zäh und so brauchte ich fast die doppelte Zeit, als normal wäre. Ich fragte mich, was Uruha wohl in dieser Zeit gemacht hatte. Rausgegangen war er sicherlich nicht.

Nach einiger Zeit hatte ich dann auch einen Parkplatz gefunden und machte mich schnell auf den Weg. Ich hatte zwischen durch noch kurz an einem besonderen Teeladen gehalten, da ich wusste, dass Uruha Tee besonders mochte. Ich klingelte kurz, bevor ich die Tür aufschloss, aber ich sah ihn nicht gleich.

"Oh, Hallo, du bist ja schon ganz gut voran gekommen.", staunte ich etwas, als ich Uruha im Schlafzimmer vorfand. Er kniete grade, da er schon dabei war die schwarzen Musterungen anzubringen und deshalb im Moment nicht aufstehen konnte. Schnell legte ich eine meiner Hände auf die Schablone, damit er es fertigstellen konnte.

"Was hältst du von einer kleinen Pause. Ich habe neuen Tee mitgebracht und würde gerne nochmal mit dir sprechen, wenn das okay ist?", fragte ich sanft lächelnd.
 

Uruha

Am Abend hatte ich meine Erschöpfung gemerkt und war nur noch ins Bett gefallen, mal wieder ohne etwas zu essen. Bereits am frühen Morgen war ich wach - zu meiner großen Verwunderung hatte mich ein knurrender Magen geweckt. Ich aß eine ganze Schüssel Müsli - und dann sogar noch eine. Normalerweise hätte ich nicht einmal die eine geschafft, aber das ich gleich zwei herunterschlang, irgendwie war das gruselig und ich hörte dann einfach auf und begab mich schnell ins Schlafzimmer um weiterzuarbeiten. Ich schaffte erstaunlicherweise sogar den gesamten Raum, noch bevor Emiko kam, was perfekt war denn eigentlich wollte ich nicht, dass sie arbeitete.

Als sie dann kam hatte ich gerade eine Verzierung angefangen und musste sie auch zu Ende führen, sonst gab es Streifen. Aber das konnte ich ihr schlecht sagen, also schüttelte ich den Kopf, ließ aber kurz von meiner Arbeit ab um den kleinen Beipackzettel zu holen um auf die entsprechende Stelle zu deuten. Sie verstand und wir arbeiteten erst einmal diese Stelle fertig. Ich arbeitete die Muster senkrecht und nicht waagerecht ein um den Raum mehr Größe zu geben - das hatte auch den Vorteil dass wir nicht alles auf einmal machen mussten.

Erst dann konnten wir eine Pause machen. Ich griff nur nach dem Tee, Jasmin, und ließ den Zettel daneben unbeachtete, vielleicht war es ja eine Einkaufsliste oder ein Rezept das ich mir nachher anschauen sollte. In der Küche bemerkte ich natürlich erstmal, dass mein Frühstück noch auf dem Tresen stand, weshalb ich es, nicht ohne rot zu werden, schnell wegräumte.

Dann kochte ich erst einmal in Ruhe Tee.
 

Emiko

"Das sieht wirklich toll aus.", bemerkte ich, nachdem wir die Schablone abnehmen konnten. Er hatte sich wirklich was Besonderes überlegt und ich merkte ihm an, dass es ihm Spaß machte, also hatte ich auch nichts dagegen, erstmal zu helfen. Immerhin sollte es ja auch besonders gut werden.

Etwas kichern musste ich schon, als ich die Müslischüssel sah, nicht weil ich mich lustig machen wollte, sondern einfach weil es mich freute, dass er sich etwas zu Essen genommen hatte.

Den Tee hatte ich auf die Arbeitsplatte der Küche gestellt und den Brief von Aoi hatte ich darunter platziert. Allerdings schien Uruha ihn nicht zu beachten, aber er war ja auch grade beim Teekochen.

"Uruha, wenn du fertig bist, dann würde ich dich bitten den Brief dort zu lesen.", sagte ich und deutet auf das gefaltete Papier.

"Er ist von Aoi.", fügte ich hinzu und ging dann erstmal ins Schlafzimmer. Er sollte ein bisschen Privatsphäre haben, während er las. Das ging mich nichts an.
 

Uruha

Ihre Worte ließen mich aufhorchen. Ein Brief? Von Aoi? Wann war sie denn bei ihm gewesen? Und das ohne mich, was hatte das zu bedeuten?

Aber ich zwang mich dazu nicht weiter darüber nachzudenken und goss erst einmal heißes Wasser auf den losen Tee. Dann schüttete ich den ersten Aufguss weg und machte den zweiten.

Jetzt musste das ganze etwas ziehen, auch wenn ich wusste das ich bei Jasmintee extrem darauf achten musste das es nicht zu lange war - ich war einfach zu neugierig darauf was auf dem Zettel stand, er kam ja immerhin von Aoi.

Schon in der Mitte des Briefes musste ich inne halten. Er war stolz auf mich? Ich glaube er hatte das schon einmal zu mir gesagt aber ich wusste den Zusammenhang nicht mehr. Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus und ich konnte nicht anders als den Brief anzulächeln. Er war stolz auf mich - das hörte sich einfach zu schön an. Das Lächeln blieb auch die nächsten Zeilen auf meinen Lippen, auch wenn ich in den Satz mit seinen Erwartungen fast schon wieder etwas Schlechtes interpretiert hätte. Er hatte das wahrscheinlich nur geschrieben weil er wirklich nicht wollte, dass ich das Haus verließ. War es nicht so? Nun ja das musste ich einfach akzeptieren, vielleicht würde es ja anders werden wenn Aoi wieder da war.

Aber ich freute mich, auch wenn ich ja schon wusste, dass er bald wieder da war und das er mich liebte, es war immer schön es noch einmal gesagt zu bekommen.

Aus meinen Träumereien aufschreckend entfernte ich schnell das Teesieb, musste den Tee erst einmal prüfen ob er noch gut war. War er also servierte ich ihn und holte Emiko wieder dazu, die wohl offensichtlich meine Arbeit im Schlafzimmer kontrolliert hatte.
 

Emiko

"Der Tee ist wie immer ausgezeichnet.", strahlte ich ihn. Der offene Brief zeigte mir, dass Uruha ihn gelesen hatte und so wie er leicht verträumt lächelte, schien Aoi es zumindest nicht ganz falsch gemacht zu haben. Aber ich fühlte mich, als müsse ich mich Uruha erklären, immerhin war ich bei Aoi gewesen und hatte ihn nicht mitgenommen.

"Wie unschwer erkannt hast, war ich heute bei Aoi. Bitte nimm es mir nicht übel, dass ich dich nicht dabei hatte, aber der Entschluss kam spontan.", versuchte ich mich etwas zu erklären.

"Ehrlich gesagt hab ich bei ihm Rat gesucht, da nicht wusste, wie ich mit dir umgehen soll. Gestern, als du mir sagtest, dass du alleine draußen warst, war ich schockiert und vielleicht sind meine Worte deshalb bei dir falsch angekommen. Und dein Blick danach hat mir gezeigt, dass ich etwas falsch gemacht hatte, aber ich wusste nicht, wie ich das ändern könnte, deshalb hab ich Aoi aufgesucht. Ich hab ihn gefragt, wie ich das wieder richtig stellen kann und da hat er mir auch ein bisschen was über dich noch erzählt."

Ich versuchte gar nicht erst Uruha irgendwas zu verschweigen. Er hatte ein Recht die Wahrheit zu hören.

"Bist du mir deswegen jetzt böse? Wenn du willst können wir morgen wieder zu Aoi.", bot ich sofort an.
 

Uruha

Ihre Worte schockierten mich mehr als alles andere und ich war froh, dass ich saß. Meine Knie zitterten auf einmal und es kam mir so vor als würde mein ausnahmsweise mal gefüllter Magen rebellieren wollen.

Ich war aufgeregt und hatte irgendwie Angst vor dem was sie sagen würde.

'Bitte reden sie. Was soll ich tun?', schrieb ich leicht zitternd auf.

Ich wollte mir keine Gedanken machen wollte mir nicht ausmalen was ich falsch gemacht hatte also versuchte ich nicht zu denken. Nach außen versuchte ich ruhig zu bleiben, wollte sie nicht sehen lassen wie innerlich zerwühlt ich war.

Hätte ich doch nur gewusst das ich nicht raus gedurft hätte dann wäre das alles nicht passiert und ich hätte keinen Ärger gemacht.
 

Emiko

Meine Ehrlichkeit war wohl etwas zu direkt gewesen, denn ich spürte sofort, dass ich Uruha beunruhigt hatte. Mit einem Lächeln meinerseits versuchte ich ihn etwas zu beruhigen.

"Du brauchst keine Angst zu haben.", sprach ich leise zu ihm, "Es ist nicht Schlimmes. Es geht nur darum. Du hast mir erzählt, dass du alleine draußen warst und das finde ich vom Prinzip her sehr gut, denn es zeigt, dass es dir offensichtlich doch immer besser gelingt dich wieder in der Öffentlichkeit zurecht zu finden.", lobte ich seine Aktion, denn es war ja wirklich so.

"Die andere Seite davon ist nur, dass ich mir Sorgen mache. Uruha, du bist sehr stark und mutig, daran gibt es gar keinen Zweifel.", strahlte ich ihn an, "Im Moment allerdings weiß ich nicht, wie weit du selbst gehen kannst bzw. mit welchen Situationen du schon klar kommst und welche noch zu viel sind. Und draußen kann man nun mal nicht immer irgendwelchen Situationen entgehen.", versuchte ich meine Sicht zu erklären.

"Gestern hab ich gesagt, dass ich nicht will, dass du alleine rausgehst, vermutlich war das falsch formuliert.", sagte ich und blickte ihn genau an, "Uruha, hier bist du frei. Du kannst tun, was du für richtig hältst und keiner verbietet dir etwas, keiner sperrt dich ein.", sagte ich bestimmt.

"Ich bitte dich nur darum, jetzt noch nicht ohne mich so weit zu gehen, mehr nicht."
 

Uruha

Ihre Worte verwirrten mich mehr als das sie Klarheit schafften. Durfte ich jetzt rausgehen? Oder doch lieber nicht?

Ich wusste ich nicht.

Mit gesenkten Kopf dachte ich eine Weile nach, kam aber zu keinem wirklichen Ergebnis, außer dass sie es vielleicht gestern noch nicht wollte und heute doch für in Ordnung hielt, solange ich nicht zu weit ging. War es das?

'Heißt das jetzt, dass ich doch raus darf?'

Ich musste nachfragen, anders ging es nicht. Es wäre natürlich schön wenn ich wirklich rausdürfte, denn ich hatte vom Fenster aus gesehen das hier gleich die Straße runter ein Postamt war und ich hatte vor ein paar Tagen meinen ersten Brief an Ruki geschrieben und auch wenn es ein leichtes gewesen wäre ihn Emiko mitzugeben, ich konnte sie einfach nicht weiter belasten, es wurde einfach Zeit das ich das alles selbst erledigte anstatt immer nur anderen Arbeit zu machen.
 

Emiko

Der Jasmintee war gut und ich genoss ein paar Schlucke während Uruha sich über meine Worte Gedanken machte, das sah ich ihm deutlich an und ich musste etwas schmunzeln. Uruha war wirklich liebenswürdig. Nach einer kleinen Weile nahm er dann aber doch noch den Block und schrieb etwas Kurzes darauf.

Ich musste kurz lachen, als ich seine Frage las: "Natürlich darfst du rausgehen. Wie ich eben schon sagte, wir verbieten dir nichts. Es ist dein Leben und du kannst selbst entscheiden, was du machst.", lächelte ich ihn an und ihm ganz kurz über seine Wange strich.

"Du bist frei, also genieße das Leben. Das ist alles, was Aoi und ich wollen.", meinte ich sanft zu ihm.

"Es würde mich freuen, wenn du mir Bescheid sagst, was du machen willst. Also, wen du wieder Zutaten brauchst, dass du kurz eine SMS oder einen Zettel für mich schreibst. Nur damit ich weiß, wo du bist. Ach und wenn du das Handy dabei hättest, dass wäre auch noch schön. Ist das okay für dich, wenn wir uns darauf einigen?", fragte ich strahlend nach.
 

Uruha

Ich nickte auf ihre Bedingungen hin, das war ja nicht allzu schwer. Eine SMS schreiben, gut das kostete vielleicht unnötig Geld aber wenn das die einzige Bedingung war die sie aufstellte, es war ja ihre Idee gewesen und nicht meine.

Ein Zettel war wohl kaum nötig. Viel länger als 10 Minuten hielt ich mich sowieso nicht draußen auf und sie würde den Zettel bestimmt nicht erst Stunden nachdem ich draußen gewesen bin lesen wollen.

Ich bestätigte ihr nochmal, dass ich ihr schreiben würde und trank dann meinen Tee. Dabei beließ ich es aber bei einer Tasse und stand bald auf, denn ich wollte weitermachen. Noch einen senkrechten schwarzen Verzierungsstrang und ich war fertig. Dann müssten wir das Schlafzimmer nur wieder einräumen, denn wir hatten beschlossen diesen Raum mit Teppich zu belassen. ES wirkte sonst zu kühl und der Teppich war ja auch neu und passte perfekt ins Konzept.



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