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100promts-Challenge

von

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# 86: Warum?

Promt: #86: Warum?

Timeline: Season 4

Typ: One-Shot
 

Title: Now and Then
 

Du stehst vor deinem furchtbar heterosexuellem CD-Player und legst eine CD von Sara Bareilles ein, da das die einzige CD in deiner Sammlung ist, die auch nur annähernd 'Hetero' auszusagen scheint. -Dann hörst du halt nur 'Schwule Hymnen', was soll's?-

Dein konventionelles, Hetero-Bett steht in der Ecke und lädt dich geradezu dazu ein, dich mit deinem heterosexuellem Hintern darauf zu setzen.
 

Du lässt dich zurück sinken in deine... -musst du wirklich noch sagen, das alles in deinem Leben nur darauf ausgelegt ist, das du nunmal hetero bist?- pinken Kissen, kuschelst dich ein und hörst den Gesprächen auf der anderen Seite der Tür zu. Vernimmst nur Bruchstücke und musst dir den Rest zusammenreimen, denn du darfst ja nicht dabei sein, weil du 'anders' bist.
 

Dass du 'anders' bist, hast du schon immer gewusst, vielen Dank auch. Das letzte Mal, als du in den Spiegel gesehen hast, warst du noch immer schwarz und noch immer -oh, Wunder- eine Frau. Zwei Tatsachen, die dich in Amerika nicht wirklich weiter bringen. Und selbst, wenn du dich nicht, durch einen Blick in den Spiegel, davon überzeugst, wirst du doch mit der Tatsache, dass du zu einer nur geduldeten Minderheit gehörst, täglich in den Medien konfrontiert.
 

Aber das hatte dich nie davon abgehalten, für Rechte einzustehen, die dir an sich eigendlich egal sein konnten. Rechte, die dich nicht betreffen, weil du nicht so bist wie Justin, wie Brian oder wie Melanie und Lindsay. Du bist hetero und hattest immer gedacht, das deine sexuelle Orientierung nie zwischen dir und einem anderem Menschen stehen könnte. Vorallem bei Justin hattest du damit gerechnet, das er für die richtige Sache einstehen würde, das er dich daran teilhaben lassen würde. So wie damals auf der High-School.
 

Und was tat er? Dieser Cody hatte dich wenige Minuten vorher in der Küche, recht barsch darauf hingewisen, dass das alles nichts mit dir zutun hätte und Justin hatte einmal kurz aufgemuckt und Cody's Worte hingenommen. So kanntest du Justin nicht.

Und bereits zu diesem Zeitpunkt machtest du dir Sorgen.
 

Du machtest dir Sorgen um deinen besten Freund. Der einzige Freund, der schon so lange bei dir war, das du dich an eine Zeit vor ihn, schon nicht mehr erinnern kannst. Wenn du an deine Kindheit denkst, dann siehst du Justin und dich. Wie ihr durch den Garten tobt, mit Puppen spielt oder er Matsch-Hände auf dein Kleidchen drückt. Ihr habt zusammen gelacht und als ihr älter wurdet auch viel geweint. Ihr wart immer füreinander da gewesen, hattet euch alles erzählt.
 

Gut, da war eine Zeit gewesen, da hattest du nicht gewusst, das er nicht auf die Weiber in eurer Schule stand, sondern eher auf die Kerle. Und vielleicht war da beleidigtes Schweigen von deiner Seite und Unverständnis auf seiner. Ein erstes Mal, von dem du dir mehr gewünscht hättest und ein großes Missverständnis. Aber eure Freundschaft hatte das alles wegstecken können, oder?

Warum wollte er dich ausgerechnet jetzt nicht dabei haben? Warum fiel ihm plötzlich auf, das du hetero bist und er nicht? Warum stellte er plötzlich so eine simple, eigendlich nichts ausmachende Tatsache, zwischen euch?
 

Du starrst an die Decke und versucht die dunklen Gedanken, die sich in deinen Kopf schleichen, zu verdrängen. Bilder von dunklen Straßen, Justin auf seiner selbst erwählten Mission, den Hetero's Verständnis beizubringen. Cody, der das alles ins Rollen bringt.

Du ahnst schlimmes.
 

Als du die Tür ins Schloss fallen hörst, die Stimmen immer leiser werden und schließlich nurnoch auf der Straße wiederhallen, öffnest du deine Tür, um nachzusehen, ob Justin nicht doch zuhause geblieben ist.

Aber die Küche ist leer, alles was von Justin noch da ist, sind blonde Haare auf den Fliesen. So viele, das du dir sicher bist, sein Haarschnitt hat nichts mehr mit Verständnis oder Mitgefühl, mit dem einfordern von Tolleranz und Akzeptanz zu tun.
 

Und du erinnerst dich an eine Geschichtsstunde in der High-School.



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